Dorotheen Quartier (fertig)

  • Esslinger
    übrigens aus ähnlicher Zeit und mit ähnlicher Architektur, wie das von Dir zurecht gelobte Heusteigviertel.
    Die allermeisten der Gebäude im Heusteigviertel sind wesentlich charmanter und authentischer als das, m.E. schwer vergleichbar.


    dann ist es durchaus angebracht sich ernsthaft eine solche Maßnahme zu überlegen, auch wenn die Fa. Breuninger dann ihr DaVinci Projekt überarbeiten müsste.
    Eine Überarbeitung wird es nicht geben, denn wenn der Ex-Silber-Bau erhalten bliebe, ist Sense mit dem Projekt, weil jedenfalls Breuninger mangels Rentabilität aussteigt, die LBBW Immobilien sind ja bereits draußen. Denkbar wäre eine abgespeckte Beamtenzweckbau-Version, falls überhaupt dann noch angesichts der Haushaltslage finanzierbar. Jedenfalls kann man sich die einmalige Chance auf Beseitigung der städtebaulichen Katastrophe am Charlottenplatz/Karlsplatz inkl. Deckel über B14 zum Bohnenviertel größtenteils abschminken. Bravo, Herr Ostertag, Stuttgart wird nicht schöner.

  • die einmalige Chance auf Beseitigung der städtebaulichen Katastrophe


    Diese Schwarzweißmalerei geht mir doch ein wenig auf die Nerven.
    Nur weil ein Investor unbedingt sein Hirngespinnst durchdrücken will, soll ein optisch durchaus erhaltenswertes Gebäude, das hinzu noch einen unbestreitbaren historischen Wert besitzt, geschleift werden, obwohl man mit etwas Einfallsreichtum garantiert auch zu einer integrativen Lösung kommen könnte.
    Da kann man genauso gut auch noch das Alte Waisenhaus und die Markthalle mitabreißen, damit der Konsumtempel noch etwas größer wird. Die haben auch weder eine reich bestuckte Gründerzeitfassade, noch wird die Grundfläche optimal ausgenutzt...
    Gerade der Kontrast historisch vs. modern wäre reizvoll, nicht ein weiterer blockfüllender Glaskasten.

  • Diese Schwarzweißmalerei geht mir doch ein wenig auf die Nerven.
    Das ist keine Schwarzweißmalerei, sondern gehört der durchaus sympathischen Stilrichtung des Realismus an.
    Aber ich denke, wir drehen uns ein wenig im Kreis und sollten vielleicht daher für die einen oder anderen die Nerven schonen.


    EDIT:
    Diese Luftbildmontage vom van Berkel-Entwurf hatten wir m.E. noch nicht.
    Quelle: StZ-Online

  • Find ja die blinde Investorengläubigkeit von manchen auch amüsant, aber davon abgesehen ist an dem Gebäude wirklich nichts erhaltenswertes und außerdem sollte man was Gedenkstätten betrifft, auch nicht in Beliebigkeit verfallen und die dafür zur Verfügung stehenden Gelder lieber auf die fokussieren, die einem die Greueltaten der Nazis wirklich eindrucksvoll nahebringen.

  • BB Hahn:

    • Im November Entscheidung Architekturwettbewerb
    • Baubeginn 2011
    • Fertigstellung Ende 2013
    • Preisrichtervorbesprechung zweite Junihälfte zum Text Ausschreibung


    Kulturbürgermeisterin Eisenmann:

    • Laut Landesdenkmalamt Hotel Silber kein historisches Gebäude, nur historischer Ort, Gedenkstätte angemessen, künstlerischer Wettbewerb
    • CDU: Gedenken in neuem Stadtmuseum verankern
    • SPD und Grüne: Debatte über historische Aufarbeitung, Stadtverwaltung soll alte Bausubstanz im Ex-Hotel Silber prüfen, bei überwiegend Originalzustand Integration des Baus zu überlegen


    Quelle: EZ-Online

  • Ich muss Puntagorda zustimmen. Warum befasst man sich nicht ernsthaft mit einem integrativen Modell? Ich kann vor dem Investor wieder mal nur warnen. Schaut Euch doch mal an, wie die Fassaden des van Aegtmal-Kaufhauses gestaltet sind?


    Der Marktplatz ist ne Werbewand und die Rückseite verbinde ich emotional mit einem Hochbunker!

  • Nur mal so am Rande gefragt: Wieviele von Euch, die das Hotel Silber gerne beseitigt sähen, wären hocherfreut, wenn ein Neubau mit genau dieser äußerlichen Gestaltung entstünde, im Sinne von "Toll, sieht richtig klassisch aus, passt gut in die Ecke, Aufwertung etc." ?;) Seid ehrlich zu Euch selbst, vielleicht überdenkt ihr dann nochmal, ob das Haus wirklich so entbehrlich ist.



