Talkin' 'bout Europaviertel (Basisdebatte)

  • In Frankfurt hat man heute noch grob gesehen nur die Wahl zwischen Zeil oder irgendein Einkaufszentrum. Sonst ist das Angebot recht dünn.


    Die Nachfrage bestimmt das Angebot.


    Man muss und darf hoffen dass die Stadt aus diesen Fehlern gelernt hat und nicht die gleichen fehler wiederholt.


    Wenn ich mir die Planungen für den Römerhof ansehe, habe ich die Hoffnung leider nicht. Das einzige, was man gelernt zu haben scheint ist, dass "Gründerzeit" gutes Marketingsprech ist.


    - Der Block auf dem Busdepot hat entlang dem Messeparkhaus ungefähr die Länge des Rewe-Gebäudes in der westlichen Europa-Allee. Bei Bau durch ABG und 40% Förderung hoffe ich da nicht auf kleinteilige oder anspruchsvolle Architektur.


    - Größter Kritikpunkt für mich aber die Pläne für den Quartiersplatz sowie das Ende der Europa-Allee:


    Südlich des geplanten Platzes ist die Schmidtstraße "abgetrennt" durch Bahnunterführung. Nördlich ist bislang Ausläufer des Parks. Den baut man zu ... Für was? Tel-Aviv-Platz 2.0?


    Plätze gehören dahin, wo Wege sich kreuzen. Daher wäre es meiner Meinung nach sinniger, ans Ende der Europa-Allee einen zentralen Platz mit Wochenmarkt etc. zu setzen, der Römerhof, Gallus, Europaviertel und Teile des Rebstocks sowie Kuhwald anzieht. Dann hat man nämlich auch genug Frequenz für Kommerz.


    Abgesehen davon würde damit auch ein wesentliches Problem der Europa-Allee gelöst. Momentan ist sie ein großer Boulevard, der auf der einen Seite eine Großbaustelle (= Sackgasse) ist und auf der anderen Seite ins "Nirgendwo" führt.


    Daher braucht es dort kein architektonisches Highlight à la Grande Arche, es braucht einen Grund, der viele Menschen anspricht, dorthin zu gehen (bzw. zu fahren).

    Einmal editiert, zuletzt von *Gerald ()

  • Einkaufszentren

    dass Einzelhandel heute, um wirtschaftlich betrieben werden zu können, Ladenflächen einer Größenordnung benötigt, die praktisch das ganze EG eines Gebäudes einnehmen ...


    Hier hat man noch entschieden ein großteil des Lebens ins Skyline Plaza reinzupacken. Man hätte das S-P offener bzw. mehr integriert bauen können und ...


    Leider wird oft verkannt, dass Einkaufszentren wie SkyLine Plaza garnicht daran interessiert sind die Umgebung zu beleben. Im Gegenteil: sie wollen die Kunden möglichst lange im Inneren und somit der eigenen 'Umsatzmaschine' halten. Insofern sind solche als städebaulicher Startpunkt einer Straße wie der Europaalle völlig ungeeignet, bzw. sogar kontraproduktiv, wenn man sie denn als 'Einkaufsstraße' planen will.
    Diese Fehlkonstruktion ist also der Stadtplanung vorzuwerfen insofern als sie diese Nutzung so hier im B-Plan akzeptiert und eingetragen hat und auch Aurelis (oder welche Bahntochter auch immer) die versucht hat ihren Profit (im Sinne von Gewinnmaximierung beim Bodenpreis) zu erzielen.
    Moderne Beispiele von 'Flanierpassagen' im Stile von Mailand oder Brüssel werden, vermutlich weil sie marktwirtschaftlich nicht so effektiv sind, leider heutzutage nicht mehr gebaut.


