^^an sich ok, aber spätestens beim Graubraun vergammelter Plattenbauten hört der Retro-Chic auf (bzw. sollte aufhören).
Wohnungsbau (Sammelthread)
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^^ Hätte nichts gegen Abriss. Der Bestand jedoch hatte viel Bruttogeschossfläche - deutlich mehr als man jemals nach einem Abriss für einen Neubau gestatten würde. Den Klotz konnten sich die Investoren also nicht entgehen lassen. Leider bestand das Gebäude fast nur aus Fenstern, was die Gestaltungsmöglichkeiten einschränkt. Jedes zweite Fenster zuzumauern, bzw. versetzte Fenster zu schaffen (wäre gut) stand wahrscheinlich nie zur Debatte (womöglich auch aus statischen Gründen?!). Die Balkone, deren Form und Anordnung, dazu die Glasbrüstungen, entschärfen das ganze doch. Die Farbgebung ist natürlich sehr schwach!!!
Was das Palais am Reitweg angeht, so war ich ja sehr skeptisch! Nun war ich überrascht wie ausgewogen und detailliert der Bau herüberkommt. Live wirkt der Neubau sehr gut. Wirkt als stünde das Haus schon Jahrzehnte! Gelungen.
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Ja, viel besser - auch wenn ich den Vorzustand nicht kenne
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Da das zur Verschönerung in der Forststraße gut passt:
Auch in der Christophstraße wurde schon vor einer Weile eine
Fassade erneuert, auch hier eine deutliche Verbesserung:Vorher:
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^ Oh, da liegen echt Welten dazwischen. Gefällt mir ganz gut, dieses Holz(?) ist aber etwas gewöhnungsbedürftig. Die hohen Fenster lockern die Fassade nett auf.
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Stimmt, am Haus in der Christophstraße bin ich auch schon vorbei gelaufen. Ist schon einige Wochen her die Sanierung, hatte ich selber vergessen. Ist sehr gelungen, enorme Aufwertung zum Vorzustand. Das Holz wirkt wertig, wenn auch ohne Bezug zur Umgebung.
Der Vorzustand in der Forststraße war nicht der Rede wert, wie die beiden Nachbarbauten im Bild. -
Um die Böblinger Straße aufzuwerten, will Hofbräu einen "Wohnpark" bauen, wie die Stuttgarter Nachrichten berichten. Der Entwurf von Steinbrink Krumpe Architekten könnte tatsächlich eine Aufwertung für Heslach bedeuten. Allerdings dauert es noch, bis Hofbräu ausgezogen ist und verkauft hat, noch, Baubeginn frühestens 2018.
Trotz der guten Entwürfe für diese Stelle und der geplanten Wohnbebauung sind SÖS/Linke/Stadtisten im Bezirksrat gegen den Plan von Hofbräu. Diese fordern, die Stadt solle das Grundstück kaufen um die Pläne und den geplanten "optischen Fremdkörper" zu verhinden. Man befürchtet Gentrifizierung. Quelle: StN
Es ist einfach unglaublich. Da plant ein privater(!) Investor dringend benötigte Wohnfläche(!). Und dem Bezirksrät fällt nichts besseres ein als zu versuchen die Pläne verhindern und Steuergeld zum Fenster rauszuwerfen.
Gentrifizierung ist für mich an dieser Stelle übrigens kein Argument: da an der Adresse bisher Gewerbe angesiedelt ist, werden genau dort auch keine Ureinwohner vertrieben. Eigenwillig finde ich auch die Interpretation der SÖS, die "den Charakter Heslachs durch die Pläne von Hofbräu gefährdet" sieht - speziell angesichts des überaus hässlichen Hofbräu-Gebäudes um das es hier geht. Wenn das der "Charakter Heslachs" sein soll dann gute Nacht.... -
Mit Verlaub, das siehst Du falsch. Dort werden teure Wohnungen gebaut, die Einkommensstarke anziehen. Als nächstes kommen Reformhäuser statt Discounter und noch mehr Reiche wollen dort wohnen, was wiederum die Mieten im Umfeld steigert. Am Ende wohnen dort nur noch Millionäre und die Armen werden in die so steile wie schlecht erschlossenen Halbhöhenfavela vertrieben. Das sind eben gute Theoretiker von SÖS/Linke, die blicken's. Ist wie mit den Voraussagen des kommunistischen Manifests: Auch alles so gekommen. In etwa.
