Ernsthaft, Kubator um jeden Preis für so eine Degenerierte Missgestaltung?
Es kann mir keiner Erzählen das eine Stripped-Variante des Originalbaus nicht möglich ist.
Potsdam: Wiederherstellung der historischen Innenstadt (Projekte)
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- Potsdam
- PhilippK
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Natürlich ist das möglich. Aber es gibt eben nicht nur moderne und historische sondern auch gute und schlechte Architektur. Der Bau zählt eindeutig zur zweiten Gruppe.
In Potsdam gibt es ja schon ein Gebäude in diesem Stil:
(C) selbst
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Hm, ich dachte, beim Einsiedler handle es sich um einen Leitbau mit Reko-Anspruch? Offenbar nicht...Naja, für sich gesehen keine Katastrophe, aber in diesem Zusammenhang eben nichts halbes und nichts ganzes. Eine Reko, zumindest der Fassade um die Ecke herum, wäre wohl nicht allzu aufwendig geworden. Na ma kiekn, wie oft das Grundstück vielleicht noch den Eigentümer wechselt. Konstantin wird uns sicher auf dem laufenden halten ;).
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Du wohnst da nicht. Ich muss den mist dann täglich sehen. Der Einsiedler ist kein Leitbau. Der Tympanon aber war gesetzt und strahlt bis zum Alten Rathaus. Wahrscheinlich kommt da ein Sparkassen-S rein...
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Kann ich nicht genau sagen, kommt auf die Konstruktion an, ich nehme mal an ne ungerichtete Konstruktion, in dem Aspestzementplatten auf die Tragende Konstruktion gelegt wurden darauf dann Armierung die dann mit Beton aufgefüllt wurden. Kann aber auch nur die Abgehängte Decke sein in denen irgendwelche Wandanschlüsse mit Aspestzementplatten verbaut worden. Vll. geht es aber auch nur um einen alten Zuschlagsstoff (der inzwischen auf einer Liste steht) für den Beton. Da gibt es viele möglichkeiten, genaues kann ich dazu nur begrenzt sagen. Jedenfalls war es wohl keine Trockenmontage.
In den Zwischendecken ist Kamilit verbautKamilit ist Steinwolle
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Was ist denn das für Steinwolle? War die so schadstoffhaltig hergestellt?
Kannst du genaueres zur Deckenkonstruktion sagen, denn wie kommt da den Steinwolle rein? -
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In Potsdam hat die SVV - wie erwartet und in Kontituität der Beschlusslage der letzten 25 Jahre - das Leitbautenkonzept in seiner "modernisierten" Form beschlossen. Damit ist der Weg frei zum Abbruch des ehem. Institut für Lehrerbildung "Rosa Luxemburg" und momentaner Aussenstelle der FH (der Neubau für die beiden FH-Fachbereiche, die noch am Alten Markt untergebracht sind ist im Innenausbau und voraussichtlich zu Ostern 2017 fertig).
"Modernisierte Form" heisst, dass bei den 32 Neubauten in Anlehnung an historische Parzellen, die auf dem heutigen FH-Areal entstehen, nur drei Leitfassaden historisch rekonstruiert werden, alle von Andrea Palladio (Plögerscher Gasthof, Palazzo Capra, Palazzo Barberan da Porto). Auf eine Wiedergewinnung des sog. Probenhauses (nach dem Huis Trip in Amsterdam und das Testgebäude für das neue Palais in Sanssouci) wird verzichtet. Das Problem der zweifelhaften Übergänge zwischen Leitfassade und Baukörper, das an der Alten Fahrt offenbar wurde, wird nicht thematisiert.
Für einen Teil der übrigen Bauten gelten Leitlinien, wie schon bei der Vergabe des Areals des ehem. Hotels "Zum Einsiedler". Hier ein Dreiecksgiebel, dort ein Gesims, andersots eine Mittenbetonung oder eine Fassadenlinie - diese Zitate der historischen Vorgängerbauten dürfen nach Angaben des "Erfinders" des Leitbautenkonzepzes (Eigenbeschreibung), Prof. Urs Kohlbrenner, jedoch keinesfalls historisch ausfallen, sondern müssen modern interpretiert werden. Wie so etwas dann aussieht, ist in #548 zu besichtigen.
Während die historisch gesinnten Bürgerinitiativen und die linken Protestgruppierungen alle damit gerechnet haben, dass hier eine hochwertige, gentrifizierende Altstadt in historischem Gewand entsteht deutet nun alles auf ein Quartier mit den Fussgängerzonenqualitäten von Böblingen oder Hamburg-Harburg hin. Die ersten Bauträger, die hier Wohnungsbau errichten wollen wie z.B. die Bürgerstadt AG mit ihrem Musikerhaus an der Schwertfegerstraße 9 haben deshalb schon ernste Vertriebsprobleme. In 4 Jahren Verkaufszeit konnte die Bürgerstadt nur rund 50 % der Wohnfläche ihres Projekte an den Kunden bringen, zu stolzen Preisen von fast 5000 Euro pro Quadratmeter. Nun kommt eine Sparkasse vom gleichen Bauträger und Architekten hinzu.
