Potsdam: Wiederherstellung der historischen Innenstadt (Projekte)

  • Barberini & Co.

    Und noch einer. Wenn ich schon mal in Potsdam war, mussten auch ein paar Bilder des künftigen Museums Barberini und der benachbarten Bauten und Baustellen gemacht werden - auch wenn es z. T. Wiederholungen sind. :)


    Ansicht Alte Fahrt:



    Rückseite des Museums Barberini zur Alten Fahrt:



    Museum Barberini:





    Humboldtstraße:



    Die nordöstlich ans Barberini angrenzende Baustelle:





    Die künftige neue Uferpromenade:


  • Jakobs warnt vor Stillstand

    Potsdams Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) warnt vor dem Bürgerbegehren einer Initiative, die die Entwicklung der gesamten historischen Mitte zum Erliegen bringen will. Dabei geht es in Wahrheit nicht nur um den diskutierten Abriss des Hotel Mercure, sondern vielmehr um einen totalen Stillstand zwischen Altem Markt und Platz der Einheit. Und das, obwohl in diesem innerstädtischen Bereich neben Geschäften, Restaurants und Cafés auch 600 dringend benötigte Wohnungen (darunter mindestens 15 Prozent Sozialwohnungen) sowie öffentliche Einrichtungen für Kunst und Kultur geplant sind.


    http://www.pnn.de/potsdam/1064936/
    http://www.maz-online.de/Theme…llstand-in-der-Innenstadt
    https://www.potsdam.de/kolumne…waere-das-falsche-zeichen

  • Übersichtskarte historische Mitte

    Auf Wunsch mehrerer Forumsmitglieder habe ich eine Übersichtskarte mit dem Bereich nordwestlich des Alten Marktes erstellt, in dem auf historischem Grundriss rund 60 moderne Neubauten entstehen. Unter Einbeziehung der bestehenden Stadt- und Landesbibliothek werden sie nicht nur Platz für Geschäfte, Restaurants und Cafés bieten, sondern auch Raum für 600 dringend benötigte Wohnungen, davon bis zu 30 Prozent sozial gefördert. Zudem habe ich die zehn stadtbildprägenden Gebäude eingezeichnet, die originalgetreu oder nachempfunden wiederaufgebaut werden. Durch Klicken auf "Info" wird eine Seite mit Bild und Beschreibung des ausgewählten Gebäudes aufgerufen. Viel Spaß beim digitalen Rundgang!



    Kartenausschnitt: © OpenStreetMap-Mitwirkende, CC-BY-SA. Bildbearbeitung: © Architektator


    Buchstaben: originalgetreuer Wiederaufbau


    A: Palazzo Barbaran da Porto, Schwertfegerstraße 1 (Info)
    B: Palazzo Giulio Capra, Alter Markt 11/12, Geburtshaus von Ludwig Persius (Info)
    C: Eckhaus, Alter Markt 17 (Info)
    D: Palazzo Valmarana/Kommandantur/Plögerscher Gasthof, Alter Markt 7 (Info)
    E: Acht-Ecken-Haus Südwest, Schwertfegerstraße 9 (Info)


    Zahlen: nachempfundener Wiederaufbau


    1: Trippenhuis, Am Kanal 41 (Info)
    2: Acht-Ecken-Haus Nordost, Hohewegstraße 3 (Info)
    3: Eckhaus, Alter Markt 13/14 (Info)
    4: Acht-Ecken-Haus Südost, Schwertfegerstraße 10 (Info)
    5: Hotel Zum Einsiedler, Schloßstraße 8 (Info)

  • Fein, jetzt ist ja auch der Parzellenschnit raus. Anstelle der FH (der mitteleren beiden Blöcke) sollen 18 Baufelder verkauft werden.


    Dagegen und gegen ein Abbruch des Mercure haben die linksanarchistischen "Anderen" und die Linkspartei jetzt ein Bürgerbegehren begonnen:



  • So viel Unsinn in 10 Stichpunkten. Sollen sich die Linken noch einmal über die AFD aufregen. Das ist von vorne bis hinten populistischer Stuss.

  • Zehn gute Gründe gegen eine Unterschrift

    Vier renommierte Architekturprofessoren an der Fachhochschule Potsdam liefern in einem Aufruf mit dem Titel "Zukunft denken. Kein Stillstand in der Potsdamer Mitte" zehn gute Gründe gegen eine Unterschrift beim Bürgerbegehren. Schon jetzt zeige sich am Alten Markt, welch eindrucksvoller Stadtraum dort im Entstehen sei, so die Verfasser des Aufrufs. Zugleich werde aber auch deutlich, dass dieser Prozess zum Abschluss gebracht werden müsse, damit das Gesamtkunstwerk Alter Markt wieder vollständig erfahren werden könne. Wirklich nachvollziehbare Argumente aus architektonischer und städtebaulicher Sicht lieferten die Gegner dieser Entwicklung nicht. Ihre Begeisterung für das Hässliche und ihr Beharren auf ästhetischen Brüchen blieben rätselhaft. Vielmehr versuchten die Initiatoren des Bürgerbegehrens, sich diesen Stadtraum anzueignen und damit einer vielfältigen Entwicklung zu entziehen, kritisieren die Verfasser des Aufrufs.


