Potsdam: Wiederherstellung der historischen Innenstadt (Projekte)

  • 1. Was hat Dresden mit Florenz, was hat Berlin mit Athen oder Leipzig mit Paris zu tun. Willkommen in der Welt, diese Vergleiche sind fast so alt wie Städte selbst.


    2. Architektator hat lediglich den Inhalt des von ihm verlinkten Artikels wiedergegeben, was die Forenregeln so verlangen.


    3. Was erwartest du denn an Sätzen bei einer Einweihung? Soll sich der OB hinstellen und sinngemäß sagen "Naja, der Hit isses nich, aber für'n Garten reichts". Ich bitte dich...



    Persönlich finde ich die Gestaltung außerordentlich gelungen. Ein vorher trister Ort hat deutlich an Qualität gewonnen und die Gastronomie wird erheblich zu Belebung beitragen. Ein par Pflanzen und oder Blumenkübel könnte man noch aufstellen.

  • hohle Jubelei, halt. Aber mich nervt es... :doof:


    Ist doch nur ein liebevoll gemeinter Begriff. Warum soll man nicht ein bisschen stolz sein dürfen auf das was man hat? Genauso wie du etwas Klein-Neu Perlach oder so nennen darfst, was dir gefällt.

  • Der Venedig-Vergelich war immer falsch. Früher und heute. Gibts aber auch noch in zig anderen Städten (Bamberg, Köpenick usf.).


    Die Vergleiche mit Paris, Florenz oder Athem hatten etwas mit Architektur zu tun. Ein venezianisches Zitat gibt es jedoc - eigenartiger Weise - in Potsdam nicht.

  • Wie schon gesagt, ist "Venedig" bzw. "klein-Venedig" schon fast ein geflügeltes Wort und eine Art Gattungsbezeichnung für in Fluss und Wasserlandschaften eingebettete Stadträume. Hat sogar Eingang in die Literatur gefunden.

  • Ein Rotbewerter schrieb zu meiner Venedig-Kritik: "Wenn Du auch die Linken bei ihren Lobby Posts kritisieren würdest wäre deine Kritik berechtigt."


    Kann mir das jemand erläutern? Vielleicht der Rotbewerter selbst? Entweder eine Kritik ist berechtigt - dann ist es egal, was man sonst noch kritisiert. Oder sie ist unberechtigt - dann wird sie nicht dadurch richtig, dass man andere Dinge kritisiert. Und wieso bekomme ich Punktabzug für eine Kritik, die berechtigt wäre, wenn ich auch "die Linken" kritisieren würde - also so falsch nicht sein kann? Aber welche Linken überhaupt? Die Linkspartei? Und ist Stadtmarketing rechts? Ist Jann Jakobs ein Rechter?


    Man, so ein Blödsinn! Aber immer schön anonym sanktionieren statt offen kritisieren, damit man sich bloß keiner Diskussion stellen muss... :mad:


    @ Tower: Ich hätte überhaupt kein Problem, wenn Architektator geschrieben hätte: "Ich finde das so schön, das erinnert mich an Venedig". Was mich gestört hat, ist dieser Stil á la Amtsblatt, als würde eine objektive Wahrheit verkündet. Dabei ist es halt nur Werbung, und die trägt sehr dick auf: "Kinderschokolade - mit der Extraportion Milch!"


    @ Konstantin: So ist es. "Elbflorenz" für das Dresdner Uferpanorama und "Spree-Athen" für die Museumsinsel kann man als Metapher sofort nachvollziehen. "Havel-Venedig" erscheint mir - bezogen auf die Uferpromenade - dagegen mit Gewalt an den Haaren herbeigezerrt. Was nichts gegen die Promenade sagt, sondern nur gegen das Marketing.

  • Mein Jott, muss man jetzt wieder sone Debatte daraus machen? Ist doch nur ein blöder Spruch, wie so vieles, was Politiker (und nicht Architektator; Artikel gelesen?) von sich geben. Schall und Rauch...Mal abwarten, bis der Stadtkanal wieder steht bzw. fließt :D.


    Bezieht sich Elbflorenz nicht eher auf den Reichtum beider Städte an bedeutender Kunst? Finde architektonisch haben die Silhouetten nicht viel gemeinsam. Ja, eine große Kuppel und ein paar Türme. Letzterer gibt es in Dresden weitaus mehr. Und beide Aspekte entstammen anderen Epochen.

  • Dankeschön für die Fotos, Backstein!


    Ich war länger schon nicht mehr vor Ort, aber besonders hoch wirken die Befestigungssteine zum Ufer hin nicht gerade. Können sich dort kleinere tapsige Kinder hintrauen, ohne leicht ins Wasser zu fallen?

  • Man kann nicht alle Gefahren aus der Welt schaffen - kleine, tapsige Kinder können sogar in Pfützen ertrinken, und die können auch nicht alle eingezäunt werden nach jedem Schauer. Müssen die Eltern halt aufpassen, während sie ihren Kuchen löffeln.