    Man muss sich also fragen was die Europa-Allee westlich des Skyline Plaza eigentlich sein soll / will. Einkaufsstrasse vermutlich nicht - zum einen funktioniert es nicht aufgrund o.g. 'Fehlkonstruktion', der derzeitigen EG Nutzung, die für Einkauf nicht konzipiert ist und vermutlich auch aufgrund eines existierenden 'Einzelhandelskonzeptes' das hier eine solche Nutzung garnicht nicht wünscht.
    Bliebe vielleicht eine Art Boulevard / Promenade für die anwohnende Bevölkerung (ob die erforderliche Personen/Anwohner-Dichte vorhanden ist aufgrund der angrenzenden Messenutzung ist schwer zu beurteilen), die aber auch eine attarktivere EG Gestaltung erfordert. Vielleicht ist aber die Verwebung mit den Nutzern des Messe-Geländes gerade eine Möglichkeit die Straße zu beleben.
    Die Korrektur der Straßenaufteilung wie von Hr. Wentz vorgeschlagen (siehe FAZ Artikel) könnte vermutlich einer Boulevard-Nutzung helfen - aber ohne begleitende EG Maßnahmen wird es nichts werden. Und ob sie mit der oberirdischen U-Bahn Führung vereinbar ist wäre zu prüfen.



    p.s. : Ich würde vermutlich eher in der Frankenallee spazieren gehen......

  • Ich kann nicht beurteilen, was auf die Kappe der Stadtplanung geht, aber in weitaus größerem Maße als die Stadtplanung haben Vivico und Aurelis das Baugeschehen beeinflusst, indem sie große Baufelder an die Bauträger und Bauherren abgegeben haben und nicht kleine Parzellen gebildet und verkauft haben. Das halte ich für den maßgeblichen Grund für die Uniformität. Das sind Entscheidungen der Grundstückseigentümer gewesen und nicht der Stadtplaner.

  • Noch zu dem Architekt Christian Schmidt aus dem FAZ-Artikel:


    Bis Amerika hätte er nicht reisen müssen, um sich zu seiner „Frankfurter High Line“ in Sinn (Zitat) von „Unten Verkehr, oben Leben“ inspirieren zu lassen. Ein Blick in die Geschichte unserer Nachbarstadt hätte gereicht: Dort nannte sich das 2. Ebene. Und nannte statt nennt nicht ohne Grund.


    Aber davon abgesehen vermute ich auch, "wie in New York" klingt als Idee einfach besser und FAZ-tauglicher als "wie in Offenbach" ;)

  • Meinung

    Schlechter Artikel und schlechte Idee...


    Die Kritik der mangelnden Aufenthaltsqualität wird undifferenziert als These vorangestellt um dann Argumente für die Überbauung der Europaallee geben zu können.
    Dabei weiß doch jeder, der sich mal kurz in der Gegend aufgehalten hat, dass die Europaallee zwischen Skyline-Plaza im Osten und Europagarten im Westen noch eine einzige Baustelle ist.
    Natürlich besteht da (noch) keine Aufenthaltsqualität. Wer wird sich denn im Moment vor den Baustellen von DB Brick, DB- oder FAZ-Tower aufhalten wollen (außer Forumsmitglieder, die fotographieren wollen). Wer will denn sein Mittagessen mit dem Staub und dem Lärm der U5-Tunnel-Konstruktion einnehmen. Es stehen überall Bauzäune, Baucontainer und Maschinen.
    Umso erstaunlicher eingentlich, dass sich so viele Gastronomiebetriebe (von Beef! bis RashCook) zwischen Einkaufszentrum und Emser Brücke auf beiden Seiten der Europaallee halten.


    Die Kritik hätte differenzierter sein müssen und so müssen auch die Lösungen differenzierter sein. Klar, es wurde viel Potential verschenkt. Von der ursprünglichen Wentz-Idee eines Boulevards (ins Nirgendwo?) ist nicht viel übrig. Die Südseite der östlichen Europaallee ist architektonisch eine Katastrophe, der Europagarten zu kahl. Aber, man braucht machbare und finanzierbare Vorschläge.
    Da fällt "Zipp" von vorn herein raus und ist deshalb ein schlechter Vorschlag. Natürlich ist die Umnutzung von alten U-Bahn-Trassen wie z.B. in NY oder Paris eine tolle Idee. Aber wenn Geld keine Rolle spielen würde, dann würde die U5 ja unter der Europaalle fahren und man müsste gar nicht über eine teure Überbauung der Schienen diskutieren.


