Talkin' 'bout Europaviertel (Basisdebatte)

  • Wenn hier auch nur ein Bruchteil des Gestaltungswillens von Gründerzeitquartieren reingeflossen wäre, könnten wir uns die Diskussion wahrlich sparen. Ansonsten empfehle ich beizeiten mal den Gang durch nicht nachträglich entstuckte Straßen des Prenzlauer Berges. Von wohlhabenderen Gegenden wie Charlottenburg, das, um in der Berliner Analogie zu bleiben, preislich und vom Einwohnermilieu her wohl eher zum Frankfurter Europaviertel passt, mal ganz zu schweigen.


    Apropos, dass dieses Wohngebiet noch den derzeit völlig inflationären Namen "Europaviertel" trägt, passt im Übrigen zur baulichen Trivialität.

  • Was soll denn in 20 Jahren anders sein als heute?
    Es bleibt weiterhin eine Flachdachwüste mit unnützen halböffentlichen Abstandsflächen und monotonen langweiligen Großformen ohne Dachlandschaften, Fassaden oft ohne jegliche Plastizität, nicht selten gar in Plattenbau- oder sonstiger 70er-Optik, entlang einer viel zu breiten Straße, die aufgrund Skyline Plaza und kaum vorhandener Mischnutzung kaum Fußgänger anzieht und nicht nur deswegen nur wenig Urbanität erzeugt. Und das östlich wie auch westlich der Emser Brücke.
    Man hat die Fehler natürlich vor allem schon bei der städtebaulichen Planung gemacht, die so auch aus den 70ern stammen könnte. Aber auch die architektonische Qualität ist in den meisten Fällen unterirdisch und versprüht bestenfalls Langeweile. Das reißen die wenigen gut gemeinten Gebäude wie das Brick und Teile des Parkends dann auch nicht mehr raus. Die Lage ist absolut genial, aber was man draus macht in Anbetracht der Chancen die sich hier geboten hatten einfach nur unterirdisch. Dass man es auch in Frankfurt selbst heutzutage auch deutlich besser kann, sieht man am Deutschherrnviertel.

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    ... ist es beim Deutschherrnviertel v.a. der Blockrand, den Du meinst und der dort recht konsequent umgesetzt worden ist ?
    Die Fassaden dort wirken zudem kleinteiliger, m.a.W. gründerzeit-ähnlicher.
    Gefällt mir (auch) sehr gut, aber ist das wirklich der DURCHSCHLAGENDE Unterschied zum Europaviertel (Deiner Meinung nach) ?! [... ich will es einfach nur nachvollziehen können ...].


  • Man hat die Fehler natürlich vor allem schon bei der städtebaulichen Planung gemacht, die so auch aus den 70ern stammen könnte.


    Das möchte ich auch verstehen. Betrachte ich mir den B556 stelle ich östlich der Emser Brücke eine sehr reduzierte Planung fest, die im Grunde nur einen Baufluchtlinienplan mit großformatiger Blockrandbebauung enthält; ganz zurückhaltend und eigentlich genau das, was Du an anderer Stelle so vehement forderst, Blockrand. Worin besteht jetzt genau der Fehler der städtebaulichen Planung? Was genau hätte den festgesetzt werden müssen, um ein besseres Ergebnis zu erzielen?

  • Ich verstehe es wirklich nicht - diese Komplettkritik am Europaviertel. Gehen wir einen Schritt zurück und sehen das ganze aus der Distanz:
    Welches komplett neu aus dem Boden gestampfte Stadtviertel hier in Deutschland erfüllt denn all die Kriterien, die hier im Forum an Stadtvierteln angelegt werden und sie erfüllen sollten? Alle Neubaugebiete, an die ich mich gerade erinnern kann, sind mehr oder minder ähnlich und unter diesen finde ich das Konzept des Europaviertels hier in FFM sogar ziemlich gut. Der Park in der Mitte, der (ursprünglich gedachte) Boulevard als Ost-West Tangente. Das Viertel ist noch sehr jung, und es muss sich noch entwickeln. Die Bautätigkeiten sind ja bei weitem noch nicht fertig. Der Boulevard-Mitte ist offensichtlich noch ziemlich leer. Aber wenn man sich heute die Bebauung rund um den Europagarten anschaut und in zwei Jahren auch das Parkend komplettiert ist, mit dem wirklich schön angelegtem Europagarten in der Mitte, weiss ich wirklich nicht, was es hier zu beanstanden gibt.