  • Mich amüsiert es eher, wenn ich auf diese oder jene, im Grunde eher augenzwinkernd gemeinte Äußerung von wutschnaubend-geifernden Usern mit roten Bällen bombadiert werde, die prallen alle ab an meinem dicken Fell...


    For the record: Von mir hast du keine Rot-Bewertung auf deinen passiv-aggressiv daherkommenden Beitrag bekommen. ;) Mich würde es aber tatsächlich interessieren, ob die Begrenzungen am neuen Potsdamer Ufer sicher sind - ob es nun kleine oder erwachsene Bewegungslegastheniker betrifft. Von daher war meine Frage durchaus ernst gemeint.


    Zu den Bewertungen: Ich finde, das aktuelle System spiegelt den Wert der Diskussionsbeiträge einzelner User ziemlich gut wider. Und wenn jemand das Bedürfnis hat, Beiträge heimlich negativ zu bewerten, statt offen und sachlich mit anderen Meinungen umzugehen, dann soll er doch. Mir tun solche Menschen eher leid. ^^

  • Mich würde es aber tatsächlich interessieren, ob die Begrenzungen am neuen Potsdamer Ufer sicher sind.


    Ganz ungefährlich ist es nicht: Es gibt offene Anleger, und die Betonbänke sind wohl schon für neugierige Dreijährige zu erklettern. Aber ich finde, Ulgemax hat recht – totale Sicherheit gibt es nicht. Wenn man wirklich ausschließen wollte, dass Kindern draußen etwas zustößt, müsste man sie zuhause einschließen. Und damit würde man lebensuntaugliche, neurotische Erwachsene heranziehen. Auch hielte ich es für falsch, das Ufer mit Schutzzäunen zu sichern (und so die Promenade kaputtzumachen), während ein paar Meter weiter ungesichert eine Hauptverkehrstraße verläuft. Eltern müssen halt aufpassen, den Kindern früh Schwimmen beibringen und üben, wie man sich am Wasser richtig verhält.


    Zur Promenade:


    Pro: Es ist schön dort am Wasser, auf der Uferbank lässt es sich gut sitzen, und die in Stil, Farbe und Kubatur wechselnde Bebauung macht auf den ersten Blick einen guten Eindruck. Vor allem die Rückseite des Barberini mit ihrer Freitreppe gefällt mir. Ich hoffe, die Pergolas (oder Pergolen?) werden noch mit Wein oder Efeu bepflanzt.


    Kontra: Die Nähe zur Langen Brücke macht optisch und akustisch viel kaputt. Würde die Venedig-Metapher zutreffen, führte dort statt der Rialto-Brücke eine sechsspurige Schnellstraße über den Canal Grande. Außerdem sieht man vor allem den mittleren Häuser die "Budgetlösung" deutlich an – Material und Verarbeitung wirken billig, und in die Detailgestaltung ist wenig Mühe geflossen. Die viel zu dunklen Klinkerriemchen am beigefarbenen sowie Souterrainfenster und Hofzaun am grünen Gebäude sind in dieser Lage schlicht unangemessen.


    Falls es für diese Zeile eine Gestaltungssatzung gab, hatte sie zu viele Hintertürchen, aus denen sich die Investoren davonstehlen konnten. Die Stadt sollte höllisch aufpassen, dass ihr so etwas in der Neuen Mitte nicht nochmal passiert.

    2 Mal editiert, zuletzt von Architektenkind () aus folgendem Grund: Grammatikkorrektur...

  • Das Leben, Gurke, ist unsicher. Und zwar von Anfang bis Ende. Besser wäre es natürlich die Uferpromenade mit 2,20 Meter hohen Stabmattenzaun einzuhausen.


    Eine Gestaltungssatzung gab es am Havelufer nicht. Alles wurde bilaterial und privatrechtlich in den Grundstückskaufverträgen geregelt. Deine Einschätzung über die Qualität teile ich - Teile des Quartiers sind ja jetzt schon das zwei Mal verkauft worden. Deshalb ist Wein (wächst schneller) für die Pergolen nur zu empfehlen.

  • Neue Uferpromenade Alte Fahrt

    Zuletzt hier


    Einen Tag nach meinem letzten Besuch wurde die Uferpromenade freigegeben. Am WE war ich endlich erneut dort und habe wieder ein paar Bilder gemacht:




    Das Baufeld nordöstlich des Palais Barberini:




    Rückseite Palais Barberini mit Skulptur:




    Weiter auf der Uferpromenade:




    Gastro-Terrasse kurz vor der Langen Brücke (der Verkehrslärm war gar nicht so wild und ein Gefälle von der Treppe zum Wasser gibt es nicht):



    Und weil es so schön ist, nochmals drei Bilder von der Vorderseite des Palais Barberini: :)




  • ich habe immer mit Begeisterung den Wiederaufbau verfolgt. ENDLICH war ich selber mal live vor Ort!