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Wohnungsbaugenossenschaften gegen Kuhn
Auf das Interview mit Fritz Kuhn in der StZ neulich gibt es heftige Reaktionen seitens der Wohnungsbaugenossenschaften.
Diese kritisieren dass die Stadt ihnen nicht auf Augenhöhe begegnet. Kuhn wird vorgeworfen sich lediglich auf Sozialwohnungen zu konzentrieren, so dass nur noch Sozialwohnungen und andererseits teure Wohnungen gebaut werden würden. Die Mittelschicht mit normalen Berufen wie Polizisten oder Krankenschwestern würden dabei zu kurz kommen.
Der Stadt wird konkret vorgeworfen zu hohe Bauauflagen und Anforderungen zu haben, zu viel für städtische Grundstücke zu verlangen und Baugenehmigungen zulangsam zu erteilen.Ich finde diese Kritik sehr verständlich und berechtigt. Speziell um die Bauauflagen und die Genehmigungsdauer könnte sich Kuhn schon kümmern. Braucht man z.B. wirklich in jedem Gebäude Stellplätze für Autos UND Fahrräder (sogar Wetterfest) UND Rollatoren (FAZ dazu)? Man sollte ihn daran messen.
Nebenbei bemerkt: Kuhns ausrichtung auf Sozialwohnungen ist eigentlich überraschend. Da sind viel weniger Personen betroffen als in der Mittelschicht. Auch aus Wahl-strategischen Überlegungen scheint das wenig sinnvoll.
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Genau die gleiche Entwicklung gibt es auch in München und wohl auch in den anderen großen boomenden deutschen Städten. An allen Ecken und Enden wird Wohnraum für sozial schwache oder eben in der Luxusklasse errichtet. Für die Mittelschicht (die größte Bevölkerungsgruppe in wirtschaftlich erfolgreichen Städten) entsteht im Vergleich dazu recht wenig.
Die Gründe mögen vielleicht darin liegen, dass es für Investoren einerseits natürlich mehr Rendite abwirft, wenn sie 10.000 Euro pro qm verlangen können anstatt 6000 Euro, andererseits die städtischen Auflagen für den notwendigen Sozialanteil teilweise derart hoch sind, dass für eine insgesamt positive Bilanz dem Investoren die Mittelschicht ziemlich egal ist.
Von städtisch errichtetem Wohnraum brauchen wir gar nicht anfangen. In München gibt es mittlerweile drei verschiedene städtische Wohnprogramme, die allesamt die Förderung des sozialschwachen Sektors bedienen, jedes Programm muss einen gewissen Anteil in Neubaugebieten erreichen. Das Problem dabei ist, dass die Förderung sich nach dem Einkommen bemisst. Die Mittelschicht trägt somit die vollen Auswirkungen der Wohnungsknappheit, bei vielen Leuten ist es sogar so, dass am Monatsende weniger übrigbleibt, als bei Besitzern einer geförderten Wohnung aber mit wesentlich geringerem Einkommen.Gefährliches Spiel wie ich finde, durch die anhaltend hohen Mieten (und Kaufpreise) die die Mittelschicht allein tragen muss, geraten auch von dort viele Menschen in die Förderprogramme und müssen von der Stadt unterstützt werden. Soweit ich weiß hat aber auch Stuttgart nicht unendliche finanzielle Mittel.
Die Förderung der Sozialschwachen ist absolut sinnvoll und notwendig. Dabei sollte aber nicht die Mittelschicht verdrängt und vernachlässigt werden. Ich kann jetzt hier nicht für Stuttgart sprechen, in München zumindest hat die Rot-grüne Regierung das seit vielen Jahren verschlafen, das Resultat sieht man jetzt: bestes Beispiel: Ex Heizkraftwerk Müllerstraße, 300m vom Viktualienmarkt: im Hochhaus und Sockelbau ausschließlich Luxuswohnungen, im Nachbarbau ggü. ausschließlich Sozialwohnungen.
Schwieriges Thema auf jeden Fall. Ich wüsste jetzt auch nicht genau wie man das lösen bzw. im Ansatz angehen könnte. Langsam bezweifle ich auch ob das Dogma: "mehr bauen, mehr bauen, mehr bauen" wirklich Abhilfe schaffen würde oder ob es einfach nur noch viel schneller viel mehr Menschen anzieht und im Endeffekt sich bei den Verhältnissen wenig bis gar nichts ändert. Was meint ihr?
