Potsdam: Wiederherstellung der historischen Innenstadt (Projekte)

  • Ich hatte ja mal an anderer Stelle gefragt was mit dem Brachgrundstück Am Kanal 14-15 Ecke Franz. Straße passiert. Heute berichtet die PNN, dass die Berggruen Holding Gespräche mit der Stadt über eine mögliche Bebauung führe. Konkret sei aber noch nichts, denn man befinde sich noch in der Planungsphase. Anfang 2016 könne man mehr dazu sagen.


    Auch auf dem Grundstück daneben - Franz. Straße 18 - könnte sich ebenfalls bald etwas tun. Auch die Potsdamer Wohnungsgenossenschaft 1956 (PWG) hegt für ihr Grundstück Bebauungsabsichten. Unklar sei ob man den bestehenden Flachbau, der aktuell als Kunsthaus genutzt wird, in eine künftige Bebauung integriert oder diesen abreißt.
    Da es Probleme mit dem geltenden B-Plan gebe müsse noch geprüft werden inwiefern Form, Größe und Höhe der zusätzlich geplanten Gebäude gegen die Verwaltungsvorschriften verstoßen. Da die PWG an ihren Plänen festhält könnte es zu langwierigen Verhandlungen mit den Behörden kommen um gfls. den B-Plan zu ändern.

  • Seltene Sache: In Potsdam wird abgerüstet! (*schenkelklopf*) Zwei der Reko-Fassaden am Alten Markt sind fertig und präsentieren sich (fast) in voller Pracht. Hier der Bau direkt neben dem Barberini:



    Eine eindrucksvolle Fassade, muss man schon sagen. Weniger schön ist der Übergang zum nichtrekonstruierten Teil gestaltet, hinter dem Sandtsein schließt das Styropor an:



    Noch nicht ganz vom Gerüst befreit war heute Mittag der Nachbar rechterseits, aber auch hier lässt sich der betriebene Aufwand gut erkennen:



    Schick finde ich vor allem die Köpfe. Weiß jemand, ob die dunkleren Originale sind, oder ist da nur der Stein anders ausgefallen?


    © Die Rechte an den Bilder liegen bei mir.

    2 Mal editiert, zuletzt von Architektenkind ()

  • Ja, das ist das Wiederherstellungskonzept. Altes im bewitterten Zustand - Neues eben frisch.


    Danke für die Schrägaufnahme. Bei den Attikafiguren kann ich jetzt keinen Makel erkennen - ausser dem Bauchspeck der heute nicht mehr dem Schönheitsideal entspricht.


    Der Anschluß ans Barberini ist hart - war aber immer so. M.W.n. ist das kein Polysterol sondern mineralische Dämmung. Der Fallrohrkorb ist Kondor-Wessels-Typik.


    2 Mal editiert, zuletzt von Konstantin ()

  • Was man hier erreicht hat, ist schon phänomenal. Dass selbst die Figuren und Vasen zurückkehren, damit war nicht unmittelbar zu rechenen, aber das ist sicherlich das Tüpfelchen auf dem i.


    Hier zeigt sich doch wieder, dass theoretisch jede Rekonstruktion möglich und auch gewinnbringend sein kann, wenn man es nur will. Wenn das Barberini fertig ist, wird man das Ausmaß an Stadtreparatur erst vollständig begreifen. Auch finde ich die Neubauten gar nicht so schlecht, wie sie von einigen teils gesehen werden. Ich fand sie komen in natura deutlich besser weg als auf den Bildern. Allein das Spitzdachgebäude zum Fluß kommt etwas arg blass daher. Wein an der Hauswand könnte hier Wunder wirken.


    Vergleicht man die Bauten aber z.B. mit den Gebäuden am Dresdner Neumarkt, wirken diese hier deutlich wertiger. Ähnliches bleibt auch für Frankfurt zu hoffen. Wenn die FH abgerissen ist und auch die Westseite komplett ist, haben wir hier einen der interessantesten und schönsten Plätze in Ostdeutschland zurück. :daumen::daumen::daumen:

  • ... Wenn die FH abgerissen ist und auch die Westseite komplett ist, haben wir hier einen der interessantesten und schönsten Plätze in Ostdeutschland zurück. :daumen::daumen::daumen:


    Korrektur:
    wenn die FH abgerissen und durch ebenso anspruchsvolle Rekonstruktionen ersetzt wurde, dann haben wir hier einen der interessantesten und schönsten Plätze nördlich der Alpen zurück.


    Grüße
    Luftpost

  • ... Und mit der Place Stanilas in Nancy auch nicht.


    https://de.wikipedia.org/wiki/Place_Stanislas_%28Nancy%29


    .. oder der Place des Vosges in Paris
    http://avenuedeparis.com/wp-co…ses.cit_.cornell.edu_.jpg


    ... oder der Place Vendome auch in Paris
    https://upload.wikimedia.org/w…,_Paris_20_April_2011.jpg


    ... oder um ganz nah an nördlich der Alpen zu sein, dem Königsplatz in München
    https://upload.wikimedia.org/w…C3%BCnchen_-_Panorama.jpg



    ... keine Frage der Platz wird ganz schön, unlängst hab ich ihn selbst in Augenschein genommen.
    aber die Potsdam-Liga ist eine andere Spielklasse als die aufgeführten Beispiele.

