Letztenendes ist es geworden, wie erwartet. Braubachstraße, Hühnermarkt, Hinter dem Lämmchen-Nordseite und die vielen kleinen Höfe und Durchgänge absolut großartig, westlich des Hühnermarkts dagegen qualitativ ein brutaler Absturz - verursacht sicherlich auch durch die fehlende Bebauung auf der Südseite aber vor allem aufgrund der im Vergleich zu allen anderen Neubauten stark verbesserungswürdigen architektonischen Qualität von Markt 30 bis 38, wobei insbesondere 30 und 32 den Vogel im Negativen abschießen.
Generell stört mal mehr mal weniger das Fehlen von Sprossenfenstern bei so ziemlich allen Neubauten, und auch die Art und Weise wie viele Spolien bei den Neubauten eingesetzt wurden ist kritikwürdig - man stellt regelrecht zur Schau dass sie ihrer ursprünglichen Funktion völlig beraubt wurden und ganz offensichtlich nur noch Dekorationszwecken dienen sollen. Neben einem Fenstersturz bei Markt 40 und der absolut dilettantischen Art und Weise wie das barocke Erdgeschoss am Hinterhaus des Alten Kaufhaus (Markt 30) verwendet wird, sind es vor Allem fast sämtiche Kragsteine, die mit ihren doch recht großem Abständen zu den Obergeschossen ziemlich negativ auffallen. Ich weiß, das sind nur Details, aber wenn man darauf achtet, stört es einfach ungemein.
Apropos Kragsteine: am Schildknecht (Hühnermarkt 18) war ursprünglich im Architektenentwurf das Anbringen eines riesigen Konsolsteins nach Vorbild des Vorkriegsbaus vorgesehen (auch so in den meisten Visualisierungen zu erkennen), stattdessen ist jetzt eine deutlich kleinere ortsfremde Spolie verwendet worden, die einfach überhaupt nicht mit der enormen Auskragung der Obergeschosse korrespondiert.
Und noch eine Frage am Rande: hat jemand in Erinnerung, ob an der Rückseite des Goldenen Haupts noch das Aufstellen des Lämmchenbrunnens (wie im Virtuellen Rundgang auf der Dom-Römer-Seite zu erkennen) vorgesehen ist?