Dom-Römer-Areal: Bau-Thread

  • Letztenendes ist es geworden, wie erwartet. Braubachstraße, Hühnermarkt, Hinter dem Lämmchen-Nordseite und die vielen kleinen Höfe und Durchgänge absolut großartig, westlich des Hühnermarkts dagegen qualitativ ein brutaler Absturz - verursacht sicherlich auch durch die fehlende Bebauung auf der Südseite aber vor allem aufgrund der im Vergleich zu allen anderen Neubauten stark verbesserungswürdigen architektonischen Qualität von Markt 30 bis 38, wobei insbesondere 30 und 32 den Vogel im Negativen abschießen.
    Generell stört mal mehr mal weniger das Fehlen von Sprossenfenstern bei so ziemlich allen Neubauten, und auch die Art und Weise wie viele Spolien bei den Neubauten eingesetzt wurden ist kritikwürdig - man stellt regelrecht zur Schau dass sie ihrer ursprünglichen Funktion völlig beraubt wurden und ganz offensichtlich nur noch Dekorationszwecken dienen sollen. Neben einem Fenstersturz bei Markt 40 und der absolut dilettantischen Art und Weise wie das barocke Erdgeschoss am Hinterhaus des Alten Kaufhaus (Markt 30) verwendet wird, sind es vor Allem fast sämtiche Kragsteine, die mit ihren doch recht großem Abständen zu den Obergeschossen ziemlich negativ auffallen. Ich weiß, das sind nur Details, aber wenn man darauf achtet, stört es einfach ungemein.
    Apropos Kragsteine: am Schildknecht (Hühnermarkt 18) war ursprünglich im Architektenentwurf das Anbringen eines riesigen Konsolsteins nach Vorbild des Vorkriegsbaus vorgesehen (auch so in den meisten Visualisierungen zu erkennen), stattdessen ist jetzt eine deutlich kleinere ortsfremde Spolie verwendet worden, die einfach überhaupt nicht mit der enormen Auskragung der Obergeschosse korrespondiert.


    Und noch eine Frage am Rande: hat jemand in Erinnerung, ob an der Rückseite des Goldenen Haupts noch das Aufstellen des Lämmchenbrunnens (wie im Virtuellen Rundgang auf der Dom-Römer-Seite zu erkennen) vorgesehen ist?

  • Hab mich heute auch vom neuen alten Herzen der Stadt überzeugt.


    Das Flair ist, trotz manch streitbarer Neubau-Interpretation einfach gigantisch. Die Qualität und das Detail der Bausausführung in Zeiten von Europaviertel und Co. fast schon unwirklich.


    Der größte Wermutstropfen für mich ist eher der Hinterhof-Charme durch die Bestandsbauten. Schirn und Pergola ist da sogar noch gut gelöst, Kunstverein, Rückseite Ostzeile und eigentlich auch das Haus am Dom holen einen fast schon brutal in die Realität der Frankfurter Nachkriegszeit zurück.


    Ich bin durchaus Realist, insofern wird und kann es da mittelfristig keine Lösungen geben, aber wünschen würde ich es mir. Ebenso dass das Viertel eine Initialzündung für das direkte Umfeld, Bereich Dom, Mainufer, etc. bilden wird.


    Mal sehen wie die Altstadt in 20 Jahren aussieht. Werde es hoffentlich noch erleben.

  • Karl Marx

    auch das Haus am Dom holen einen fast schon brutal in die Realität der Frankfurter Nachkriegszeit zurück.


    Gottseidank!


    Auch wenn ich offenbar einer Minderheit angehöre, welche die Architektur der Nachkriegszeit nicht per se in Grund und Boden verdammt, weine ich dem Technischen Rathaus keine Träne nach: zu maßstabsprengend war der Bau, in seiner Dominanz zu rücksichtslos in ein einstmals kleinteiliges Stadtgefüge implantiert. Aber was nun entstanden ist, lässt mich einigermaßen sprachlos zurück. Freilich, die neue Altstadt ist hübsch, adrett. Sie wurde mit viel Sorgfalt und handwerklichem Können errichtet, aber nach anfänglicher Bewunderung hatte ich plötzlich das Gefühl in einer Babelsberger Kulissenstadt zu stehen, in der ein Film über das alte Frankfurt gedreht wird.


