Libeskind verliert führende Rolle bei WTC-Wiederaufbau

  • Libeskind verliert führende Rolle bei WTC-Wiederaufbau

    16.07.2003 13:05


    Libeskind verliert führende Rolle bei WTC-Wiederaufbau


    New York (dpa) - Star-Architekt Daniel Libeskind hat im Ringen um seine Designpläne für das neue World Trade Center in New York und die Leitung des Mammutprojektes eine Niederlage erlitten. Danach fällt Libeskind beim WTC-Wiederaufbau nur noch die Rolle eines Mitarbeiters im Architektenteam zu. «Design-Architekt und Projektleiter» aber wird sein Rivale David Childs. Childs vertritt Larry Silverstein, den Pächter von Ground Zero, der den Wiederaufbau mit der Entschädigung der Versicherungen für die zerstörten WTC-Zwillingstürme finanziert.


    Die Entscheidung fiel am frühen Mittwochmorgen nach mehr als siebenstündigen Verhandlungen. Libeskind war Anfang des Jahres für die Bauleitung von Berlin nach New York übergesiedelt. Sein Design für Ground Zero hatte sich bei einem öffentlichen Wettbewerb gegen ein halbes Dutzend anderer Pläne durchgesetzt, unter anderem auch den Design-Vorschlag von Childs. Inwieweit Libeskinds Ideen jetzt noch verwirklicht werden, bleibt abzuwarten. Silverstein hatte unter anderem an dem 541 Meter hohen «Freiheitsturm» in Libeskinds Plänen Anstoß genommen.

  • Habe so etwas geahnt.....tut mir leid für Libeskind, aber ehrlich gesagt, fand ich seinen Entwurf auch nicht soooo toll - wollen mal sehen was am Ende heraus kommt.....

  • Hoffentlich wird trotzdem ein Landmark gebaut.
    Das ist DRINGEND erforderlich an dieser Stelle New Yorks.

  • das war wirklich abzusehen. und um ehrlich zusein: es freut mich sogar :), denn ich mochte nie den entwurf von Libeskind wirklich.
    Kai

  • also mir ist es ehrlich gesagt wurscht denn egal was sie bauen es wird immer künstlich reingesetzt aussehen nicht nur weil es für uns ungewohnt und neu ist sondern auch weil es 100% nicht aussehen wird wie alle anderen in NY viel zu modern

  • Original geschrieben von samuel
    also mir ist es ehrlich gesagt wurscht denn egal was sie bauen es wird immer künstlich reingesetzt aussehen nicht nur weil es für uns ungewohnt und neu ist sondern auch weil es 100% nicht aussehen wird wie alle anderen in NY viel zu modern


    Ein wenig modernes Hochhaus-Design würde NY allerdings sehr gut tun.....

  • das stimmt warscheinlich aber im vergleich zu den alten wirkt es zu neu (wenn es so oder ähnlich aussieht wie das von liebeskind)

  • Original geschrieben von samuel
    das stimmt warscheinlich aber im vergleich zu den alten wirkt es zu neu (wenn es so oder ähnlich aussieht wie das von liebeskind)


    Das wäre imo zu begrüßen....wenn NY ein wenig seiner alten Bedeutung in Sachen Hochhausbau zurück gewinnen - und nicht gänzlich an Städte in Fernost abtreten will, dann wäre es Zeit hier ein Zeichen zu setzen.

  • Da muß ich dir recht geben, Sebastian, NYC muß in Sachen Hochhausbau an Bedeutung zurückgewinnen. Allerdings werden in Fernost zumeist unrentable Prestigemonumente gebaut, und Investoren wie Silverstein scheinen mir mehr auf den Profit zu achten... Ob das einen wirklichen Brummer im 550+ Bereich zulässt, will ich eher bezweifeln. Leider...

  • auch weil amerikanische firmen lieber ein billiges grundstück auserhalb der städte kaufen die sie dann mitt 2-3 stöckigen häuserkomplexen bebauen


    Das ist billiger, die angestellten finden viel besser parkplätze etc

  • es wird wohl so enden, dass man ein paar ca. 60 stöckige gebäude mit möglichst viel büroraum baut - höher wird man nicht gehen, denn es wird sich kaum noch jemand finden, der in dem neuen wtc höher als das mieten wird

  • ich denke schon denn die amerikaner "müssen" sozusagen die ehre ihres landes bewahren und bauen garantiert nichts soo kleines hin......passen würde eher etwas höheres aber da könntest du wirklich recht haben das sie das sicherlich nicht vermietet bekommen

  • Obwohl man ja auch aus Trotz und als Siegerpose ein noch gewaltigeres WTC errichten könnte als zuvor - finde ich bei dem Patriotismus, den man in den letzten Monaten zu spüren bekam durchaus denkbar....

  • Original geschrieben von Sebastian
    Obwohl man ja auch aus Trotz und als Siegerpose ein noch gewaltigeres WTC errichten könnte als zuvor - finde ich bei dem Patriotismus, den man in den letzten Monaten zu spüren bekam durchaus denkbar....