    Zehn gute Gründe gegen eine Unterschrift: http://www.pnn.de/fm/61/Brands…t_B%C3%BCrgerbegehren.pdf
    PNN-Meldung: http://www.pnn.de/potsdam/1067997/
    MAZ-Bericht: http://www.maz-online.de/Theme…iften-fuer-das-Haessliche

  • Zwei Klassiker

    Und weil es gerade so schön war, gleich noch zwei Klassiker hinterher – die Nikolaikirche:



    Und der arme Atlas auf dem Alten Rathaus:



    © Die Rechte an den Bildern liegen bei mir.

  • Nachrichtenüberblick

    Potsdamer SPD-Politiker haben eine Online-Petition gegen die rückwärtsgewandten Ziele des Bürgerbegehrens zum Erhalt maroder DDR-Bauten in der historischen Mitte gestartet. Sie fordern stattdessen einen schnellen Abriss von Fachhochschule und Staudenhof, die Entwicklung eines kleinteiligen und vielfältigen Stadtviertels zwischen Altem Markt und Wilhelmplatz sowie mindestens ein Drittel Sozialwohnungen in diesem Bereich.


    http://www.pnn.de/potsdam/1071610/


    Im Streit um die Farbe der Alten Post hat das Denkmalamt einen Kompromissvorschlag unterbreitet. Demnach soll die Fassade lasiert werden, falls das Grau zu unangenehm auffällt.


    http://www.pnn.de/potsdam/1071609/


    An der Französischen Kirche ist das Kleine Holländische Viertel mit insgesamt 30 Wohnungen eingeweiht worden. Das historische Quartier wurde in der Spätphase der DDR abgerissen und jetzt von der PWG 1956 in Anlehnung an den früheren Zustand für sieben Millionen Euro wiederaufgebaut.


    http://www.pnn.de/potsdam/1071619/

  • Die Antwort der Professoren ist genauso Hanebüchern und Ideologie dominiert wie die "Mitte Neu Denken" Leute. Ich mag ja Klaus Theo Brenner und er hat gute und richtige Gedanken zum Städtebau aber man aber nicht immer alles zu einem Guß Transformieren. Vor allem stört mich an der gesamten Diskussion das mit so unehrlichen Fantasie-Argumenten debattiert wird oder man endimensionale Medien als "Alles erklärende Weisheiten" als Beweise aufführt. Wenn einem was wirklich spezifisch gefällt kann man das doch so sagen und nicht mit Scheinargumenten debattieren. Die Rekonstruktivsten mögen alte Ensembles weil sie schön sind, die Reaktionären haben Angst vor Gentrifizierung und rückwärtsgewanten Menschen. Da kann man sich all den Tand drumherum sparen. :nono:

  • Es ist gut, dass die Debatte jetzt in Fahrt kommt und das die Potsdamer bald selbst entscheiden können, ob sie den Erhalt von preiswertem Wohnraum und den Erhalt eines florierenden Hotels für rückwärtsgewandt halten.
    Ich habe jedenfalls nicht den Eindruck, dass die Liebhaber einer Kahlschlagpolitik mit neuen Argumenten kommen. Beim letzten Stadtforum am letzten Donnerstag argumentierte Frau Hünecke nur noch, dass es für eine Bürgerbeteiligung zu spät wäre und dass die Pläne nicht mehr verändert werden könnten. Das ist etwas schwach, um die geplante Verschwendung von Steuergeldern für sinnlose Abrissmaßnahmen zu rechtfertigen.

  • Die "Kahlschlagpolitiker", die auf dem Grundriss eines bald leerstehenden, abbruchreifen Gebäudes am Alten Markt auf über 30 (!) Parzellen kleintelig neubauen und ein Studentenwohnheim sowie sozialen Wohnungsbau errichten wollen, kommen in der Tat in Fahrt. Das Klarenbach die Argumente nicht neu vorkommen, verwundert kaum.


