Martinsviertel (Heumarkt/ Alter Markt/ Rathaus)

  • Die PROXIMUS Real Estate AG hat ein rund 3.500 m² großes Grundstück zwischen Heumarkt, Pipinstraße und der frühromanischen Kirche St. Maria im Kapitol erworben.

    Großartige Neuigkeiten - so langsam stehen doch einige Immobilien an sehr entscheidenden Punkten der Stadt zu Disposition.

    Hoffen wir, dass hier mindestens das Niveau der Wallarkaden am Rudolfplatz erreicht wird - gerne auch mehr.

    Eine sehr große Chance für Heumarkt und Umgebung.

    Ich hege momentan die Hoffnung, dass Köln in diesem Jahrzehnt mit einigen wenigen, aber wohlgewählten Eingriffen das Stadtbild nachhaltig dramatisch verbessern kann. 8)

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    17 Jahre nach dem Abriss des Vorgängerbaus durch den U-Bahnbau ist das Rote Haus" am Altermarkt fertiggestellt und es macht einen sehr guten Eindruck.

    Besonders die Seite und die Rückseite an der Bürgerstraße, deren Fassade anthrazit gestrichen ist wirkt durch die messingfarbenen Fensterrahmen sehr edel. Hier ziehen lt. KStA in Kürze ein Hotel und ein Sterne-Restaurant ein.


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    Sehr gut ist auch die wiederhergestellte Treppe zwischen Rathausplatz und Altermarkt mit den messingfarbenen Handläufen gelungen.


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    Ohne Grauen geht es allerdings natürlich nicht: in das Gebäude wurde bekanntlich der Aufzug zum U-Bahnhof Rathaus integriet und in bester Kölscher Unsensibilität wurde eine olles, völlig gestaltloses KVB-Schild an die Wand geschraut zudem wurde der Aufzugeingang in der zu große und unmaßstäbliche Nische gesteckt. Wo ist die Geschmackspolizei wenn man sie braucht!!!! Ich bin entsetzt über soviel Unsensibilität.


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  • Das sog. "Signal - Iduna Haus" - welches einen ganzen Block zwischen Heumarkt / Gürzenichstr. / In der Fleischhalle / Bolzengasse umfasst - soll abgerisssen und durch eine 'hochwertige' (lt. Volksbank Köln Bonn - Pressemitteilung) ersetzt werden


    Dies geht aus einer Mitteilung der 'Volksbank Köln-Bonn' hervor, die den Umzug ihrer Filiale vom Heumarkt in die Gürzenichstr. ankündigt, da der Eigentümer des Gebäudes am Heumarkt (eben jenes sog. "Signal-Iduna Hauses") das Gebäude abreißen und das Areal (hochwertig) neu bebauen will. Die Bank kündigt auch an, bei Fertigstellung der Neubebauung dort wieder Räume beziehen zu wollen.
    Die Pressemitteiling ist zwar schon aus Dez. 2021- ich gehe aber nicht davon aus, dass sich deshalb am Informationsgehalt etwas geändert hat.


    https://www.volksbank-koeln-bo…lungen-2021/Heumarkt.html


    Das Objekt auf Google-Maps:


    https://www.google.com/maps/@5…bfov%3D100!7i13312!8i6656


    Zu konkreten Neubauplänen konnte ich bislang leider nichts finden.

  • ... und es macht einen sehr guten Eindruck.

    Besonders die Seite und die Rückseite an der Bürgerstraße, deren Fassade anthrazit gestrichen ist wirkt durch die messingfarbenen Fensterrahmen sehr edel ...

    Wenn so ein gnadenlos profaner Klotz, mit der banalsten Fensterloch Fassade und einem proportional komplett verunglückten zurückgesetzten Alibi Schrägdach in einer Altstadt in unmittelbarer Nähe zum ältesten Rathaus Deutschlands, diesen Beifall bekommt, weiß man, man ist in Kölle! Wo kommt diese himmelschreiende Anspruchslosigkeit her, dieser Fetisch für das Mittelmasses? Dieses Ding könnte in jedem Neubaugebiet einer beliebigen Kleinstadt stehen, auch wenn es teilweise zweifellos mit hochwertigen Materialien ausgeführt ist. Der fehlende Wille in Köln zur Gestaltung oder historischen Bezugnahme durch zumindest kritische Rekonstruktionen an so einer Stelle ist wahrlich niederschmetternd!


    In dieser Stadt hat man offensichtlich seit den 70ern architektonisch nichts dazu gelernt und heiligt statt dessen die Bausünden dieser Epoche oder kopiert bis ins 21. Jahrhundert. Überall der selbe banale kastenförmige Schrott ohne jegliche Fassadengestaltung und Rücksicht auf die Umgebung. Das beweisen ja auch grade die aktuellen Neubauprojekte um den Dom. Da sind andere Städte wesentlich weiter und Frankfurt wahrlich ein Segen und Vorbild wie man es stillvoll, harmonisch und baukulturell angemessen macht (z.b. die Neubauten Braubachstrasse). Ist das in Köln Unfähigkeit oder Ideologie? Ich vermute Letzteres. Mal wieder eine Chance verpasst für eine echte Stadtreparatur an sehr prominenter Stelle. Man freut sich einfach nur, dass endlich was da steht.


