Dom-Römer-Areal: Bau-Thread

  • Die sehenswerte Ausstellung zeitgenössischer Kunst aus Indonesien im Frankfurter Kunstverein erlaubt auch ungewöhnliche Ausblicke. Etwa ein Blick in die Gasse Hinter dem Lämmchen. Im Vordergrund das Haus "Klein Nürnberg" mit abgedecktem Erdgeschoss. Dahinter die Westseite des weiter fortgeschrittenen "Goldenen Lämmchens", auch hier viele sichtraubende Planen.



    Bekanntlich ist beim Haus "Klein Nürnberg" gerade ein Deckengewölbe in Bau. An einer Stelle waren Gewölberippen zu erkennen, wesentlich mehr ist in dieser von Robbi schon einmal verlinkten Galerie zu sehen.



    Bilder: Schmittchen


    Fotos von Bauarbeiten am Haus Markt 20 und der Goldenen Waage gibt es in einer weiteren Galerie. Die diamantierten Erdgeschossarkaden der Goldenen Waage, siehe auch Beitrag #554, wurden mittlerweile zum Schutz mit Holz ummantelt, weswegen es davon derzeit nichts zu sehen gibt.

  • Die Dachlandschaft komplettiert sich immer mehr, der Wohnbereich des Stadthauses wirkt wegen der kontrastreichen Gestaltung sehr auffällig, aber stimmig. Der "schwebende Saal" verliert seine einst goldenen glänzende Farbe immer mehr und sticht immer weniger ins Auge.


  • In ein paar Jahren wird sich niemand mehr vorstellen können und wollen, daß und wie es hier in der Stadtmitte mal ganz anders aussah. Gerade an der Dachlandschaft zeigt sich besonders deutlich, wie die bisher isolierten Objekte - Ostzeile, Römer, Steinernes Haus, Stadthäuser an der Saalgasse, Tuchgaden Braubachstraße, Dom und sogar die Schirn zu einem Stadtviertel zusammenwachsen.
    Und dann denke man sich das ganze mal mit 'Loch in der Mitten', so wie sich die Domblick-Fanatiker das gewünscht hätten. Was für ein Unsinn.

  • Könnt ihr abschätzen, wann das soweit abgeschlossen ist, dass man durchspazieren kann und sich das Altstadtgefühl schon einstellt? Hintergrund kurz umrißen: ein sehr herzliches Seniorenpaar in meiner Nachbarschaft ist gebürtig aus Frankfurt, beide wurden als Teenager dort ausgebombt und sind dann frisch verlobt weitergezogen.


    Sie haben kein Internet, von der Altstadtreko wissen sie nichts. Sie haben mir aber einmal tolle alte Fotos aus Familienbesitz, die sie geerbt haben, gezeigt, wie die Altstadt einmal aussah. Ein Vorfahre war wohl beruflich Fotograph und hat in seiner Freizeit seine Heimatstadt dokumentiert. Beide waren sichtlich rührselig dabei.


    Sie würden sich sicherlich enorm freuen, wenn ich ihnen erzählen würde, ein Teil der alten Heimat aus der Kindheit wurde rekonstruiert, schaut es euch an, ich lade euch auf einen Ausflug an den Main ein. Aber die beiden sind nicht mehr die jüngsten und zunehmend gebrechlich, all zu lange möchte ich damit deshalb nicht mehr warten. Ich denke die beiden würden sich sehr freuen, nochmal eine Reminiszenz - mehr ist dieses Rekoprojekt natürlich auch nicht - an ihre alte Heimatstadt sehen zu können und nicht nur in alten Fotographien zu schwelgen.

  • Hallo Pumpernickel
    vielleicht könntest du ja deren Fotos mal abfotographieren und hier rein stellen.Möglicherweise ist ja noch manches ungesehene dabei.
    Zu deiner Frage: Nach meiner Einschätzung müssen wir uns ca. noch 1 Jahr
    gedulden.Spätestens wenn die ersten Mieter einziehen, werden wohl Teile freigegeben sein,denn die Gebäude müssen ja angedient werden können.

  • Ja, mich interessieren die alten Fotos ebenso.


    Überhaupt wäre es sicherlich mehr als angebracht diese Bilder digital zu sichern und bestimmten kommunalen und staatlichen Stellen, aber auch dem einem oder anderen User (wie z.B. RMA, der einige ausgesprochen gute Artikel auf Wikipedia verfasst hat) zugänglich zu machen. Wie im Vorbeitrag schon erwähnt, könnten manche darunter sein, die es so kein zweites Mal gibt und welche deshalb sehr wertvoll wären ... auch im Hinblick auf weitere mögliche Rekonstruktionen. Wäre toll, wenn du dahingehend was unternehmen würdest :daumen:

  • ^^^ (#567) Ich glaube so Mitte/Ende 2017, definitv erst 2017 aber. Fertigstellung sollte ursprünglich mal Ende 2016 sein, dann gab es Verzögerungen und jetzt halt 2017.

