Dorotheen Quartier (fertig)
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Massive Kritik am Da-Vinci-Hotel
Großes Luxushotel am Karlsplatz wäre Chance für die Stadt - aber nicht so!
"Idee hervorragend - Umsetzung falsch", so Matthias Niemeyer, ein erfahrener Berater mit exzellenten Kontakten in die Branche.
Laut Plänen von Breuninger und Land soll ein 5-Sterne-Hotel mit 120-130 Betten entstehen, ohne Konferenz- und Wellnessräume, das sich zur Seite Münzstraße (Markthalle) hin orientiere.
Eine wirtschaftlich angemessene Betriebsgröße beginne jedoch bei 200 Zimmern und die Ausrichtung zur Münzstraße hin sei falsch.
"Ein Luxushotel braucht eine Bühne", an der Schokoladenseite des Gebäudes - zum Karlsplatz hin - seien jedoch Büros geplant, was abends dunkle Fassaden schaffe.Aus diesen Gründen hätten auch bislang nationale wie internationale Hotelbetreiber dieses Konzept abgelehnt.
Quelle: Immobilienbrief Stuttgart (27)
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Das bekräftigt meinen Eindruck, dass Herr van Agtmael nur seine fixe Idee durchdrücken will, ohne Rücksicht auf andere Interessen und anscheinend sogar betriebwirtschaftliche Anforderungen. -
Ja, die bösen Unternehmer. Die machen doch alle unsere schöne Stadt kaputt.
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Genau.
Was soll denn van Agtmael davon haben, daß die Ministerialbüros am Karlsplatz liegen? Das Land ist bisher eben sein einziger konkreter Mieter. Wenn ein Luxushotelbetreiber konkreten Bedarf an Karlsplatzseite anmeldet, wäre er gerade aus wirtschaftlicher Sicht wohl der letzte, der dies ablehnen würde. Vielleicht gibt es dann etwas weniger Miete vom Land, dafür mehr vom Hotel. -
- Wettbewerb im 2.Quartal
- 6.000qm abgespeckt, kleinere Büros für Landesbeamte
- Hotelkomplex separat an Ecke zur Markthalle
- Mehrere internationale Bewerber für Luxushotelbetrieb (100 bis 120 Zimmer), darunter aber auch Steigenberger Hotel AG
- Land erwirbt Haus König von England von Stadt (Stadtbedienstete ziehen in Neubau Ex-Rathausgarage)
- Breuninger erwirbt weitere Flächen von Stadt, Holzstr.15 und 17 (19, 21 und 23 bereits in Eigentum Breuninger)
Quelle: StZ-OnlineEDIT:
Hm, bisher übersehen, aber der Erwerb der städtischen Grundstücke Holzstr. 15 und 17 für Da Vinci würde bedeuten, dass das Projektgebiet gegenüber den ursprünglichen Planungen nun massiv erweitert wurde.Ideenskizze bisher (Ziffern 4 und 5):
Quelle: Breuninger/UN StudiosHinzu zu erwerbende Grundstücke:
Damit wäre es mit dem südfranzösischen Flair auf der Hauptstätter Str., das Max BGF ausgemacht haben will, recht schnell vorbei
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Danke für die Reminiszenz. Schluchz
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Vielleicht bedeutet es aber auch nur, dass sich Breuninger vorerst die Grundstücke für einen anderen Zweck als Da Vinci sichern will. Die Lage ist ein wenig undurchsichtig. Mit der Ausschreibung des Wettbewerbs werden wir ev. mehr erfahren.
Klasse, Herr Ostertag stellt demnächst Antrag auf Denkmalschutz für das Hotel Silber.
Quelle: StN-OnlineWomöglich wird dann die Ausschreibung des Architekturwettbewerbs in Kürze auf Eis gelegt, bis über den Antrag entschieden ist?
Die Verbissenheit mancher Mitbürger (dann auch noch für so ein billiges Replikat) ist schon beängstigend.
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Das Thema Holzstraße 15/17 ist mir unklar.
Die sind doch ins Breuninger Gebäude integriert.
Und außerdem sind diese Gebäude doch noch durch einen Fußweg von Da Vinci abgetrennt.
Oder seh ich da was falsch? -
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Klasse, Herr Ostertag stellt demnächst Antrag auf Denkmalschutz für das Hotel Silber.
Womöglich wird dann die Ausschreibung des Architekturwettbewerbs in Kürze auf Eis gelegt, bis über den Antrag entschieden ist?
