Übersicht: Neu- und Umbau Schulen und Hochschulen

  • Neu- und Umbau Schulen und Hochschulen

    Die Stadt Nürnberg hat angekündigt in den nächsten Jahren signifikant hohe Summen in den Neubau von Schulen zu investieren. Vorallem die beiden Schulkomplexe in Eibach (2000 Schüler) und Langwasser (1500 Schüler) werden wegen ihres beschlossenem Abrisses und Neubaus hohe Summen verschlingen. Ein weiteres Schulzentrum für 1500 Schüler entsteht in Großreuth bei Schweinau.



    Den Anfang macht wohl Langwasser:



    Wie heute berichtet wird, investiert die Stadt Nürnberg 100 Millionen in den Neubau der Bertolt-Brecht-Schulzentrums in Langwasser. Das bisherige Gebäude von 1975 wird abgerissen. Die Sanierung des damals 58 Millionen DM teuren Gebäudes sei zu komplex, zu teuer, zu wenig nachhaltig. Bis 2019 solle alles fertig sein. Bis dahin wird der Altbau durch die rund 1500 Schüler weiter genutzt.


    Die neue Schule entsteht am Ende der Großen Straße, direkt neben den bisherigen, recht üppig dimensionierten Sportanlagen der Schule (die BBS vermarket sich als "Eliteschule des Sports"). Bislang sollte dort ja ein Hotel gebaut werden, die Pläne sind dann wohl vom Tisch.


    Wie auch schon bei der gestrigen Ankündigung bezüglich einer neuen Messehalle auf der anderen Straßenseit, heißt es, man wolle hier gute Architektur schaffen. Der Standort am Ende der Großen Straße verpflichte.


    http://www.nordbayern.de/regio…grossen-strasse-1.1977829



    Aus Sicht der Stadtentwicklung ist das Engagement der Stadt für zeitgemäße Schulhäuser sehr begrüßenswert. Bislang ist Betreuung und Bildung immer wieder eine Achillesferse im Wettbewerb mit anderen deutschen Städten.



    d.

  • Wo bei es schon krass ist, dass die Lebensdauer der Brecht-Schule nur ca. 30 Jahre betrug! Bei den 100 Mio € darf hoffentlich auch mehr Langlebichkeit erhofft werden.

  • Hab ich was auf den Augen ? .. bin ich zu alt um zu lesen ? aber es steht im Zeitungsartikel auch so drin . 100 Millionen für EINE Schule ?!?! :confused:



    gehts noch ?


    Werden da goldene Türgriffe oder Platin-Armaturen in den WC's verarbeitet ?


    Was hat der Business-Tower gekostet ?



    Und dann noch für eine Schule im Stadtteil Langwasser .. die Schüler in diesem Teil der Stadt gehen dann auch bestimmt schonend mit dem Bau um. Also ich kann mir bildlich vorstellen wie die Wände, WC's usw nach 3 Jahren aussehen.


  • Da ich an dieser Schule mehrere Praktika gemacht habe nur so viel: Die BBS hat einen extrem weiten Einzugsbereich, die Schüler der Leistungssportklassen kommen zum Teil aus Bamberg oder Amberg.
    Es ist außerdem ein Gerücht, dass die Schüler in Langwasser oder im Stadtteil in irgendeiner Weise schlimmer seien als anderswo. Früher hatte Langwasser seinen Ruf vielleicht zu Recht, mittlerweile sind die "schlimmen Vorfälle" aber laut Polizeistatistik z.B. nächtliche Ruhestörung usw. Man sollte außerdem nicht vergessen, dass auch Langwasser älter wird - vor allem Richtung Zollhaus und Moorenbrunn leben zwischenzeitlich viele Rentner. Unmittelbar neben der Schule sind wiederum vergleichsweise bürgerliche Wohnviertel wie Langwasser P.
    Die Schule die, wie bereits angerissen, auch viele Vorstädter und Kinder aus unverdächtig bürgerlichen Familien besuchen, ist nicht in erster Linie wegen der Abnutzung baufällig, sondern wegen baulicher Mängel und grundsätzlich veralteter Architektur - die "Aula" in der Mitte des Schulkomplexes ist beispielsweise ein dunkles Loch, ebenso erreichen zahlreiche andere Klassenräume kein oder zu wenig Tageslicht etc. etc.


