Aufteilung und Gestaltung öffentlicher Straßen und Plätze

  • Ich bin ziemlich skeptisch, dass eine Ausweitung von Fußgängerzonen die Situation verbessert.
    Seit Jahren ist es ja so, daß der Trend diese anzulegen bzw. auszuweiten aufgehört hat, da man erkannt hat dass die Verödung der Innenstädte zugenommen hat, seid diese in den sechziger und siebziger Jahre eingeführt wurden.
    Das Problem in München ist nun mal, daß die ursprünglichen Stadtstrukturen sehr klein sind, von daher es wenig Platz für den gesamten Verkehr gibt. Ich denke es macht mehr Sinn die Fußgängerzonen so zu belassen und andere Mittel zu finden, dass alle ihren Platz finden, sei es durch Beschränkungen auf Lieferverkehr oder Anwohner oder Anderes.


    In München könnte ich mir sogar auch langfristig vorstellen eine Art Citymaut einzuführen um den Autoverkehr im Zentrum zu reduzieren.
    Tatsache ist, dass - spätestens mit der 2ten Stammstrecke das relativ kleine Zentrum sehr gut erreichbar sein wird, und deshalb es wirklich nicht unbedingt nötig ist das Auto zu benutzen. Um Anwohner und Lieferanten die nun mal auf das Auto angewiesen sind, relativ staufreien Zugang zu gewährleisten und die Innenstadt nicht völlig zu verstopfen, wäre vielleicht eine Maut das geeignete Mittel die Anzahl der Fahrzeuge zu reduzieren.


    Anders als in Berlin - wo sich schon aufgrund der viel größeren Fläche und dezentralen Stadtsituation diese Frage nicht stellt, ist es in München auch nicht so sehr ein soziale Frage, so eine Maut einzuführen.

  • ^ Ganz aufgehört nicht - etwa in Düsseldorf wird derzeit über die Umwandlung der Schadowstraße in eine Fußgängerzone diskutiert. Die Verödung der Innenstädte gibt es vor allem dort, wo diese den Malls nichts entgegenzusetzen haben - wie im Ruhrgebiet, wo es fast nur öde Nachkriegskästen gibt. Die Sendlinger Straße mit einmaligen Bauten könnte sich dagegen sehr gut behaupten.


    In München könnte ich mir sogar auch langfristig vorstellen eine Art Citymaut einzuführen um den Autoverkehr im Zentrum zu reduzieren.


    Ich bin gespannt, wann die erste Großstadt in Deutschland kommt. Das schliesst aber eine erweiterte Fußgängerzone - u.a. um die Sendlinger Straße - keinesfalls aus. Die teuren Autotunnel sollte man sich gut überlegen - vor allem wenn es unter der Erdoberfläche U-Bahn-Linien gibt.


  • Ach du liebe Güte, bitte keine Untertunnelung, diese Zeiten sind wohl gottseidank vorbei. Der Altstadtring muss früher oder später zurückgebaut werden, ich denke, da sind sich alle einig. Die Frage ist nur, wann dies passiert. Übrigens ist ja entlang der Schrannenhalle und am Viktualienmarkt der Altstadtring bereits 2-spurig. Daran kann man sich orientieren. Nur so wird man es schaffen, die Innenstadt vom Autoverkehr zu befreien und gleichzeitig die sog. "Altstadt" mit den Vorstädten städtebaulich zu vernetzen.

  • AZ und TZ: Der Marienplatz soll zukünftig ganz den Fußgängern vorbehalten werden - keine Taxis, Busse, Rikschas oder Fahrräder mehr.


    Ein völlig richtiger Schritt. Die Rikscha- und insbesondere Taxifahrer werden aber toben...

  • Sehe ich ganz genauso, 2 Spuren und ggf. Tram muss zukünftig im gesamten Bereich des Altstadtrings völlig ausreichen und dann kann man die Übergänge durchaus menschenfreundlich gestalten.
    Das Budget für Tunnelprojekte sollte die nächsten Jahrzehnte am mittleren Ring investiert werden, denn der wird auch zukünftig die Verkehrsader der Stadt München bleiben.


    Grünflächen sehe ich eher dort entstehen, wo innerstädtisch Parkplätze oder unnötige Asphaltflächen wegfallen.
    Ein ganz heißer Kandidat dafür ist nach wie vor der Max-Joseph-Platz:
    http://www.deutsches-architekt…um/showthread.php?t=11724

  • Was spricht denn gegen einen Tunnel? Die werden anderswo auch genaut. Und das Areal vor dem Isar Tor könnte eine wunderschöne Relaxzone in Grün sein. Keine Betonschneise wie jetzt.


