Natürlich wünscht er sich das jetzt, im Artikel steht ja auch warum. Die Stadt ist nicht willens das Geld für den Ankauf und Abriss in die Hand zu nehmen. Scheitern die Verhandlungen, würde das Gebäude womöglich auch noch ohne Nutzung sein städtebaulich parasitäres Dasein fristen. Das kann man ja nun erst recht nicht wollen.

Potsdam: Lustgarten
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- Potsdam
- Konstantin
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Ich denke, dieser Fall zeigt ganz gut, dass es wichtig ist, Abrisse sorgfältig zu prüfen, weil sich der Wind eben doch ganz schnell ändern kann und dann Fakten geschaffen worden sind, die nachträglich bedauert werden.
Diesen Abriss hätte wohl kaum jemand ernsthaft bedauert. Das Problem ist lediglich, dass die Kassen klamm sind und der einzig in Frage kommende Geldgeber von reaktionären Polithazardeuren vergrault wurde. -
Diesen Abriss hätte wohl kaum jemand ernsthaft bedauert. Das Problem ist lediglich, dass die Kassen klamm sind und der einzig in Frage kommende Geldgeber von reaktionären Polithazardeuren vergrault wurde.
Ich denke ebenfalls, dass der Abriss des Hotelhochhauses kaum bedauert worden wäre. Das Gebäude wird an dieser Stelle inmitten des wiedergewonnenen historischen Stadtkörpers immer ein Fremdkörper sein, der den Landtag mit historischer Stadtschlossfassade vom Lustgarten und der Havel abriegelt. Man darf schließlich nicht vergessen, dass der Bau des Hotelhochhauses seinerzeit auch die Aufgabe hatte, als sozialistische Höhendominante die Geschichte des ehemaligen Schlossareals unkenntlich zu machen und dem Ort einen neuen Stempel aufzudrücken. Allerdings sollte man auch bedenken, dass auch eine Kunsthalle an der Stelle des Hotelhochhauses die historische Situation nicht wieder hergestellt hätte. Die Gartenseite des Stadtschlosses mit der Kutschauffahrt benötigt, um ihre städtebauliche Wirkung zu entfalten, die historische Freifläche zum Lustgarten und zur Havel. Dies wird an historischen Aufnahmen deutlich, die u.a. die Sichtachse vom Neptunbassin zum Schloss und dahinter sichtbarer Nikolaikirchenkuppel zeigen. Die Kunsthalle wäre durch die geringe Geschosshöhe sicher zurückhaltender als das Hotelgebäude gewesen. Aber dennoch hätte sie eine Barriere gebildet, die die Einheit von Schloss, Lustgarten und Havel verhindert hätte.
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Das lässt mich fragen ob es sinvoll ist Geld in die Peripherie, im jetzigen Zustand würde auch der Begriff Pampas noch passen, zu stecken, während es für die Entwicklung der Innenstadt offenbar fehlt (Mercure, Garnisonkirche, Stadtkanal) ...
Ist es. Das eine hat ja mit dem anderen nichts zu tun. Potsdam wächst und es ziehen viele Gutverdiener dorthin. Der Norden ist nun mal sehr attraktiv. Die Gegend um den BUGA-Park, die Pappelalle und entlang der Nedlitzer Straße wurden in den letzten Jahren entwickelt und haben sich bereits zu einem beliebten Wohnquartier gemausert. Das Nedlitzer und das Krampnitzer Kasernegelände haben aufgrund ihrer landschaftlich attraktiven Lage enormes Potential, zumal stadtnahes Wohnen im Grünen sehr gefragt ist. Daher ist der Standort für die Kunsthalle auch durchaus in Ordnung.
Auch wenn in der Innenstadt sicher noch viel zu tun ist (und auch getan werden sollte) - Wohnen kann man im Stadtkanal, im Schloss oder der Garnisonkirche nun mal nicht - und damit auch (direkt) kein Geld verdienen.
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^Das eine bedingt natürlich auch das andere. Die Ansprüche auch an eine attraktive Innenstadt steigen mit dem Einkommen der Einwohner.
Insofern ist die Entwicklung solcher Wohnlagen immer eine Investition in die Zukunft der Stadt als Ganzes. -
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Unverständlich scheint mit eher Dein Beitrag, ironson.
