Nun Silesia, wie wären deine Änderungsvorschläge?
die Hauptkritik am Marstallcenter aktuell war nach meinem Eindruck die optische Dominanz.
(sowie das angegammelte Aussehen)
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Ludwigsburg: Marstall-Center (Umbau fertig)
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Silesia, da sind wir eben mal deutlich unterschiedlicher Meinung
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Das Ding ist ein Fremdkörper mit extremer Umgebungsbeeinträchtigung, welches das ganze Stadtbild zu versauen vermag.Es wurden schon andere Dinge abgerissen von ganzen Ost-Plattensiedlungen oder AKW-Rückbau ganz zu schweigen. Bezahlbar ist das für Lubu angesichts der damit bewirkten Aufwertung allemal.
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Na dann doch besser grosser Um-und Anbau als Abriss. Die Bausubstanz ist ja nicht ganz so schlecht wie die mancher Plattenbauten, und die Lage durchaus da wo viele Leute wohnen wollen. Aber irgendwas wird ma n tun müssen.
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Naja, wieviele Menschen wohnen dort oben und wieviele müssen sich das ständig von unten anschauen!
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im Vergleich zu so mancher Ost-Plattenbausiedlung wohnen im Marstall-Center tatsächlich Menschen drin, oder? Denen wird das bestimmt nicht gefallen wenn ihnen jemand ihre Bleibe abreisst nur weil sie optisch gerade nicht zum Zeitgeist passt?
Jeder, der hier für einen sofortigen Abriss plädiert sollte erst mal seine eigene Behausung nach optischen Gesichtspunkten überprüfen
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Ist mir sch*egal.
Die sind ja auch rücksichtslos eingezogen.
Kündigungsfristen sind natürlich einzuhalten, deshalb am besten heute noch kündigen.:ripthread:
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^^Na dann hab ich da ne noch bessere Lösung - wir bauen einfach 4 noch größere Türme ringsherum die das Ding verdecken - dann mußt es nicht mehr anschauen. Oder noch besser, wir reißen diese unsägliche barocke Umgebungsbebauung ab, die stört in meinen Augen nämlich die Ästhetik des Marstall-Centers
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Ich bin Max’ Meinung. Angesichts unseres sehr mieterfreundlichen deutschen Mietrechts wird man diese Problematik sicher in sozialadäquater Art und Weise lösen können. Schließlich besteht auch kein Grundrechtsschutz darauf, in zentraler Lage wohnen zu dürfen.
Dieses unsägliche EKZ und dessen dort wohnhafte Klientel bedingen einander. Deshalb wäre es doch nur konsequent, wenn beides gleichermaßen ‚outgesourct’ würde.
Aus rein städtebaulicher Sicht wäre ein Abriss dieser Bebauung absolut wünschenswert. Dann bestünde die Möglichkeit, den Reithausplatz und die historische Straßenführung wieder herzustellen, mithin den Stadtraum zu reparieren und die neu zu bauenden Häuser in angemessenen Dimensionen in den vorhandenen barocken Kontext behutsam einzufügen. -
Ist mir sch*egal.
Die sind ja auch rücksichtslos eingezogen.
Kündigungsfristen sind natürlich einzuhalten, deshalb am besten heute noch kündigen.:ripthread:
Kaum hats 30grad, drehen die leute durch
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Dieses unsägliche EKZ und dessen dort wohnhafte Klientel bedingen einander. Deshalb wäre es doch nur konsequent, wenn beides gleichermaßen ‚outgesourct’ würde.
Wie meinst du das denn - soweit ich weiß befinden sich dort Eigentumswohnungen, nicht etwa Sozialwohnungen. Willst du die Leute jetzt vor die Tür setzen damit du deine barocke Idylle bekommst, oder wie? Eine Stadt erfüllt doch nicht den Selbstzweck nett anzuschauen zu sein! Mag sein das man das Marstallcenter aus heutiger Sicht vielleicht an der falschen Stelle gebaut hat - aus damaliger sicht aber durchaus verständlich. Es stellte nämlich damals eine deutliche Verbesserung der Situation dar und wurde wohl bewußt als Puffer zwischen der Ludwigsburger Innenstadt und dem Ghetto unterhalb des Marstalls gebaut. Die Gegend unterhalb des Marstall-Centers läßt heute noch erahnen wie es damals wohl aussah als tausende GI´s sich dort tagtäglich "vergnügten".