    Authentizität ist für mich etwas anderes, bei aller Akribie und liebe zum Detail, und trotz aller Spolien. Das alte Frankfurt ist die neue Altstadt für mich nicht, bestenfalls eine Idee davon. Schon gar nicht hat Frankfurt mit ihr seine Seele zurückerhalten, wie man häufig hören und lesen konnte.
    Die Seele Frankfurts, die findet sich für mein Empfinden in den Apfelweinwirtschaften Sachsenhausens, der Kleinmarkthalle und den Städtischen Bühnen.


    Gut, wer weiß wie die Gassen einmal wirken, wenn die Geschäfte geöffnet sein werden und die Wohnungen der neuen Häuser bewohnt. Aber nachdem ich gehört habe wie Makler ihre neuen Trophäen bewerben ("Ideal für kinderlose Paare oder Singles in leitender Position"), bei Quadratmeterpreisen von ca. 24 € kalt, schwant mir nichts Gutes.


    Den Touristen aber dürfte es egal sein, die sind ohnehin nicht an den Wohnungen interessiert. Sie strömen jetzt schon zuhauf durch die Gassen - die ersten Selfies mit neuer Altstadt im Hintergrund gehen um die Welt. Ob Replik oder nicht, ist, auf gut österreichisch, eh wurscht.


    Eine schöne Pointe am Rande: viele Besucher halten den bärtigen Mann auf seinem Denkmalsockel offenbar für Karl Marx. Kein Wunder, denn Frankfurter, die den Namen Friedrich Stoltze schon mal gehört haben und vielleicht auch was mit ihm anfangen können, wird es hier in absehbarer Zukunft, wenn alle mal da waren und höchstens noch ihre Gäste hierher schleppen, kaum mehr geben. Und so wird die Vermutung, dass es sich wahrscheinlich um den berühmten Erzkommunisten handle, den sich die Stadt Frankfurt in ihre 200 Millionen Euro teure neue Altstadt gesetzt habe, zusammen mit all den vielen Selfies, unwiedersprochen in die Welt gehen.


    Ein wunderbarer Treppenwitz.:daumen:

  • Dom-Römer - Eine grandiose Entwicklung für die Stadt

    Nach mehrmaligen Besuchen kann ich für mich konstatieren, dass das eine Erfolgsgeschichte für die Stadt zu werden scheint. Die hohen Erwartungen an DAS große Frankfurter Vorzeige-Projekt „Dom-Römer“ wurden m.E. erfüllt und gerade das besonders Altstadt-arme Frankfurt wird durch diese Aufwertung stark profitieren. Der hochprofessionellen Arbeit kann ich nur meinen höchsten Respekt zollen.


    Besonders lobenswert: Die Gegenwartsarchitektur wurde sehr intelligent mit dem mittelalterlichen Stadtgefüge verbunden, hier soll nicht eine Architektur die andere überbieten, sondern harmonieren. Das Raumgefühl ist beeindruckend, teilweise hat man das Gefühl in einer anderen Stadt zu sein (z.B. Strasburg, Colmar). Die Liebe zum Detail ist diesem Projekt besonders anzusehen, vor allem die Innenhöfe machen einen hochwertigen Eindruck. Ein Projekt hoffentlich mit Vorbilds-Charakter für viele andere Städte dessen historischer Stadtkern oft nur noch an Straßennamen abzulesen ist (bspw. Stuttgart).


    Die beteiligten Entscheidungsträger und Planer, besonders Michael Guntersdorf, Geschäftsführer der DomRömer GmbH, sei hier genannt, dürfen sehr zufrieden mit dem Geschaffenen sein. Diese Stadtreparatur ist ein deutlicher Fortschritt zu den schlimmen Planungsfehlern der ersten 35 Nachkriegsjahre, die in Frankfurt besonders gravierend ausfielen, anders als bspw. in weniger rabiaten Herangehensweisen in Städten wie München, Hamburg, Freiburg, Münster oder Nürnberg. Die Vorfreude auf September, wenn 20 Läden / Lokale öffnen und 200 Einwohner einziehen, ist schon groß.