    Ich finde da Adamas Vorgehen zielführender mit vielen kleinen (und so auch praktikablen) Änderungen eine Verbesserung der Gesamtsituation zu erreichen.
    -Der Tel-Aviv-Platz ist noch nicht bebaut, hier kann noch eine gute Lösung gefunden werden.
    -Die abschließende Führung der Fahrspuren ließe sich nach Abschluss der Baumaßnahmen noch verändern. Die Allee wird zwischen Skyline-Plaza und Emser Brücke eh nochmal komplett neu gemacht werden müssen. Man könnte auch eine Fahrspur ganz streichen und so ganz einfach Platz für mehr Grün, Restaurants/Cafés sowie mehr Rad- und Fußgängerverkehr schaffen.
    -Ein großer Brunnen am östlichen Ende der Europaallee wird ja bereits seit längerem diskutiert. Wenn man zusätzlich noch die Parkhausausfahrt überbauen würde, könnte so vor dem Eingang des Skyline-Plaza ein Platz mit Aufenthaltsqualität geschaffen werden.
    -Die Nordseite der Europaallee zwischen Europagarten und Emser-Brücke müsste noch öffentliche Gastronomie erhalten (z.B. im Hotelneubau oder am geplanten Messeeingang Süd).
    -Und im Europagarten könnten sicher ganz einfach noch mehr Bäume gepflanzt werden

  • Am Ende kann man am Europaviertel herumdoktern so viel man will. So lange man nicht die grundsätzlichsten, mit überschaubaren Maßnahmen leider nicht reversiblen, Fehler, vor Allem an der Europaallee selbst (oberirdischer Schienenstrang so dass die angedachte Boulevardgestaltung nicht mehr möglich ist, viel zu große grobschlächtige Baublöcke ohne Kleinteiligkeit, vorgeschriebene Flachdächer und Einheitshöhe, und vor Allem auch die kaum vorhandene Nutzungsmischung) angeht, wird Aufenthaltsqualität im Europaviertel für immer ein Fremdwort bleiben. Ein vorzeigbares Quartier wird das so nie werden.
    Und da muss man dem Viertel auch keine Zeit geben, gelungene Projekte wie das Dom-Römer-Areal zeigen ja, dass guter Städtebau keine Zeit braucht um positive Wirkung zu entfalten.

  • la la la, die Politik war es nicht

    Die Aufenthaltsqualität zu erhöhen ist ein löbliches Ziel der Politik. Es ist schon bizarr, denn schließlich hat die Politik den Großteil des Schlamassels angerichtet. Nur mal so zur Erinnerung:

    • Gelder für den Tunnelbau wurden vom verantwortlichen Dezernenten nicht rechtzeitig abgerufen. Man verlor sich lieber in einer Schlammschlacht und dem Credo Zeil, Zeil, Glück allein.
    • Die Häuser auf der südlichen Seite vor der Emser Brücke wurden durch Auflagen mit viel Geld baulich so umgesetzt, dass eine Untertunnelung möglich ist. Wir wissen, der Tunnel verläuft heute anders. Das Geld hätte man besser in öffentliche Plätze investiert.
    • Die bereits gepflanzten Bäume vor der Emser Brücke mussten auf Grund der Fehlplanung der Politik (den Fachleuten war das ja eh klar) wieder rausgerissen werden.
    • Die Magnetwirkung des Skyline Plazas wurde durch die Politik konterkariert. Das geplante Planetarium (Finanzierung Bau, Einrichtung und Betrieb erste fünf Jahre war gesichert) wurde von der Politik gestoppt. Später stimmte man dem Restaurantgarten zu. (ist das überhaupt noch zu verstehen?).
    • Jeder der etwas über städtebauliche Instrumente verstehen möchte, rate ich, die Höhe des Bordsteins am Boulevard nachzumessen. Diese Anforderungen der Politik - nicht Verwaltung - zeigt, dass hier keine Aufenthaltsqualität gewünscht ist. Also kein Europaboulevard oder Europaallee, sondern eher die Europa Autobahn