Was, außer schlechte Rechtschreibung und "mal die Luft rauslassen" kannst Du zu dem Thema beitragen? -
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Subjektive Ansichten sind ja auch begründet gern gesehen, aber hier jetzt in jedem Thread ständig zu schreiben, dßa Du Schwabe bist, in Berlin zu viele "linke Chaoten" leben und sowieso in Berlin alles zu niedrig gebaut wird, ist doch kaum zielführend und vorallem auch nicht sehr abwechslungsreich.So, damit Schluss mit dem off topic.
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So, damit Schluss mit dem off topic.
Ja bitte. Schwäbische Befindlichkeiten interessieren hier und auch in anderen Threads nicht die Bohne. Damit hausieren zu gehen was man für ein tolles Völkle isch noch viel weniger.
An dieser Stelle möchte ich auch nochmal auf unsere Richtlinien hinweisen. Insbesondere: Beiträge können jederzeit und beliebig oft korrigiert oder ergänzt werden, innerhalb von 15 Minuten nach dem ersten Absenden fügt die Boardsoftware keinen Änderungsvermerk hinzu.
Gerade in Punkto Rechtschreibung empfiehlt es sich davon Gebrauch zu machen.Noch eine kleine Anmerkung: den Strangteil zum Standort Jungfernsee habe ich nach dorthin ausgegliedert.
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Mittlerweile gibt es auch Klarheit über die Zukunft des Hotels "Mercure". Der Eigentümer Blackstone wird das Hotel die nächsten zehn Jahre selbst betreiben und dabei als Franchisenehmer von Accor fungieren. Die Verträge sind mittlerweile unterschrieben. Somit haben sich alle Abrisspläne auf absehbare Zeit erledigt.
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Somit haben sich alle Abrisspläne auf absehbare Zeit erledigt.
...nein, Klarenbach. Nur auf die nächsten 10 Jahre. Und gegen Geld tut Blackstone alles...
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In Potsdam werden die stadtpolitischen Konflikte zunehmend unübersichtlicher. Ein Beispiel ist die überraschende Entscheidung der Stadtverordnetenversammlung zum Neubau der Weißen Flotte am letzten Mittwoch.
Worum geht es ? Ursprünglich sollte der Neubau der Weißen Flotte als Anbau an das Hotel "Mercure" realisiert werden. Die Weiße Flotte verfügte an dem Standort schon über das Baurecht. Im vorigen Jahr hat die Stadtverwaltung im Zusammenhang mit dem Konflikt um die Plattner-Kunsthalle kurzfristig entschieden, dass der Neubau nicht am Hotel "Mercure", sondern ein Stück weiter südlich errichtet werden soll. Die Weiße Flotte stimmte dieser Verschiebung zähneknirschend zu.
Damit war dieser Konflikt allerdings nicht beigelegt. Denn nun stellten die Aktivisten der Bürgerinitiative "Mitteschön" fest, dass auch der neue Standort keineswegs mit dem Ziel einer Wiederherstellung des Vorkriegszustandes vereinbar wäre. Schließlich war vor 1945 der Tourismus viel geringer entwickelt, folgerichtig gab es auch kein Hafengebäude der Weißen Flotte. Daher begannen nun die "Mitteschön"-Aktivisten eine Protestkampagne auch gegen den neuen Standort des Hafengebäudes. "Mitteschön" schlug vor, das Hafengebäude an abgelegenen Grundstücken am Bahndamm oder im Bereich der Speicherstadt zu errichten. Diese Forderung wurde aber von der Weißen Flotte abgelehnt. Es folgten diverse Querelen, bei denen nicht klar war, welche Partei eigentlich welche Position vertrat. Während Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) für das Hafengebäude eintrat, opponierten Teile der SPD dagegen. Bei Bündnis 90 / Die Grünen bot sich ein ähnliches Bild: Während Baudezernent Matthias Klipp für den Neubau eintrat, versuchte ihn seine Parteikollegin Saskia Hünecke zu verhindern.
Am Mittwoch nun kam es zur Entscheidung, mit einem überraschenden Ausgang: Die Fraktion Bündnis 90 / Die Grünen votierte geschlossen mit Nein, die Fraktionen FDP / Familienpartei und Bürgerbündnis stimmten ebenfalls mit Nein. Von den 6 Abgeordneten der Fraktion CDU / ANW stimmten 4 mit Ja und 2 mit Nein, von den 15 Abgeordneten der SPD stimmten 3 mit Nein. Einzig die Fraktionen Die Linke und Die Andere stimmten geschlossen für den Hafenneubau, und das, obwohl die Verlegung des Hafengebäudes ja ursprünglich gegen den Willen der Linkspartei erfolgt ist. Fraktionsvorsitzender Hans-Jürgen Scharfenberg begründete das Votum damit, dass durch den Neubau Arbeitsplätze gesichert und die wirtschaftliche Entwicklung Potsdams gefördert würden. Zudem erklärte er, dass eine Verhinderung des Hafenneubaus negative Folgen für den Ruf Potsdams bei Investoren hätte. Ich finde das Ganze ja lustig, weil ja gemeinhin die FDP als besonders investorenfreundlich gilt, während der Linkspartei ja eine gewisse Abneigung gegen private Investoren nachgesagt wird.