Die Verbissenheit mancher Mitbürger (dann auch noch für so ein billiges Replikat) ist schon beängstigend.Das Thema von NS-Gedenkstätten ist ja schon alt. Interessant aber ist, dass es jetzt hier so groß wieder aufgenommen wird, wo das Gebäude fallen soll, und "Mr. Breuninger" über eine Neuordnung des Areals nachdenkt. Das riecht hier wieder mal nach fast ideologischer Anti-Gesinnung. Da bilden sich dann schnell wieder Initiativen, die auch davor nicht zurückschrecken die schwere Gestapo-Vergangenheit für ihre eigene Ideologie zu missbrauchen. Ein "Mr. Breuninger" eignet sich da für viele Ecken gerne auch als personifiziertes Feindbild.
Leute, die etwas verändern wollen, die Visionen haben, haben es hier heute wohl nicht sehr einfach.
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Eine Gedenkstätte wird es laut OB und anderen wohl schon geben, nur nicht im Ex-Hotel-Silber-Billig-Imitat. Gesetzt den Fall, das Ding würde aus irgendeinem nicht nachvollziehbaren Grund doch noch unter Denkmalschutz gestellt, wäre Da Vinci aus wirtschaftlichen Gründen höchstwahrscheinlich nicht mehr zu realisieren, und es bleibt wohl zumindest mittelfristig bei dem gegenwärtigen städtebaulichen wie architektonischen Offenbarungseid an Karlsplatz/Charlottenplatz.
In Sachen Holzstr. Nrn.15 und 17:
um die Ecke gelaufen
und noch mal um die Ecke
Bilder:WagahaiNachdem auch der Bezirksrat Mitte der "Initiative Gedenkort Hotel Silber" die Gefolgschaft in Sachen Erhalt des Gebäudes verweigert hat, wollen die Grünen nun auch noch den Landtag mit dieser Frage beschäftigen.
Sprecher der Initiative Ostertag: Antrag zur Unterstellung unter Denkmalschutz vor wenigen Tagen gestellt.Quelle: StN 11.04.09
Auch unser Nils Schmid lässt nicht locker, wieder neuer Antrag auf Bericht, wie es um die Wirtschaftlichkeit von Da Vinci steht bei max. 49.000qm.
Quelle: Landtag BWEDIT:
Herr Ostertag bekommt Unterstützung von Rechtsaußen:
REPs fordern die Erhaltung des Hotel Silber als "Gedenkstätte und Messlatte für die bauliche Entwicklung".
Quelle: StN 22.04.09Im gleichen Atemzug fordern sie für den Wahlkampf: "Integration heißt Assimilation", "Tabuthema Ausländerkriminalität bekämpfen".
Quelle: StZ 22.04.09Eine Zusammenarbeit mit der jüdischen Gemeinde in Sachen Hotel Silber - wohl schwer vorstellbar.
EDIT:
- Internationaler Architektenwettbewerb im Mai, Vorarbeiten abgeschlossen
- Büros für 1.000 Landesbeschäftigte, 11.000qm für Hotel und Handelsflächen, gesamt 49.000qm BGF als Kompromiss möglich, je nach Architektur
- Zehn Büros eingeladen, u.a. van Berkel/UN Studio
- Im Neubau Gedenkstätte für Gestapoopfer, Konzept noch 2009
Quelle: Stn 23.04.09 -
Der (für mich unverständliche) Protest gegen das Ex-Hotel Silber bringt nun auch ein Buch hervor. Trotz dieses für mich eindeutigen Bildes wird offenbar behauptet, dass der heutige Bau "kein Neubau" sei.
Quelle: EZ-OnlineWebsite gibt´s auch.
Anything goes, es ist ja Wahlkampf
Brief MdL Lösch (Grüne) an Finanzministerium.
EDIT:
Laut BB Hahn wird es wohl noch in diesem Jahr zu einer Wettbewerbsentscheidung in Sachen Da Vinci kommen.
Quelle: Stadt Stuttgart -
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Der heutige Bau besteht zu weiten Teilen aus altem Baubestand. Bei der Renovierung nach dem Krieg wurde die Zuckerbäcker-Stil Neo-Renaissance-Fassade, die ca. 50 Jahre nach dem Bau von außen hingeklatscht wurde, wieder entfernt.
Dein erstes Bild entspricht also nicht dem ursprünglichem Bau, sondern ist eine typische Fassaden-Verschlimmbesserung aus dem letzten drittel des 19. Jh.