    Das Europaviertel hatte es am Anfang schwer: Keiner wollte hier hin ziehen, weil nichts da war. Die ersten Bauabschnitte des Parkends hatten Baumängel und es gab angeblich Streit mit dem ausführenden Unternehmen. Eine ganze Zeit lang tat sich im Westteil garnichts, die ewig währende Diskussion um die Umsetzung der Verlängerung der U5 die mehrfach umgeworfen wurde, lähmte komplett die Entwicklung in dem Viertel. Bouwfonds war sogar angeblich so weit, dass sie das Grundstück südlich des Europagartens wieder verkaufen wollten, da das Interesse so gering war. Währenddessen wurden im Ostteil des Viertels die "Würfel" hochgezogen (was im Endeffekt der Blockrand ist, den manche im Forum hier ja so toll finden)., die auch sehr sehr lange schwer ihre Mieter fanden.


    Übrigens, der "neue" Blockrand südlich am Deutschherrenufer, an der Gerbermühlenstrasse... ohne Worte, ich finde ihn nicht toll, weiss auch nicht, was daran so besonders sein soll. Sollte das Europaviertel so aussehen komplett an der Europa-Allee? Da finde ich die jetzige Aufteilung wesentlich besser.

  • Das westliche Europaviertel besteht vor Allem auf seiner Südseite zum großen Teil aus teils ziemlich wild herumgewürftelten Solitären, zusammen mit der großteils sehr einfallslosen Architektur ist das ziemlich 70er-mäßig. Von der Kubatur der meisten Hochhäuser mal ganz zu schweigen. Entlang der Europaallee selbst hat man zwar so was ähnliches wie Blockrand, allerdings mit riesigen Abstandsflächen (auch zur Straße selbst hin), und generell einfach viel zu großen Parzellengrößen. Verschmälern der Straße auf 30-40m statt den aktuellen 60m, und Aufteilen der Blöcke in jeweils mehrere von unterschiedlichen Architekten zu beplanende Parzellen mit deutlich kleineren Abstandsflächen und mehr Freiheit bei der Dachgestaltung (ausschließlich Flachdächer erlauben und dann auch noch auf hunderten Metern die genau gleiche Geschosszahl vorschreiben, kann nicht gut gehen) hätte eventuell schon einiges rausreißen können.
    In Deutschland ist das Deutschherrnviertel leider das einzige (zwar bei weitem nicht perfekte aber immerhin) halbwegs positive Beispiel für ein relativ innerstädtisches neues Viertel das mir einfällt - weniger die Solitäre am Ufer und die doch wieder etwas sehr großformatige Bebauung direkt an der Gerbermühlstraße (wobei die älteren postmodernen Gebäude westlich von zum Brommenhof gar nicht mal so schlecht sind), sondern eher die Querstraßen vor Allem bezüglich Dichte, Abwechslung und Parzellenaufteilung. Im Ausland findet man weitaus bessere Beispiele aus heutiger Zeit, zB S:t Eriksområdet in Stockholm und einige Projekte in NL, UK und sogar USA. Kleinstädtischer und zudem nur am Stadtrand zeigen Potsdam-Kirchsteigfeld und in Ansätzen auch Teile des Frankfurter Bogen, dass man sowas auch hierzulande deutlich besser hinbekommen kann, wenn man denn will.

    3 Mal editiert, zuletzt von Rohne ()

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    Genau das, was du als Kritik siehst (riesige Abstandsflächen, große Parzellengrößen, die sehr breite Europaallee), sehe ich als Vorteil und ausgesprochen positiv. Auf mich hinterlässt das Europaviertel bei jedem Besuch einen guten Eindruck, sehr zentral und trotzdem sehr grün, fühlt sich wie Stadt an und hat trotzdem einen ländlichen Hauch. Man findet eigentlich kaum vergleichbare Gegenden in Frankfurt, höchstens gewisse Stellen der Wallanlagen.


    Ich würde im Europaviertel gerne wohnen, und das wahrlich nicht nur als jemand, der momentan in einer der weniger gepflegten Ecken des Gallus wohnt.

  • Ländlichkeit/Dörflichkeit mitten im Zentrum ist ganz sicher nicht das was diese an Urbanität nun wirklich noch nicht sonderlich reiche Stadt braucht. Davon hat Frankfurt eher schon viel zu viel, man denke nur an die furchtbare Vorstadtödnis mitten in der Altstadt.

  • Meinst du das im Ernst? Wann warst du das letzte Mal im Gallus? Das Viertel ist zugebaut hinten und vorne. Mag sein dass es im West- oder Nordend grüner zugeht, aber hier ist das Europaviertel eine willkommene Bereicherung, wenn man sich nicht nur gerade mit den Wallanlagen oder dem Mainufer abfinden möchte.