    Interessant auch die Berichterstattung aus der überregionalen Presse, die zeigt, wie ideologisch überladen die Welt der Architektur derzeit wieder zu sein scheint. Hier ein kleiner Rundblick:


    Sueddeutsche:
    Das Wirtschaftssystem entscheidet, wie gebaut wird“ (14.05.) – Positiver Grundtenor in der Architektur-Kolumne, der die Frage aufwirft warum zeitgenössische Neubauten nicht mit so viel Detailliebe gebaut wird wie das Dom-Römer-Projekt in Frankfurt? Weil niemand dafür zahlen will.


    Sueddeutsche:
    Architektur und Politik in der Sackgasse“ (10.05.) – Artikel leider hinter der Paywall. Es wird eine verstörend hysterische Architekturdebatte kritisiert, die scheinbar darauf abzielt, hinter der Vorliebe für Fachwerk „faschistoide Tendenzen“ zu erkennen.


    Die Zeit:
    Altstadt für alle!“ (16.05.) – Wie in der Sueddeutschen wird auch hier die schrille Reaktion der Reko-Gegner hinterfragt, so wie die des Uni-Stuttgart Professors Stephan Trüby (aus dem Bericht im heute journal bekannt), der hinter Rekonstruktionsarchitektur ein "Schlüsselmedium der autoritären, völkischen, geschichtsrevisionistischen Rechten" wittert. Allerdings ist der Artikel m.E. etwas zu kritisch, da die Abwesenheit von Grün, die generelle Enge und die Entstehung eines „Reichenghettos“ kritisiert wird (lustig, dass sich gerade Die Zeit aus Hamburg hier so aufspielt, wo sie das größte Reichenghetto Deutschlands, die HafenCity und die viermal so teure Elbphilarmonie, dem ultimativsten Luxus-Projekt im Lande, in HH beherbergt).


    Baunetz:
    Richtig eklatant wurde es auf der Seite des Baunetzes, wo man gönnerhaft von der „sogenannten Neuen Altstadt“ spricht, eine eher selbstparodierende Anti-Reko Petition bejubelt und Professor Trüby als neuen Held des „Widerstands“ abfeiert. Es liest sich wie eine Abrechnung mit den am Dom-Römer beteiligten Gegenwartsarchitekten, die nun scheinbar geächtet werden sollen. Getroffene Hunde bellen am lautesten. Gruselig.


    And last but not least: Im Jahr 2005 sollte der Ersatz für das Technische Rathaus noch so aussehen (Entwurf von KSP Engel und Zimmermann). Es ist nicht hoch genug einzuschätzen, dass sich die Frankfurter Bürger gegen diese Bebauung rechtzeitig, vehement und vor allem mit der nötigen Ausdauer zur Wehr gesetzt haben. Der mündige Bürger lebe hoch (sowie natürlich Dominik Mangelmann und die Junge Union, die diese Idee erst zum Laufen gebracht haben, Chapeau!).

  • Golden Age, vielen Dank für Deinen aus meiner Sicht alles absolut treffend zusammenfassenden Kommentar.
    Ich bin vorgestern abends ein drittes Mal in der, nennen wir es halt wirklich einfach, Neuen Altstadt, gewesen. Und ich war immer noch völlig hin und weg.
    Wo vorher nichts war, was einen zum Verweilen eingeladen hat, findet sich nun ein Ort, der fasziniert. Von den räumlichen Strukturen, über die gelungene alt und neu Mischung bis zu dem dort plötzlich stattfindenden Leben. Mein Eindruck ist auch, die Leute finden es toll. Da wird in Ruhe bewundernd geschaut, über alle Altersschichten hinweg. Es wird ein längst vergangen geglaubter Stadtraum wieder erlebbar. Und es ist einfach schön. Das Ding wird ein voller Erfolg! Und wenn die Lokale erst eröffnet sind und man im Schatten der Waage am Dom oder auf dem Hühnermarkt sitzt, wird wohl auch dem Letzten (außer vielleicht den Baunetzfans, die noch dem Engel Entwurf nachtrauern...) klar werden, was dies für ein wegweisendes Projekt mit Leuchturmcharakter auch für andere Städte ist.

