Aufteilung und Gestaltung öffentlicher Straßen und Plätze

  • Ich halte das ebenso für eine sehr gute Entscheidung. Das Radfahren durch den Marienplatz war sowieso nie ein Vergnügen.


    Wird die Straße dabei eigentlich auch zurückgebaut?

  • Förderung des Radlverkehrs

    Kurzer Blick nach Paris. Die Zukunftsvision zu so etwas wie einer "Radlhauptstadt" zu werden, ist dort sicherlich noch deutlich ferner als in München. Dennoch scheint in Paris zumindest ein politischer Wille vorhanden zu sein, der auch vor sehr pragmatischen Schritten nicht zurückschreckt. So sind u.a. mehrere Radlringe in und um die Innenstadt geplant, Radlschnellwege auf vielbefahrenen Routen, und die Wartepflicht an roten Ampeln ist an den meisten Kreuzungen für rechtsabbiegende Radler aufgehoben worden. Die Stadtverwaltung bekennt sich klar dazu, dass dem Autoverkehr absichtlich Platz zugunsten von Radlern und Fußgängern weggenommen werden soll.


    http://www.spiegel.de/reise/st…in-hidalgo-a-1033676.html
    http://www.deutschlandfunk.de/…ml?dram:article_id=329244

  • Der Druck in Paris ist größer als in München, auch politisch etwas zu ändern. In München sollte man sich an Kopenhagen orientieren, dieses Jahr ist eigens eine mehrköpfige Stadtratstruppe in die dänische Hauptstadt geflogen um sich dort Konzepte und Ideen abzuschauen. Natürlich mit Steuergeldern bezahlt. Es sollte also schon auch etwas dabei rauskommen und nicht nur in den Schubladen enden.


    Hat jemand eigentlich schon Erfahrungen mit dem neuen Fahrradsystem der MVG gemacht?

  • Also da sehe ich schwarz. Musst ja nur mal Google Verkehrslage ansehne. Paris ist wohl die verstopfteste und enge Stadt der Welt. Egal wo. Da bringen Radlwege in der City nur mehr Stau. Im Vergleich dazu leben wir in München im Dorf Idyll. München sollte sich wie genannt eher an Koppenhagen oder Wien orientieren. Paris Vergleiche sind aberwitzig.

  • Ich war vor 2 Jahren in Paris und meist mit den Velib-Fahrrädern, seltener mit der Metro unterwegs. Beides hat mir besser gefallen als in München, vor allem das Radl fahren war dort entspannter. Man kann Busspuren nutzen (von denen es viele vom Rest der Straße baulich getrennte gibt) und entlang der Seine fährt es sich auch viel besser als auf dem Isar-Radlweg. Nur um den Triumphbogen ist der Verkehr schon ziemliche Provokation, aber bei so vielen Straßen kein Wunder.
    Wenn also Paris im Zentrum tatsächlich so viel enger und verstopfter ist als München, dann machen wir hier offenbar noch sehr viel falsch.


    Ist dieser völlig verkorkste geplante Radweg vom Odeonsplatz zum Rindermarkt etwa das Ergebnis der Kopenhagen-Studien? :lol:

  • hiTCH-HiKER:


    Deine Aussage überrascht mich jetzt wirklich. Deinen Posts hier im Forum nach, bist du deutlich lärmempfindlicher als der Durchschnitt oder stellst es zumindest so dar, äußerst zudem mehr als jeder Andere hier Bedenken über die giftigen Abgase unserer motorisierten Vehikel und kritisierst vehement sämtliche "gefährliche" Streckenabschnitte für den Radler. Trotzdem ist das Radfahren in Paris für dich entspannter als in München? Überraschend ;)


    Endokin:
    Paris ist wohl die verstopfteste und engste Stadt der Welt.


    Beschränken wir das auf Europa.

  • Vielleicht ist es die architektonische Schönheit und Lebensqualität die einen das eine oder andere verdrängen lässt in Paris, aber ich hatte bereits vor den großen aktuellen Infrastruktur-Plänen das Gefühl die meinen das wirklich ernst mit den Fahrrädern und dieses Gefühl fehlt mir in Deutschlands Autohauptstadt vollständig. Hier ist Radl fahren ein ständiger Kampf, den man sich nur antut weil es keine sinnvollen Alternativen gibt um sich schnell und flexibel im Zentrum zu bewegen.

  • Also da sehe ich schwarz. Musst ja nur mal Google Verkehrslage ansehne. Paris ist wohl die verstopfteste und enge Stadt der Welt. Egal wo. Da bringen Radlwege in der City nur mehr Stau.


