Damit belegst Du, daß es sich um doppelte Worthülse handelt, wenn de facto nicht nur Bauland verknappt, sondern zudem Höhenentwicklung blockiert wird.
Wohnungsbau (Sammelthread)
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Tja Adam Ries(e) gilt halt auch für Politiker. Wenn die Wohnfläche zunehmen soll, muss das Produkt aus bebaubarer Fläche x GFZ wachsen. WEnn man - aus gutem Grund - die bebaubare Fläche nicht ausweiten will, muss die GFZ rauf, sprich in die Höhe und dichter gebaut werden. Was ohne Kohleheizungen in Gebieten mit guter ÖV-Erschliessung mit sehr positiven Nebenwirkungen möglich ist.
Die Gründe für wenig dicchte Mehrfamilienhausbebauung waren ja hohe MIV-Nutzung sprich viel Platz für Strassen und Parkplätze bei bau abseits des ÖV und gute durchlüftung damit der Kohlerauch abziehen kann. In Zeiten von Passivhäusern und in der Nähe von ÖV-Knoten sind beide Gründe Schnee von Gestern, und sollten aus den Köpfen gestrichen werden. -
Die StZ hat dieser Tage auf Grundlage von tatsächlich getätigten Immobilienverkäufen ein weiteren Preisanstieg im 1. Quartal 2015 ausgemacht. In einem Kommentar stellt die Zeitung nun Rathaus und Gemeinderat die Frage, wie mit dem Problem umzugehen sei. Da es immer noch eine Mehrheit gegen Neubauten auf der Wiese gibt, bleibt nur das Wachstum der Stadt zu begrenzen mit der Folge, dass sich nur Wohlhabende dort eine Bleibe leisten können.
http://www.stuttgarter-zeitung…a9-bcc9-045abf6c17bc.html -
Die StZ hat dieser Tage auf Grundlage von tatsächlich getätigten Immobilienverkäufen ein weiteren Preisanstieg im 1. Quartal 2015 ausgemacht. In einem Kommentar stellt die Zeitung nun Rathaus und Gemeinderat die Frage, wie mit dem Problem umzugehen sei. Da es immer noch eine Mehrheit gegen Neubauten auf der Wiese gibt, bleibt nur das Wachstum der Stadt zu begrenzen mit der Folge, dass sich nur Wohlhabende dort eine Bleibe leisten können.
http://www.stuttgarter-zeitung…a9-bcc9-045abf6c17bc.htmlNaja, ich finde schon, dass das Ganze hier ziemlich dramatisiert dargestellt wird. Der Kernaussage ist voll und ganz zutreffend, aber andere Städte funktionieren doch auch. Ich weiss, der vergleich mit New York City ist vielleicht ein bisschen arg... aber in Manhattan können sich doch auch nur die Wall Street Banker noch Wohnraum leisten. Und die Stadt funktioniert auch. Da wohnen die einfachen Arbeiter dann halt etwas außerhalb. Aber gehen tut es schon. Die Frage ist nur, ob man das will.....
Bitte seht diesen Post als reinen Kommentar zu dem in dem Artikel dargestellten Sachverhalt, nicht als persönliche Meinung oder ähnliches.....
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... aber andere Städte funktionieren doch auch. ... Da wohnen die einfachen Arbeiter dann halt etwas außerhalb. Aber gehen tut es schon. ... Bitte seht diesen Post als reinen Kommentar zu dem in dem Artikel dargestellten Sachverhalt, nicht als persönliche Meinung oder ähnliches.....
So so, als reinen Kommentar soll man deinen Beitrag ansehen. Dann betrachte mal meine Antwort auch als bloßen Kommentar:
Man muss schon realitätsferne Ansichten haben oder in einer wohlhabenden Familie aufgewachsen sein & weiterhin auch wohlhabend sein, um Sprüche wie "funktioniert doch auch" und "einfache Arbeiter sollen dann halt weiter außerhalb wohnen" vom Stapel zu lassen.
Es ist (mittlerweile kann man bei einigen Städte leider auch "war" schreiben) eine der großen Pluspunkte deutscher Städte, dass sie eine sehr durchmischte Bevölkerungsstruktur haben, wo auch die "einfachen Arbeiter" zentrumsnah wohnen können (respektive konnten). Und dies kann man in sozialer und städtebaulicher Hinsicht nicht hoch genug einschätzen, ohne jetzt in Details eingehen zu wollen. -
Toll, die erwartete soziale Zynismus-Reaktion.
Jeder sollte die Möglichkeit haben, überall zu wohnen. Da wir inzwischen europäisch denken, auch in zum Beispiel Monaco.
Und Tante Emma muß auch die Möglichkeit erhalten, ihren Laden auf der Königstraße zu eröffnen. Führt zu einer vorteilhaften, sympathischen Handelsdurchmischung.