  • ^ @Pumpernickel


    Dieser Artikel aus der FNP war schon mal in #558 verlinkt.
    Dort wird von einem Eröffnungsfest im Sommer 2018 geschrieben.


    Diesen einen Tag später erschienenen Artikel vom 16.12.2015 hatten wir - glaube ich - noch nicht.
    Dort wird ergänzend berichtet: "Die Käufer der Wohnungen haben in ihren Verträgen als Datum für den Einzug den 1. Januar 2018 stehen."


    (Mindestens) bis dahin wird das ganze Gelände also eine abgeschlossene Baustelle bleiben und noch keine Spaziergänge zulassen.

  • Rund 1 1/2 Monate nach dem letzten Domturmupdate ist es mal wieder Zeit für neue Bilder. Die Aufnahmen vom Dom aus lassen sich durch Anklicken vergrößern. Infos zu den einzelnen Häusern gibt es auf der Seite der DomRömer GmbH.



    Viel getan hat sich rund um den Rebstockhof, wo nebem dem namensgebenden "Hof zum Rebstock" (Braubachstraße 19) auch die nördlich (oben) anschließende Rekonstruktion Braubachstraße 21 und der südlich angrenzende Neubau Braubachstraße 21 ihre Dachstühle erhalten haben.



    Der Bereich zwischen Hinter dem Lämmchen, Neugasse und Braubachstraße. Die Häuser "Esslinger" und "Alter Esslinger" (Hinter dem Lämmchen 2+4) haben ein provisorisches Dach als Witterungsschutz, rechts unterhalb daneben kann man grade eben das blaue Dach vom Haus "Zur Flechte" (Markt 20) erkennen. Auf der Seite der DomRömer GmbH gibt es ein paar Bilder von den dort eingebauten Fenstern (und Bilder der Sandsteinsockel der Goldenen Waage): Klick!



    Blick den Markt hinunter Richtung Römer.



    Mittlerweile ist auch der Hühnermarkt als geschlossener Platz schon erkennbar.



    Bei der "Goldenen Waage" (Markt 5) wurden die Sandsteinelemente zwischenzeitlich verpackt, so dass es dort zur Zeit wenig zu sehen gibt. Auch die "Grüne Linde" (Markt 13) hat ein Schutzdach erhalten.



    Die Häuserzeile am Markt von der Schirn aus gesehen. Schon weit fortgeschritten ist die "Goldene Schachtel" (Markt 32, mittig), neben der Lücke links davon das entstehende "Goldene Haupt" (Markt 36).



    Wenn man durch das Stadthaus zum Markt blickt, kann man rechts am Rand hinter dem Durchgang gerade so das entstehende Erdgeschoss vom "Neuen Roten Haus" (Markt 15) erkennen.



    Ansicht Braubachstraße, im Vordergrund die Nr. 27.



    -Bilder von mir-

  • Die verlinkten Bilder zum Markt 20 irritieren mich. Da hat man nach außen geteilte Fenster eingebaut und installiert nach innen eine durchgehende Schibe von einem Meter Breite.
    Damit verschenkt man den Vorteil der geteilten Fenster, beim Öffnen nach innen viel weniger Platz zu brauchen, als "moderne" einteilige Fenster.


    Wer plant so einen Unfug und warum?

  • ^ Warum?
    Vielleicht deshalb, weil man mit einem einteiligen Fenster den Lichteinfall nicht so reduziert, wie man es mit geteilten Innenfenstern tun würde. Immerhin kommt bei diesen "modernen" Kastenfenstern auf der Innenseite Dreifachverglasung zum Einsatz, was ja keine ganz schlanken Profile ermöglicht.

  • ^
    Ja, erstens das, zum Zweiten lässt es sich auch mit nur einem Handgriff öffnen statt mit zweien und zum Dritten lässt es sich auch leichter putzen. Da ist der geringfügig größere Platz, den man beim Öffnen benötigt, leicht zu verschmerzen, zumal ohnehin niemand direkt ans Fenster einen Schrank oder dergleichen stellt, höchstens einen Tisch davor.