    Die Liste könnte man fortsetzen. Keine Entschuldigung für die langweilige Architektur. Die Weichen wurden aber früher gestellt. Der Politik sind die Versäumnisse durchaus bewusst. Wie sagte es einer der noch immer hauptamtlichen Politiker zum Thema Bäume rausreißen: „bitte dieses Thema nicht ansprechen“ :)

    Einmal editiert, zuletzt von Fuzzi () aus folgendem Grund: typo

  • ^ Die Bäume wurden umgepflanzt. Vom östlichen Boulevard in den Boulevard Mitte der bis dahin keine Bäume hatte.


    Was hat die Bordsteinkante mit der Aufenthaltsqualität zu tun? Entschliesst sich mir überhaupt nicht.

  • Bei weitem nicht alle Bäume wurden umgepflanzt. Vor allem in dem Bereich, in dem heute das Skyline Plaza steht, wurden Bäume, die dort erst ein paar Jahre standen, humorlos abgesägt. Von 2011 (aus diesem Beitrag):



    Bild: Schmittchen

  • Wie wichtig Kontakte sind. Wie kann es sonst sein, dass ASP nach dem Europavierteldesaster wieder den Auftrag für die maßgebliche und entscheidende Stadtentwicklungsmaßnahme für die nächsten Jahre erhalten haben. Mich verlässt ein bisschen die Hoffnung.


    03 Architekten haben hingegen nach erster Durchsicht in München ganz gute Arbeit geleistet. Es soll auch dort Zonen (hoffentlich als Cluster) geben, was besser als die bisherige münchener Entwicklung ist und keine strikte Höhenbeschränkung (also besser als die befürchtete Wand am Berliner Alexanderplatz).



    Mod: Beitrag aus dem Thread zur Fortschreibung des Hochhausentwicklungsplans kopiert und anschließende Diskussion zum Europaviertel hierher verschoben.

  • LukaTonio

    ich weiß nicht ob ich mich da komplett irre aber war es nicht so, dass der Plan Grundsätzlich gut war und nur die Umsetzung eher mager umgesetzt wurde?

    ich finde das Städtebauliche Konzept im großen auch nicht verkehrt aber man hat eben das Gefühl, dass die Bauträger dann an allen Enden gespart haben.

  • Wenn du den Plan fürs Europaviertel meinst, der war von Anfang an zum Scheitern verurteilt. Da hätte man noch so tolle abwechsungsreiche Fassaden entwerfen können, das Viertel wäre trotzdem ein Ort zum Weglaufen. Städtebaulich konnte AS+P noch nie großartig überzeugen. Wobei Hochhäuser über ein Stadtgebiet zu verteilen, mit der bereits angekündigten klaren Vorgabe dies in Pulks zu tun, glücklicherweise etwas anders ist, als einen städtebaulichen Rahmenplan für ein Stadtviertel mit der konkreten Positionierung, Ausrichtung und Dimension der Gebäude zu entwerfen.

  • Im Europaviertel ist doch alles falsch, was nur falsch sein kann. Aus einer Schneise, die in Breite und Länge eher an die 07L/25R erinnert, kann auch der beste Bau nicht mehr viel rausholen. Eigentlich nur folgerichtig, dass man diese militärisch anmutende Aufmarschstraße so menschenfeindlich und ungemütlich wie möglich bebaut hat.

  • Das Europaviertel wird natürlich wie jedes andere Viertel in Frankfurt auch nachträglich aufgewertet werden (müssen).