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MiaSanMia, danke für deine Antwort. Ja, ich sehe das so ähnlich wie du und finde das auch gefährlich. In Stuttgart z.B. müssen immer 30% aller Wohnungen geförderte Wohnungen sein (nicht nur Sozialwohnungen, auch sogenanntes günstiges Wohneigentumsprogram, aber trotzdem). Die geförderten Eigentumswohnungen sind eher was für die Mittelschicht, aber verstehen tue ich das Konzept trotzdem nicht.
Ich denke das Problem liegt eben daran, dass durch die vielen Vorgaben (Fahrradsstellplätze und so) die Baukosten immer weiter steigen. Gleichzeitig müssen außerdem noch die vorgeschriebene Sozialwohnungen usw. mit bezahlt werden. Laut Baubranche, wie ja auch in dem Artikel oben (der da) geschrieben wird, sind daher für Wohnungsbauprojekte die reinen Baukosten bei ca. 3800€/qm angekommen. Ob die Zahl jetzt exakt stimmt oder nicht (die wird zwar oft erwähnt) ist gar nicht so wichtig: der Punkt ist doch, dass man damit nicht mehr günstig bauen oder vermieten kann. Ich denke also die Stadt hat es selbst in der Hand. Man könnte ja manche Vorgaben wieder abschaffen, oder eben einschränken (wie gesagt: warum brauch die selbe Wohnung einen Fahrrad-, PKW und einen Rollatorstellplatz?). Wegen mir auch gerne abhängig vom Wohnungspreis bzw. der Miete die verlangt wird.
Die Frage ist auch, ob die vorgeschriebenen Sozialwohnungen nicht eventuell einen großen Teil zu den hohen Kosten beitragen. Falls das so ist könnte man doch für "günstige" Mittelschichtprojekte die Vorgaben auch an dieser Stelle etwas reduzieren oder mehr Flexibilität bieten? Ziel müsste sein auf Baukosten von max. 3000€/qm zu kommen. Dazu muss man sicher auch eine höhere Höhe erlauben.Um noch deine Frage auf zu greifen ob "mehr bauen" denn wirklich hilft: vermutlich ja, die Frage ist allerdings ob es je genug ist. Das liegt an der boomenden Wirtschaft in München und Stuttgart. Man könnte alternativ auch Firmen motivieren in die ausblutenden Regionen Ost-Deutschlands zu ziehen. Dann würden die Leute dort bleiben, dort stehen schon Häuser. Diese Häuser würden dann nicht verfallen, sondern bewohnt werden. Im Moment werden in Stuttgart im Grunde Häuser gebaut die dann andererorts nicht mehr benötigt werden. Für mich wäre das durchaus in Ordnung.
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Die Ärmsten, Arbeitslosesten und Freizeitreichsten haben oft schon die trendigsten Smartphones, Klamotten und Frisuren. Wäre echt unpassend, wenn sie dazu nicht citynah wohnen könnten. Scheint der Sozialstaat gefordert.
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Nun, wenn die dort schon wohnen sollen, muss man eben wenigstens acuh erlauben, dass die dafür benötigten Wohnungen im Gebiet der bestehenden Bebauung auch gebaaut werden können. Wozu man höher, tiefer und dichter bauen muss als heute. Intelligente lösungen sind gefragt, und neue Bebauungspläne. Mit dem von 1904 kommt man heute nciht mehr weiter, mit dem von 1954 auch nicht, und auch der von 2004 ist schon Altpapier wenn mans richtig betrachtet.
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Reverse-Gentrifizierungs-Modellstädtle
Könnte man nicht unter grüner Führung aus Stuttgart ein Reverse-Gentrifizierungs-Modellstädtle machen?
Wer sich ein Auto leisten will und kann, wird ins Umland weggentrifiziert. Dauert natürlich seine Zeit, aber bei den Neubauten sollte als erster Schritt konsequent auf Garagen verzichtet werden und zwar komplett. Zusätzlich könnten im Bestand Zwischenwände eingezogen und Tiefgaragen zu Kellerräumen umfunktioniert werden. Wegen Bestandsschutz immer erst bei Mieterwechsel oder freiwillig durch Anreizprogramme.
