Grüne Wege in Berlin (neu oder erneuert)

  • Das Halleschen Ufer sollte ja zur grünen Uferpromenade umgestaltet werden. Es hatte vom Bund sogar die Weihen „Nationales Projekt des Städtebaus“ bekommen. Nun stoppt der Senat den Plan, wie der Tagesspiegel berichtet (leider hinter der Bezahlschranke), auch aus Sorge um den Autoverkehr. Infos zu der Umgestaltung gibt es auch unter bgmr.


    Link zum TS-Artikel korrigiert.

  • ^ Hier kurz zusammengefasst die wichtigsten Punkte aus dem Artikel:


    Genannte Gründe der Verkehrsstaatssekretärin Claudia Elif Stutz (CDU):

    • Angeblich sind die Erfolgsaussichten des Projekts aufgrund noch ungeklärter verkehrlicher Fragen „gering“.
    • Aufgrund zu erwartender hoher Personal- und Ressourcenbindung bsoll das Projekt nicht weiterverfolgt werden.
    • Eine leistungsfähige Hauptverkehrsstraßen für die Versorgung und Erreichbarkeit in der Stadt müsse weiterhin gewährleistet sein
    • Der Verkehr dürfe durch solche Maßnahmen nicht in die Wohnkieze gedrängt werden.
    • Die Strecke gehöre zum Berliner Großraum- und Schwertransportroutennetz und zum Vorrangnetz für den Busverkehr.

    Kritik an der Absage kommt u. a. von der Bezirksbürgermeisterin Clara Herrmann (Grüne):

    • Ideologische Autopolitik des letzten Jahrhunderts und Verhinderung einer grünen Oase am Landwehrkanal.
    • Fördergelder drohen zu verfallen, vor einem halben Jahr erst habe man den Förderbescheid erhalten.

    Der Stopp des Projekts durch die Verkehrsverwaltung könnte noch für Ärger im Senat sorgen, da der Förderbescheid in Millionenhöhe im April von der heutigen Sozialsenatorin Cansel Kiziltepe (SPD) überreicht wurde, die zu der Zeit parlamentarische Staatssekretärin im Bundesbauministerium war. Sie hatte sich damals sehr positiv zu dem Projekt geäuert und von einer beispielhaften und dringlichen Stadtumgestaltung gesprochen.


    Edit: auch rbb24.de berichtet inzwischen, ganz ohne Bezahlschranke. 🙂

  • „ ... ich weiß nicht recht was ich davon halten soll. Da gibt der Bund Fördergelder von 2,95 Euro für dieses Projekt und dann wird von Berliner Seite argumentiert, dass es zu kompliziert und langwierig sei die kreuzende Bundesstraße B96 umzuplanen denn, nach Bundesrecht müssten die Bundesfernstraßen ein zusammenhängendes Netz darstellen und überhaupt sei das Hallesche Ufer total wichtig für den Schwerlastverkehr etc.... Hört sich irgendwie nach nicht durchdachtem Aktionismus an, die damalige Entscheidung, so sehr ich sie seinerzeit begrüßt hatte, denn für Fahrradfahrer ist die Strecke der Tod.


    Wen's interessiert hier auf SPON und frei:

    https://www.spiegel.de/wissens…a9-4282-b09f-fb4ea70fa56b

  • Für Fahrradfahrer ist die Strecke inzwischen gut ausgebaut. So weit ich weiß, wurde ein pop up-Radweg hier verstetigt.


    Investitionen in Umbau und Qualifizierung sind an vielen anderen Straßen sinnvoller als hier mit der Brechstange wieder irgendwelchen Quatsch voran zu treiben wie das Flussbad oder den Radweg unter der U1.

    Der gegenwärtige Senat dürfte da richtig liegen. Die meisten Radwege wurden nach der Prüfung ja auch freigegeben. Ich glaube aber schon, dass nun insgesamt zu wenig für die Verbesserung des Radwegnetzes getan wird. Hier sollte die Opposition dran bleiben - pragmatisch und lösungsorientiert wäre mal schön.

  • Ich persönlich bin auch gespalten. Auf der einen Seite hat der "Grünstreifen" am H-Ufer mehr als eine Sanierung nötig, im Grunde ist das derzeit eine bessere Müllhalde. Auf der anderen Seite finde ich das Argument gut, das man den Fokus auf die Kieze setzt - Denn mal ehrlich: An dieser breiten Hauptstraße bräuchte es quasi einen Neuanfang, um dort sowas wie Gemütlichkeit zu schaffen. Dann doch lieber das Geld nutzen und einige der anliegenden Kieze mit viel weniger Aufwand gemütlich zu machen und dort Autoverkehr minimieren. Ähnlich ist die Logik auch in Barcelona - Hauptstraßen Autos, in den Blocks autofreie Gemütlichkeit und Aufenthaltsqualität - Die Basis dafür ist in den Altbaukiezen da, denn da liegt auch die Wurzel.