    Der Romantik dass in Zukunft die Innenstädte autofrei sein werden, und der Ring nur von Radlern oder Trams umzirkelt wird, der würde ich mich nicht hingeben. Deutschland wird immer ein Autoland sein. Das ist FAKT.


    Den Politiker möchte ich sehn der Tempo 30 in der City durchsetzt. Derjenige wird nach 4 5 Jahren abgewählt.


    Es spricht übrigens nichts gegen eine Symbiose aus Autoverkehr und Öffentlichen. Das wird immer so sein. Und es ist gut so.


    In allen grossen Städten gibts Projekte Ringe zu "verpacken", zu übergrünen bzw tiefer zu legen. Das sollte man nicht ausser Acht lassen.


    Bin auch mal klar dafür sich nicht von Ökoterroristen und Radlerlobby solche Hirngespinste einreden zu lassen.

  • Deutschland wird immer ein Autoland sein. Das ist FAKT.


    Bist du ein Hellseher? Nach gerade einmal 120 Jahren Automobilgeschichte prophezeien wir ihnen die Ewigkeit...


    In allen grossen Städten gibts Projekte Ringe zu "verpacken", zu übergrünen bzw tiefer zu legen. Das sollte man nicht ausser Acht lassen.


    Der mittlere Ring wird gerade untertunnelt. Das ist ohne Zweifel eine tolle Sache. Schaut man sich aber an, welchen Platzbedarf Ein- und Ausfahrten besitzen (z.B. Oskar von Miller Ring) ist das nichts für den Altstadtring, der Autoverkehr wird dadurch nicht weniger und die Anzahl an hässlichen Verkehrsschneisen auch nicht weniger. Besser ist es den Altstadtring auf 2 Spuren zu reduzieren. Natürlich wird dies wohl leider in 50 Jahren nicht passieren...

  • soviel ich weiß, gibt es durchaus Überlegungen, in der Sonnenstraße 1 Fahrspur zugunsten eines breiteren Gehweges zu opfern.

  • Marienplatz wird komplett für den Verkehr gesperrt

    Auch die Süddeutsche Zeitung berichtet über die von der schwarz-roten Rathauskoalition beschlossene Lösung des Verkehrsproblems auf dem Marienplatz. Die Fraktionen von CSU und SPD haben sich darauf geeinigt, den Fußgängerbereich bis zum Alten Rathaus hin zu vergrößern und Münchens zentralen Platz im Gegenzug für Busse, Taxis und Radln zu sperren. CSU-Fraktionschef Hans Podiuk erklärte, man wolle so die Attraktivität des Platzes deutlich erhöhen. Sein sozialdemokratischer Amtskollege Alexander Reissl sagte, dass auf diese Weise der dortige Dauerkonflikt zwischen Fahrradfahrern und Fußgängern gelöst werden könne.


    http://www.sueddeutsche.de/mue…hfahrt-verboten-1.2248930


    Im SZ-Kommentar von Dominik Hutter heißt es, aus der Radler-Perspektive sei die Entscheidung zwar ein herber Schlag, aber trotzdem richtig. Dem kann man sich nur anschließen. Aus meiner Sicht war dieser Schritt längst überfällig. Es ist eine gute Nachricht, dass der Marienplatz künftig nicht mehr vom Verkehr zerschnitten wird. Hoffentlich findet man auch bald eine Lösung für die Probleme in der Residenzstraße, im Tal und in der Sendlinger Straße.


    http://www.sueddeutsche.de/mue…engerzone-total-1.2248934

  • Eine gute Sache. Die Altstadt ist zunehmend überlaufen und es gibt schon jetzt sehr viele für Fußgänger sehr enge und unangenehme Stellen.


    Man kann von Radfahrern verlangen, mal einen kleinen Umweg zu fahren oder das Rad mal ein paar hundert Meter zu schieben.

  • Die Münchner die ich heute getroffen habe, die sehen das sehr kontrovers. Einige sind dafür, viele aber auch dagegen.


    Ich finde das Thema reichlich übertrieben. Es wäre ja nicht so, dass es am Marienplatz an Fussgängern mangelt. Grad Rigshas und Taxis machen doch eine Innenstadt lebendig. Der Münchner Ökoterrorismus treibt es mittlerweile ein bissl zu weit.

  • Hier geht es nicht um die Ökobilanz, sondern um Stadtreparatur, Stadtgestaltung, Beseitigung von Gefahrenstellen. Ich fahre zwar selbst öfters mit dem Rad durch, gegen ein paar Meter schieben ist aber nichts einzuwenden.