    Hast Du Dir die Beiträge und den Post wenigstens kurz angeschaut? In Paris geht es darum, gerade wegen des Verkehrschaos, bewusst Radlern und Fußgängern den Vorrang vor dem individuellen Autoverkehr zu geben. Ob durch die zusätzlichen Radwege auch mehr Stau für Radfahrer entsteht, bleibt abzuwarten, halte ich jetzt aber auf den ersten Blick für nicht all zu plausibel.

  • Hier ist Radl fahren ein ständiger Kampf, den man sich nur antut weil es keine sinnvollen Alternativen gibt um sich schnell und flexibel im Zentrum zu bewegen.


    So unterschiedlich kann Wahrnehmung sein. Für mich ist es das komplette Gegenteil, von dem was du berichtest.


    Was wären denn sinnvolle Alternativen im Zentrum?

  • So unterschiedlich kann Wahrnehmung sein. Für mich ist es das komplette Gegenteil, von dem was du berichtest.


    Was wären denn sinnvolle Alternativen im Zentrum?


    Es gibt keine Alternative zum Fahrrad, nicht heute und nicht morgen - mein Beitrag war nicht ironisch auf die aktuelle Situation bezogen.


    Selbst ein massiver Ausbau von ÖPNV oder die Reduzierung der Autos auf wenige Elektromobile im Zentrum wird dir nie die Flexibilität des Fahrrads geben.
    Mit dem Radl kannst du fast alle Baustellen ohne Zeitverlust umgehen, an jedem Stau vorbei kommen, auch Wege nutzen die eigentlich keine sind und du hast das Radl in der Regel wesentlich näher an deinem Aufenthaltsort stehen als Auto und ÖPNV, weshalb du meistens schon am Zielort bist wenn die anderen gerade mal ihr Fortbewegungsmittel zu Fuß erreicht haben.


    Hast du da wirklich gegenteilige Erfahrungen gemacht oder reden wir gerade aneinander vorbei?

  • :nono:

    ^


    Mit "Gegenteil" meinte ich, dass Radfahren in München für mich die schönste Fortbewegungsart ist, wohingegen du es als Kampf bezeichnest ;)


    Ja im englischen Garten ist es vielleicht schön, dann noch auf ausgewählten Nebenwegen und entlang der Isar, aber in der Maxvorstadt oder entlang der ganzen Ausfallstraßen ist es eine Zumutung in Sachen Abgasen und Fahrverhalten bzw. Überforderung vieler Fahrzeugführer.
    Die Stadt schafft es leider nichtmal die grundlegendsten Dinge sicher zu stellen wie das zuverlässige Räumen im Winter oder Parkverbote durchzusetzen.
    Mir hat ernsthaft eine Politesse der Pferdestaffel beim Hofgarten gesagt "Wo sollen die denn sonst parken?", da geht einem das Messer in der Tasche auf. Die peilen nichtmal, dass sie durch mehr Radlfahrer weniger Stau auf der Straße haben.
    Trotz all diesen traurigen, leicht zu ändernden Fakten bleibt das Radfahren in München alternativlos, selbst wenn man einen schicken Tesla in der Tiefgarage stehen hat ;)

  • Extrem positiv, dass u.a. sowohl die Straßen am Marienplatz 2017 verschwinden und höhengleich angepasst werden, als auch die Residenzstraße zwischen Odeonsplatz und Maximiliansstraße. Gerade für den Max-Joseph-Platz könnte das eine sehr vielversprechende optische Aufwertung werden :daumen:


    Ob die Radler in der Mehrheit tatsächlich die neue Route nutzen, keine Ahnung, auf jeden Fall wurde hier ein großes Stück Stadtreparatur beschlossen.

  • Dieses Verkehrskonzept enthält nichts wirklich Neues.
    Dass man den Autoverkehr am Marienplatz ausschließt, wurde ja schon lange diskutiert.
    Allerdings sieht man auch, dass Radfahren in München nicht als gleichwertig zu Fußgängern oder Autofahrer angesehen wird.
    Wer vom Odeonsplatz zum Marienplatz mit dem Fahrrad unterwegs ist, wird niemals 300 Meter in den Hofgarten einbiegen, ehrlich gesagt eine Route wie sie nur ein Autofahrer - der bestenfalls mal auf einem Ergometer geradelt ist - auf dem Reißbrett entwerfen kann.


    Man sieht daran auch, daß Radfahren nur dort verbessert wird, wo es nicht stört und noch reinpasst, aber nicht als gleichberechtigte Fortbewegungsform anerkannt, gefördert und dementsprechend auch baulich umgesetzt wird.


