Barlachstadt Güstrow: Bauprojekte und Stadtplanung

  • Zustand Brandhaus Gleviner Straße 3

    Das Brandhaus in der Gleviner Straße 3 hat sich in den letzten Monaten zu einem Problemfall entwickelt (zuletzt in #199). Seit dem verheerenden Brand in der Nacht zum 11. Februar ist die Gleviner Straße in diesem Bereich gesperrt. Lediglich Fußgänger können auf der anderen Straßenseite unter einem schützenden Gerüst den Ort passieren. Die Gefahr ist weiterhin hoch, dass Teile der Fassade auf die Straße stürzen könnten. Das Ermittlungsverfahren der Polizei ist noch immer nicht abgeschlossen. Solange wird die Situation in der jetzigen Form bestehen bleiben müssen, was insbesondere umliegende Gewerbetreibende erzürnt.


    Nachdem das Denkmalamt dem Gebäude im Frühjahr den Denkmalstatus aberkannte, kochte in der Presse eine Diskussion hoch, dass trotz der gravierenden Schäden der Erhalt der noch bestehenden Substanz forciert werden müsse. Das beträfe einerseits die Straßenfassade und andererseits den nahezu vollständig erhaltenen Seitenflügel, der noch seiner Entstehungszeit entspricht. Die Stadt hat dem Eigentümer eine hohe Förderung in Aussicht gestellt, sollte dieser das Haus sanieren wollen, und ist bereits mit dem Sanierungsträger in Kontakt getreten, um ein Erhaltungskonzept auszuarbeiten. Auch der Eigentümer der Gleviner Straße 1 und 2, die Schelfbauhütte Schwerin, deren Sanierungsvorhaben im obigen Beitrag vorgestellt worden ist, hat angeboten, das Grundstück samt Ruine zu erwerben.


    Der Eigentümer selbst beabsichtigt vor dem Hintergrund der starken Zerstörung der Bausubstanz jedoch, das Gebäude abreißen zu lassen. Ein möglicher Neubau könne sich dann einerseits am historischen Vorbild orientieren (Variante 1) oder ein ganz neues Gesicht erhalten (Variante 2). Aufgrund des Verlustes des Denkmalstatus ist ein Abriss grundsätzlich möglich. Er hat einen Abrissantrag eingereicht, der nun durch die Stadt beurteilt werden muss. Aufgrund des unhaltsamen Zustands der Gleviner Straße sieht sich der Eigentümer verstärkt Anfeindungen ausgesetzt und möchte eine schnelle Lösung der Sachlage erreichen.
    Sollte die Stadt dem Abriss zustimmen, muss sie hierfür eine sanierungsrechtliche Genehmigung erteilen, da sich das Gebäude im Bereich eines förmlich festgeschriebenen Sanierungsgebietes befindet.
    Zuletzt hatte die Stadt angekündigt, das Grundstück selbst kaufen und das Gebäude sanieren zu wollen.


    Das Kind ist also noch nicht ganz in den Brunnen gefallen. Es besteht noch Hoffnung, dass das Haus gerettet werden kann.
    Die nachfolgenden Fotos machen deutlich, wie stark das Haus und die Umgebung in Mitleidenschaft gezogen worden sind. Die Straßenpflasterung wächst allmählich zu.





  • Sanierung Gleviner Straße 9

    Eine erfreuliche Fassadensanierung bahnt sich in der Gleviner Straße 9 an der Ecke zur Grepelstraße an, zumindest lassen erste, aufgestellte Gerüste das vermuten. Das Gebäude hatte zuletzt zahlreiche Abplatzungen und Fehlstellen an der Fassade zu verzeichnen. Da direkt gegenüber die Hausnummer 10 in den letzten Monaten ebenfalls umfassend saniert worden ist (Beitrag folgt unten), würde sich hiermit die Eingangssituation in die Grepelstraße deutlich aufwerten. Wir bleiben gespannt.



  • Sanierung Gleviner Straße 10/Grepelstraße 17

    Ein wahrer Augenöffner ist die fertigestellte Gleviner Straße 10 geworden, die im letzten Beitrag #186 noch hinter Gerüsten versteckt war! Die gesamte Straße ist um ein Kleinod reicher geworden. Die Sanierung ist hervorragend durchgeführt worden und die aufwändig gestaltete, neogotische Fassade mit der Kombination eines hellen Gelbtones mit ochsenblutroten Fenstern und Türen sticht schon von weitem ins Auge. Die zweite Aufnahme von 2015 zeigt den Zustand vor der Sanierung.