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Weitere Verzögerungen bei Synagoge
Der Synagogenbau an der Schloßstraße wird sich wohl weiter verzögern. Grund sind Meinungsverschiedenheiten zwischen den jüdischen Gemeinden über die geplante Fassadengestaltung. Wie die PNN melden, geht das Land nicht von einer Fertigstellung des Gotteshauses im kommenden Jahr aus.
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Denkmalschutz entscheidet über Farbe der Alten Post
Laut einer PNN-Meldung wird die Denkmalschutzbehörde den Streit um die Fassadenfarbe der Alten Post entscheiden. Dies soll nach der Abrüstung des Volksbank-Neubaus am Wilhelmplatz geschehen. Die Bürgerinitiative Mitteschön hatte die graue Farbe kritisiert, da der Siegerentwurf eigentlich einen Ockerton vorsieht.
http://www.pnn.de/potsdam/1084938/
Hier übrigens noch eine sehenswerte Bildergalerie vom RBB zur Wiedergewinnung der historischen Mitte:
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Dass die Fassade denkmalrechtlich nicht zu beanstanden ist stand immer ausser Frage. Es ging darum, dass die Volksbank sich an den Fassadenetwurf des Architekte Redlich zu halten hatte. Das hat sich nicht getan, weder in Form, noch in Material, noch in der Farbe. Dieses bleibt jetzt konsequenzenlos, obwohl die Stadtverordneten anders beschlossen hatten.
An dem Fall sieht man, dass die SVV völlig wirkungslos ist und die Verwaltung die Beschlüsse der Stadtverordneten nach Belieben umgeht. Dies ist ja auch im Fall des Baus von Lelbach an der Alten Fahrt so (Aufstockung) oder beim Beschluß, nebeneinanderliegende Grundstücke nicht an den selben Vorhabenträger zu verkaufen (Einsiedler, 8-Eckenhaus an die Bürgerstadt). Da die Stadtverordneten der Verwaltung das stets durchgehen lassen ist es ja eigentlich schon egal, was sie beschliessen.
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Uferpromenade Alte Fahrt
Die Uferpromenade an der Alten Fahrt ist bald fertig und dürfte demnächst (noch vor dem Bau der Häuser nordöstlich des Barberini-Museums) freigegeben werden. "Illegal" laufen dort immer mal schon wieder Leute rum. Bäume wurden gepflanzt, in wenigen Jahren dürfte das richtig gut werden.
Noch sitzt man dort auf der Außenterrasse eines Cafés sozusagen im Käfig:
Das "Giebelhaus" empfinde ich nach wie vor als Schwachpunkt:
Rückseite Barberini:
Prag? Nein, Potsdam!
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Die Promenade ist wirklich toll geworden. Sehr schön. Allerdings frage ich mich, ob das mit dem auf dem zweiten Bild zu sehenden Gefälle so in Ordnung geht. Eine derart abschüssige Fläche direkt am Rollstuhllift halte ich für ziemlich gefährlich. Oder täuscht das auf dem Bild?
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Ich denke, das täuscht. Vor Ort wäre mir das aufgefallen. Vielleicht geht es zum Wasser ganz minimal runter, die Uferkante liegt aber fast genauso hoch über dem Wasser wie der Bereich weiter rechts, wo noch diese niedrige "Mauer" an der Kante ist.
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Alles klar, danke. Dann täuscht das wohl tatsächlich nur im Bild.
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Uferpromenade eröffnet
Heute wurde die Haveluferpromenade von Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) und Sanierungsträger-Chef Horst Müller-Zinsius feierlich eröffnet. Damit wird Potsdam seinem historischen Ruf als "Klein-Venedig" wieder gerecht.
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^ Warst Du schon mal in Venedig?
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^ deswegen ja KLEIN-Venedig. Manchmal muss man halt dick auftragen ;-).
Aber- schön sieht es aus. Bravo und mehr davon!
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Es ist eine ganz hübsche Ufer-Promenade geworden, solange man nicht zu genau hinsieht – dann könnte man nämlich Riemchen-Platten und Styropor und überhaupt eine sehr günstige Gestaltung entdecken (weil alles Geld in die Fassaden auf der anderen Seite geflossen ist). Und bitte: Diesen Venedig-Quatsch kann ich nicht mehr hören. Jedes Stadtmarketing, das in seinem Zuständigkeitsbereich zwei Bäche und drei Brücken vorweisen kann, hat schon mal irgendwas von "Klein-Venedig", "Venedig des Nordens", "das sächsische Venedig", "das Venedig an der Waterkant" oder sonstwas gedichtet.
Was, bitte, haben hundert Meter neue Uferbefestigung neben einer Stadtautobahn-Brücke mit Venedig zu tun? Und warum wird Potsdam damit irgendeinem angeblich "historischen" Ruf wieder gerecht? Wenn "Klein-Venedig" in irgendeiner Form mal angebracht war, dann wegen der Gräben in der Innenstadt. Und die sind nach wie vor trocken. Das hier ist ein Architektur-Forum, keine Lobby-Veranstaltung für die Stadtverwaltung oder "Pro Potsdam" oder sonst irgendwen. Man sollte sich nicht von seinen eigenen Werbeslogans den Blick trüben lassen.
Naja, ist eigentlich nicht so wichtig – hohle Jubelei, halt. Aber mich nervt es...