    Das meinte ich doch aber damit würden sie ja richtig prvozieren das sowas noch mal passiert:o

  • da fällt mir gerade etwas ein: ich musste mal ein referat über das WTC halten, und dort hatte ich auch eine liste mit 100 wichtigen Fakten über das WTC. interessant war Fakt Nummer 55:
    An information sign at the top assured visitors that the buildings had been designed to withstand airplan crashes
    Kai

  • Original geschrieben von Kai
    da fällt mir gerade etwas ein: ich musste mal ein referat über das WTC halten, und dort hatte ich auch eine liste mit 100 wichtigen Fakten über das WTC. interessant war Fakt Nummer 55:
    An information sign at the top assured visitors that the buildings had been designed to withstand airplan crashes

    Kai


    Es wurde halt angenommen, dass ein Flugzeug aus Versehen da rein stürzt, aber nicht mit voller Geschwindigkeit. In gewisser Weise haben sie ja auch den Crash überlebt, das heiße Feuer war dann doch ein bisschen zu viel. Man mag sich gar nicht vorstellen, wie viele Tote es gegeben hätte, wenn die Türme sofort eingestürzt wären.


    Was macht unser guter Daniel denn nun? Zieht nach NY um und darf jetzt nur "second fiddle" spielen. Dumm gelaufen.

  • Mmmhh, irgendwie war mir dieser Artikel aus dem Baunetz vom 17.07.03 entgangen. Er enthält doch die oder andere Zusatzinfo...



    Ground Zero am Boden


    Libeskind und Childs bauen neues World Trade Centre in New York


    Obwohl Daniel Libeskind den Architekturwettbewerb für ein neues World Trade Center in New York am 27. Februar 2003 gewonnen hatte (BauNetz-Meldung vom 06.05.2003 und BauNetz-Meldung vom 27.02.2003), wird ihm nun das Heft aus der Hand genommen, wie die Lower Manhattan Development Company (LMDC) am 16. Juli 2003 in New York bekannt gab: Denn der Bauherr, der Immobilienmakler Larry Silverstein als Pächter der zerstörten Doppeltürme des World Trade Center, beruft sich nun darauf, dass der Ideenwettbewerb „ohne bindende Wirkung“ gewesen sei.
    Silverstein hatte die Zwillingstürme erst anderthalb Jahre vor dem Terroranschlag am 11. September 2001 für 99 Jahre gepachtet, zu einem Preis von 3,2 Milliarden Dollar. Silverstein hätte zunächst am liebsten mit den ihm zustehenden Versicherungszahlungen die zerstörten Türme wieder aufbauen lassen. Sein Favorit, David Childs vom Architekturbüro Skidmore, Owings & Merrill aus New York, unterlag im Laufe des mehrstufigen Wettbewerbsverfahrens, soll nun aber als „Entwurfs-Architekt und Projektleiter“ fungieren. SOM ist das bekannteste amerikanische Büro für Hochhausarchitektur.


    Libeskind, der Architekt des Jüdischen Museums in Berlin, soll nur noch einen Entwurf für einen 541 Meter hohen Wolkenkratzer „als Arbeitsgrundlage“ beisteuern. Libeskinds „vertikale Gärten“ in den oberen Geschossen des Hochhauses drohen nun ad acta gelegt zu werden. Der „positive öffentliche Ort“, als den der Architekt das welthöchste Hochhaus erdacht hatte, bringt nicht die Rendite, die Larry Silverstein erzielen will. In der schlanken Hochhausnadel sind gut nutzbare Büroflächen unterzubringen. Die Stadt New York und ihr Bürgermeister Michael Bloomberg hatten sich zwar zunächst für einen architektonisch ambitionierten Entwurf eingesetzt, konnten aber Silverstein seine Baurechte nicht abkaufen.
    Libeskinds Plan, der aus spiralförmig rund um einen öffentlichen Platz angeordneten Hochhäusern besteht, wird grundlegend verändert. Childs wird beauftragt, den 540 Meter hohen „Freedom Tower“ zu entwerfen. Libeskind spielt nur noch die Rolle eines „Mitglieds im Entwurfsteam“. So wollen es die LMDC und die Port Authority von New York und New Jersey, die Eignerin des Grundstücks, die sich dem Libeskind-Entwurf und der öffentlichen Meinung verpflichtet fühlte. Silverstein drängt nun darauf, mit einem zusätzlichen Wolkenkratzer die Bebauungsdichte zu erhöhen. Weil juristisch ungeklärt ist, wie weit die Kompetenzen der beiden Parteien reichen, hat sich nun New Yorks Gouverneur George Pataki eingeschaltet. Er will sich 2006, beim Ende seiner Amtszeit, zumindest mit dem im Rohbau fertigen Freedom Tower verabschieden. Um zu verhindern, dass Silverstein den geplanten Baubeginn im Sommer nächsten Jahres gefährdet, befahl er der LMDC und der Port Authority nun, diesen „Kompromiss“ gegen Libeskind durchzusetzen.


    Quelle: Baunetz



    Also, an der Höhe wird sich wohl demnach nichts ändern, bestanfalls kommt noch ein Brummer dazu. Da bin ich ja mal auf den entgültigen Entwurf gespannt.