Andere Zeiten, andere Geschmäcker. -
Fassaden-Verschlimmbesserung
Eher das Gegenteil.
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Wie gesagt: Geschmäcker sind verschieden.
Ich persönlich kann mit diesen Neo-Renaissance-Fassaden zumeist nicht besonders viel anfangen. Und am Hotel Silber sah sie, wenn ich mir die Bilder betrachte, in meinen Augen doch eher kitschig aus.
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Esslinger
FassadenverschlimmbesserungIch kann auch nicht folgen: Die Fassade auf dem Bild sieht mindestens tausendmal interessanter und schöner aus als die unscheinbare heutige Sparversion. Für Letzteres Denkmalschutz verbietet sich in meinen Augen. Genauso gut könnte man das Charlotten-Hochhaus unter Denkmalschutz stellen (hoffentlich bringe ich damit Keinen auf dumme Gedanken - ich sage nur: Landtag).
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Hier liegt wohl in Missverständnis Deinserseits vor - ein Gebäude wird nicht unter Denkmalschutz gestellt, weil es in den jeweiligen aktuellen Geschmack oder Zeitgeist der Gesellschaft passt, sondern weil es von bauhistorischem Interesse ist das Gebäude zu erhalten.
Sicherlich stehen da auch Gebäude unter Denkmalschutz, die ich grausam finde. aber persönlicher Geschmack kann und darf da nicht die Leitlinie bilden.
Und mein persönlicher geschmack fängt mit diesem Zuckerbäckertil garnichts an. Von daher bedauere ich nicht, dass der wieder entfernt wurde. Desweitern führte dieser Fassadenanklatsch dann ja wohl auch zur Verwirrung, was alt und was neuer ist/ war
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sondern weil es von bauhistorischem Interesse ist das Gebäude zu erhalten.
Genau das ist doch sehr fraglich, bzw. war zuvor noch nie ernsthaft Thema bei vorliegendem Billigneubau. Ein öffentliches Interesse am Erhalt solcher Stümperarbeiten soll und darf es nicht geben.
Der Protest von Links bis scharf Rechts wirkt daher aufgesetzt und ist auch umso weniger nachvollziehbar, zumal eine Gedenkstätte eingerichtet werden wird, womit die historische Komponente mehr als nur ausgeglichen würde. -
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Dieser Billigneubau ist zum großen Teil alte Bausubstanz - übrigens aus ähnlicher Zeit und mit ähnlicher Architektur, wie das von Dir zurecht gelobte Heusteigviertel.
Ob öffentliches Interesse an dem Erhalt dieses Gebäudes besteht, wird wohl eine unabhängige Stelle nach Gesetzeslage entscheiden.
Denn wenn man nicht nur hier recht einseitige Beleuchtungen des Themas liest, dann ist es nur gut, dass das Land ein solches Gesetz hat. Ansonsten würde wohl rein nach Gefallen und nach ökonomischen Wünschen abgerissen oder erhalten werden.
§2 Gegenstand des Denkmalschutzes
(1) Kulturdenkmale im Sinne dieses Gesetzes sind Sachen, Sachgesamtheiten und Teile von Sachen, an deren Erhaltung aus wissenschaftlichen, künstlerischen oder heimatgeschichtlichen Gründen ein öffentliches Interesse besteht.
Ich kann jetzt nicht beurteilen, ob die Geschichte des Hotel Silber ausreichen wird, es unter Debkmalschutz zu stellen, aber wenn man sich überlegt, was alles an Heimatgeschichte in diesem Gebäude geschah, dann ist es durchaus angebracht sich ernsthaft eine solche Maßnahme zu überlegen, auch wenn die Fa. Breuninger dann ihr DaVinci Projekt überarbeiten müsste.
Im Hotel Silber wurde der ADAC gegründet - eine jetzt für Stuttgart als Stadt des Erfinders des Automobils, nicht ganz unbedeutende Vereinsgründung.
Und die Tatsache, dass hier ein Hauptquartier der Gestapo mit größten Teil auch erhaltenem Innenleben (es steht eben nicht nur die alte, wieder von Schnörkeln befreite Fassade) steht, in dem unter anderem Eugen Bolz und Kurt Schumacher inhaftiert waren, spricht für eine genaue Prüfung, inwieweit bei diesem Haus nicht durchaus ein öffentliches Interesse am Erhalt besteht.