    Einmal editiert, zuletzt von Hennes ()

  • An der Goldenen Waage wird scheinbar noch viel Farbe aufgetragen, in diesem Beitrag hatte ich die Bemalung des Sandsteins schon erwähnt, dass das so umfangreich wird hätte ich nicht gedacht
    Auf den folgenden 2 Bildern sieht man die Ansätze an den Bögen über den Gittern, an den Pfeilern (im 1.Bild sieht man einen Ansatz, das Dreieck im Sockelbereich), an den Übergängen zum Fachwerk, am Türbogen. Ob der Ockerfarbton bleibt oder ob er noch vergoldet wird werden wir wohl in den nächsten Tagen erfahren, die Bögen werden aber vergoldet wie man im 2.Bild am linken Bogen erkennen kann. Schön, wie man aus etwas Neuem etwas Altes macht (und umgekehrt:))




    und die 3 sind mir vorher nicht aufgefallen (ein bisschen dachte ich an die Augsburger Puppenkiste)



    ...ach so, die Bläschen sind weg...

    Einmal editiert, zuletzt von thomasfra ()

  • Das Gelb ist auf jeden Fall die Basisfarbe für Blattgold. Entweder es wird Gelb oder Rot als Basisfarbe genommen. Also keine Sorge, es wird glänzen ...

  • Nicht nur der Stoltze Brunnen ziert den Hühnermarkt in der Altstadt. Auch ein Hydrant hat sich dazugesellt...



    Stand etwas Fassungslos davor. Soviel Detailarbeit in dem Projekt und dann das. Wenigstens leuchtet er nicht rot.

  • Ich geh mal davon aus, das dieser Überflurhydrant nur vorübergehend da steht, da sie normalerweise nicht mitten in die Gegend gestellt werden. Die Aussparung im Boden deutet auf einen Unterflurhydranten hin. Hoffen wir mal das Beste.

  • Herzlichen Glueckwunsch an Frankfurt zu diesem grossartigen Projekt. Die Pro- und Contra-Debatten um die angeblich 'revisionistische' Architektur interessieren in ein paar Jahren ausserhalb verstaubter Universitaetsbueros niemanden mehr und was zaehlt ist einzig und allein, wie sich die 'Altstadt' im Alltag macht. Ich gehe davon aus, dass sie gut funktioniert und man sich Frankfurt bald nicht mehr ohne vorstellen kann.


    Was ich bislang sehe - an dieser Stelle herzlichen Dank an die vielen DAF-Bildreporter die mir aus der Ferne erlaubt haben das Wachsen des Dom-Roemer-Areals zu verfolgen - sieht sehr vielversprechend aus. Hoffenlich finde ich beim naechsten Stopover in Frankfurt Zeit, einmal selber hinzugehen.


    ...lustig, dass sich gerade Die Zeit aus Hamburg hier so aufspielt, wo sie das größte Reichenghetto* Deutschlands...


    Ich nehme an, Du bist noch nie in Hamburg gewesen? Anders laesst sich so ein Unfug nicht erklaren... :nono:


    *gemeint ist die Hafencity

  • Baustelle Altstadt. Bis zur offiziellen Eröffnung im September gibt es nicht nur im Inneren der Häuser reichlich zu tun, auch außen geht es weiter. An der Goldenen Waage ist es die wahre Freude, den Fortschritt der Vergoldung an der Fassade festzustellen. Der Kunstverein baut an seinem neuen Eingang, der sich zukünftig vor dem Torbogen zum Nürnberger Hof befinden wird. Kleinigkeiten fehlen allerorten, bspw. Türblätter und -klinken an der Braubachstraße 25/25a (Eingänge an der Neugasse):


    Bild: http://www.dafmap.de/d/serve.py?2018/EPI_85A4516.jpg Bild: http://www.dafmap.de/d/serve.py?2018/EPI_85A4511.jpg Bild: http://www.dafmap.de/d/serve.py?2018/EPI_85A4515.jpg


