Dadurch dass die Flächen des heutigen Europaviertels recht frühzeitig von der DB an private Investoren vergeben wurden, waren die Handlungsmöglichkeiten der Stadt FFM tatsächlich beschränkt.
Das Europaviertels ist schon allein durch seine funktionalistische, eher grobschlächtige Struktur eintönig. Keine Vergleich mit urbanen Frankfurter Vierteln a la Sachsenhausen oder dem Nordend. Im Prinzip hat man eine fette Straße mit Büros, ein großes Shopping Center, einen großen Park und drum herum monofunktionale Wohnkästen mit eher suburbaner Anmutung. Mit ein paar Anpassungen und einem guten Bebauungsplan hätte man aber doch noch sehr viel rausholen können. Z.B. mehr, dichte Blockrandbebaung für die Wohnungen mit belebten Erdgeschossen (für Kitas, Arztpraxen, kleine Büros etc.). Insgesamt die Funktionen stärker verzahnen und nicht so arg separieren. Außerdem mehr autofreie, öffentliche Bereiche, z.B. am Europagarten, der aus unerfindlichen Gründen komplett von asphaltierten Straßen umrahmt ist, die keine echte Erschließungsfunktion haben (die Wohnhäuser können auch von den dahinter liegenden Straßen erreicht werden). Von anderen wurde ja auch schon gesagt, dass die Europaallee viel grüner hätte sein müssen. Mehr Ramblas als Karl-Marx-Allee.
Zusätzlich hätte man als Stadt die Investoren mit städtebaulichen Verträgen dazu bringen können für Qualitäten zu sorgen (z.B. Architekturwettbewerbe und Gestaltungsvorgaben für die Gebäude). Im Gegenzug dann hier und da ein Geschoss mehr erlauben oder noch 1-2 kleinere Wohnhochhäuser.
Vermutlich war das aber politisch nicht gewünscht. Oder man ist sich nicht einig geworden und die Investoren haben halt nur das bare minimum umgesetzt um maximale Gewinne zu erzielen (sind ja nicht die Caritas...).