    Verwunderlich ist allerdings, dass die beiden Linkspartein, die das Bürgerbegehren tragen, bis dato:
    a) keinen Finanzierungvorschlag für den Umbau der ab September 2017 ehmaligen FH (die ziehen ja so oder so um) zu einem "Ort zum Machen und Experimentieren" (Lutz Boede) unterbreiten können,
    b) sich mit dem Erhalt des 70er-Jahre-Baus gegen Studentenwohnen aussprechen,
    c) sich mit dem unbedingten Erhalt des Staudenhofes gegen mehr Sozialwohnungen richten (auf dem historischen Straßengrundriss kann man fast die doppelte Wohnungsanzahl errichten als bei einer teuren Sanierung des Bestandes)


    Das einfach nur als "Steuerverschwendung" zu bezeichnen, und den Abbruch, durch den ein Neubau mit deutlich mehr Fläche erst möglich wird, als "sinnlos" zu verunglimpfen ist auch nicht fürchterlich stark in der Argumentation. Dieses fortwährende "Ich will so bleiben wie ich bin" scheint mir wenig zukunftsweisend.



    (C) Stadt Potsdam, öffentliche Präsentation des Leitbautenkonzeptes

  • Neben der SPD kritisieren jetzt auch CDU und Grüne die rückwärtsgewandten Ziele des Bürgerbegehrens. Während die CDU an der Rechtmäßigkeit der Fragestellung zweifelt, da die Initiatoren auf eine Beratung vom Rechtsamt der Stadt verzichtet haben, warnen die Grünen vor Mieterhöhungen auf mehr als neun Euro, falls der heruntergekommene Staudenhof saniert würde. Bei einem Neubau dagegen bliebe der Quadratmeterpreis bei höchstens sechs Euro, weil dann sozial geförderter Wohnraum entstehe.


    Darüber hinaus würden im Fall eines Erhalts der Fachhochschule keine Finanzlöcher beim Bau von Schulen und Kindergärten gestopft, da der Abriss aus dem Treuhandvermögen des Sanierungsträgers finanziert werde, und nicht aus dem Haushalt der Stadt. Zudem würde eine von den Initiatoren gewünschte, öffentliche Nutzung des maroden Gebäudes die städtischen Finanzen vielmehr belasten.


    http://www.pnn.de/potsdam/1074169/


    Wie die PNN außerdem melden, sind Einzelhändler, Gastronomen und Touristen vom italienischen Flair am wiederentstehenden Alten Markt vollkommen begeistert.


    http://www.pnn.de/potsdam/1074113/

  • Immerhin zeigen die Wortmeldungen der Grünen, wie dünn doch die argumentative Basis der Kahlschlagsanierer geworden ist.
    Die Miete in einem Neubau wäre demnach billiger als die Miete in einem sanierten Staudenhof-Wohnblock. Und weshalb? Weil der Neubau gefördert würde, die Sanierung aber nicht. Die Realität ist aber, dass auch Sanierungen gefördert werden, und noch dazu in einem größeren Umfang als der Neubau. In Potsdam sind schon tausende Plattenbauwohnungen zu günstigen mieten saniert worden. Deshalb ist solch eine Sanierung natürlich auch beim Wohnblock am Staudenhof möglich. Und der Erhalt des Staudenhof-Wohnblocks käme dem Steuerzahler wesentlich günstiger als ein Abriss und Neubau.
    Angesichts solcher Taschenspielertricks muss man sich nicht wundern, dass der Ansturm auf das Bürgerbegehren weitergeht.

  • Der Staudenhof wird 2022 (mit 10 jähriger Ansage) abgerissen, weil man auf dm gleichen Block in der historischen Straßenstruktur fast doppelt soviele Wohnungen bauen kann wie jetzt da sind. Wenn das ein "Taschenspielertrick" ist, dann aber ein richtig guter.


    Bei den benachbarten Blöcken, die heute noch die FH einnimmt, entstehen über hundert Wohnungen, darunter auch Sozialwohnungen und Studentenwohnen. Bis dato ist da gar keine Wohnung.


    Was daran "Kahlschlag" seien soll - who knows. Ich glaube nicht, dass von dieser Agumentation 25 % der in Potsdam Wahlberechtigten zu überzeugen sind. Vielmehr wird deutlich, dass des den Initiatoren des Bürgerbegehren keineswegs um den Bestand der DDR-Moderne geht sondern nur und ausschliesslich darum den Umbau der Altstadt zu verhindern.


    Die beiden Linksparteien, die das Bürgerbegehren tragen, schlagen jeden Tag eine andere Nutzung des FH-Gebäudes vor (Gründerzentrum, Kreiskulturhaus, Schule, Raum zum "Ausprobieren", usf.). Eine Finanzierung für derlei Nutzungen können sie hingegen nicht nennen. Der Bau soll mit unkenanntem Zweck saniert und dann vermietet werden - auch mit erheblichen Änderungen des Äußeren. An wen bleibt unklar, auch die Baukosten werden nicht beziffert. Auf einen solchen ungedeckten Scheck werden sich die Potsdamer sicher nicht einlassen.