  • Braubachstraße 29

    Die Planen sind gefallen und so kann man nun auch verfolgen, wie das verbliebene Betonungetüm der Braubachstraße 29 dezimiert und gepimpt wird.


  • Mit der Braubachstrasse 23 wird die letzte Baulücke dort geschlossen. Der Platz wurde bislang für die Logistik benötigt.



    An der Braubachstrasse 23 wurde übrigens das Fassadenmuster wieder abgenommen und mit dem Aufbau der Fassade zur Neugasse ab dem 1. Stock begonnen.


    Die Baulogistik ist hier schon bemerkenswert. Auf welch engem Raum hier große LKW auf schmalsten Flächen zum Entladen eingewiesen werden sieht man auch auf dem unteren Bild links. In der Bildmitte eine letzte Durchsicht auf Markt 38 (Stadt Mailand)


  • Auf die jüngste DomRömer Zeitung (vom Dezember 2015) wurde hier noch gar nicht hingewiesen.


    Neben Artikeln zu den Kastenfenstern (über die im Forum schon geschrieben wurde) und der Gewölbedecke im Klein Nürnberg (deren Entstehung wir in der Galerie schon ausführlicher sehen konnten) wird auch über die Nachbildung der Madonnenskulptur am Goldenen Lämmchen berichtet. 400 Arbeitsstunden gingen ins Land bis die neue Madonna aus einem Nussbaumstamm geschaffen war.
    Damit dürfte - bei aller Detailtreue - das Verhältnis von Materialkosten zu Arbeitskosten heute ein ganz anderes sein, als beim Original ...


    Ergänzung: Im Artikel "Details machen die Gesamtwirkung aus" wird außerdem berichtet, dass Spezialisten den Stoltze-Brunnen aus der Froschperspektive fotografiert haben. Tja, das kann halt nicht jeder ;)

    Einmal editiert, zuletzt von Baufrosch () aus folgendem Grund: Nicht bierernst gemeinte Ergänzung

  • U-Bahn Eingang Dom Zugang

    Auf meinem alltäglichen nachhauseweg stieg ich wie jeden Tag am Dom Römer aus und siehe da, der Ausgang zum Dom wurde entblettert.


    Erstaunlich was da in kürzester Zeit vollbracht wurde.


    Ich bin echt gespannt wie es aussieht wenn es erst fertig ist. Schon jetzt ziemlich beeindruckend, wie ich finde.


    Für euch eine Impression von heute Abend.


  • An der Braubachstraße 23 hängen die ersten Fenster:



    Und im Vergleich mit den Visualisierungen auf der DR-Projektseite sind auch schon die ersten Unterschiede erkennbar. Neben anderer Fensterteilung - längs halbiert und anstatt modern großflächig über einem Querstreifen - fällt auch die Gruppierung anders aus: 2 + 4 + 2 Achsen mit jeweils kleineren Fenstern links, rechts und zwischen den Gruppen (wie auch hier im Planungs-Thread zu sehen). Bei den sechs Gauben ist es geblieben.


    An der Ostseite hängen bereits erste Sandsteinplatten. Für mich gibt es hier eine große Überraschung: Wenn ich mich nicht täusche und das zweite Bild der verlinkten Projektseite die Ostseite des Gebäudes darstellt, hat man die Dreidimensionalität des Entwurfes aufgegeben. Stattdessen ein Mosaik aus modern geformten Sandsteinplatten, welche die dritte Dimension durch die schrägen Schnitte nur andeuten:



    Bilder: epizentrum


    Nachtrag: Auf der Projektseite der Architekten ist der Entwurf angepasst. Dort sind weiterhin die Einbuchtungen zu sehen. Die Fensterachsen und -größen entsprechen der Umsetzung. Eine der dortigen Visualisierungen:



    Bild: Eingartner Khorrami Architekten BDA, Leipzig

  • Ich meine auf dem Foto anhand des "senkrechten", aber geknickten Fugenverlaufs und der Wandbefestigungen die Dreidimensionalität doch zu erkennen. Allerdings ist der Effekt in der Grafik (sicher absichtlich) arg überhöht. Gebaut wird flacher.

  • Es wäre extrem schade, wenn eines der wichtigsten Hauptgestaltungsmerkmale des Gebäudes entfallen würde und die schrägen Fensterlaibungen auf der Strecke blieben. Allerdings glaube ich auf manchen Sandsteinplatten einen Grat zu erkennen, verbunden mit leichten Schattenwürfen. Hoffen wir das Beste!

  • ... der Effekt ist nur etwas schwächer, als in der Projektion zu sehen, aber die Dreidimensionalität ist da.