  • Rohne, Du relativierst Dein Beispiel mit dem Deutschherrenufer gleich wieder - im Endeffekt sagte ich es ja bereits: Keines der Viertel ist perfekt und so schlecht ist das Europaviertel nun auch nicht.
    40m für die Breite der Europa-Allee hätte im Nachgang nun arge Probleme mit der oberirdisch verlaufenden Streckenführung der U5 bedeutet. Das Problem mit dem östlichen EV ist einfach, dass anscheinend alle vier (oder fünf?) Gebäude auf der Südseite vom selben Projektentwickler direkt oder indirekt sind und er es sich sehr einfach gemacht hat, was die Aussengestaltung betrifft. Übrigens innen sind die Häuser nicht besser, das da ist Stangenware, aber ein durchgehender Blockrand... Man sieht ja wie fürchterlich das aussehen könnte wie an der Gerbermühlenstrasse oder als anderes Negativbeispiel das Belvivo/Belverde im EV.


    aktivhaus: Ja ich kenne das Gallus ganz gut und gebe Dir recht, es ist bei weitem nicht so grün im Gallus wie im Nordend oder Westend. Die nun neu aufgemachte Frankenallee ist eine echte Bereicherung - aber auch total in der Nähe vom EV, was mich wirklich darüber grübeln lässt ob das nur deshalb gemacht wurde, weil das EV 100m weiter nördlich liegt.


    Geben wir dem EV mal 10 Jahre und schauen wie es dann aussieht. :)

  • Trozt des Lobes für den Park, der Makel "Stalin-Allee" bleibt

    Wenn sich die Bewohner und Befürworter des Europaviertels dort wohl fühlen, sei es ihnen gegönnt. Das Viertel hat mit dem Parkend und dem Parkgelände zweifelsohne auch seine Qualitäten, das will ich gar nicht in Frage stellen.


    Dennoch bleibt der nicht zu Unrecht erhobene Kritikpunkt, dass die Europa-Allee der „Stalin-Allee“ zu sehr ähnelt, d.h. zu gleichförmig, zu streng, zu kalt. Wo sind die zurück versetzten Staffelgeschosse, warum müssen alle Gebäude dieselbe Traufhöhe haben? Wer hat eigentlich festgelegt, dass Dächer flache Pfützen-Kollektoren sein sollen? Wieso setzt man immer wieder auf dieselben langweiligen Monolith-Bauten mit denselben Fenster-Rastern, die sich wie Soldaten aneinander reihen? Wo gibt es mal einen Platz, der die Ödnis aufbricht oder eine Frankfurt-typische Trinkhalle, wie sie im Nordend an jeder Straßenecke zu sehen sind und zu sozialen Anlaufpunkten werden (siehe die Erfolgsgeschichte des „Gudes“)? Eine Aneinanderreihung von Solitären ergibt eben immer noch keinen attraktiven Stadtraum, wenn sie in keinerlei Verhältnis zueinander stehen. Gerade der Europa-Allee hätte ein Platz als Anlaufpunkt auf halber Strecke sehr gut getan.


    Leider wird es hier nicht helfen 10 Jahre verstreichen zu lassen um ein positiveres Bild zu formen. Während sich das City-West bspw. durch eine gewisse Enge und Vielfältigkeit in der Architektur auszeichnet und dort auch mediterran anmutende, öffentliche Plätze entwickelt wurden, die gut angenommen werden, fehlen mir diese Pluspunkte des City-West im Europaviertel komplett.


    Sehr löblich fand ich in diesem Zusammenhang den FAZ-Feuilliton-Artikel „Im Würgegriff des Bebauungsplans“ von Christoph Mäckler vom 01.09.2016, der das Europaviertel als Paradebeispiel anführt für starre, unproportionierte Bebauungspläne. Er fordert zurecht, dass Straßen und Plätze mit räumlich erlebbaren Proportionen als öffentliche Stadträume entworfen werden sollten. Sehr passend dazu das Zitat des Kunsthistoriker A.E. Brinckmann (1908): „Jeder Bau hat eine Verpflichtung gegen seine Umgebung, gegen die gesamte Stadt, wie der Einzelne gegen seine Familie. Nicht Einzelnes allein zu sehen, sondern Relationen zu geben, dies ist das erste Bemühen des Stadtbaues.“

  • Auch Mäckler ist fehlbar. Ich kann sein allgemeines Unbehagen nachvollziehen und verstehe seine Kritik, aber im Europaviertel greift sie nicht recht. Es ist wohlfeil den beamteten Stadtplanern die Verantwortung zuzuschieben, aber hier muss man mal eine Lanze für die Stadtplanung brechen. Die Grundform einer breiten 60 m breiten Achse finde ich nicht wirklich angreifbar, sie war naheliegend. Gerade die für hiesige Verhältnisse enorme Breite schafft überhaupt erst die Voraussetzungen für die geforderte Belebung des öffentlichen Straßenraums, sie setzt allerdings entsprechende Nutzungen in den angebauten Gebäuden voraus, die in der Lage sind, in den öffentlichen Raum auszugreifen und der Straße mehr zu geben, als Verkehrsader zu sein. Wenn die Bauherren nur Büros in die EGs packen, keine Läden, keine Gastronomie, dann ist alles Bemühen natürlich vergeblich.