    Wenn man bedenkt, dass hier mitten in der Stadt ein neuer Komplex mit sicherlich entsprechenden Anlagen (Sporthallen! usw.) entsteht, sind 100 Millionen immer noch sehr viel. Allerdings kostet beispielsweise das gerade im Bau befindliche Gymnasium in Wendelstein, dass erstmal für 750 Schüler geplant ist, auch schon 30 Millionen und hat keine besonderen sportlichen Anlagen außer einer Halle. Die BBS hatte in den besten Tagen meines Wissens annähernd 2000 Schüler; insofern sind die 100 Millionen also viel, aber nicht illusorisch.

    Einmal editiert, zuletzt von Mafri () aus folgendem Grund: Ergänzung

  • Die Gesamtschule war - wie auch das Scharrer-Gymnasium - zur Bauzeit ein recht aufwändiger Bau, ein Vorzeigeobjekt und Liebingsspielzeug von Hermann Glaser.
    Und dann hat man solch einen Schrott hingestellt?
    Der nur 30 Jahre hält?


    Und der Neubau?
    100 Mio?
    Für einen neuen Konzertsaal hat man was von 30 Mio gesagt.
    Das steht doch in keinem Verhältnis und ist doch wieder mal total verrückt!

    2 Mal editiert, zuletzt von harher ()

  • Ich kenne die Schule auch sehr gut. Da es in den späten 1980ern die einzige Schule mit täglicher Ganztagsbetreuung in Nordbayern war, hab ich jeden Tag den langen Weg vom Reichelsdorfer Keller nach Langwasser Nord auf mich genommen. Und ich fand den Fahrtweg mit R6 heute (S2) und U1 immer recht spannend!


    Das Gebäude der damaligen BBG (heute BBS) wirkte auf mich stets abstoßend und anziehend zu gleich. irgendwie war die Häßlichkeit des Dings auch kreativ. Traurig das es weg kommt bin ich nicht. Seiner Nutzung wird es jedenfalls nur wenig gerecht. Eine echte Fehlplanung.


    Auch OB Maly hat sich sehr kritisch über die Hinterlassenschaften der Schulbauten aus den 1970ern geäussert. Aber was soll man machen, für die langfristige Entwicklung ist es der Neubau die beste Variante.


    Das Gelände östliche neben der Schule (Baugebiet T) wird übrigens zeitnah für Wohnungen entwickelt. Das Grundstück des Schulgebäudes soll später ebenfalls mit Wohnhäusern bebaut werden.
    Langwasser Nord steht damit kurz vor seiner abschließenden Komplettierung.


    d.

  • Berufsschule an der Deumentenstraße Schoppershof

    [Die wenigen Beiträge zur B3 in der Deumentenstraße aus dem Strang 'News, Fragen und Antworten zu aktuellen Projekten' passenderweise hierher verschoben]



    Update zu Beitrag Nummer 165. Der Rohbau des 4-geschossigen Schulhauses ist fertig:



    Ich bin sehr gespannt auf den Ausbau und die Fassadenverkleidung in Schwarz. Das wirkt auf den Visualisierungen ja sehr hochwertig.

  • An der Berufsschule in der Deumentenstraße wurde begonnen, die massive Klinkerfassade aufzumauern. Darunter befindet sich nochmal ca. 12 cm Glaswolle als Wärmedämmung. Am Ende wird es sich um ein sehr hochwertig anmutendes Gebäude handeln, ich freue mich schon drauf!


  • An der Berufsschule in der Deumentenstraße wurde begonnen, die massive Klinkerfassade aufzumauern. ...


    Für dieses Gebäude wurden zahlreiche wunderschöne Bäume, die vorher das Grundstück umrahmten, abgesägt. Die wurden zuerst alle nummeriert - damit man sie gut voneinander unterscheiden kann - und dann im Anschluss mehr oder minder alle abgesägt.


    Dass das Gebäude schön wird wage ich zu bezweifeln. In Nürnberg gibt es meiner Ansicht nach keinen schönen oder interessanten Neubau. Die werden in Hamburg, Berlin oder München gebaut, aber sicher nicht in Nürnberg. Man begebe sich einfach den Rennweg runter und betrachte das Altenheim, dann bekommt man einen guten Eindruck darüber was hier abgeht.

  • Die Berufsschule B3 in der Deumentenstraße ist äußerlich fast fertig und schon teilweise abgerüstet. Mir gefällt sie. Passt gut in das alte Viertel mit den (noch) überwiegend gepflegten und erhaltenen Gründerzeithäusern. Ein wenig mehr Bezug zum Olof-Palme-Platz hätte nicht geschadet. Aber naja, eine vornehme Zurückhaltung der Straßenkante gegenüber und die äußerst hochwertige Fassade aus vor der Steinwoll-Dämmung vorgeblendetem 24'er Mauerwerk aus dunkelrot-violettem Klinker geben mir jetzt keinen Anlass zur Klage. Wenn das Standard wäre könnte man das Forum schließen :)


  • Man beachte auch die 5 neu angepflanzten Bäume, die allein auf diesem Bild zu sehen sind. Dabei müsste man die Fassade nun echt nicht hinter Grün verstecken.