http://www.maerkischeallgemein…beitrag/11776413/12674884
Diese Entwicklung zeigt, dass in der politischen Landschaft Potsdams einiges in Bewegung gekommen ist. Einerseits zeigt die "Rathauskooperation" aus SPD, CDU, Bündnis 90 / Die Grünen und FDP zunehmend Auflösungserscheinungen, andererseits bemüht sich Die Linke um eine stärker realpolitische Profilierung. Während sie früher oft als ideologisch verbohrte investorenfeindliche Verhindererpartei dargestellt wurde, so ist sie jetzt offenbar bemüht, sich als unideologische wirtschafts- und investorenfreundliche Partei zu profilieren. Mit dieser Umorientierung entfällt aber zunehmend die Notwendigkeit für die "Rathauskooperation", die ja vor allem geschaffen wurde, um Die Linke aus den Entscheidungsfindungen herauszuhalten. Die Folge ist, dass Jakobs und Klipp zunehmend auf die Stimmen der Linken angewiesen sind und mit der Linkspartei Politik machen.
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Erstens ist es wichtig darauf hinzuweisen, dass die Weisse Flotte keineeswegs "Baurecht" hatte, wie es Klarenbach weiszumachen versucht. Die SVV hatte einem TEMPORÄREN ANBAU an das Hotel Mercure zugestimmt - das ist noch lange kein Baurecht. Der Oberste Bauaufsichtsmensch des landes Brandenburg hat ürzlich darauf hingewiesen, dass der Lustgarten Aussenbereich ist und somit kein Baurecht besteht - darüber kann sich auch eine SVV nicht hinwegsetzen.
Das zweite, was ich bei Klarenbach vermisse, ist eine leidenschaftliche Lanze für die Rekonstruktion der Alten Post zu brechen. Die Online-Abstimmung der Markischen Volksstimme, die Klarenbach sonst gern mit einer Volksabstimmung gleichsetzt (wenn sie in seinem Sinne ausgeht) steht z. Zt. bei 75 Prozent pro Reko...
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Lustgarten:
Gegen den geplanten Neubau der Weißen Flotte regt sich Widerstand in Form einer Bürgerinitiative. Der Neubau würde nicht nur den Lustgarten optisch vom Havelufer abriegeln sondern gleichzeitig auch die Wiederherstellung des Neptunbeckens samt Skulpturengruppe ad absurdum führen. Die Unterstützung des Schlossarchitekten Kulka dürfte seit seiner Brandrede nicht überraschen. Dieser hatte den geplanten Neubau als weitere "Vermüllung" des Lustgartens bezeichnet. http://www.pnn.de/potsdam/736186/ -
Lustige Dinge konnten gestern Abend in Potsdam besichtigt werden. Auf der einen Seite hielt die Bürgerinitiative "Rettet den Lustgarten" im Hotel "Mercure" eine Versammlung ab. Rund 100 Interessierte kamen. Diese Initiative will den Neubau für die Weiße Flotte am Rande des Lustgartens, den die Stadtverordnetenversammlung Ende Januar beschlossen hatte, verhindern. Eine Teilnehmerin der Veranstaltung war die Potsdamer CDU-Vorsitzende Katharina Reiche, die auf der Veranstaltung der Bürgerinitiative ihre "persönliche Sympathie" zusagte, was wohl heißen soll, dass die Haltung der CDU in dieser Frage nicht ganz klar ist. Weiterhin wurde auf der Veranstaltung wiederum der Abriss des Hotels "Mercure" gefordert, obwohl sie dessen Räume doch ganz gern nutzen.
Vor dem Hotel "Mercure" hatte sich derweil eine rund 300 Personen starke Gegendemonstration gebildet, die sich für den Bau des Hafengebäudes stark machte. Nach meinem Eindruck war es eine bunte Mischung aus Studenten, ganz "normalen" Potsdamern und Mitarbeitern der Weißen Flotte. Diese machten mit Trillerpfeifen auf sich aufmerksam, außerdem gab der Dampfer "Gustav" (immerhin ein historischer Dampfer aus dem Jahr 1908) Hupzeichen.