    Der Rebstock-Hof ist seit einigen Tagen aufgeräumt, sodass die Westfassade des ehemaligen Hauptzollamtes freiliegt und den Kontrast zu den gegenüberliegenden Rekonstruktionen offenbart. Im Erdgeschoss des Roten Hauses (Markt 40) entsteht demnächst der Ausbau für die Gastronomie:


    Bild: http://www.dafmap.de/d/serve.py?2018/EPI_85A4270-Pano.jpg Bild: http://www.dafmap.de/d/serve.py?2018/EPI_85A4517.jpg


    Kleine Malheure sind hier und da zu flicken, insbesondere an den Übergängen zwischen den Häusern, wo einige Fugenabschnitte offenliegen oder Blechabdeckungen nicht ganz passen - was beides eigentlich gut mit der kommenden Altstadt-Patina harmonieren wird. An der Eingangstür zu Markt 10 hingegen ist wohl ein wirkliches (kleines) Malheur passiert, das es zu beheben gilt. Hier wurde aufgeklebt, was auf andere Art montiert sein sollte:


    Bild: http://www.dafmap.de/d/serve.py?2018/EPI_85A4015.jpg


    Die Kunst, alt und neu Gestaltetes mit modernen Erfordernissen unter einen Hut zu bringen, ohne dass bspw. Brandschutzklappen sofort ins Auge springen, sieht man überall, und manchmal eben erst auf den zweiten Blick:


    Bild: http://www.dafmap.de/d/serve.py?2018/EPIAPC_1208.jpg Bild: http://www.dafmap.de/d/serve.py?2018/EPI_85A4093-Pano.jpg Bild: http://www.dafmap.de/d/serve.py?2018/EPI_85A4226.jpg


    Vor zwei Wochen rückte die Feuerwehr an, um sich zu vergewissern, dass die Gassen wirklich eng sind. Eventuell ist der zunächst provisorisch aufgestellte Hydrant hinter dem Stoltze-Denkmal ein Ergebnis dieser Aktion:


    Bild: http://www.dafmap.de/d/serve.py?2018/EPI_85A4261.jpg Bild: http://www.dafmap.de/d/serve.py?2018/EPI_85A4266.jpg
    Bilder: epizentrum


    Auch ohne Innenleben ist die Altstadt nun wirklich fest in den Händen von Stadtführern und Straßenmusikanten. Gestern zählte ich drei Führungsgruppen und drei Musiker, die sich das relativ kleine Areal teilen mussten. Die zukünftigen Bewohner werden ihre Freude haben... (und niemand kann sagen, dass das nicht absehbar war.)

  • Also, alle Architekten, die sich kritisch geäußert haben, argumentierten ausschliesslich ideologisch. Ist ja auch klar, wenn man "Schönheit" als objektiven Maßstab ablehnt. Dabei ärgert mich das "Argument" am meisten, das sich hier ein rechter Ungeist nach der guten, alten Zeit zurücksehnt und den Zweiten Weltkrieg bzw. dessen Resultate ungeschehen machen will.


    Frankfurt ist mittlerweile wieder aufgebaut und stark erweitert worden. Kein Betrachter wird heute in Frankfurt sehen können, dass hier ein Krieg gewütet hat. Da hätte man die Stadtruine stehen lassen und wo anders eine neue Stadt gründen müssen.


    Da finde ich die Wiederherstellung zumindest eines kleinen Teils der früheren Altstadt wichtig, um eine Geschichtsverfälschung zu verhindern, da Frankfurt heute so aussieht, als wäre es erst vor 70 Jahren gegründet worden.


    Klar ist das mittelalterliche Paris plattgemacht worden, aber was stattdessen gebaut wurde war nicht nur besser, sondern auch schöner.


    Und da haben wir wieder das Wort "Schönheit", mit dem die völlig abgehobene Architektenzunft nun gar nichts anfangen kann. Otto Normalmensch dagegen schon. Siehe den "Bibelturm zu Mainz".