  • Hochschule für Musik im Sebastianspital

    In der heutigen Nürnberger Nachrichten gibt es einen Artikel zur Kostenexplosion bei der Sanierung der künftigen Hochschule für Musik, die 2009 in Nürnberg neu eingerichtet worden ist. Link zum Artikel:


    http://www.nordbayern.de/nuern…deutlich-teurer-1.2993583


    Insgesamt eine tolle Sache: Hochschulen sind für eine Stadt eine Goldgrube. Im Studium werden die meisten Menschen geprägt durch ihren Studienort, der zu einem festen und bewussten Bestandteil der Vita der (ehem.) Studenten wird. Und Nürnbergs Musikstudenten hat es gut getroffen im Gegensatz zu den Architekturstudenten, die in einem grausamen inspirationslosen Kasten an der Dürrenhofstraße gesperrt werden. Das Sebastianspital in der Veilhofstraße 34 dagegen ist ein denkmalgeschüzter Jugendstilbau, der an eine alte Schlossanlage erinnert und ruhig gelegen überaus reizvoll am Whörder See gelegen ist. Das es sich um ein repräsentativen Bau handelt versteh sich von selbst. Schon der Eingang macht etwas her:



    Blick vom Hof des Spitals, der die Größe eines ausgewachsenen Parks besitzt, auf die Musikhochschule:




    Das Gebäude beinhaltet eine kleine Basilika. Es drängt sich geradezu auf als Spiel udn Übungsort, z.B. für Orgelmusik?



    Im Artikel ist die Rede von einem Cafe, das im Innenhof zu errichten wäre. Mal sehen ob das noch im Budget ist. Ziel ist, die gesamte Sanierung unter 40 Millionen zu halten. Fassadenarbeiten sollten ja eigentlich nicht notwendig sein, der Gebäudekomplex sieht so aus als sei er jüngst erst komplett restauriert worden.
    Der östliche Teil bleibt wohl ein Spital:




    Im Süden trennt ein Plattenbau des Spitals das Gelände zum Whörder See hin ab. Das Haus steht allerdings auf der Abrissliste und wird bald verschwinden. Geplant sind hier einige Blöcke Eigentumswohnungen mit Seeblick:



    Hier sind mir Details weiterer Planungen noch nicht bekannt.


    _________


    Nachtrag, 19.07.2013: Ein interessanter Artikel zum ehem. Sebastianspital findet sich auf der Seite der Rechenauer-Architekten. Link: http://www.rechenauer-architek…/journal/sebastianspital/

  • Neubau Paul-Moor-Schule

    Ein Schulneubau ergänzt die Lothar-von-Faber-Schule in Schafhof in der Schafhofstraße. In diesem heterogenen Stadtviertel erwartet man ein solch ehrwürdiges Schulhaus, BJ 1911, nicht. Leider wirkt es etwas lieblos behandelt.









    Der Neubau entsteht direkt daneben:




    Link zum Träger: http://www.paul-moor-schule-nuernberg.de/


    Im Stadtviertel Schafhof verdichten sich damit die sozialen Einrichtungen Nürnbergs weiter.

  • Schule für Büroberufe in der Wieselerstraße

    .. und weil sie so gut gelungen ist, zwei Bilder der in meinen Augen hochwertig ausgefallenen Errichtung der neuen Berufsschule B3 zwischen Deumentenstraße und Wieselerstraße:



    Detail:



    Hierbei handelt es sich um eine massiv gemauerte Vorsatzschale vor einer dauerhaften Dämmschicht aus Mineralfaser. Sollte deutlich länger halten als 30 Jahre.


    Vor allem im direkten Vergleich zum Hochschulneubau am Dürrenhoftunnel kann dieser Bau wirklich begeistern.

