Potsdam: Wiederherstellung der historischen Innenstadt (Projekte)

  • Kann ich nur bestätigen! Wie war das? - Rettet Meißen so lange es noch steht... hieß im Wendeherbst eine Bürgerinitiative. Ähnlich sah es in Pirna, Bautzen letztlich überall in der DDR aus. In Dresden standen wohl große Teile von Striesen und der Äußeren Neustadt auf der Abrissliste. Was der Weg der DDR war und was alle den heute wunderbar restaurierten und weitgehend komplett erhaltenen Altstädten (und Vorstädten) bevorgestanden hätte, kann man in Potsdam im Nordwesten der Altstadt, in Greifswald, Merseburg oder auch in Zwickau studieren. Abriss eines Großteiles der Altbauten, bis auf regelrechte Highlights und Neubau von angepasster Platte. Letztlich denke ich, dass die DDR auch vor allem an dieser Misere in den Großstädten Dresden und vor allem Leipzig zu Grunde gegangen ist. Wenn man sich Bildmaterial aus dieser Zeit anschaut.... Leipzig hatte diesen Verfall auf Quadratkilometern!


    Beste Grüße


    Andreas

    Einmal editiert, zuletzt von calabrone ()

  • Baubeginn für die Alte Post im Frühjahr

    Bei dem im Bericht der Märkischen Allgemeinen abgebildeten modernen Entwurf für den Neubau auf dem Grundstück der Alten Post, mit dem im Frühjahr begonnen werden soll, handelt es sich offensichtlich um eine Zeitungsente: Die Stadtverordnetenversammlung hatte im April 2013 nach langem Ringen für den traditionellen Entwurf des Potsdamer Architekten Bernd Redlich gestimmt, der sich am historischen Vorbild von Georg Christian Unger orientiert. Im März 2014 erhielt die ProPotsdam hierfür nicht nur die Baugenehmigung, sondern auch ein Angebot der Berliner Volksbank, die das Grundstück im April kaufte und sich vertraglich zur Realisierung des Redlich-Entwurfs verpflichtete.


    Zeitungsbericht der Märkischen Allgemeinen: http://www.maz-online.de/Lokal…e-Post-kommt-ab-Fruehjahr
    Pressemitteilung der ProPotsdam: http://www.propotsdam.de/1364.…45364f5cffed998f9a6f964df

  • Es mag sein, dass der Käufer Volksbank zur Realisierung des Redlich-Entwurfes verpflichtet ist, der allerdings keineswegs "traditionell" ist sondern dem entstuckten Ungerbau gleichkommt. Aus mir nicht nachvolziehbaren Gründen hat Redlich jedoch den Auftrag zurückgegeben so dass nun der wiederbeauftragte Architekt Schürmann dazu verpflichtet ist, den Redlich-Entwurf umzusetzen. Da soll es doch erhebliche Änderungen im Detail geben...


    Hier der Redlichentwurf und die erneute Überarbeitung von Schürmann.

  • Rundgang über Barberini-Baustelle

    Die Märkische Allgemeine durfte an einem exklusiven Rundgang über die Baustelle des Palasts Barberini am Alten Markt teilnehmen. In dem Bericht heißt es, dass die Fertigstellung des künftigen Kunstmuseums für das Jahr 2016 geplant ist. Leider ist der Artikel derzeit (Stand: 03.12.) noch nicht kostenlos im Netz abrufbar.


    http://www.maz-online.de/Lokal…lais-Barberini-in-Potsdam

  • Paläste im Rohbau schon fast fertig

    Auch die Paläste Chiericati und Pompei werden bald wieder ihre schönen Renaissance-Gesichter zeigen. Wie die Märkische Allgemeine berichtet, sind die beiden Gebäude im Rohbau schon fast fertig. Die Käufer der Gewerbeeinheiten können laut dem Zeitungsartikel dann im Sommer 2015 einziehen. Ein Großteil der Wohnungen ist trotz Quadratmeterpreisen von mehr als 5.000 Euro ebenfalls bereits verkauft.


    http://www.maz-online.de/Lokal…mpei-Neubauten-in-Potsdam

  • War gestern zu einer Weihnachtsfeier im 17. Stock des Mercure und wollte Euch meine Bilder nicht vorenthalten. Sind leider nur mit dem Telefon aufgenommen, einige waren auch unscharf, weil ich durch's Fenster fotografieren musste. Hab Euch die besten Bilder rausgesucht:


    Alter Markt mit frisch enthülltem restauriertem Obelisken:




    Barberini-Baustelle: man werkelt jetzt am Erdgeschoss:


    Und nun: Blick vom Mercure Richtung Alter Markt/Stadtschloss/Nikolaikirche:

    Haveluferbebauung:

    Links vom Stadtschloss: Marstall, Friedrich-Ebert-Straße (re), Breite Straße (nach li)

  • Danke! Auf dem letzten Foto sieht man ja deutlich wie trist die Gestaltung des Lustgartens von Dietz-Joppien unter den verkehrlichen Umständen ausgefallen ist. Für diesen Bereich wäre jeder der Entwürfe der fünf Büros für den Lustgarten eine Verbesserung.