    PS: Köln ist übrigens meine Geburtsstadt, um potentiellen Missverständnissen vorzubeugen ;)

  • ^

    Man sollte bedenken, dass sich unter dem Haus eine komplette U-Bahn Station befindet, eine Barock-Fassade hätte dazu nicht wirklich gepasst.


    U-Bahnhof Rathaus (Köln) – Wikipedia


    Der Anspruch eines Hauses erschöpft sich nicht in der Frage, ob Fassadenschmuck angebracht wird oder nicht. Architektonisch ist das ein ziemlich anspruchsvolles Haus, denn es beherbergt eine Vielzahl von Funktionen in einem begrenzenten Raum. Es ist der Eingang einer U-Bahn Station, Hotel, Restaurant und nimmt noch zwei Aufzüge auf - einen für die U-Bahn und einen zweiten für die Treppe. Alles ohne gequetscht zu wirken und ohne Angsträume. Was das Aussehen betrifft, teile ich die Meinung von Benevolo. Es sieht auch in der schlichten Version gut aus. Das Dach ist übrigens eine typische Dachform der früheren Altstadt und mit Sicherheit kein Alibi, denn es beherbergt mindestens einen Raum.

  • Interessanter Vorschlag (2021) von Molestina Architekten für einen wieder zusammengefügten Heumarkt .

    Sehr interessante Vorschläge von Herr Molestina zur Verlegrsberuhigung des Heumarkt und Cäcilienstraße.

    Was ich schockierend finde, ist die unglaubliche Resonanz für den Kanal von Haus der Architektur Köln eV: weniger als 700 Aufrufe!

    Gibt es in Köln keine aktive Öffentlichkeit für Stadtplanung und -Reparatur, für Architektur?


    Das ist sicher mit ein Grund dafür, dass sich in Köln im Vergleich mit anderen großen Städten (Frankfurt, Berlin, oder noch besser Paris, London, Amsterdam) wenig oder nur langsam etwas tut.


    Vg

  • Gefällt mir insgesamt gut. Vor allem, dass es ein spitz Zulaufendes Dach gibt. Ist das ein Satteldach? Sorry, bei den Fachbegriffen bin ich leider nicht so bewandert, wie ich es gerne wäre. So oder so, toll dass es kein Flachdach ist.


    Die Fassade sieht, wenn man reinzoomt, ebenfalls wertig aus.


    Lediglich bei der Spitze an der Ecke bin ich unsicher. Schön, dass was gewagt wird. Ob es mir gefällt, weiß ich jedoch noch nicht. ;)

  • Ui, bin auch positiv überrascht! Jetzt noch die Zahnstocher Ecke links überarbeiten und das wird eine gute Verbesserung der Bausituation am Neumarkt. Kennt man die Architekten?

  • Ich finde den Entwurf interessant und die Fassade und das Dach wirken hochwertig. Was mir nicht so gut gefällt sind die großen Fenster ohne Sprossen. Hier würde ich mir mindestens eine hälftige Teilung wünschen. Mal sehen ob es bei dem vorgestellten Entwurf bleibt oder er noch angepasst wird.


    Bilder: Hansainvest Real Assets


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    Bilder: Hansainvest Real Assets


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  • Hoffentlich landet die 4711 Leuchtreklame nicht auf dem Müll, sondern in einem Museum/neuen Ort im Stadtbild/oder mind. Bei einem Sammler.

    Die historischen Leuchtreklamen sind schöne Zeitzeugnisse, wie man mit so etwas umgehen kann, zeigt das Neonmuseum in Warschau, Polen, wo alte Leuchtreklamen gesammelt, restauriert und ausgestellt werden, einige werden auch im Straßenbild wiederhergestellt und zum Leuchten gebracht....

  • Opo Das wäre wünschenswert. So etwas gehört gehört eigentlich in's Kölnische Stadtmuseum oder in's MAKK (Museum für Angewandte Kunst Köln).
    Das Stadtmuseum ist allerdings schon im Besitz des 4x8 Meter großen 4711-Leuchtreklame-Schriftzuges von 1967, der bis 1995 am Kölner Messeturm angebracht war (vor dem Verschrotten gerettet durch den pers. Einsatz des Kölner Sammlers Hermann Götting, der 2004 leider verstorben ist).

  • Oh ein Neubau, der sich dem historischen Vorbild mit den schmalen Giebeln anpasst - eine deutliche Verbesserung zum Bestand - aber ach: ein halber Giebel ist übrig geblieben - zu dumm! Statt einer solitären Ecklösung hat dieses Zipfelchen die Anmutung eines Böhm'schen Kirchturms, nun passt ja auch irgendwie nach Köln.

  • Das ist der nächste Kandidat für eine städtebauliche Aufwertung am Heumarkt. Der große Komplex, ein Projekt der Proximus Real Estate GmbH, liegt in einem städtebaulich sensiblen Umfeld zwischen dem von Straßen zerschnittenen südlichen Heumarkt und der etwas höher gelegenen romanischen Kirche St. Maria im Kapitol mit ihrer prächtigen Dreikonchenanlage. Eine Neubebauung ist hier möglich, da das Gebäude nicht unter Denkmalschutz steht.


    Bild: tieko