Wer es sich nicht leisten kann, dem greift der Staat unter die Arme, ist ja schließlich fürs Allgemeinwohl. Wäre ja noch schöner, wenn brutale kreisgeometrische Wahrheiten wie die, daß Radien und damit Räume ausgehend vom Zentrum stetig größer werden, über die Wohnmöglichkeiten bestimmen dürften. Kann es sich der Staat nicht leisten, werden einfach Vorschriften erlassen, damit Zentrum zum Rand wird. -
Tja und aus denselben geometrischen Gründen sowie den technsichen Eigenschaften des ÖV's ist Dichte so wichtig bei der Städtebaulichen Entwicklung. ÖV wird um so besser je mehr ihn nutzen, MIV wird um so schlechter je mehr ihn nutzen.
ÖV wird mehr genutzt wenn die Dichte der bebauung hoch ist, ebenso werden alle Wege im Mittel kürzer die am Tag zu erledigen sind. Oder es werden einfach mehr Wege möglich (-> Wirtschaftswachstum), was mehr Lebensstandard und mehr Spezialisierung erlaubt.
WEswegen man eben an die Bestands-Bebauungspläne ran muss, und überlegen muss, wie man aus bereits erschlossenen Grundstücken mehr nutzbare qm rausquetscht. In dem man eben Gewerbe und Wohnen auf dem grundstück mischt, und die Ntuungen nach Lichtbedarf, Lärmempfindlichkeit etc. auf dem grundstück an unterschiedlichen stellen anordnet.
Es mangelt in Stuttgart nicht an bebaubaren Flächen, es mangelt an der Nutzung der bestehenden bebaubaren Flächen, welche durch zu restriktive Bebauungspläne unterbunden wird.
Interessanterweise sind in der Regel die am dichtesten bebauten Stadteile die beliebtesten, so sie kein Lärmproblem durch MIV haben. -
So so, als reinen Kommentar soll man deinen Beitrag ansehen. Dann betrachte mal meine Antwort auch als bloßen Kommentar:
Man muss schon realitätsferne Ansichten haben oder in einer wohlhabenden Familie aufgewachsen sein & weiterhin auch wohlhabend sein, um Sprüche wie "funktioniert doch auch" und "einfache Arbeiter sollen dann halt weiter außerhalb wohnen" vom Stapel zu lassen.
Es ist (mittlerweile kann man bei einigen Städte leider auch "war" schreiben) eine der großen Pluspunkte deutscher Städte, dass sie eine sehr durchmischte Bevölkerungsstruktur haben, wo auch die "einfachen Arbeiter" zentrumsnah wohnen können (respektive konnten). Und dies kann man in sozialer und städtebaulicher Hinsicht nicht hoch genug einschätzen, ohne jetzt in Details eingehen zu wollen.Die Reaktion finde ich nun doch ein wenig sinnentstellend. Ich habe das weder befürwortet, noch in irgendeiner Weise für positiv befunden. Ich habe lediglich gesagt, dass es funktioniert.
Dass "einfache Arbeiter" außerhalb wohnen SOLLEN, habe ich auch nicht gesagt. Ich habe lediglich beschrieben, wie es anderswo funktioniert.
Eine solche Reaktion wollte ich eigentlich vermeiden. Ich sehe das Thema sachliche und wertneutral. Eine persönliche Wertung habe ich nie abgegeben.
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Nun, leider sind es oft die vermeitlich "sozial" eingestellten Leute, die dann auch keine hohen Häuser für preisgünstigen Wohnraum haben wollen, und auf Reihenhäuschen und Bungalows in Innenstadtnähe bestehen, und alles was dichter ist als "Investorenarchitektur" verteufeln die nur dazu da ist die Mieten zu verteuern - und die dann nicht merken dass genau sie es sind, die es den kleinen Leuten nicht erlauben in der Stadt zu wohnen. Denn die Reihenhäuschen können sich dann nur Millionäre leisten. Oder einige wenige höchstgeförderte Sozialmieter, die den sechser im Mietlotto gezogen haben.
Anderstherum wird ein schuh draus: wie erreicht man die erforderliche Dicht ohne bei der Lebensqualität abstriche machen zu müssen. Womit man dann schnell bei der Frage ist: was gehört bei einer Stadt, einem Gebäudeblock, bei einem Gebäude eigentlich wo hin, und ist das im bestand immer am richtigen platz - und was geht heute alles besser. Und vor allem: wo wird fläche verschwendet, suboptimal genutzt, wo bestehen unsinnige Gewohnheitsrechte. Geht man durch die Stadt wird man da eingentlich ständig fündig.