    Wenn sich natürlich die Probleme nur an eine andere Stelle verschieben wäre das nicht wünschenswert.

  • Hier geht es nicht um die Ökobilanz, sondern um Stadtreparatur, Stadtgestaltung, Beseitigung von Gefahrenstellen. Ich fahre zwar selbst öfters mit dem Rad durch, gegen ein paar Meter schieben ist aber nichts einzuwenden.


    Wenn sich natürlich die Probleme nur an eine andere Stelle verschieben wäre das nicht wünschenswert.


    Aber welche Probleme? Die Radler fahrne ja eh nicht durch die Fussgängerzone. Da schiebt man. Die Strecke vom Odeonsplatz bis zum Marienplatz ist eben für Fussgänger und Radler da. Es gibt ja auch 2 Strassen. Wein und Dienerstr. Da muss man doch auch mal mit klarkommen. Es ist die Radlerhauptachse durch d. Altstadt. bis zum Goetheplatz und weiter. Schau Dir Koppenhagen an. Die absolute Radlerstadt. Total krank was bei uns abgeht.

  • Die Münchner die ich heute getroffen habe, die sehen das sehr kontrovers. Einige sind dafür, viele aber auch dagegen.


    Ich finde das Thema reichlich übertrieben. Es wäre ja nicht so, dass es am Marienplatz an Fussgängern mangelt. Grad Rigshas und Taxis machen doch eine Innenstadt lebendig. Der Münchner Ökoterrorismus treibt es mittlerweile ein bissl zu weit.


    Die einzigen echten Terroristen, die in München ohne Tarnung unterwegs sind, das sind die Fahrer der zahlreichen Giftgasmobile.
    Und leider haben die in den letzten Jahrzehnten Absurditäten geschaffen wie etwa eine durchgehende Asphaltierung unseres Lebensraumes und damit Verkehrswege die zu 50% aus parkenden Giftgasmobilen bestehen.
    Sowas ist objektiv gesehen eigentlich völlig geisteskrank, aber wir sind es halt nicht anders gewohnt, wir sind damit aufgewachsen und so mancher Autist würde sich wahrscheinlich selbst bei einer kleinen Änderung dieses absurden Zustandes unwohl fühlen.
    Ich persönlich komme damit soweit klar, solange die Abgasnormen sich zukünftig streng am technisch Machbaren orientieren und umweltfreundliche Fahrzeugantriebe gefördert werden, etwa durch kostenlose Parkplätze oder eigene Fahrspuren.


    Und ich komme auch gut damit klar als Radfahrer die Fußgängerzone nur am Stachus und am Viktualienmarkt in Nord/Süd-Richtung queren zu können, wenn die Fußgänger dafür mehr Aufenthaltsqualität in diesem Bereich bekommen. Als ob die Lebendigkeit der Münchner Altstadt verloren geht, wenn man auf diesen paar Metern mal nicht langdüsen kann, es werden doch für die Taxen sogar Ausgleichsflächen geschaffen. Diese Denke, dass man für seine bevorzugte Art der Fortbewegung immer und überall Vorfahrt haben muss, die ist ewiggestrig und nervt. Unsere Stadt muss für die Mehrheit der Bewohner lebenswert bleiben und so bin ich auch dafür, dass alles unternommen wird um den mittleren Ring möglichst staufrei zu optimieren, etwa durch eine zusätzliche Fahrspur an der Ifflandstraße.
    Als Ökoterrorist darfst du meinetwegen noch Leute bezeichnen, die sich aufgrund ein paar belangloser Büsche und Mini-Bäumen gegen diese sinnvolle Baumaßnahme aussprechen! Aber davon abgesehen sind in München leider nur zaghafte Ansätze vorhanden unsere Stadt für uns nachhaltig lebenswerter zu gestalten. Daher ist jedes Projekt, das in diese Richtung geht willkommen.

  • Zieh doch dahin, wo es kein Giftgas gibt. Eine Großstadt scheint nicht der ideale Ort für dich zu sein. Dann wird auch eine Wohnung frei, die jemand beziehen kann, der bewusst gerne in einer Großstadt lebt. Und richtig weit weg ziehen musst du auch nicht. Das Dachauer Hinterland Herbertshausen oder Richtung Altomünster ist sehr dünn besiedelt und trotzdem gut an die Innenstadt angeschlossen.