  • Und der Erhalt des Staudenhof-Wohnblocks käme dem Steuerzahler wesentlich günstiger als ein Abriss und Neubau.


    Für den Steuerzahler wäre es am besten, wenn der Block und die durch dessen Abriss freiwerdenden Grundstücke meistbietend verkauft würden. Dann entstehen allerdings auch entsprechend teure Wohnungen. Also die Interessen der Steuerzahler vertritt hier keiner konsequent.
    Es ist ein Kompromiss. Ich frag mich schon welches Ziel hier mit dem Erhalt des Staudenhofes verfolgt wird, wenn bei Abriss und Neubebauung mehr Menschen zu ähnlich günstigen Preisen an dieser Stelle wohnen können, soziale Ziele sinds nicht. Städtebauliche schon gleich gar nich aber das scheint im Bürgerbegehren ja ohnehin keine Rolle zu spielen.

  • Für den Steuerzahler wäre die behutsame Variante auf jeden Fall günstiger.
    Für die Abrissvariante bräuchte man:
    1.Fördergelder für den Abriss
    2.Fördergelder für die Grundstücksneuordnung, für neue Straßen, Medien etc.
    3.Fördergelder für den Neubau.
    Bei der Sanierungslösung bräuchte man nur Fördergelder für die Sanierung. Die Fördergelder für den Neubau könnte man dann an anderer Stelle ausgeben. Schließlich gibt es auch in Potsdam in zentraler Lage beräumte Flächen, auf denen man sehr schnell Sozialwohnungen bauen könnte. Ich denke nur an den Bereich Holzmarktstraße, über den schon ewig diskutiert wird.


    Ergo: Man hätte die 180 Wohnungen des Staudenhofes und könnte dann noch - abhängig von der Höhe der Neubauförderung - viele neue Sozialwohnungen bauen. Daher spricht alles für die Sanierung und nichts für den Abriss.

  • Nein, es geht beiden Linksparteien ausschliesslich um die Blockade der Entwicklung in der Mitte. Die Linken hatten ja den Abbruch der FH mitgetragen - jetzt distanzieren sie sich wieder. Und der Staudenhof-Abbruch hat 10 Jahre Vorlauf, erst nach 2022 wird abgerissen.


    Was die soziale Komponente betrifft muss man erstens anmerken, dass etwa 1/4 der neu entstehenden Wohnungen preisgebunden sein sollen und zweitens, dass direkt neben dem Alten Markt das Quartier "Zentrum Süd" mit 5.000 (!) kommunalen und genossenschaftlichen Wohnungen steht. Selbst wenn am Alten Markt ausschliesslich Luxuswohnungen entstünden (was ja nicht der Fall ist) wäre die Altstadt noch immer von preiswerten Wohnungen dominiert.


    Das Zentrum Süd:



    Quelle: Wikipedia, Bundesarchiv, Freie Lizenz


    Klarenbach: Warum es besser für den Steuerzahler sein soll 180 DDR-Plattenbauwohnungen zu sanieren statt auf dem gleichen Grundstück fast 400 Wohnungen vergleicbarer Größe neu zu bauen ist mir nicht klar. Die Sanierungskosten sind doch vergleichbar hoch wie die Neubaukosten, und die zusätzlichen Aufwendungen für den Abriss kommen doch durch die zusätzlichen Wohnungen sowie die zusätzlichen Einnahmen durch eine attraktive Altstadt mehrfach wieder in die Stadtkasse.


  • Und du glaubst, dass es gut ist?


    "Geschichte & Stadt Identität sind irrelevant. Wohnungen für die Arme."


    Die Grundstücks wird privatisiert. Das heißt, die bau von neue Gebäude sind für der Stadt kostenlos. Die Stadt muss in Straßen und Medien investieren, aber die sind die Aufgaben von einer Stadt.


    Ich finde es interessant mit euch Linke Wählern -- der Stadt sollte X, Y & Z machen, bis es unangenehm für deine politische Ethos ist -- dann der Stadt sollte nur X & Y machen.


    Typisches Berliner Linke Aussicht ... Sozialwohnungen über alles!


    Konstantin -- er wollte die Platten sanieren, weil er mag was die Platten darstellen -- Sozialismus & die Gleichheit des Bevölkerung.

  • er wollte die Platten sanieren, weil er mag was die Platten darstellen -- Sozialismus & die Gleichheit des Bevölkerung.


    und ganz wichtig: da wohnen seine Wähler ! Sind die Platten weg, ist auch das Präkariat weg und der Mittelstand siedelt sich an. Damit verliert er seine Wähler, seine politische Macht und letztendlich daraufhin seine wirtschaftliche Existenzgrundlage!


    Grüße
    Luftpost