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Laut StZ wird das Bürgerhospital zum Flüchtlingsheim auf unbestimmte Zeit. Auch im Olgäle befinden sich zur Zeit Flüchtlinge die wohl ins Bürgerhospital umquartiert werden sollen. Meine Prognose: Beide Bauprojekte werden gecancelt und für Jahre als Flüchtlingsunterkünfte gebraucht. Bei 97.000 Asylanten die alleine DIESES Jahr in BaWü untergebracht werden müssen kann man sich kaum vorstellen, dass das Land, bzw. die Stadt diese Flächen entbehren kann. Die Bundesregierung hat die Prognose für den Flüchtlingsansturm derweil auf 750.000 Flüchtlinge für dieses Jahr angehoben. Wohlgemerkt gilt es auch immer noch die Flüchtlige für letztes Jahr und für nächstes Jahr unterzubringen. Da frage ich mich schon wie sich manch einer das eigentlich vorstellt?
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^^
Max-BGF:Nun, ich könnte mir das in einem kleinen Areal z.B. die Stuttgarter City selbst, vorstellen. Etwa auf 1km^2. Gleichzeitig sollten dann allerdings so viele Straßen wie möglich für den MIV gesperrt werden. Da im Zentrum aber wahrscheinlich vorwiegend betuchtere Personen wohnen und diese nur ungern auf ihren ML oder Boxter verzichten wollen, könnte dies sogar zu einer besseren Sozialstruktur führen. Schwer vorherzusagen ob es ein Verkehrschaos geben würde und ob sich die Politik überhaupt einen Schritt in diese Richtung bewegt.
Gibt es in der Stuttgarter City (Altstadt sozusagen) eine nennenswerte Anzahl an Parkhäusern? Diese könnte man entfernen und so einerseits obigen Vorschlag berücksichtigen, andererseits mehr Wohnraum schaffen.
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Das Thema Flüchtlingsunterbringung scheint hier im Forum wohl noch nicht angekommen zu sein. Erstaunlich, da dieses Thema wohl das bedeutenste Städtebauliche Thema der nächsten Jahre werden wird. Vielleicht will sich hier im Forum aber auch einfach Niemand an diesem Thema die Finger verbrennen. Unterdessen möchten SÖS/Linke den Eiermann-Campus zum Flüchtlingsheim umfunktionieren. Die Grünen würen Flüchtlinge stattdessen lieber in den Messehallen der Landesmesse unterbringen. Boris Palmer schlägt statt dessen Enteignungen von Wohnungen vor. Alle Pläne werden offiziell nicht weiter verfolgt – vorerst. Denn die Flüchtlingszahlen steigen weiter und der Winter naht der einen Aufenthalt in vielen nicht Winterfesten Notunterkünften unmöglich macht.
Quelle: StZ
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Enteignung von Wohnungen? Na das wird dieses Thema sicherlich noch populärer machen
Den Eiermann-Campus zu nutzen ist nicht die blödeste Idee. Der steht immerhin leer.
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Als erstes geht es nur um die Beschlagnahmung von leerstehenden Wohnungen. Aber im nächsten Schritt könnte auch eine Zwangsunterbringung in leerstehenden Zimmern angeordnet werden. Sporthallen, Messehallen und derweiteren werden ja zur Zeit massenhaft zur Unterbringung in Beschlag genommen. Es ist unfassbar wie blauäugig man in Deutschland die Unterbringung von 800.000 Menschen pro Jahr, bei praktisch kaum sozialem Wohnungsbau betrachtet. Man darf ja auch nicht vergessen das es sich hier nicht um 800.000 Menschen verteilt auf einen längeren Zeitraum geht, sondern das auch nächstes Jahr mindestens wieder 800.000 Menschen kommen werden, sofern die Politik die Vorzeichen nicht ändert! Darüber hinaus steht jedem anerkannten Flüchtling das Recht auf Familienzusammenführung zu! Ehefrau, Kinder und Eltern dürfen nachgeholt werden und müssen ebenfalls untergeracht werden. Den Vorschlag Flüchtlinge in leeren Landstrichen anzusiedeln halte ich zudem für eine absolute Luftnummer, da für anerkannte Flüchtlinge in Deutschland die Freizügigkeit gilt, und es diese Erfahrungsgemäß eben auch in die großen Städte zieht. Die Stadt verhandelt übrigens zur Zeit mit den Festwirten auf dem Wasen das diese die Festzelte über den Winter stehen lassen. Diese sollen dann nach Vorstellung der Stadt als Massenunterkunft genutzt werden.