  • Nur weil ich als Antwort auf Endokins "Ökoterrorismus" darauf hinweise, dass Autofahrer die einzigen sind, die man objektiv gesehen und reinen Gewissens als Terroristen bezeichnen kann, muss mir doch nicht gleich München als Wohnort missfallen.


    Außerdem ist das Gegenteil der Fall.


    Innerhalb des mittleren Rings nimmt der Verkehr ständig ab und es haben bereits über 50% der Haushalte - aus gutem Grund - kein eigenes Auto mehr, d.h. hier gibt es viele Gleichgesinnte, die den Giftgasterror für einen Fluch der überwiegend faulen Überflussgesellschaft halten. Auf dem Land wirst du so schnell keinen Haushalt ohne finden, da ist man nämlich tatsächlich auf ein motorisiertes Fortbewegungsmittel angewiesen.
    An den Tegernsee würde ich aber sogar in eine ruhige Ecke umziehen, wenn mir die Kollegen nicht tagtäglich von der Unzuverlässigkeit des BOB berichten würden und von mehrstündigen Odysseen durch das Münchner Hinterland. Vielleicht als Rentner in einigen Jahrzehnten ;)
    Also summa summarum ein von dir nett gemeinter Vorschlag, dem es aber an Realitätsbezug mangelt.

  • Sry aber Giftgasterror? Den gibts in China aber nicht hier. In London darf man als Radler auf allen Gehwegen fahren. Und hier??? Die machen die Stadt immer unattraktiver.


    Autoverkehr gehört zu D wie das Bier zu Bayern. Das ist FAKT! Und wenns nicht brummt, dann brummt auch keine Wirtschaft. Mein Vater is Rechtsanwalt in der Brienner Str. Meinst der hat sich in 30 Jahren einmal in ein öffentliches Verkehrsmittel gesetzt? Auch wenns nur zum Stachus zum Justizpalast geht. Das ist halt so und jedem sein Recht. Genau wie dem Radler sein Recht sein muss die ALtstadt schnell zu durchqueeren, und nicht via x Nebenrouten. Der Grund warum die Radler am Marienplatz weg sollen sind doch nicht die Radler, sondern die paar Kunden die sich unsere geldgeilen Inhaber des Marienplatz dadurch erhoffen.

  • Viele Radler sind im Bereich Residenz- und Dienerstraße, Marienplatz und Rindermarkt durchaus sehr agressiv. Scheinen zu erwarten, daß man zur Seite springt, wenn sie ankommen. Geht gar nicht.

  • Endokin:


    Die Probleme entstehen natürlich nicht allein durch die Radlfahrer. Busse, Taxen, Lieferverkehr und Radlrambos in Summe, verursachen viel zu häufig Grenzsituationen. Für einen so wichtigen Platz ist die bauliche Situation zudem untragbar. Oder ist der jetzige Zustand schön?


    In London darf man als Radler auf allen Gehwegen fahren.


    Mit ein Grund warum in London kaum einer mit dem Rad fährt...


    Genau wie dem Radler sein Recht sein muss die ALtstadt schnell zu durchqueeren, und nicht via x Nebenrouten. Der Grund warum die Radler am Marienplatz weg sollen sind doch nicht die Radler, sondern die paar Kunden die sich unsere geldgeilen Inhaber des Marienplatz dadurch erhoffen.


    Warum sollte der Radler ein Recht darauf haben?
    Warum sollen die Ladenbesitzer am Marienplatz geldgeil sein? Hättest du dort ein Geschäft, würdest du nicht versuchen, den Gewinn zu maximieren?
    Radler, Busse und Taxen sind einfach zu viel.


    Autoverkehr gehört zu D wie das Bier zu Bayern. Das ist FAKT! Und wenns nicht brummt, dann brummt auch keine Wirtschaft.


    Dies gilt aber nur sehr sehr bedingt für den Zentrumsbereich. Will man lieber in einer verkehrsfreien Straße shoppen, bummeln etc. oder dort wo alle zwei Sekunden ein Auto vorbei heizt? Das Geschäft wird auch ohne Autos angekurbelt. Die allermeisten Argumente, die Altstadt braucht den Autoverkehr sind bei den Haaren herbeigezogen, scheinheilig und dienen nur dem eigenen Zweck bzw. vertreten die Doppelmoral ihrer Verfechter.


    Mein Vater is Rechtsanwalt in der Brienner Str. Meinst der hat sich in 30 Jahren einmal in ein öffentliches Verkehrsmittel gesetzt? Auch wenns nur zum Stachus zum Justizpalast geht. Das ist halt so und jedem sein Recht.


    Sehr lobenswert...und bedenklich...