  • Ich bin selbst Architekt und war von Anfang an für die Altstadt und bin positiv gegenüber dem Ergebnis. Viele Architekten befürworten die Altstadt. Es haben auch viele daran mit geplant.
    In der Presse kommen leider immer wieder nur eine bestimmte Gruppe Architekten zu Wort damit die Öffentlichkeit weiterhin vom bösen Architekten sprechen kann.

  • Hier einmal mein Resumée:


    Ich bin begeistert. Mittlerweile war ich mehrere Male auf dem Areal und nach einigen Wochen ist es auch nicht mehr so überlaufen wie am Anfang.
    Gerade am späteren Abend ist es herrlich durch die Gassen zu schlendern.
    Hier enstand eine Kleinteiligkeit die man in Frankfurt nicht mehr so leicht findet.


    Stand ich am Anfang skeptisch gegenüber einigen geplanten Neubauten, so muss ich jetzt sagen, dass es gerade diese Mischung spannend macht. Einen Musealen Charakter sehe ich für mich nicht. Klar, momentan sieht alles noch etwas steril aus, weil die ganzen Geschäfte noch nicht bezogen sind und immer noch restliche Arbeiten erledigt werden müssen.


    Besonders spannend finde ich den Einsatz der vielen Spolien, die eben nicht saniert wurden, sondern sogar noch die Kriegsschäden zeigen. Man erkennt die eingefügten alten Betandteile und Ihre traurige Geschichte dahinter an vielen Stellen. Gerade aber deswegen aber verleihen Sie dem Areal Seele und Charakter.


    Für mich persönlich gibt es 2 Häuser die absolut misslungen sind.
    Vor allem Markt 34, Vorderseite und natürlich die Rückseite die derart lieblos gestaltet wurde, vom schlimmen Eckerker will ich gar nicht sprechen. Immerhin hat es eine! Spolie an eine Ecke geschafft. Das Haus stört immens, vor allem die Rückseite. Beinahe ebenso schlimm empfinde ich Markt 32, und zwar beide Seiten. Am Hühnermarkt empfinde ich Markt 16 etwas lieblos gestaltet, aber man kann damit leben.


    Erstaunlicherweise finde ich die beiden roten (anfänglich auch "Hundehütten" genannten) Häuser Markt 30 und Markt 7 gar nicht mehr so schlimm, eigentlich gefallen Sie mir sogar recht gut.


    Was mich sonst noch stört, kommt in einem späteren Beitrag.



    Natürlich war ich auch mehrere Male mit Kamera an Ort und Stelle, hier nun meine Eindrücke. Da es eine Vielzahl von Bildern werden, sind diese groß klickbar.


    Mein erster Schwerpunkt ist der Hühnermarkt, hier beginne ich mit einem 360° Panorama:



    Ein Lookup am Hühnermarkt:



    Weitere Ansichten:


    Bild: https://fvgffm.de/img2/dsc_76297fsne.jpg


    Bild: https://fvgffm.de/img2/dsc_7630panorama22vwssd.jpg


    Bild: https://fvgffm.de/img2/dsc_75671vfsvw.jpg Bild: https://fvgffm.de/img2/dsc_80674msgy.jpg Bild: https://fvgffm.de/img2/dsc_7871bhsqu.jpg Bild: https://fvgffm.de/img2/dsc_7678yrs9k.jpg Bild: https://fvgffm.de/img2/dsc_7670p9sn7.jpg
    Bild: https://fvgffm.de/img2/dsc_7669zqsr7.jpg Bild: https://fvgffm.de/img2/dsc_766724sml.jpg Bild: https://fvgffm.de/img2/dsc_75674ks2j.jpg Bild: https://fvgffm.de/img2/dsc_7562its8x.jpg Bild: https://fvgffm.de/img2/dbg4ysq5.jpg


    Bilder: Adama

    2 Mal editiert, zuletzt von Adama ()

  • Krönungsweg

    Könnt Ihr Euch erinnern an diese Initiative "Rettet den Domblick" oder so ähnlich?
    Was haben diese Leute einen Terror gemacht, man würde den Domturm nicht mehr sehen können usw.