  • Beginn Umbau Sebastianspital zur Musikhochschule

    Der Umbau des 100-jährigen Spitalgebäudes hat begonnen. Vor ca. 1 Jahr hatte ich das hier kurz erwähnt. Nun steht im Innenhof ein riesiger Kran, der die gesamte Baustelle überspannt:



    Der Hof dahinter, der von hier nicht einsehbar ist, ist vorgesehen für einen in die Erde gelegten modernen Konzert- und Probenraum. Das zeigt auch die Zeichnung auf dem Bauschild:



    Eines der neuen Fenstermuster ist bereits an der Straßenfassade eingebaut und Farbmuster wurden angesetzt. Das fenster wirkt super, auch wenn es in Details nicht unbedingt dem Original entspricht. Diese haben nämlich nicht diese Rossette auf der Kreuzform, aber egal. Mehr irritieren mich diese deprimierenden Farben. Mein Foto bringt das nicht gut rüber, daher kurz zur Erklärung: Oben ein dunkles Graugrün, und an der seite etwas pastellige Weisstöne mit blau, grün und grau durchsetzt. Auf die weiss abgesetzte Fensterlaibung hat man hier verzichtet, ich hoffe das wird im Endergebnis wieder korrigiert. Fensterlaibungen sind für eine attraktive Fassade unverzichtbar!


  • Nuernbergs Schul-Paläste

    Am Samstag konnte man die Gelegenheit nutzen, und via Fahrrad den Altstadtfreunden folgen auf einer fast 3-Stündigen Tour durch den Norden Nürnbergs. Der Titel der Tour: Nürnbergs Schulpaläste.


    Start war die Bismarckschule an der Bismarckstraße (1905), die als Jugendstilperle sogar überregional bekannt sein sollte...



    ... zwei historische Aufnahmen für die "Blätter für Architektur und Kunsthandwerk, Berlin" um 1905:


    .. über das Melanchton-Gymnasium (1909-1911) an der Sulzbacher Straße. Das Melanchtongymnasium ist eine der tranditionsreichsten Schulen Nürnbergs...



    ...zum Labenwolf-Gymnasium in der Labenwolfstraße, eine der ältesten Schulgebäude auf der Tour, immerhin von 1895:



    Nut wenige Meter weiter war das Hans-Sachs-Gymnasium (1903) an der Löbleinstraße das Ziel:



    Von dort führte der Weg zur Uhland-Schule (ca. 1912) an der Uhland-Straße...



    ... zur Peter-Vischer-Schule (1914) am Bielingplatz in Johannis:



    und schließlich in die Schnieglinger Straße zur Dr. Theo-Schöller-Schule (ca. 1908)....



    zum Ziel und gleichsam dem Höhepunkt der Tour: Dem Paul-Ritter-Schulhaus, der sog. Gehörgeschädigtenschule in Eberhardshof:



    Als Ziel- und Höhepunkt war das Paul-Ritter-Schulhaus deshalb, da man die Gelegenheit hatte das Innere des Gebäudes zu besichtigen, das ganz im Jugendstil gestaltet und gut erhalten ist. Der Eingang zur Mensa beispielsweise zeigt dies ganz deutlich:




    In der Etage darüber war der Zutritt frei zur Schulkapelle...


    ...die mit einem Deckengemälde von Paul Ritter geschmückt ist...




    Die Tour ist m.E. eine sehr gelungene Radtour für Mobile in Nürnberg, denn man ahnt ja kaum wieviele repräsentative Schulhäuser unsere Stadt noch hat. Die meisten haben die Zeit ganz gut überstanden und werden bisb heute gepflegt. Manch eines der Schulgebäude im Norden ist allerdings nicht Bestandteil der Tour gewesen, wenngleich auch diese sehenswert gewesen wären, wie z.B. die Paul-Moor-Schule in Schafhof, oder das Schulhaus in der Sandrartstraße. Aber schon allein auf dieser Tour habe ich über 200 Bilder gemacht, deshalb gibt es hier nur ein paar Appetizer, falls jemand selbst mal die gut besuchten touren mitfahren möchte.


    Anlass, weshalb ich den Beitrag hier einsortiere, ist die anstehende Sanierung der Paul-Ritter-Schule. Die Sanierung kündigt sich bereits an, zunächst sichtbar an einem neuen Denkmalschutzfenster an der Straßenseite...



    ...und im Innern einige Befundstellen des Denkmalamtes in den Gängen und im Treppenhaus:




    Unser Rundgangsleiter betonte natürlich auch die kunsthistorische Qualität dieses Schulhauses, die sowohl Außen als auch im Innern schnell deutlich geworden ist. Hier wird ein Kunstwerk aufpoliert!


    Schlussendlich wird von den Altstadtfreunden an einer Tour durch die Südstadt und die dortigen Schulgebäude geplant, die sicherlich auch ganz sehenswert sein könnte.