    Das im Kern aus dem Jahr 1618 stammende Gebäude wurde durch ein Ärztepaar aus Rheinland-Pfalz saniert, die auch für die Sanierung der Häuser Am Berge 10-12 vor acht Jahren vorantwortlich waren (Thema im allerersten Beitrag dieses Strangs). Im Juni konnten bereits alle Mieter in die zwölf vorhandenen, individuellen Wohnungen einziehen. Im Inneren des Gebäudes wurden viele historische Details erhalten. Auch der großzügige Eingangsbereich im Erdgeschoss mit einer imposanten Treppenanlage und Portalsäulen ist behutsam restauriert worden.


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    Wer genau hinschaut, erkennt, dass an der Fassade zur Grepelstraße im zweiten Obergeschoss drei neue Fenster hinzugekommen sind. Mich würde die Raumaufteilung in diesem Geschoss sehr interessieren, da im Bereich der Hauptfassade im zweiten OG lediglich winzige Schartenfenster vorhanden sind. Das Gebäude macht in jedem Fall einen herrschaftlichen Eindruck. Auf dem obigen Bild ist auch zu sehen, dass ein Zierobelisk auf der Dachkante aufgrund seines guten Zustands nicht überarbeitet worden ist. Alle anderen Zierelemente sind in einer Werkstatt aufgearbeitet worden. Dazu gehört auch die Vergoldung der sich nach oben hin verjüngenden Kanneluren an den Pyramidenseiten.


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    Das nachfolgende Foto ist aus dem Jahr 2005 und zeigt, wie heruntergekommen das Gebäude damals vor über 10 Jahren bereits war. Der gesamte Bereich macht nun wieder einen ordentlichen Eindruck.


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    Der Zugang zum Innenhof erfolgt über die Grepelstraße 17. Auch hier lohnt sich nochmal ein Vergleich mit der Situation vor der Sanierung. Soweit ich das beurteilen kann, sind damit in der Grepelstraße äußerlich alle Wohngebäude in einem sanierten Zustand.


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    Die kleine Sandsteinfigur, der vor einigen Jahren die Lanze gestohlen worden ist, steht nun wieder in vollständiger Montur an ihrem Platz und blickt auf die Kreuzung hinab.


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  • Neubebauung Gleviner Straße 13 und 14

    Das Neubauvorhaben der Wohnungsgesellschaft Güstrow in der Gleviner Straße 13/14 ist nun ebenfalls zum Abschluss gekommen (zuletzt in #185). Das Gebäude präsentiert sich straßenseitig mit einer Dreifarbigkeit aus Orange, Weiß und mattem Grau.
    Es ist schön, dass diese Lücke nun endlich geschlossen ist. Meine Kritik an diesem Entwurf bleibt dennoch bestehen. Ich kann nicht nachvollziehen, warum eine Dreiteiligkeit in der Fassade angedeutet wird, obwohl es an dieser Stelle nie drei Häuser gegeben hat und der Neubau ebenfalls nur eine interne Erschließung hat. Hinzu kommt, dass keine Fassade für sich gestalterisch ansprechend erscheint. Es findet insbesondere beim Mittelteil eine wahllose Anordnung von Fenstern statt, die zu einer starken Beliebigkeit führt. Der Bau orientiert sich nicht an grundsätzlichen Gestaltungs- und Proportionsprinzipien, die man auch in der Gleviner Straße überall findet (Symmetrie, Abwechslung in der Dachgestaltung, Klarheit in der Fensterwahl, Betonung des Eingangs). Das Ausschwenken der mittleren Fassade erschließt sich mir leider ebenso wenig. Der Neubau schafft es in meinen Augen nicht, sich gegenüber den zahlreichen, herausragenden Gebäuden der Gleviner Straße zu behaupten.