  • Gab es eigentlich irgend einen sachlichen Grund, die Breite Straße nicht erst am Landtagsschloss eine Biegung machen zu lassen, sondern gleich an der Kreuzung Schloßstraße? Dann hätte man einen größeren Raum, zwischen Marstall, Breite Straße, Landtagsschloss und Schloßstraße. Da dann die Pflasterung noch durch eine gärtnerische Gestaltung a lá Lustgarten Berlin ersetzen und man hätte schon eine enorme Aufwertung. Und könnte erstmal alle Diskussionen, wie um das ehemalige Interhotel, ausklammern.


    Zwischen Busspur, Tramspur, Bundesstraße usw. kann ja auch einfach kein urbanes Feeling aufkommen. Der Freiraum wird zu stark durch Verkehrsinfrastruktur zerschnitten, so hat man keine Aufenthaltsqualität meine ich. Im Grunde bräuchte Potsdam Tangenten, die die Innenstadt umfahren und vom Durchgangsverkehr entlasten. Dann könnte man die ganzen Verkehrsschneisen zu schmalen Anliegerstraßen zurückbauen, durch Baumreihen und breitere Bürgersteige ergänzen. Es sind halt nicht nur Rekos schöner Gebäude, die eine Stadt ausmachen.

  • Die Breite Straße bildet keine Kreuzung mit der Schloßstraße, ich verstehe nicht, was gemeint sein soll. Diese verläuft vom Alten Markt über den Steubenplatz nördlich des Marstalls und bildet zur Breiten Straße eine Parallele.


    Grundsätzlich aber ist es richtig, dass - wenn es bei etwa 55.000 Kfz pro Tag auf der Langen brücke (in beide Richtungen) bleibt jeder Versuch der Schaffung von Aufenthaltsqualität scheitern wird. Einerlei ob mit oder ohne Interhotel.

  • In der Yorckstraße, am Kanal wurde das Brockesche Palais/Haus, eine der letzten Ruinen, fast fertig saniert.


    Es wurde 1776 nach dem Entwurf Carl von Gontards an der Straße Am Kanal (heute Yorckstraße 19/20) mit Zuschüssen von Friedrich II. für den Glasschleifer Johann Christoph Brockes errichtet... Bei seinem Entwurf für die Fassade des dreigeschossigen Baus orientierte sich Carl von Gontard an der französischen Schlossbaukunst und ließ sich insbesondere von der Ostfassade des Louvre und französischen Chalets inspirieren.
    Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Brockessches_Haus






















    Die gegenüberliegende Straßenseite fertig saniert





    Edit: meine alten Bilder vom Sommer





    4 Mal editiert, zuletzt von paderwan ()

  • ... handelt es sich beim Brockeschen Palais um eine rein äußerliche Sanierung oder wird der Innenraum mit hergerichtet ? Danke für die schönen Bilder, @ paderwan.

  • Auch hier bitte SuFu nutzen, das hatten wir schon.


    Der Bauträger wollte nur die erhaltenen Vasen rekonstruieren und wieder aufstellen, nicht jedoch zwei zerstörte in Beton nachgiessen. Hierüber kam es zu einem Gerichtsurteil, bei dem der Bauträger obsiegte: Rekos das die Denkmalpflege nicht verlagen. In einem gentlemen-agreement haben sich Stadt und bauträger jedoch geeinigt den vollständigen Figurenschmuck wiederherzustellen.

  • Aktuelle Bilder der Potsdamer Mitte


    https://model2.de/light/2369/p1016708-222u8i.jpg


    Sind die Fallrohre als Fassadengestaltungselemente gedacht oder warum wurden die an der Hauptfassade alle zwei Fensterachsen angebracht? Ist das nicht etwas zu viel des Guten?
    Bis auf den Rohroverload empfinde ich das Gebäude ja eigentlich als recht gelungen.
    Vielen Dank für deine winterlichen Eindrücke, paderwan. :)

  • Brockeschen Palais

    Habe die SuFu benutzt, aber vielleicht den falschen Begriff verwendet.


    Wird der Giebelschmuck noch angebracht und die Verzierungen an den Aussparungen über den Fenstern?


    Potsdams Mitte wird wirklich wieder zu einem Schmuckstück. Kann mich noch erinnern als ich 1991 mal zu einem Besuch anreiste und vom Bahnhof über die Brücke ging. Da war nur die Nikolei Kirche übrig, alles andere sah trist und öde aus.
    Selbst die Neubauten sehen jetzt richtig gut aus. Zum Beispiel das weise Haus am Kanal (Post 305). In Frankfurt werden die meisten Neubauten nach Kosten/Nutzen-Gesichtspunkten gebaut. Das Ergebnis ist dann meist ein Schuhkarton mit Öffnungen für die Fenster und ansonsten glatte Fassaden.
    In Potsdam wird augenscheinlich auch bei Neubauten mehr Wert auf Fassadengliderung gelegt. Liegt das an einer strengeren Gestaltungssatzung? Wenn dem so ist dann ein Großes Kompliment an die Stadtverwaltung.

    Einmal editiert, zuletzt von Wahnfried ()