    Das Brinckmann-Zitat richtet sich an dieser Stelle gegen die Bauherren „Jeder Bau hat eine Verpflichtung gegen seine Umgebung, gegen die gesamte Stadt, wie der Einzelne gegen seine Familie. Nicht Einzelnes allein zu sehen, sondern Relationen zu geben, dies ist das erste Bemühen des Stadtbaues.“


    Der B-Plan verhindert dies nicht, er ermöglicht es, aber gerade ohne die Bauherren in den Würgegriff gängelnder Gestaltungsvorschriften zu nehmen; nichts von dem, was Architektur interessant machen könnte, verhindert der B-Plan, nicht kleinen Gebäudegrundrisse, nicht Mansarddächer, nicht Balkone, nicht Innenhöfe, keine ungewöhnliche Fassadengestaltung noch die kleinteilige Gliederung von Baukörpern und Fassaden. Von daher sehe ich ein Versagen primär in der Sphäre der Bauherren und ihrer Architekten, sie hätten mehr draus machen können.


    Und was die Aura des stalinistischen Städtebaus anlangt: gebt den Bäumen eine Chance!

  • Es gibt im Europaviertel Licht und Schatten, wie eigentlich zu erwarten, wenn so viel neu gebaut wird.
    Auch ich würde u.a. das Parkend, sowie auch die Parks (Europagarten, aber auch Gleisfeld- und Zeppelinpark, sowie Lotte-Specht-Park) als sehr gelungen beschreiben.
    Insbesondere der erste Bauabschnitt des Parkend, sowie das Haus Maksimir Park sind sehr gut gelungen.
    Die Parks schaffen viel Grünfläche (ich hoffe, dass im westlichen Teil des Europagartens nicht zuviel "ultramodern" zubetoniert wird).
    Auch finde ich, dass die Gebäude des Projekts Central & Park (Bowfondsgelände) sich durchaus sehen lassen können. Nichts Besonderes aber auch nichts Schlechtes. Die Häuser sind nach Süden ausgerichtet. So sehen sie leider vom Europagarten aus gesehen recht langweilig und monoton aus. Man erinnere sich an das representative Foto aus dem Mäckler-Artikel in der FAZ.
    Läuft man aber mal durch die Altenhainer Straße bekommt man m.E. nach einen deutlich besseren Eindruck: Gärten, Terassen, Balkone, hochwertige Materialien. Nicht aufregend aber mehr als solide!
    Für mich unverständlich ist allerdings, dass sowohl die Nordseiten der Häuser von Central & Park, sowie auch die Nordseiten der Gebäude am Boulevard Mitte so uninspiriert ausgeführt wurden (hier hat Golden Age ja schon etliche unbefriedigende Details der "Stalin-Allee" beschrieben).
    Es handelt sich zwar um die nach Norden weisenden Fassaden, aber doch auch um die eigentlichen Schauseiten! Von der Europaallee, bzw. vom Park aus, sind es eben diese Fassaden, auf die man direkt guckt. Und auch als Bewohner im Central & Park hätte ich mir eine Orientierung der Wohungen eben auch zum Europagarten hin gewünscht. Es mag die Nordseite sein, aber der Blick in den Park wird in einigen Jahren toll sein. Bis auf wenige französische Balkone ignorieren diese Gebäude den Park völlig.
    Bezüglich des Praedium stimme ich der hier im Forum oft geäußerten und durchaus harschen Kritik in den meisten Punkten zu. Auch Axis und Westside Tower sind sicher keine Beispiele mitreißender Architektur geworden. Trotzdem entsteht im Europaviertel kein Ambiente wie in Nierderrad oder am Frankfurter Berg, auch in 10 Jahren nicht. Dafür stehen die einzelnen Wohnhochhäuser im Europaviertel zu weit entfernt voneinander (was hoffentlich so bleibt).
    Noch ist das Europaviertel ein riesiges Neubaugebiet. Es fehlt Gastronomie, es fehlt Vegetation, es gibt noch viele Baulücken, einige Baufelder stehen sogar noch zum Verkauf. Etwas Zeit wird man dem Viertel noch geben müssen. Allerdings sind auch schon einige architektonische Grauenhaftigkeiten für die nächsten Jahrzehnte in Beton gegossen worden und viel mehr davon darf nicht entstehen, sonst wird das große Projekt Europaviertel daran kranken.
    Desweiteren halte ich es, insbesondere bzgl. des Boulevard Mitte mit Tunnelklick: Give trees a chance.