Nur im Gemeinderat scheint immernoch die Meinung vorzuherrschen, dass Neubau nur auf der grünen Wiese möglich sit, und dass jeder Not-wiederaufbau von nach dem Krieg unbedingt zu schützen ist von bauwiligen. -
Irgendwie scheint es in jedem Unterforum die gleiche Diskussion zu geben, ob Stuttgart, München, Hamburg, Köln oder sogar Berlin. Es ist also offensichtlich kein regionales Problem, sondern eher ein "Deutsches".
- Wir sehnen uns nach Urbanität, Multikultur, Esprit, wollen dem stereotypen Bild des Deutschen entfliehen, dem strengen, leistungsorientierten Alltag ( Hervorragend für die Wirtschaft, ernüchternd auf Dauer für die Lebenskultur). Und doch setzen wir meistens begeistert auf Emotionslosigkeit und Sachlichkeit. Warum? Weil wir das einfach am Besten können und damit eigentlich recht zufrieden sind. Wir haben Spaß am Sparen, reduzieren gern auf das Wesentliche, ein Sommerurlaub auf Malle oder in Rimini genügt zur Abwechslung.
- oder sind die äußeren Umstände schuld: ist die Wirtschaftskraft schuld an Zweckbauten, verhindert der Wettbewerbsdruck durch die Globalisierung oder die Vorschriften beim Bau den Gestaltungswillen, die Zelebration der Baukunst?
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Denke nicht, daß Emotionslosigkeit und Sachlichkeit urdeutsche Eigenarten sind.
Man denke an die verwinkelten mittelalterlichen Stadtbilder landauf, landab. Die Epoche der Romantik, welche in Deutschland ihren Höhepunkt hatte. Dazu freilich Klassik, aber auch Sturm und Drang sowie Expressionismus. An die prächtigen Bauten bis zur Gründerzeit. Daneben mitunter leider politisch ziemlich emotionale und extreme Weltanschauungen.
Auch zahlreiche Philosophen und kreative Erfinder samt Erfindungen zeugen nicht gerade davon. Natürlich wird eine Erfindung erst richtig erfolgreich, wenn sie mit der nötigen Sachlichkeit oder Effizienz gepaart wird. Emotion und Sachlichkeit müssen sich nicht ausschließen. Dennoch steht hier oft die Kreativität, die Marktführerschaft, das besondere Design am Anfang - anders etwa als bei "Nachahmernationen", wo Emotionslosigkeit und Sachlichkeit viel stärker zum Erfolg beitragen müssen. Übrigens sind die Deutschen nicht durch Malle-Trios alleine zu Reiseweltmeistern geworden. Das Walzer-Sisi-Sacher-hafte Österreich ebenfalls historisch deutsch.Mag sein, daß die Nachkriegszeit einen anderen und vielleicht zutreffenden Eindruck dank "Made in Germany", Effizienz, nüchterner Finanzpolitik und auch negativ durch die vielfach lieblos gebombten und wiederaufgebauten Städte samt dazugehöriger Architekteneinfalt vermittelt. Dann wäre es jedoch immer noch eher ein phasenweises und kein völkisches Problem.
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Naja, Mietskasernen waren auch früher eher Schmucklos - nur wurden die meisten davon die früher gebaut wurden bis heute schon wieder abgerissen. Die schön geratenen Exemplare überleben meist länger.
Was hinzukommt: man traut sich heute nicht mehr zu zeigen was man hat, dass man "es geschafft hat" - entsprechend sehen die Häuser aus. Das ist manchmal eines der wenigen Dinge die mir in russland gefallen. WEnn ein stilloser Russe mit Kohle Lust auf ein Barockschlösschen hat, baut er sich ein oft durchaus stilvolles Barockschlösschen.
Oder was im sonst gerade so gefällt. Man stelle sich vor ein DAX-Vorstand würde sich das getrauen... -
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Danke für die Updates wieder mal
Auf dem Modell gefiel mir das Palais am Reitweg allerdings noch besser, vor allem die tatsächliche Farbgebung überzeugt nicht wirklich.
Ist freilich immer noch ein erfreulicher Neubau in einem Stil, den man in manch anderen Orten viel häufiger sieht. Wäre schön, wenn es ein Auftakt auch in Stuttgart wäre, dem scheint aber nicht so.Überraschung im Westen, der Umbau in der Breitscheistraße gelingt, die Balkone machen's!
Naja, da wäre mir Abriß lieber gewesen. Die Balkone können die öde 60er-Optik nicht wesentlich hochziehen. Dieses Graubraun - fürchterlich. Da wünschte man sich sogar versetzte Fenster. Mehr noch: Die Balkone mögen ihr Gebäude etwas aufwerten, sind dem Straßenbild jedoch eher abträglich.
Ist das nicht das Loft-Projekt mit erheblicher Investitionssumme, ~30-40 Mio, ehemaliges Schulamt, wenn ich recht erinnere?