  • Nürnbergs Schulpaläste - 2.Teil: der Süden

    In diesem Jahr feiert die Bismarckschule im Stadtteil Schoppershof ihren 111 Geburtstag. Passend zum vorigen Beitrag wurden dafür von ihren Lehrern und Freiwilligen über das Jahr verteilt immer wieder Führungen durch dieses wunderbare Gebäude angeboten. An einer Führung konnte ich teilnehmen, und habe massenweise Fotos mitgebracht.


    Los geht es im Innenhof, der über die Bismarckstraße zu erreichen ist.



    Nicht nur die oben gezeigte Straßenfassade ist gestalterisch aufwändig und als gelungen zu bezeichnen, auch die Hofseite, die den Schulhof in zweischenkliger Form einschließt, regt beim Betrachter die Phantasie an:



    Die aufwändigen Details zeigen eine in der damaligen Schuldidaktik übliche Programmatik:




    Allgegenwärtig sind die Fabelwesen, Chimären wie hier aus Frosch und Fledermaus. So hat man in der damals als rasant empfundenen Urbanisierung versucht, Natur in die städtische Umgebung zu holen:



    Im Innern ist die Schule in überraschend schöner Erhaltung. In meiner Kindheit waren die Schulgebäude deutlich stärker.... bespielt, sag ich mal:




    Die Eingangstüre aus Eiche zur Welserstraße und zur Fröbelstraße von Innen gesehen lässt nicht nur die Kinder hinein, sondern auch viel Licht durch die riesigen Oberlichter:




    Ähnliches Prinzip bei den Klassenzimmertüren. Die Auflager aus Sandstein für den Türbogen sind bei keinem Zimmer wie beim anderm. Handwerkliche Einzelanfertigungen wohin man sieht prägt dieses Schmuckstück an Schulhaus:




    Die größten Räume im Gebäude stellen die beiden übereinander liegenden Säle in der Mitte des gebäudes dar. Im Erdgeschoss hat man hier eine Sporthalle untergebracht, die sich wohl eher nur für das Turnen eignet. Ballspielen verboten:




    Darüber liegt die Aula, die gleichzeitig für die Musik genutzt wird:



    ... mit schöner Jugendstil-Stuckdecke:



    Überblick von der Empore:



    Die Empore zeigt übrigens ein Wappen, einen Holzschuh. Leider bekomme ich den Hintergrund nicht mehr zusammen, entweder trat die Familie Holzschuher als Unterstützer oder Sponsoren beim damals massensweise notwendigen Schulhausbau auf, oder jemand aus der Familie war in der Öffentlichen Verwaltung federführend am Baukonzept beteiligt.... i jedem Falle dokumtiert das Wappen bürgerschaftliches Engagement vor gut 110 Jahren in Nürnberg. Wer's genau wissen will, dem sei die Führung wärmstens ans Herz gelegt.



    Machen wir uns auf unter das Dach! Blick durch das Treppenhausfenster:




    Hinauf geht es über die kleine Holztreppe links:




    Beeindruckend ist der riesige Dachstuhl. Dort lässt sich auch eine Errungenschaft des Damaligen schulbaus inspizieren, die "vollautomatische", weil rein physikalisch funktionierende Entlüftung aller Schulzimmer. Was aussieht wie ein Kamin für die heizung ist nur ein Lüftungsschacht, mit Auslässen so groß, dass ich meinen Kopf hineinstecken konnte. klick:



    Ein Highlight der Schule und gleichsam Wahrzeichen der Silouette des Stadtteils ist der Turm mit seiner Uhr, der sich bis unter die die Spitze besteigen ließ. Dort wird einem erklärt, dass die Uhr sowie das Uhrwerk zwar laufe, jedoch das Läutwerk abgestellt worden sei, da es wohl die Annwohner nerve. Die anwesenden Anwohner haben das natürlich dementiert ;)




    Alles noch original von 1905:



    Die Fahrradführung der Altstadtfreunde durch die Schulpaläste Nürnbergs würde ich als eine der schönsten Stadtführungen bezeichnen, die ich bisher je gemacht habe. insbesondere in Nürnberg ist sie herausragend, da einem wirklich viel geboten wird, und man nicht immer nur verblasste Fotos dessen sieht, was da mal gestanden hatte. Stattdessen wird einem eine architekltonische Attraktivität präsentiert, wo man sie eigentlich zuletzt suchen würde.


    Morgen, Samstag den 10.10.2015, bieten die Altstadtfreunde erstmals die Tour durch den Süden der Stadt an. Ab 11 Uhr geht es stündlich los an der Schule in der Reutersbrunnenstraße. Das Fahrrad bringt man selbst mit.