Skyline Frankfurt

  • ^

    Nein !

    Das sehe ich leider komplett anders: Die "Wiederherstellung von Langer Franz & Co." würde das insgesamt modern und kosmopolitisch anmutende Bild der Skyline mMn zu sehr trüben. Da sehe ich leider auch kein "perfektes Alleinstellungsmerkmal vor der Hochhauskulisse". Ich fürchte, das ganze Ensemble dürfte dann eher in Richtung "Mittelalter_21" driften. Eine provinziell anmutende Vermischung völlig unterschiedlicher Baustile im Kontext einer geradezu mittelalterlichen Stadtenge.


    Nach "Metropole" sieht eher das linke Viertel des Bildes von Adama aus: Der weit reichende Blick bis hin zum "Spin" und dem "Grand-Tower":

    Grossstädtische Architektur im Kontext von Räumlichkeit und optischer Tiefe.

    Das Gegenteil von übermässiger HH-Dichte und ein "Stück Mitteltalter" direkt davor.

  • Hm, also das kann ich so gar nicht nachvollziehen. Sorry, wenn ich mir das Bild von Adama anschaue, glaube ich, dass die Fernwirkung der Skyline davon quasi gar nicht tangiert wird. Ich würde sogar wetten, dass wenn man sonst identische Bilder nebeneinanderlegt, die sich nur durch die Dachwiederherstellung der beiden Türmchen unterscheiden, ein Großteil der Menschen den Unterschied nicht wahrnehmen würde. Das hätte was von den dämlichen Fernsehgewinnspielen "Finde die 5 Fehler im rechten Bild". Für die Nahwirkung des Rathauskomplexes wäre die Wiederherstellung hingegen ein großer Gewinn! Im übrigen empfinde ich grade diesen Krassen Kontrast, den man ja jetzt schon hat mit dem Dom und Paulskirche im Vordergrund, als sehr reizvoll.

  • Deine Meinung ist natürlich zu respektieren aber nachvollziehen kann ich sie ebenfalls nicht.


    Wenn du Weite, Großflächigkeit, Tiefe und eine nicht-existenz von (alten) Altbauten suchst, dann findest du diese in Amerika.

    Zugegebenermaßen haben viele Großstädte dort ihren Charme aber nachdem ich das letzte Jahr in Kanada gelebt habe ist mir aufgefallen, dass keiner der Städte dort wirklich eine "Seele" bzw. Charakter haben.


    Das liegt eben daran, dass alles neu und symmetrisch ist. Genau die Dichte, Verschachteltheit und die Mischung von alt und neu wo es auch vielleicht nicht direkt zusammenpasst, macht den Charakter Europäischer Städte aus. Das ist auch genau das was Amerikaner hierzulande so bewundernswert finden.


    Ich finde das muss umbedingt erhalten werden. Persönlich finde ich nichts schöner als den Mix von Gründerzeit-Architektur und moderner Wolkenkratzer-Optik, wie es in Frankfurt zu finden ist.


    Wir haben das beste aus beiden Welten. Das sollten wir wertschätzen.

  • ^

    Gegenbeispiel:

    In Paris hat man das Büro-Viertel "la Defense" gebaut (vergleichbar mit den HH-Clustern in Ffm.). Dadurch wollte man den klassischen Charakter des Belle-Epoque-Paris (entspricht den Deutschen Gründerzeit-Quartieren) weitgehend von Hochhäusern freihalten.


    Man muss die Dinge nicht so schroff trennen, wie Paris das getan hat. Auch in London oder Warschau findet man Hochhäuser relativ nah am historischen Innenstadt-Bereich. Aber so extrem beieinander wie in Ffm. sehe ich "Moderne" und "Historisches" in keiner anderen europäischen Stadt.


    Im Übrigen: Auch in Ffm. hatte man lange Zeit wohl tendenziell anders gedacht. Die Top-HH-Projekte der 1980er (Messeturm und Campanile) standen weitab der historischen City (heute: CBS). Auch das Konzept der "Bürostadt Niederrad" passt gut für mein Beispiel.