    Allerdings stimme ich überein mit Martin Wentz, Ex-Planungsdezernent und derzeitiger IHK-Vizepräsident, der über das Viertel sagt: „Diese Fassaden entlang der Europa-Allee sind eine Katastrophe. Räumliche Qualitäten, Aufenthaltsflächen und Gestaltung wurden zudem schlicht ignoriert.“


    Die größte Schwäche ist die viel zu breite Europa-Allee mit der spaltenden U-Bahn Trasse, welche zudem die Gleichförmigkeit der Architektur viel zu sehr betont. Ebenfalls sind zu viele Erdgeschosse privat genutzt und versperren den Weg für belebende Cafés, Läden oder öffentliche Einrichtungen (mehr Kitas wären nett gewesen). Als Abhilfe hierzu fand ich den absolut überlegenswerten Vorschlag des Architekten Christian Schmidt im letzten Jahr einen wichtigen Denkanstoß. Die Idee einer 5-Meter hohe „High Line“ mit Begrünung von Skyline Plaza, angedockt an Emser Brücke und bis zum Europagarten finde ich absolut überlegenswert.


    Die Idee des „New Urban Infrastructure Parks“ ist nicht neu, sondern wird bereits in vielen US-Städten als urbane Belebungsmaßnahme erfolgreich umgesetzt:

    Da das Europaviertel die Idee der „amerikanischen Stadt“ mit Shopping Mall, Office Parks und Wohn-Hochhäusern etc. zu eigen gemacht hat, wäre die anglosächsische Idee einer "High-Line“ als belebende Aufwertungsmaßnahme ein folgerichtiger Schritt. Selbstverständlich müssten sich die Kosten einer solchen Baumaßnahme in einem vertretbaren Rahmen bewegen, was in Zeiten knapper öffentlicher Kassen wohl eher unwahrscheinlich sein dürfte.


    Eine vermutlich kostengünstigere Idee von Martin Wentz ist da realistischer: Umsetzung der ursprünglichen Planung (aus Ende der 90er Jahre), d.h. ein Boulevard mit jeweils 6m breiten Bürgersteigen, dazu einspurige Fahrbahnen mit Tempo 30 und einem Radweg daneben. In der Mitte zwei Fahrspuren, getrennt durch zwei Grünflächen mit je 12m Breite mit dem Vorbild „Avenida da Liberdade“ in Lissabon.


    Aus meiner Sicht sollten die Vorschläge von Wentz und Schmidt dem Magistrat hoffentlich als wichtige Hinweise dienen wie man der Verödung des Viertels entgegen wirken kann.

  • Eine "High-Line" in der Europaallee? Über der Stadtbahnstrecke? Wenn es einen Weg gibt, die Aufenthaltsqualität auf Ebene 0 vollends zu killen, dann diesen.


    Und wieso Gegenvorschlag von Herrn Wentz: Vorschlag wogegen denn? Die Europaallee ist durchgehend 60 m breit, erhält 6-7 m breite Gehwege auf beiden Seiten, Baumstreifen auf beiden Seiten, je eine einspurige Fahrbahn pro Richtung, Radwege auf beiden Seiten und einen 18-20 m breiten Grünstreifen in der Mitte mit eingelassenem Rasengleis.


    Bevor ich mit Änderungen aufwarte, würde ich erst mal das Endergebnis abwarten, was die Leute draus machen und wie's angenommen wird. Wir werden erleben, dass die oberirdische Bahnführung das Beste ist, was der Europaallee passieren konnte, sie bringt Leute auf die Gaß, die beim Durchfahren der Allee sehen, was sich so abspielt. sie wird die Fußgängerfrequenz deutlich erhöhen.

  • Ich kann mich der Kritik an AS&P auch nicht anschließen.


    Was kann AS&P denn dafür, dass die Stadt städtebaulich null Vorgaben gemacht hat?

    Was kann AS&P denn dafür, dass die Bauträger null in Richtung städtebauliche Qualität und Aufenthaltsqualität hin verpflichtet wurden?

    Was kann AS&P denn dafür, dass die Bauträger dann die billigstmögliche Ausführung gebaut haben?