    Warum soll es ein Tabu sein eine direkte zweispurige Radtrasse entweder durch die Theatiner oder Dienerstrasse über den Marienplatz zu führen, das wäre sinnvoll und richtig. Dieses Mantra, dass nur Fussgänger diesen Bereich monopolisieren, halte ich für völlig verfehlt. Platz wäre genug da und man könnte diese Spuren auch baulich so sichern, dass keine Verkehrsgefährung entstünde.


    Die Verkehrspolitik in München hat kein Konzept, schon gar keines für die Zukunft, es ist einfach ein opportunistisches rumdoktern, mehr nicht.


  • Die Verkehrspolitik in München hat kein Konzept, schon gar keines für die Zukunft, es ist einfach ein opportunistisches rumdoktern, mehr nicht.


    Mit dem Satz ist eigentlich alles zu dem Thema gesagt!


    Meiner Meinung nach ist das Problem, dass keine Profis für das innerstädtische Verkehrskonzept engagiert werden, sondern irgendwelche Leute die für diesen Job definitiv nicht geeignet sind.
    Statt in Kopenhagen auf Butterfahrt zu gehen, sollte man sich dort lieber Unterstützung holen, falls man es ernst meint und nicht weiter in der Vergangenheit verharren möchte.
    Dass man es bis ins Jahr 2015 noch nicht einmal geschafft hat wenigstens entlang der Gleise einen vernünftigen, lückenlosen Radweg von Pasing bis zum Hauptbahnhof zu bauen, das spottet jeder Beschreibung und ist an Inkompetenz kaum mehr zu übertreffen.

  • Wer vom Odeonsplatz zum Marienplatz mit dem Fahrrad unterwegs ist, wird niemals 300 Meter in den Hofgarten einbiegen,


    Diese Strecke fahre ich jetzt auch schon, wenn ich hinter den Marienplatz will ;)


    Warum soll es ein Tabu sein eine direkte zweispurige Radtrasse entweder durch die Theatiner oder Dienerstrasse über den Marienplatz zu führen, das wäre sinnvoll und richtig.


    Wo soll auf der Theatinerstraße Platz für eine Radltrasse sein? Das würde doch nur zu erheblichen Problemen führen. Die Dienerstraße mündet im Marienplatz, man hätte also das gleiche Problem wie jetzt auch.


    Allgemein ist dieser kleine Umweg doch überhaupt nicht schlimm, immerhin kann man so den tausenden Fußgängern aus dem Weg fahren.


    Diese ganze Diskussion kommt mir irgendwie sehr aufgeblasen und dramatisiert vor.


  • Wer zum Marienplatz will soll auch überhaupt nicht durch den Hofgarten fahren, sondern kann bis zum Marienhof radeln. Es geht um die Radler, die die Altstadt durcqueren und nicht als Ziel haben!

  • Ich würde jetzt auch erstmal abwarten, denn dass die Straße die den Marienplatz trennt weg kommt, das ist ja grundsätzlich eine mehr als überfällige Reparatur.


    Und welche Route dann mit dem Radl optimal ist, das muss eh jeder Radler für sich selbst entscheiden. Es bleibt ja weiterhin völlig legal bis zum Marienhof ans Rathaus zu fahren und dann sein Radl die paar Meter bis zum Fischbrunnen zu schieben. Hoffentlich wird der Bereich neben der Hauptpost wieder markiert, denn jetzt ist es ein Drahseilakt dort durch zu fahren.
    Auch mehr oder weniger legal ist es vom Marienhof durch die Passage neben Dallmayr in die Sparkassenstraße rüber zu queren, so ist man ohne Umweg schnell am Sendlinger Tor. Diesen Weg bin ich bisher meist gefahren, um mir das Bus- und Taxichaos am Marienplatz zu ersparen.


    Wichtig ist es jetzt konsequent weiter mit der Stadtreparatur zu machen und auch die Sendlinger Straße und das Tal von der Belastung durch Abgase zu befreien.

  • Auf der Nordseite der Briennerstraße zwischen Odeonsplatz und Altstadtring soll endlich ein Radlweg entstehen.
    Momentan kämpft man sich noch auf abenteuerlichste Art und Weise zwischen parkenden und im Stau stehenden Autos durch den Verkehr. Oder man bleibt alternativ in einer Abgaswolke zwischen den ganzen Autos stehen, was sicher kein vernünftiger Mensch machen wird.
    Deshalb wird nun gehandelt:


    http://www.abendzeitung-muench…fe-aa5f-b6056a5e0278.html