    Aber irgendwann ist in Ffm. die Entwicklung dann umgeschlagen (Trend: Alles auf die Cluster und v.a. in den CBS). Nach meiner persönlichen Meinung war das nicht zum Vorteil des Stadtbildes. Und ganz so "persönlich" kann meine Meinung nicht sein, denn überall in Europa macht man die HH-Verdichtung jedenfalls nicht so extrem im historischen Kernbereich wie in Ffm.


    So, jetzt "habe ich fertig".

  • ...

    Aber so extrem beieinander wie in Ffm. sehe ich "Moderne" und "Historisches" in keiner anderen europäischen Stadt.
    ...

    Und gerade daher ist es ein Alleinstellungsmerkmal und macht unser „kleines Dorf mit den Hochhäusern“ ja so besonders. Diese einzigartige Mischung aus historischen und modernen Facetten der Stadt, reit sich für mich nahezu konsequent in die Reihe der vielen Kontraste, Brüche und Gegensätze ein, die Frankfurt einzigartig machen.

    Zudem ja mittlereweile die Hochhäuser auch so geplant werden, dass sie (in den unteren Etagen) öffentliche Nutzungen erhalten, sich in die Stadtlandschaft integrieren und einen Mehrwert für die Öffentlichkeit beizusteuern sollten. Worin der Mehrwert stecken soll, außerhalb der Bürozeiten verweiste Office-Trabenten am Standrand zu schaffen, erschliesst sich mir nicht so ganz. Zumal klassiche Arbeitszeit-Modelle und Büronutzungen auch stetig abnehmen zu scheinen. Was macht man mit einem Viertel in dem sich nach 17:00 Uhr kein Cafe oder kein Restaurant mehr lohnt, das ist für mich keine smarte sondern eine relativ lebensfremde Planung und Nutzung. Daher bin ich mir nicht sicher ob man diese zumindest fragwürde Stadtplanung einfach so kopieren sollte, nur weil einem der Aufbau der Skyline missfällt.

  • Wie das so ist, in den r(w)ichtigen Momenten hat man nur das Handy dabei. Heute Morgen lag Frankfurt schön im Nebel vom Waldrand aus gesehen und nur die Hochhäuser bzw. am Horizont der Odenwald schauten heraus. Zeit zum Kamera holen blieb nicht, es wurde dann auch bei uns diesiger mit der höher stehenden Sonne.


    Mit etwas Phantasie kann man links um den CoBa-Turm die Linie der bis jetzt drei 100er des FOUR erkennen mit ihren Kränen. Sie stehen quasi nebeneinander aus der Perspektive. Leider war die letzten Tage das Wetter grundsätzlich zu diesig um das mal einzufangen (jedenfalls immer wenn ich die Kamera dabei hatte).


    20221113_084406ord75.jpg

  • Und noch ein nächtlicher Schnappschuss vom Platz der Republik auf die Ringe und das ONE im Schatten. Wenn ich mir das so angucke, wüsche ich mir dass endlich mal wieder eine Luminale stattfindet.


    20230401_2357352z5cs2.jpg

  • Bei schwierigen Lichtverhältnissen und lediglich unter Einsatz der Smartphonekamera entstand dieser Schnappschuss, den ich euch der seltenen Perspektive wegen trotzdem nicht vorenthalten möchte. Tower 1 des Four erscheint hier nahezu transparent, wird aber einen tollen Hochpunkt in der Skyline bilden, ohne relevante Hochhäuser zu verdecken.


    skylineost14032023-182ep5.jpeg


    Eigenes Foto.

  • Danke für die schöne und seltene Perspektive auf die Skyline - und perfekt für den Größenvergleich T1 mit der Commerzbank. Bitte nächstes Mal aber den Vollformatspiegelreflexpanzer mit 200-400mm Objektiv mit ins Riesenrad nehmen! :)


    Kann dann weg.

  • Die Dichte ist wirklich beeindruckend. Das einzige was mich an dem Fernblick der Skyline noch stört ist die geringe Hochhauskonzentration an der Mainzer, also zwischen Bankenviertel und Europaviertel.