  • Ich gebe tunnelklick Recht. Schaut man sich die zitierten High Lines mal unten drunter an, so sind es oft dunkle, unansehnliche Flächen und meistens reine Straßen, die man möglichst schnell wieder verlassen möchte. Hinzu kommt, dass diese High Lines bereits bestanden, sie wurden nicht für viel Geld extra gebaut. Viel interessanter zur Steigerung der Aufenthaltsqualität finde ich z.B. den Chonggyecheon in Seoul (Ich weiß, unter der Europaallee ist keine vergrabener Flusslauf). Aber wer einmal bei sommerlichen Temperaturen in Seoul unterwegs war, weiß wie angenehm es an diesem Ort ist.

  • Ich finde es nicht trivial Ideen zur Verbesserung des Viertels hier anzudiskutieren, über den Tellerrand zu blicken und etwas mehr Substanz rein zu bringen als "was ein Käse" (ohne jegliche Begründung warum). Damit wir uns nicht an Semantik aufhängen, habe ich "Gegenvorschlag von Wentz" in "Idee" abgeändert. ;)


    Aus meiner Sicht muss hier kein Endergebnis abgewartet werden, wenn "Würfelhusten"-Bauten wie das furchtbar langweilige "Zebra" die Eintönigkeit nur weiter verstärken werden. Das Fiasko um den Tel-Aviv-Platz (inkl. nicht gebauter Kita), die komplett menschenleere Skyline Plaza (das Europaviertel scheint es als Fremdkörper wahrzunehmen) und besonders der gesperrte Europa-Garten (sowie die Schließung des "Liebe Laube Hoffnung") sind die letzten Anzeichen, dass sich hier einige Dinge in eine negative Richtung entwickelt haben. Das Europaviertel stellt derzeit eine vertane Chance für Frankfurts Städtebau dar, daher sind planerische Verbesserungsvorschläge keine "Nice to Haves", sondern unerlässlich.


    Außerdem würde es mich interessieren warum eine High-Line "die Aufenthaltsqualität vollends auf "O" killen würde", denn dieses Statement schein mir nicht selbsterklärend zu sein. Dir wird wahrscheinlich nicht entgangen sein, dass die High Lines in den USA mit großem Erfolg angenommen worden sind. Da wir den USA sowieso früher oder später das Meiste nach machen, könnte gerade das weltoffene Frankfurt die erste Stadt in Deutschland sein, die diesen Trend im Städtebau aufgreifen.

    2 Mal editiert, zuletzt von Golden Age () aus folgendem Grund: Wie Gerald richtig schrieb, wurde die Kita gebaut. Das Liebe Laube Hoffnung ist nach Pächterwechsel wieder eröffnet worden (hurrah!),

  • Schön und gut, ich verstehe nicht ganz, was Wentz denn anderes vorschlägt als das, was gemacht wird? Auch finde es nicht richtig, einen Baumangel (Europagarten) zum stadtplanerischen Problem zu erklären. Ebenso wenig scheint mir die angeblich komplett menschenleere Skyline-Plaza ein stadtplanerisches Problem zu sein, sondern eher Ausdruck davon, dass das Geschäftsmodell solcher Zentren in die Krise gekommen ist. Aber auch hier würde ich eher abwarten, denn Skyline-Plaza wird sich in dem Maße füllen, in dem sich rundherum die Wohngebäude füllen. Der desolate Zustand es Boulevard Ost ist absehbar beendet, sobald die Baustelle in der Straße verschwunden ist.


    Was man aber tatsächlich nicht mehr ändern kann, ist die gebaute Architektur. Nur: welcher Stadtplaner, welcher B-Plan hat irgendeinen Bauherrn oder Architekten davon abgehalten, ansprechende Nutzungs- und Erschließungskonzepte umzusetzen. Kein Bauherr war gehindert, überhohe EG-Räume von 4 oder 5m Deckenhöhe zu planen; kein Architekt oder Bauherr war verpflichtet, unattraktive, verwinkelte, enge Hauseingänge anstelle attraktiver Foyers zu planen (dazu fiele mir auch noch mehr ein).