    (Bild von mir)

  • Hallo Dirk,


    die Frage geht etwas ins Leere, weil sich hier die meisten für Erhalt samt kreativer Integration ausgesprochen haben, wenn ich richtig erinnere. Meine Person so ziemlich gleich, nachdem das Thema konkret wurde - ohne jetzt zurückzublättern.


    Es dürfte sicher nicht billig werden, den Altbau der künftigen Nutzung (Hotel oder Büro, Läden dort eher nicht) gerecht werdend zu modernisieren. Ein wirtschaftlich allen Seiten entgegenkommender Handel wäre jedoch über eine Vergrößerung der von Seiten der Stadt unangemessen beschränkten Gesamtnutzfläche greifbar.

    • Internationaler Planungswettbewerb noch vor Sommerpause
    • 12 international hochrangige Büros einzuladen, 5 Büros gesetzt, darunter 1 Stuttgarter Büro
    • Entscheidung Wettbewerb Anfang 2010
    • Baubeginn: 2011
    • Fertigstellung: 2013/14
    • Gedenkstätte für Gestapo-Opfer in Keller des Ex-Silber sowie Informationsraum im EG des Neubaus vorgesehen
    • Finanzministerium: Keine Spuren aus der NS-Zeit im heutigen Ex-Silberbau


    Quelle: StZ 14.07.09


    Auch EZ-Online.

  • steffen


    Ex-Silber:

    • Gutachter bestätigt: Eindeutig keine authentischen Schichten, Inschriften oder Einbauten mehr
    • Denkmalschutz wurde vor 1983 überprüft, aber abgelehnt
    • Ostertag: Kein Gutachten, sondern nur "Voruntersuchung", weitere Untersuchungen nötig


    Quelle: StN 16.07.09


    Vielleicht glaubt es Herr Ostertag aber nach dem 1200sten Gutachten. Allerdings bin ich da wenig optimistisch.


    Hier gibt´s den offiziellen Ausschreibungstext für den Wettbewerb.


    Gesetzte Teilnehmer:


    • UN-Studio, Amsterdam
    • Richard Meier, New York
    • Foster + Partners und Werner Sobek, Stuttgart
    • Kleihues & Kleihues, Berlin
    • Behnisch Architekten, Stuttgart


    Preisgerichtssitzung im Feburar 2010.


    Lagepläne:
    http://www.phase1.de/content/cms/karlsplatz/images/KAR_www_Grundstücksplan_800.gif
    http://www.phase1.de/content/c…/KAR_www_Lageplan_800.gif
    http://www.phase1.de/content/c…_www_%20Stuttgart_800.gif


    Luftbilder und mehr:
    Phase1.de

  • Nach Ansicht der Luftbilder halte ich einen leicht historisierenden Bau mit rotem Ziegeldach für äußerst angebracht - das würde ein herausragendes Ensemble um den Karlsplatz herum ergeben.
    Bei den bereits gelisteten Architekten ist damit allerdings kaum zu rechnen...

  • Der Streit zwischen Investoren und Stadt geht weiter, nachdem sich die Ausschreibungsunterlagen nach Ansicht der Stadt "nicht sauber" an die abgemachten Rahmendaten (z.B. BGF 47.000qm, nur ausnahmsweise 2.000qm, in den Unterlagen aber "ca. 49.000qm") halten. Außerdem soll die Bezeichnung "Da Vinci" passé sein, statt dessen (Gott, wie genial?!) "Quartier am Karlsplatz".
    Quelle: StN-Online

  • Laut Thomas Knödler, Chef der Staatlichen Vermögens- und Bauverwaltung des Finanzministerium BW, tagt am 03. März das Preisgericht im Architektenwettbewerb um das Da-Vinci-Projekt am Karlsplatz.


    Quelle: EZ-Online vom 16.02.2010

  • Behnisch haben gewonnen. Entwurf soll 49.000qm einhalten und Glasfassade haben. Heute Pressekonferenz. 2.Platz Kleinhues. Keiner der Wettbewerbsentwuerfe erhaelt Hotel Silber.


    Quelle: StZ 04.03.10

  • Behnisch hat gewonnen? Das hört sich ja bedrohlich an für die Stuttgarter Innenstadt ;)
    Natürlich mit Glasfassaden und Nicht-Erhalt des Hotels Silber.

  • finde den Behnisch Entwurf auch am besten, passt sich gut in die Umgebung ein. Bin mal gespannt, wie der Glasaufsatz realisiert wird. Die anderen Entwürfe wirken größtenteils wie Fremdkörper, oder nicht vollständig zu Ende gedacht. Interessant vielleicht noch sauerbruch hutton, allerdings ist das Hochhaus doch ein ziemlich uninnovativer Klotz. Garnicht geht z.B. Henning Larsen Architects, Kopenhagen/Dänemark.