    Betrachtet man das erste Bild von Tunnelklicks vorangegangenem Beitrag, erkennt man gut die Lücke zwischen Tower185 und Trianon. Das wirkt von weitem so als gäbe es zwei Stadtzentren.


    Die beste Ergänzung für die Skyline wäre mMn eine Verdichtung an dieser Stelle um die "Lücke" zu schließen.

    In den Fokus des HH Rahmenplans wird der Bereich wahrscheinlich eher nicht rücken. Aber mal abwarten.


    Was ist eure Meinung?

    Kennt jemand die Gründstücke in der Gegend und weiß ob solche Entwicklungen überhaupt denkbar wären?

  • Ich meine dass die Mainzer Landstraße selbst größtenteils nicht im Fokus bei der Überarbeitung des HH-Rahmenplans liegt (da wurden 5 Untersuchungsräume mal festgelegt, alter Artikel zur Ausschreibung hier). Prinzipiell denkbar wäre es, allerdings hat man das Problem der Verschattung des südlichen Westends.

    Außerdem fängt fast direkt an der südlichen Seite der härteste Teil des Bahnhofsviertels an. Da wird sich auf die nächsten Jahre kein Entwickler ran wagen bis nicht aufgeräumt ist...

  • ^^

    Meine Meinung:

    Die Lücke zwischen den beiden Clustern sollte nach Möglichkeit so erhalten bleiben und nicht zielgerichtet geschlossen werden. Der Sinn der Cluster-Bildung war ja gerade, eine gewisse "optische Spannung" aufzubauen, die durch eine solche Lücken-Füllung verloren ginge.

    Auch der Umstand, dass auf diese Weise der Eindruck von zwei Stadtzentren entsteht, finde ich prinzipiell gut, denn es lässt die Stadt eher grösser wirken, als wenn das alles zu einer einzigen HH-Ansammlung verschmilzt.


    Mein Vorschlag:

    Ffm. benötigt mindestens ein weiteres HH-Cluster (vorzugsweise im Bereich Hanauer Landstrasse, allerdings in gewissem Abstand zur EZB, damit deren Solitär-Wirkung nicht zu stark getrübt wird.).

    Im Übrigen sollte man den Mut haben, an einzelnen exponierten Stellen der Innenstadt auch einzelne HH-Solitäre zuzulassen (die neue EZB und der neue Henninger-Turm sind sehr gute Beispiele dafür, dass solche HH-Solitäre eine Bereicherung darstellen können und das Stadtbild gerade nicht stören).

    Ganz im Übrigen könnte ich mir auch nördlich der Zeil bis hin zur Konstablerwache mittelgrosse HH bis ca. max. 130 Meter Höhe gut vorstellen. Auf diese Weise könnte das CBD-Cluster optisch nach Osten abgestuft auslaufen und sich eine Art "Forum-Optik" für die davor liegende historische Kernstadt ausbilden (von Süden nach Norden blickend).

    Es gäbe prinzipiell zahllose gute Möglichkeiten der Fortentwicklung der Skyline / Innenstadt. Die guten Bilder hier verdeutlichen das sehr.

    Das einzig Schlimme sind "Denkverbote" in Form von zu starren "Rahmenplänen" etc.

  • Das erste Bild von tunnelklick zeigt sehr schön, wie sich mittlerweile zwei kompakte Cluster herausgebildet haben. Das war vor 20 oder 30 Jahren noch ganz anders, da standen die Hochhäuser wie Spargelstangen in der Gegend und ein städtebauliches Konzept war für den Betrachter zumindest aus der Distanz nicht erkennbar. Eine Folge des unseligen "Fingerplans". Das hat sich deutlich geändert und ich empfinde diese Entwicklung als positiv.


    Ich bin immer noch ein Fan des Campanile und kann mir grundsätzlich auch eine Verdichtung im Bereich Hbf./ Gallus vorstellen. Hochhäuser mit Fernwirkung (100m+) gehören m.M.n. aber in dieses Dreieck Messe-Hbf.-Bankenviertel.