    Hier, in your Face:


    Bild: https://fvgffm.de/img2/dsc_7640z4sx4.jpg


    Panorama vom Schirncafe:



    Linear-Panorama der Häuserzeile am Krönungsweg, hier allerdings ohne Markt 40 (noch):



    Bild: https://fvgffm.de/img2/unbenanntes_panorama9posih.jpg Bild: https://fvgffm.de/img2/dsc_8104oysd2.jpg Bild: https://fvgffm.de/img2/dsc_79359hs2j.jpg
    Bild: https://fvgffm.de/img2/dsc_7852e2s1e.jpg Bild: https://fvgffm.de/img2/dsc_78559esno.jpg



    Bilder: Adama

    2 Mal editiert, zuletzt von Adama ()

  • Pergola

    Es ist ja bekannt das ich kein Fan von der Pergola bin. Und das bleibt leider auch so. Aus vielen Sichtachsen stört diese Konstruktion einfach nur. Auch bedauerlich das man nicht mehr Sitzbänke an der Unterseite der Pergola installiert hat, da hat es gerade mal für 3 Stück gereicht. Gerade an der langen Unterseite Richtung Rotes Haus gibt es keine einzige.


    Ich bleibe dabei, die usprüngliche Planung mit der Freitreppe hätte mir besser gefallen. Wobei man jetzt natürlich noch darüber nachdenken könnte, weitere historisierende Bauten an gleicher Stelle zu errichten :)


    Bild: https://fvgffm.de/img2/dsc_7935ugut7.jpg Bild: https://fvgffm.de/img2/dsc_8159wcu55.jpg Bild: https://fvgffm.de/img2/dsc_82085mur1.jpg
    Bild: https://fvgffm.de/img2/dsc_8149nxubo.jpg Bild: https://fvgffm.de/img2/dsc_7656riuq4.jpg Bild: https://fvgffm.de/img2/dsc_815262usw.jpg


    Die Pergola hat daher für mich keinen Mehrwert, sondern einen "Störwert".


    Hier noch ein Blick auf das Kopfsteinpflaster, welches sehr gelungen ist, gut begehbar, gut befahrbar (Rad, Rollstuhl usw.)


    Bild: https://fvgffm.de/img2/dsc_7658n6uqi.jpg



    Bilder: Adama

    4 Mal editiert, zuletzt von Adama ()

  • Hinter dem Lämmchen, Innenhof usw.

    Leider ein wenig im Schattensein fristet die Gasse Hinter dem Lämmchen, obwohl diese wirklich wunderbar gestaltet wurde. Gerade die massiven Holzbalken die in den Häusern Tante Melber und Alten Esslinger verbaut wurden, sind wirklich großartig, als Externer muss man ein wenig suchen, denn im schlimmsten Fall nimmt man diese Gasse gar nicht wahr. Dort ist ja bekanntlich auch der wunderbare Innenhof Hinter den Lämmchen zu finden, der Gott sei Dank öffentlich bleibt. Mit dem Kunstverein muss irgendetwas passieren. Immerhin hat er jetzt einen neuen Eingang direkt in die Gasse. Aber es gab ja schon Ideen für eine neue historisierende Fassade...


    Bild: https://fvgffm.de/img2/dsc_7536crskz.jpg Bild: https://fvgffm.de/img2/dbgggptsrh.jpg Bild: https://fvgffm.de/img2/dsc_7586n2snc.jpg Bild: https://fvgffm.de/img2/dsc_759395srh.jpg
    Bild: https://fvgffm.de/img2/dsc_7635jasy3.jpg Bild: https://fvgffm.de/img2/dsc_7636pnso5.jpg Bild: https://fvgffm.de/img2/dsc_7535dgsmo.jpg
    Bild: https://fvgffm.de/img2/dsc_7961tcqca.jpg Bild: https://fvgffm.de/img2/dsc_7971q7p6i.jpg Bild: https://fvgffm.de/img2/dsc_7976e8q4i.jpg Bild: https://fvgffm.de/img2/dsc_7983wjrkn.jpg Bild: https://fvgffm.de/img2/dsc_7989wgpcq.jpg Bild: https://fvgffm.de/img2/dsc_7991ddpab.jpg Bild: https://fvgffm.de/img2/dsc_8004z4pc6.jpg Bild: https://fvgffm.de/img2/dsc_8051z2o0z.jpg Bild: https://fvgffm.de/img2/dsc_8240g6qg9.jpg


    Hier die erwähnte einzige Spolie bei Markt 34...