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^ Meine folgende Argumentation soll eine rein städtebauliche, keine sozialpolitische sein.
Viele von euch vertraten doch beispielsweise beim Wengerterhaus folgende Meinung: Das Häuschen kann weg, da es nicht mehr in das heute bestehende Gefüge an modernen (zweckorientierten) Gebäuden in der näheren Umgebung passt. Was auch, rein objektiv betrachtet, der Wahrheit entspricht, weil man in den Jahrzehnten zuvor leider bereits Fakten geschaffen hatte. Also soll es ersetzt werden durch eine entsprechend dimensionierte moderne Neubebauung.
In Ludwigsburg ist die Sache vielmehr umgekehrt: das Marstallcenter ist ein Fremdkörper in der ansonsten größtenteils historisch-barocken Innenstadt. Sollte (!) man sich daher entscheiden es abzureißen, muss sich eine Neubebauung den vorhandenen Dimensionen anpassen und an der bestehenden Fassadengestaltungen orientieren. Also auch hier soll das Bestehende dem Neuen den Rahmen vorgeben dürfen. Dass das Zeitalter des Barock vorüber ist, ändert nichts daran, dass man auch ein neues Haus behutsam in das bestehende Ensemble einfügen kann.
Wenn man seine eigenen Prinzipien nicht verraten möchte, dann sollte man dieser Stringenz zustimmen.
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Max BGF
Kein Ding. Mir ist bewusst das nicht jeder Hochhäuser mag, und nicht jeder der Hochhäuser mag eben diese an solchen Stellen duldet. Von Verschandelung würde ich nicht sprechen, dafür ist das Ding weit genug weg von Schloss, Marktplatz, Gründerzeitstrassenzügen usw. In den angesprochenen Ost-Plattenbausiedlungen hat ja auch keiner mehr gewohnt. Andererseits nagt Ludwigsburg natürlich nicht am Hungertuch, aber ein Abriss steht ja gar nicht zur Debatte.
Ich habe mich nie an diesem Hochhaus gestört, ganz im Gegenteil, wenn ich mit meinem Kampfjet für Arme auf der A81 aus Richtung Heilbronn angeschossen kam, wusste ich beim Anblick des HH das langsam Zeit ist den Anker zu werfenOhne das Ding (und Wüstenrot-HH und den HH in Eglosheim) wäre Ludwigsburg doch von weitem gar nicht wahrzunehmen.
hfrik
Meine Vorschläge habe ich ja bereits erläutert vor wenigen Tagen (siehe weiter oben die Seite zuvor). Der springende Punkt ist ja, das das HH weder in einem desolaten Zustand sich befindet, noch schuld trägt am Niedergang der "Mall", noch dem Sozialbau zuzuordnen ist.Regent
Meine RedeVielleicht sollten wir deinen (und meinen) Vorschlag mit dem von Max BGF kombinieren: Das Ding wird abgerissen, und in Eglosheim, wo eh schon ein paar davon stehen, wieder aufgebaut, inklusive 3-4 zusätzlichen HH
Wenn denn die Bewohner mitmachen!
jaggyjerg
In Stuttgart drehen einige zu allen Jahreszeiten durch, da brauchts keine HitzeRegent & Hans Dampf
Wenn du dieses "Klientel" dort "outsourcen" willst, dann rufst du ganz viel Klientel aus der linken Szene und wahrscheinlich sämtlicher K21-Träumer auf den Plan, die dann ihren "Kiez" gefährdet sehen, und gegen die kapitalistische Gentrifizierung mobil machen. Und hier hat Regent eben Recht. Schuld am Niedergang der Mall waren Managementfehler über einen langen Zeitraum und nicht die Sozialstruktur der unmittelbaren Bewohner (und derer des HH schon gar nicht!). -
War sogar mal in dem Hochhaus bei einem damaligen Freund. Sinngemäß der letzte Gesprächsverlauf:
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ICH: Hallo!
ER: Du hast ganz schön zugelegt!ICH: Hab eben nicht so ein großes Treppenhaus wie Du.
ER: Ich kann auch Aufzug fahren.
ICH: Bist Du mit der Wohnung zufrieden?
ER: Ja, vor allem mit dem herrlichen Ausblick.
ICH: Welchen tausende Menschen täglich um das Marstall-Center leider nicht mehr haben.
ER: Ist mir reichlich egal. Ich muß und kann es ja selbst nicht sehen.
ICH: Ist das nicht etwas egoistisch?