    Die Asphaltbeschichtung wurde entfernt. Somit wir der Platz so richtig komplett



    und freue mich schon auf den Abriss der folgenden Gebäude





    Bilder (c) Häuser
    Letztes Bild: Infoschild von mir abfotografiert


    Leider war heute recht herbstliches Wetter für Mitte Juli. Daher wirken die Bilder nicht sooo toll. Aber einer der schönsten Städte Deutschlands habt ihr dort. Habe mich sehr wohl gefühlt. Und der Wiederaufbau der Garnisonkirche ist ja bitte sehr Pflicht! ;)

  • ich freue mich schon auf den Abriss der folgenden Gebäude


    Wenn du dich über den Wiederaufbau so freust, warum willst du dann die ganzen Historischen Gebäude auf den Bildern abgerissen wissen? Was ist den mit dir los?

  • Dass damit die Fachhochschule und das Hotel Mercure gemeint sind, sollte eigentlich jedem klar sein.

  • Umgestaltung der Plantage

    Hutterreimann Landschaftsarchitektur hat den Wettbewerb zur Umgestaltung der Plantage gewonnen. Der Entwurf soll die historische Bedeutung des innerstädtischen Platzes mit der heutigen Nutzung als Spiel- und Sportanlage in Einklang bringen und wird am 28. Juli der Öffentlichkeit vorgestellt. Im kommenden Jahr werden die Arbeiten beginnen.


    http://www.propotsdam.de/1364.…4f1b144f1188e2513a83390e5

  • Ob der Entwurf dies leistet bleibt zweifelhaft. In der Wettbewerbsaufgabe heisst es "Aufgabe des Wettbewerbs für die Plantage einschließlich einer Verkehrsfläche westlich des künftigen Bauwerks des Langen Stalls ist die Schaffung repräsentativer Grün- und Freiflächen, als innerstädtischer Erholungsraum mit einer hohen Aufenthaltsqualität für Anwohner und Besucher. Die Grünanlage der Plantage soll neben ihrer Erholungsfunktion auch für die Nutzungen des Schul- und Freizeitsports der angrenzenden Max-Dortu Grundschule bereitstehen. Im Rahmen des Wettbewerbs sollen kreative Ansätze für den Nachweis von Spiel- und Sportfunktionen, welche sich in das gestalterische Gesamtkonzept der innerstädtischen öffentlichen Grünanlage einfügen, gefunden werden. Wesentlich ist außerdem die Einbindung der künftigen Freiflächen in das übergeordnete Wegenetz der öffentlichen Straßen und innerquartierlichen Wegeverbindungen für Fußgänger und Radfahrer unter Berücksichtigung der stadträumlichen Bezüge.
    Darüber hinaus ist die historische Gestaltung durch Peter Joseph Lenné zeitgemäß zu interpretieren und an die heutigen Nutzungsanforderungen anzupassen. Es sind Lösungsvorschläge zu entwickeln, in welcher Weise Spiel-, Sport- und Freizeitnutzungen mit der Einfügung in ein historisches Umfeld kombiniert werden können."


    Das einige Bild zum Thema ist der MAZ zu entnehmen. Formulierungen wie "hochwertiger Asphalt" lassen an der gewünschten "Repräntativität" zweifeln. Wie eine "zeitgemäße Interpretation" der Lennéschen Gestaltung sieht das nicht aus.

  • ^ja. Das erinnert mich leider an die in Berlin inzwischen alltägliche Mischung aus vandalismussicherer und pflegeleichter Gestaltung, wo die Mitarbeiter der Stadt in Orange nur gelegentlich mit dem Aufsitzrasenmäher über den sogenannten Rasen fahren müssen (sogenannt, weil das mit gepflegtem Englischen Grün nix gemein haben wird, wie üblich in Berlin/Brandenburg, so von wegen "repräsentativ") und mit der Aufsitzkehrmaschine über den Asphalt.


    Statt bequemer, hübscher Bänke ist man inzwischen auch bei den Sitzgelegenheiten nicht mehr weit davon entfernt, sich wie unsere Vorfahren vor einigen Jahrtausenden einfach auf unbehauene Findlinge zu pflanzen, das ist dann das Maximum an Vandalismussicherheit.


    Mit zeitloser und gehobener Gestaltung, die ein "repräsentatives" Aushängeschild und ein besonderer Erholungsort, der über Bolzplatz-Atmosphäre hinausgeht, sein möchte hat das IMHO leider nichts zu tun. Aber du musst nur die neuerlichen Bundes- und Landesgartenschauen in der Republik besuchen um zu sehen, dass mehr bei öffentlicher Grüngestaltung heutzutage auch kaum noch zu erwarten ist. Dementsprechend wird im von dir verlinkten Artikel ja auch nur eine "moderne Multifunktionslandschaft" angekündigt. Nach der Industrialisierung des Gewerbe und später des Wohnbaus sind wir jetzt also bei der Industrialisierung des Gartenbaus angelangt. Form follows function. "Kotz".