    Bild: https://fvgffm.de/img2/dsc_8232wfrca.jpg


    Und der unsägliche Erker und die lieblos gar nicht gestaltete Außenwand:


    Bild: https://fvgffm.de/img2/dsc_8234q9qak.jpg


    Bilder: Adama

    3 Mal editiert, zuletzt von Adama ()

  • Aufblicke, Durchblicke, Fassaden und ein paar Details

    Ein paar Blicke nach oben, ein paar Blicke durch die engen mit Torbögen verzierten kleinen Gassen und ein paar Details:


    Bild: https://fvgffm.de/img2/dsc_7527uxq38.jpg Bild: https://fvgffm.de/img2/dsc_7539cxpsj.jpg Bild: https://fvgffm.de/img2/dsc_7603lxqgg.jpg Bild: https://fvgffm.de/img2/dsc_76088qpip.jpg Bild: https://fvgffm.de/img2/dsc_7610w2ovs.jpg Bild: https://fvgffm.de/img2/dsc_7616nipf1.jpg Bild: https://fvgffm.de/img2/dsc_762275qcn.jpg Bild: https://fvgffm.de/img2/dsc_7623jxpt4.jpg Bild: https://fvgffm.de/img2/dsc_762721q5a.jpg Bild: https://fvgffm.de/img2/dsc_7628gyuho.jpg Bild: https://fvgffm.de/img2/dsc_7659gsu14.jpg Bild: https://fvgffm.de/img2/dsc_7661ltu3r.jpg Bild: https://fvgffm.de/img2/dsc_7679i1uei.jpg Bild: https://fvgffm.de/img2/dsc_7683qluxt.jpg Bild: https://fvgffm.de/img2/dsc_79001funr.jpg Bild: https://fvgffm.de/img2/dsc_7987p3u2a.jpg Bild: https://fvgffm.de/img2/dsc_8235fiuu9.jpg Bild: https://fvgffm.de/img2/dsc_83677fuw9.jpg Bild: https://fvgffm.de/img2/dsc_76112vfusk.jpg


    Bilder: Adama

  • Einzelne Häuser und Rebstockhof

    Hier nun Frontalansichten auf einige Häuser:


    Klein Nürnberg:


    Bild: https://fvgffm.de/img2/dbgg2juny.jpg


    Würzgarten:


    Bild: https://fvgffm.de/img2/dsc_7532n9uee.jpg


    Markt 7:


    Bild: https://fvgffm.de/img2/dsc_7861v9ua4.jpg


    Tante Melber, sehr große Auflösung um die Maserung der Holzbalken gut sehen zu können:


    Bild: https://fvgffm.de/img2/dsc_8019edu0r.jpg


    Alter Esslinger:


    Bild: https://fvgffm.de/img2/dsc_80163fubx.jpg


    Kleiner Vogelsang:


    Bild: https://fvgffm.de/img2/unbenanntes_panorama2e9u4z.jpg


    Markt 10:


    Bild: https://fvgffm.de/img2/dsc_7860fbun6.jpg


    Markt 18, Ostseite:


    Bild: https://fvgffm.de/img2/dsc_8032feuz6.jpg


    Markt 14 und 16:


    Bild: https://fvgffm.de/img2/dsc_7865luus5.jpg





    Rebstockhof, Braubach 21:


    Bild: https://fvgffm.de/img2/dsc_8379gjuo0.jpg Bild: https://fvgffm.de/img2/dsc_7618nwurp.jpg Bild: https://fvgffm.de/img2/dsc_7619lju0w.jpg Bild: https://fvgffm.de/img2/dsc_8368panoramafnuvs.jpg


    Bilder: Adama

    3 Mal editiert, zuletzt von Adama ()