    Einmal editiert, zuletzt von Camondo ()

  • Abwarten. Nicht gleich wieder hyperventilieren ("Pseudoaltstadt") oder Äpfel mit Birnen vergleichen. Die Umgestaltung der Altstadt auf rund 90 Hektar (!) ist ja gerade erst im vollen Gang und ein Endergebnis ist noch nicht abschliessend klar.


    Jetzt kommt als nächstes erstmal das Museum Barberini. Dann werden wir uns mit dem Tchoban-Entwurf für die Brauerstraße 4-6 auseinandersetzen. Anschliessend sollte die Baustelle Brauerstraße 1-3 beginnen.


    Parallel kommt im Herbst die Ausschreibung des Einsiedlers und das Achteckenhaus soll angeblich auch im Frühjahr starten.


    Also nicht gleich nach Frankreich und Polen schielen sondern beharrlich die Potsdamer Eigenarten herausarbeiten.

  • ^ Sicher. Aber wenn hier schon über den schönsten Platz nördlich der Alpen fantasiert wird, dann muss man dem wohl widersprechen. Und darum ging es.

  • Ich bin auch der Meinung, dass man erst die Fertigstellung des Museums Barberini sowie den Wiederaufbau der westlichen Platzseite abwarten sollte, bevor man ein abschließendes Urteil über den Alten Markt fällt. So viel lässt sich zu den Fassaden der Palazzi Chiericati und Pompei jedoch schon sagen: Hier wurde sehr hochwertig und mit viel Liebe zum Detail rekonstruiert. Man hat nicht nur die Attikafiguren und -vasen wiederaufgestellt, sondern auch die Friese geschmückt und bemalt. Bei letzterem Palazzo wurden sogar Spolien integriert. Wenn die anderen Leitfassaden ebenfalls nach diesem Vorbild rekonstruiert werden, haben wir bald wirklich einen der schönsten Plätze nördlich der Alpen wieder zurück.

  • Eben; es war von EINEM der schönsten Plätze nördlich der Alpen die Rede. Dieses Urteil ist natürlich hochgradig subjektiv und von Natur aus euphemistisch. Viele würden so etwas über ihren Altstadtplatz sagen. Aber es zeigt auch viel Respekt vor Italienischem Städtebau.
    Ich kapiere es wirklich nicht, warum man die Freude über eine Handvoll rekonstruierter Fassaden unbedingt angreifen muss. Es ist wohl Angst vor dem Beweis, dass so eine Wiedergewinnung doch relativ gut funktioniert und Schule machen könnte (natürlich nur in Einzelfällen).

  • Herrje, immer diese Schwanzvergleiche. Wenn das für Luftpost als Potsdamer einer - und nicht der - der interessantesten und schönsten Plätze nördlich der Alpen ist muss man das ja nicht gleich relativieren und nieder machen. Typische Beissreflexe eben.


    Da ist sicherlich noch einiges zu tun (allen voran FH-Abriss und Neubebauung) bis ich dem zustimmen würde. Aber man ist in Potsdam auf einem guten Weg.


    PS RR war schneller.

  • Herrje, immer diese Schwanzvergleiche. ... Typische Beissreflexe eben.


    du liebe Güte es wird ja wohl noch möglich sein dürfen hier Superlative zu relativieren, wenn man sie selbst so nicht nachvollziehen kann. :nono:

  • ^
    Wieso? Er hat von "einem" der schönsten Plätze und nicht "dem" schönsten geschrieben. Himmelweiter Unterschied und m.e. kein Grund zur Relativierung.

  • Ich bin auch der Meinung, dass man erst die Fertigstellung des Museums Barberini sowie den Wiederaufbau der westlichen Platzseite abwarten sollte, bevor man ein abschließendes Urteil über den Alten Markt fällt.


    Zumal dem noch das Damoklesschwert über der Sache hängt, dass das FH-Gebäude stehen bleibt. Stadtplaner sind zu allem fähig.

  • Um es kurz zu machen: die Stadt braucht das Geld für die rund 30 Grundstücke, die auf dem FH-Areal entstehen werden. Ohne geht's nicht und die 20 bis 30 Linksalternativen, die für einen Verbleib kämpfen, bringen die nicht mit.


    Alle Pläne das Gebäude durch Umbau auf den heutigen Stand der Technik und der Baugesetze zu bringen sind teurer als Abbruch und Verkauf der Grundstücke - letzteres wird aber zur Refinazierung der schon erfolgen Infrastrukturumverlegung gebraucht. Insofern bin ich da etwas entspannter, da sich Potsdam sicher nicht für einen Erhalt des Kastens noch mehr verschuldet.

  • Zumal das Schicksal des FH-Gebäudes längst besiegelt ist: Aus einer Antwort der Landesregierung auf eine Kleine Anfrage des CDU-Abgeordneten Steeven Bretz geht nämlich hervor, dass es im Oktober 2017 geräumt und abgerissen wird.

  • ^
    Hoffen wir mal das beste ... Das der Kulturpalast in Dresden stehengeblieben ist lässt immer das schlimmste erahnen ...


    Bitte nur zitieren wenn es Sinn macht. Danke
    Bato

  • ^^Sagte die Landesregierung am 29.5.2014. Heute ist der 12.9.2015 und m.W.n. verzögert sich auch dieser Umzug. Aber: wir hoffen alles beste.


    P.S. Wenigstens sind die Abrissbirnen für die Feuerwache in der Mammonstraße bestellt. Gottlob.