    Da sich die folgenden Beiträge mehr auf die (Verkehrs-)Politik allgemein beziehen, wurden sie dorthin verschoben.

  • Ich muss gestehen, dass ich von der bisherigen Arbeit aus dem Hause Schreiner durchaus angetan bin. Die Projekte des vorherigen Senats werden kritisch evaluiert, aber eben konstruktiv , nicht destruktiv. Kein komplettes Herumreißen des Ruders, aber punktuelle Korrekturen, indem die arg radikalen, konfliktgeladenen Maßnahmen kassiert werden, ein Großteil aber bestehen bleibt (siehe Fahrradwege). Da ist für mich Demokratie am Werk, ob es einem in den Einzelheiten nun persönlich gefällt oder nicht.


    Die gewünschte "grün-blaue Promenade" wäre wieder nur Stückwerk, wieder eine Maßnahme mit lokalen (und äußerst fragwürdigen) Verbesserungen aber regionalen Externalitäten, wieder eine Projektionsfläche für hässliche Grabenkämpfe in der Presse und den sozialen Medien. Wie Rotes Rathaus schon angemerkt hat, existiert am Halleschen Ufer bereits ein großer, gesicherter Radweg. Es gibt sogar einen Uferweg für Fußgänger. Gut, der ist wenig gemütlich, aber wer Ruhe und Grün sucht, findet beides in unmittelbarer Nachbarschaft im Elise-Tilse-Park oder im Mendelssohn-Bartholdy-Park oder im "Naturerfahrungsraum Robinienwäldchen" oder im Park am Gleisdreieck oder im Park am Karlsbad usw. Die Verkehrsumleitung einmal über den Kanal, dann beide Fahrrichtungen gequetscht auf der Südseite, dann wieder über den Kanal, würde Probleme nur verlagern und brächte längere und komplexere Ampelphasen sowie vermehrte Lärm- und Feinstaubemissionen mit sich.


    Nicht abgerufenen Fördergeldern würde ich keine Sekunde hinterhertrauern. Denn Erstens löst sich das Geld nicht in Luft auf, Zweitens wären die 3 Mio. nur ein Bruchteil der anfallenden Kosten. Alleine für die Neugestaltung der Kanalquerungen zur vorschriftsgemäßen Führung einer Bundesstraße, wären doch massive Investitionen nötig.


    Ansonsten habe ich mir mal die Potentialstudie genauer angeschaut und muss sagen: Ein Großteil davon hört sich wirklich richtig gut an, insbesondere die vielzähligen kleineren Maßnahmen zur Aufwertung in den Kiezen können in der Summer einen erheblichen Zugewinn an Lebensqualität im Bezirk bedeuten. Hier der direkte Link zur Broschüre: 200220_Gruen_FK_Dokumentation_web.pdf (bgmr.de)

  • Spreeradweg - Abschnitt Holsteiner und Schleswiger Ufer

    Zuletzt hier


    Im Zuge der Sanierung bzw. des Ausbaus der Uferwege im BA Lutherbrücke bis Wullenwebersteg wurde nun als letzter Teilabschnitt das Hosteiner Ufer zwischen Bartningallee und Gerickesteg (auf Höhe des S-Bf. Bellevue) fertiggestellt und freigegeben. Gerade dieser Abschnitt war früher mit fiesem Kopfsteinpflaster und der Bordsteinkante am Wendehammer sehr unkomfortabel für Radfahrer, das hat sich nun komplett geändert.


    Blick von der Bartningallee Richtung Osten. Bis zum Anwohnerparkplatz Hosteiner Ufer 46 ist es eine Fahrradstraße, danach Fuß-/Radweg:


    holsteinerufer01.jpg


    Blick vom Uferweg am Gerickesteg Richtung Westen:


    holsteinerufer02.jpg

  • ^ Ausbau Spreeradweg - Abschnitt Iburger Ufer

    Nachdem der im Beitrag zuvor gezeigte Abschnitt am Holsteiner und Schleswiger Ufer fertiggestellt ist, geht man nun den Uferweg am Iburger Ufer an (OSM). Dieser ist zurzeit baubedingt zwischen Siemensteg und Caprivibrücke gesperrt:


    spree_iburger_ufer01.jpg


    spree_iburger_ufer02.jpg


    Noch dringender ist m. E. die Sanierung des Abschnitts östlich vom Siemensteg bis zur Doverbrücke, der in sehr schlechtem Zustand ist und bei Regen jedes Mal zu einer Pfützen- und Matschpiste wird. Hinzu kommt die Engstelle unter dem Siemensteg. Hoffentlich wird dieser Teil danach in Angriff genommen.