Später kam es dann zur direkten Konfrontation zwischen den Neubauanhängern und Neubaugegnern vor dem Hotel, die vor allem akustisch ausgetragen wurde. Während die Anhänger ihre Trillerpfeifen benutzten, brachten die Gegner ein Alphorn in Stellung. Handgreiflichkeiten gab es allerdings nicht.
Allerdings lese ich jetzt im APH-Forum, dass ein besonders verärgerter Neubaugegner Strafanzeige gegen die Neubauanhänger und die Polizei gestellt hat. Er wirft den Neubauanhängern "Freiheitsberaubung, öffentliche Ruhestörung, tätlichen, körperlichen Angriff durch extreme Lautstärke" und anderes vor. Da wird sich die Justiz gewiss freuen, dass sie sich jetzt mit solchen Dingen beschäftigen muss. -
Da wird sich die Justiz gewiss freuen, dass sie sich jetzt mit solchen Dingen beschäftigen muss.
Ob sie sich darüber freut oder nicht, ist völlig irrelevant. Tatsache ist allerdings, dass diese konzertierte Aktion der Weißen Flotte ein Beispiel für das Demokratieverständnis dieser Klientel ist... Den vermeintlichen Gegner Mundtotmachen und am Argumentieren hindern, das kennen wir doch irgendwo her... -
Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) will laut einem Bericht der Potsdamer Neuesten Nachrichten den Lustgarten ins Sanierungsgebiet am Alten Markt einbeziehen. Am Donnerstagabend nannte er im Dialog mit der Zeitung den Abriss des Mercure-Hotels sowie die Neugestaltung des Areals einschließlich der dafür nötigen Finanzierung als Aufgaben, die in nächster Zeit zu lösen seien. Jakobs Vorstoß hätte auch Folgen für das im Lustgarten ansässige Fahrgastschifffahrtsunternehmen Weisse Flotte, welches sich einen anderen Ort für seine Neubaupläne suchen müsste.
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@Architektator
Danke für die Zusammenfassung. Ich hab mal ne Kopie deines Beitrages in diesen Thread gepackt.Es gibt noch einen weiteren Artikel in der MAZ zum Thema. Die Stadt sei demnach nicht an einem Kauf des Hotels interessiert. Für Kauf und Abriss wären wohl in etwa 26m€ zu veranschlagen- Zu viel für die klamme Kasse der Stadt so Rathaus-Sprecher Stefan Schulz.
Da auch sonst kein privater Investor in Sicht sei der die nötigen Summen für diese Aufgabe aufbringen würde führe man Gespräche über andere Modelle um Kauf und Abriss finanziell darzustellen.Schade, das macht wenig Hoffnung.
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Und heute meldet die PNN, dass Blackstone beabsichtigt das Mercure zu verkaufen. Allerdings müsste die Stadt nun sehr schnell reagieren bevor Blackstone einen Käufer findet. Andernfalls gebe es für die Stadt kein Durchgriffsrecht auf das Gelände.
Problematisch sei auch, dass das Mercure nicht einzeln sondern im Gesamtportfolio angeboten wird.Lustgarten:
Gegen den geplanten Neubau der Weißen Flotte regt sich Widerstand in Form einer Bürgerinitiative. Der Neubau würde nicht nur den Lustgarten optisch vom Havelufer abriegeln sondern gleichzeitig auch die Wiederherstellung des Neptunbeckens samt Skulpturengruppe ad absurdum führen.
Auch hier ist eine Entwicklung zu vermelden. Der Neubau sei laut PNN vom Tisch. Die Stadt wolle den Risiken die mit einem Rechtsstreit mit dem Architekturbüro des Lustgarten Areals einhergehen würden aus dem Weg gehen. -
Was meinst Du mit "Durchgriffsrecht", Bato? Bei einer Erweiterung des Sanierungsgebiet hätte Potsdam ein Vorkaufsrecht, das man dann ggf. auch ausüben müsste (mit den entsprechenden Zahlungsverpflichtungen).
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Sollte in den nächsten Wochen ein anderer Investor das Hotelportfolio nebst Mercure kaufen, so könnte dieser den Bau entweder weiterbetreiben oder abreißen und ein neues Gebäude errichten. So steht es zumindest im Artikel.