ER: Und wenn schon, Du bist mit Deinem Flächenverbrauch genauso egoistisch.
ICH: Jetzt laß uns mal nicht Äpfel mit Birnen vergleichen.
Du raubst tausenden Menschen, die keine Wahl haben, täglich die Sicht. Hingegen machen sich Wochenende für Wochenende etliche Sonntagsspaziergänger extra auf, um an meiner Villa vorbeizuflanieren.
Was macht es da aus, wenn der Lebensraum von ein paar Regenwürmern mehr verbaut wurde und die jetzt früher auf Haus stoßen.ER: Du bist immer noch der gleiche Egoist und Angeber wie früher.
ICH: Wahrscheinlich knallen auch geschützte Vogelarten gegen Dein tolles Hochhaus und verenden jämmerlich, während Du mit einer Cohiba am Fenster stehend mitleidlos auf "Dein" Schloß hinunterblickst.
ER: Weißt Du was, am besten wir gehen fortan getrennte Wege und sehen uns nicht wieder. Tut mir leid, daß Du umsonst hierher gekommen bist.
ICH: Umsonst würde ich nicht sagen, immerhin habe ich so einmal den Schandfleck von Ludwigsburg, in dem Du auch noch gern wohnst, aus der Nähe gesehen. Und daß wir uns nicht wieder sehen ist auch unwahrscheinlich. Man sieht Dich eigentlich dauernd, nur daß Du Dich hinter einer Vogelmördermauer versteckst.
-----------------------------------------Weil das der letzte Kontakt war, kann ich nicht sagen, ob er noch drin wohnt und weitere Details einholen.
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Hans Dampf
Nochmal zu deinem letzten Beitrag - gut geschrieben. Und doch hinkt der Vergleich ziemlich. In Ludwigsburg sprechen wir von einer Dominanten umgeben von einem Kleinod, beim Wengerterhaus von einem Kleinod umgeben von Dominanz. Außerdem "wohnt und arbeitet im Wengerterhaus keine Sau", was beim MC ganz anders ist... Grundsätzlich kann ich dir aber trotzdem zustimmen. Wahrscheinlich würde man das MC in der heutigen Zeit sicher nicht mehr so bauen, zur damaligen Zeit war das aber nunmal üblich und modern. Möglicherweise hatte man auch mit einer anderen Entwicklung in der Umgebung gerechnet. Heute würde man einen kompletten Neubau sicher "behutsamer und an bestehenden Dimensionen orientiert in die bestehende Bebauung einfügen". Nur kann ich mir nicht vorstellen das die Eigentümer, potenzielle Investoren, oder die Stadt, Mut dazu haben werden (so sehr wie sich nicht wenige genau das wünschen würden, v.a. Max BGF).
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@ Max BGF
Sorry, aber mal im Ernst, ich hab selten nen größeren Quatsch gelesen.
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Es sei grundsätzlich mal gesagt, dass Wohnhochhäuser generell nicht falsch sind um gerade in einer Wohnungshochpreisregion einigermaßen günstige Mieten zu realisieren.
Es stellt sich aber die Frage, wo solche Anlagen (Wobei das MC in seiner Dimension so oder zu groß ist) platziert werden sollten. In der Ludwigsburger Innenstadt wohl genausowenig wie in Tübingen am Marktplatz.Es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis das Marstall-Center mit seinen Wohnungen ein sozialer Brennpunkt wird, denn dem Abzug der Geschäfte folgt der Abzug sozial integrierter Mieter und der Zuzug weniger sozial integrierter Mieter was den Abstieg insgesamt potenziert.
(Die Beispiele gibt es zuhauf, wo eine Sanierung von solchen Kolossen nichts geholfen hat, aber Beispiele von einer Innenstadt die saniert wurde und scheiterten gibt es nicht, bzw. sind marginal).Es gibt für das MS eine Erklärende Seite: http://de.wikipedia.org/wiki/Baus%C3%BCnde
Interessant ist auch, wass unter dem Begriff "Bausünde" an Bildern gegoogled wird: http://www.google.de/search?hl…ei=g2CtT-fpCIzDtAbS2ZmrBA
(Nicht nur die Bilder, sondern auch die Texte in den Seiten beachten, ansonstn könnte es Missverständnisse geben)
Der ehemalige Plan, ein paar Strassenzüge mit weniger wohlhabenden Mitbürgern und einem diesem Zustand nicht fördernden Gewerbe durch einen überdimensionierten Zweckbau aufzuwerten, wird in einer Abwertung enden. Der Hauptunterschied zum vorherigen Zustand wird aber sein, dass eine Neuausrichtung weitaus schwieriger und viel teurer wird als der vorherige Plan.