  • Ausbau Spreeradweg (9. und 10. BA) - Abschnitt Caprivi - bis Dovebrücke

    ... Noch dringender ist m. E. die Sanierung des Abschnitts östlich vom Siemensteg bis zur Doverbrücke, der in sehr schlechtem Zustand ist und bei Regen jedes Mal zu einer Pfützen- und Matschpiste wird. Hinzu kommt die Engstelle unter dem Siemensteg. Hoffentlich wird dieser Teil danach in Angriff genommen.

    Und genau dieser Abschnitt wird nun tatsächlich in Angriff genommen. An der Galvanistraße, auf Höhe des Spreekreuzes, wurde eine Baustellenzufahrt geschaffen und ein Bauschild aufgestellt. Demnach sind auch neue Bänke und Bäume sowie eine barrierefreie Rampe am Siemenssteg geplant. Bis Frühsommer 2025 will man fertig werden:


    spreeuferweg_ba9und10_01.jpg


    spreeuferweg_ba9und10_02.jpg


    spreeuferweg_ba9und10_03.jpg

  • ^ Ausbau Spreeradweg (9. und 10. BA) - Abschnitt Caprivi - bis Dovebrücke

    Die Sanierungsarbeiten des Uferweges haben nun auch die Dovebrücke erreicht. Die Unterführung darunter ist gesperrt, was das Radeln, Spazierengehen und Joggen am Ufer zunehmend nervig macht. Aber immerhin wird gebaut.


    Blick Richtung Westen auf die Dovebrücke:


    uferweg_cburg01.jpg


    Blick von der Dovebrücke Richtung Osten:


    uferweg_cburg02.jpg


    Und Richtung Westen:


    uferweg_cburg03.jpg


    Hier noch ein paar Eindrücke vom Baufortschritt westlich des Siemensstegs, parallel zum Iburger Ufer:


    uferweg_cburg04.jpg


    Von Iburger Ufer wird eine Rampe zum Uferweg gebaut:


    uferweg_cburg05.jpg


    Es geht voran:


    uferweg_cburg06.jpg


    Blick Richtung Caprivibrücke:


    uferweg_cburg07.jpg

  • Weiß jemand, warum dort ein massive Beton-Geländer installiert wurde? Hat das praktische Gründe oder hat das nur ein Landschaftsarchitekt am Reißbrett für schick befunden? Ein klassisches Eisengeländer im bekannten Stil hätte es doch auch getan. Die Betonteile sind in ner Woche vollgesprüht.

  • Ja, habe mich von der Perspektive täuschen lassen. Bei genauerem Hinsehen scheint es wohl so zu sein, dass die Oberkanten der Betonteile nur etwas über Straßenniveau abschließen und der Zwischenraum dementsprechend noch weiter gefüllt werden muss.


    Ach naja... Richtlinien wollen beachtet, Normen erfüllt und Budgets nicht komplett gesprengt werden. Die Ästhetik bleibt, wie mittlerweile gewohnt, auf der Strecke.

  • ^ Vielleicht spendiert man den Stützwänden aber auch noch eine Verkleidung und schraubt noch ein paar schmiedeeiserne Geländer oben drauf. Man weiß es nicht. Vielleicht wäre Abwarten ganz gut, bevor man so harsch urteilt.

  • Ein Geländer irgendwelcher Art kommt mit Sicherheit. Ansonsten ist es ja nicht so, als wenn meine Vermutung nicht auf diversen Erfahrungswerten beruhen würde, aber gut... warten wir mal ab...

  • In diesem Bereich gab es eine schräge Böschung hoch zum Iburger Ufer. Wenn man in mein Foto von der Rampe stark reinzoomt, sieht man die weiter hinten auch. Wahrscheinlich wird die nach Abschluss der Bauarbeiten wieder hergestellt, dann werden die Betonteile zumindest teilweise hinter Erde und Gras verschwinden. Warten wir es ab.


    Davon abgesehen würden andere Materialien (gemauerter Backstein, Stahl...) auch besprayt werden.


    Hier der Vorzustand bei Google Earth und Street View. Der rote Punkt ist der Standort, von dem ich das Bild mit der Rampe gemacht habe:


    uferweg_cburg_ge01.jpg


    uferweg_cburg_ge02.jpg

  • ^ Ausbau Spreeradweg (9. und 10. BA) - Iburger Ufer

    Kleines Update vom Sanierungsfortschnitt der in diesem Bereich breiten Uferpromenade zwischen Siemenssteg und Caprivibrücke:


    iburger_ufer01.jpg


    iburger_ufer02.jpg


    iburger_ufer03.jpg