  • Auf Renderings sehen fast alle Gebäude gut aus :lach:


    Wenn ich mir aber vor allem die letzten Bilder von Neo69 ansehe, muss ich sagen, finde ich das gebaute Ergebnis ziemlich ernüchternd. Diese Art der Bebauung halte ich für zu groß und fast schon "unmenschlich". 7 bis 8-stöckige Gebäude sind ja nicht das Problem, eher die Gestaltung der Häuser. Natürlich ist Frankfurt eine Großstadt und von dem her kann die Architektur auch etwas großstädtischer sein. Aber wer fühlt sich in solchen Stadtvierteln wirklich wohl?


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    Mod: Verschoben und Link zu den in Bezug genommenen Bildern eingefügt.

  • Als Mensch, Frankfurter und Bewohner fühle ich mich sehr wohl hier und damit bin ich nicht allein. Jedem das seine;)

  • Auf Grundlage einiger Fotos lässt sich nicht beurteilen, ob man sich einer bestimmten Umgebung wohlfühlen könnte oder nicht. Man muss schon selbst dort gewesen und Eindrücke gewonnen haben. Und auch dann ist zu berücksichtigen, dass nicht nur der Europagarten noch unfertig ist, sondern das gesamte Viertel nach wie vor ein Neubaugebiet. Etwas Phantasie ist also auch notwendig. Mir jedenfalls (als Besucher, nicht Bewohner) sagt die deutlich spürbare Großzügigkeit und Weite des Europaviertels zu, die gibt es sonst in Frankfurt eher nicht. Anderen wird eben dies missfallen - es ist und bleibt subjektiv, und das ist schon ganz gut so.

  • Also mir gefällt das Europaviertel recht gut.Nicht unbedingt die Architektur,sondern eher allgemein die Wohnlage.Die breiten Wege und Straßen und die größeren Plätze.Es ist-wie ich finde-ein modernes,großstädtisches Viertel.Würde sehr gerne da wohnen.


    Ich mag es nicht,wenn man wo wohnt und rausgeht und nur enge Wege und schmale Straßen hat und kein Grün.Es ist ja auch kein altes Plattenbaugebiet.Nein,ich finde es passt alles.Und wie gesagt damit meine ich die Architektur,die ok ist,aber nichts herausragendes.

  • Schmittchen spricht es an; das Europaviertel ist durch und durch ein Neubaugebiet, und darüberhinaus auch noch nicht mal fertig. Neubauviertel wirken immer steril und "ungemütlich", und das hat m.E. mit der fehlenden oder noch sehr kleinen Vegetation zu tun. Bäume machen so viel aus, das ist uns manchmal gar nicht so bewusst. Ich selber habe einen Teil meiner Kindheit/Jugend in einem Neubauviertel gelebt, als ich neulich (also so 15 Jahre später) dort einmal wieder durchgefahren bin, war es kaum wiederzuerkennen. Nicht weil sich irgendwas baulich verändert hätte, sondern einfach weil die Bäumchen nun wesentlich größer waren, Bürgersteige nicht mehr wie geleckt aussahen und auch manche Häuser schon etwas Patina angesetzt hatten.

  • ^^ Zustimmung.


    Als Bewohner des Gallus, der öfters im Europaviertel spazieren geht, kann ich mir nur wünschen, dort wohnen zu können. Abgesehen von sozialen Faktoren ist die Luft besser, sind die Straßen breiter, und man hat viel mehr Grün. Was mir momentan fehlen würde ist der bequeme Anschluss an die Stadt -- aber der kommt ja (hoffentlich früher als später).

  • Ich staune nicht schlecht über die Aspekte, die auch von "Frankfurtern" bzgl. des Europaviertels hier positiv hervorgehoben werden:
    "Weite", "Grosszügigkeit", die "Strassen breiter", keine "engen Wege".


    Wenn man diese grundsätzlich richtigen Wertschätzungen am Europaviertel ganz generell bzgl. der künftigen Stadtplanung / Stadtentwicklung hier in Ffm. beherzigen würde, dann wäre sehr viel Positives für Ffm. gewonnen.