=> Das Marstall-Center in seiner jetzigen Form und Größe hat keine Zukunft mehr, ausser als sozialer Brennpunkt
=> Was gut und beliebt ist, braucht keine "City-Manager", die mit irgendwelchen Events irgendwas aufpeppen was ohne diese eh nichts wäre
=> Sei es der Blick vom Schloss LB oder der Blick auf die Stadtsilouette von LB, mit einem im wesendlichen in seiner jetzigen Form verbleibenden MS wird immer der Schandfleckmakel hängen bleiben
=> Die wesendliche Funktion des MS ist, ein Mahnmal dafür zu sein um Ideen zu vermeiden, solche Bauten in einer vom Umfeld und Historie her nicht dafür geeigneten Innenstadt anzusiedeln -
Nun, ich denke, Hochhaus identisch zu setzen mit sozialem Brennpunkt ist nicht richtig.
Der soziale Friede im Gebäude hat unter anderem auch mit dem Verhältnis der Nachbarn untereinander zu tun, und dieser erfahrungsgemäss recht viel mit dem im Gebäude realisierten Schallschutz.
In Frankfurt sagt man "Reiche kann man stapeln, Arme muss man in der Fläche ausbreiten".
Qualitativ hochwertige Wohnungen ziehen auch im Hochhaus ein passendes Klientel an, was wiederum die sozialen Brennpunkte vermeidet.
Sanierung ist dementsprechend dann sinnlos, wenn die grundlegenden Probleme nicht gelöst werden können:
- schlechte Bausubstanz
- ungünstige Lage
- schlechte Raumzuschnitte
Sprich versuche ich Sanierung mit 3 Eimern frischer Farbe, scheitert das ganz sicher.
Steht ein Gebäude am richtigen Platz, und stimmt die Grundsubstanz, bekommt man auch ein Hochhaus wieder Flott.
Allerdings wurden die meisten Hochhäuser als sozialer Wohnungsbau im untersten Baustandard an Stellen gebaut, wo niemand sonst hinwollte, und das noch mit kleinsten Zimmern (und wegen sparsamer Bauausführung auch nicht anpassbaren Grudrissen) - womit der soziale Brennpunkt programmiert war. -
Nun, ich denke, Hochhaus identisch zu setzen mit sozialem Brennpunkt ist nicht richtig.
So ist es! Mir fällt als Beispiel einer gelungenen Hochhaussiedlung der Asemwald ein...der ist soviel ich weiß alles andere als ein sozialer Brennpunkt, die Leute wohnen gern dort und gehören durchaus nicht dem sozial problematischen Umfeld an.
Die Ästhetik der Asemwald-Architektur steht auf einem anderen Blatt, ist aber zumindest nicht so schlimm wie die des Marstall-Centers. Letzteres gehört m.E. aber nicht in ein barockers Altstädtle wie LB.
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Zu Bedenken ist aber, das Asemwald da eine seltene Ausnahme ist:
Entgegen zahlreicher Negativ-Beispiele für den Geschosswohnungsbau der 60er- und 70er-Jahre hat sich Asemwald zu einem begehrten Wohnort entwickelt, der eine sehr hohe Wohnqualität besitzt.
http://de.wikipedia.org/wiki/Hannibal_%28Stuttgart%29
Es ist auch nicht ausgeschlossen, dass man das in LB auch schafft. Aber Asemwald ist im Gegensatz zum MS nie "abgesoffen", sondern hatte seine Umfeldqualität kontinuierlich erhalten. Ebenso stand man bei Asemwald nicht vor der Problem, dass erkannt wurde dass sich dringend etwas ändern muss. -
^^wusste gar nicht dass da ein Restaurant drauf ist, Danke für den Tipp!
Wenn man einfach mal ein bischen rumspinnt könnte man schon auf die absurde Idee kommen aufs MS ein Restaurant drauf zu bauen - schön mit Außenaufzug und so. So weit ich im Bilde bin gibt es wenig Aussichtspunkte mit Panoramablick in LB...könnte doch ganz gut laufen?
doch nun wieder zurück zur Realität, irgendwer müsste den Spass ja bezahlen und gestört werden will ja auch keiner...