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    Auf dem nachfolgenden Bild wird ein haustechnisches Detail deutlich, dass nun dazu führt, dass der Gesamteindruck der Straße negativ beeinflusst wird. Die Rede ist von diversen Lüftungsklappen, die die Fassade des Neubaus Gleviner Straße 13/14, aber auch des bereits fertiggestellten Eckgebäudes zur Langen Straße (zu sehen im Hintergrund) zieren. Diese dienen der kontrollierten Wohnraumlüftung, bei welcher für jeden Raum über diese Klappen ein Luftaustausch stattfindet. Der Nachteil dieser dezentralen Lüftungsvariante ist eine Arie an Kunststoffklappen, die bei einer zentralen Wohnraumlüftung nicht vorhanden wären. Alternativ könne eine Lüftung auch über spezielle Geräte, die in die Fensterlaibungen eingesetzt werden, erfolgen. Hier sollte die WGG bei zukünftigen Projekten mehr Gestaltungswillen zeigen und auf die nun sichtbare haustechnische Lösung verzichten. Im Einfamilienhausbau ist diese Thematik aus architektonischer Sicht akzeptabel, im Mehrgeschosswohnungsbau sollte man aber, wenn möglich, darauf verzichten.
    Ich finde es zudem problematisch, dass bei jedem Projekt der WGG die Farbe Orange in die Fassaden eingearbeitet wird. Im südlichen Abschnitt der Gleviner Straße überwiegt dadurch nun das Orange die Häuserfassaden.


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    Zum Abschluss möchte ich noch ein Foto aus vergangenen Tagen präsentieren, welches die damalige Baulücke und den nördlichen, historischen Nachbarn, den man für das Bauvorhaben abgebrochen hat, zeigt.


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  • Sanierung Lange Straße 45 und 46

    Ein wunderbares Sanierungsprojekt ist Anfang dieses Jahres auch in der Langen Straße 45 und 46 zu Ende gegangen (zuletzt in Post #188). Die beiden historischen und denkmalgeschützten Häuser komplettieren nun den in Gänze durchsanierten Gebäudebestand der Langen Straße. Das Ergebnis hatte man im letzten Beitrag zu diesem Projekt der Schelfbauhütte Schwerin bereits sehen können. Heute folgen nochmals vergleichende Aufnahmen, die den Sanierungserfolg verdeutlichen werden.


    Ich hatte bei beiden Objekten die Hoffnung auf einen Erhalt fast aufgegeben. Umso schöner, dass der Bestand auf lange Zeit gesichert und bewohnbar gemacht werden konnte. Hervorragend ist die Aufarbeitung aller Details, insbesondere der filigran gestalteten Eingangstüren.



    Die Aufnahme aus dem Jahr 2013 macht sichtbar, dass bei der Nummer 46 im Giebelbereich Gesimsbänder wieder hergestellt worden sind. Insgesamt schien es mir, als wenn die Hausnummer 46 (Haus mit gelber Fassade) in einem schlechteren Zustand war.




    Es folgt nochmals ein Vergleich aus einer anderen Perspektive:





    Die nachfolgende Aufnahme zeigt den guten Sanierungsstand in der gesamten Langen Straße.


  • Sanierung Am Berge 2, "Alte Schmiede"

    Ein äußerst erfreuliches Bild zeigte sich dieser Tage am historischen Ziegenmarkt in der Straße Am Berge 2. Die Sanierung eines der letzten stark gefährdeten, aber äußerst bedeutenden Häuser hat begonnen! Der Güstrower Bürgermeister, dessen Familie in der Baubranche tätig ist und der sich selbst seit seinem Amtsantritt vor über zehn Jahren die Altstadtsanierung als Hauptziel auf die Fahnen geschrieben hat (ein großes Dankeschön an dieser Stelle für das Engagement und die unglaubliche Entwicklung der letzten Jahre), ist vor einiger Zeit in einer öffentlichen Ausschreibung als neuer Eigentümer der denkmalgeschützten Immobilie hervorgegangen und möchte bis ins kommende Jahr hinein das zweigeschossige Fachwerk-Traufenhaus aus dem 18. Jahrhundert komplett sanieren.


    Ich möchte zunächst ein Foto aus der Zeit vor der Sanierung zeigen, damit man sich ein Bild von dem Objekt machen kann. Auf der Seite zur Baustraße hin ist das Fachwerk offengelegt und offenbart die Höhe des mächtigen Mansarddachs. Zum Ziegenmarkt hin ist das Gebäude um etwa 1800 mit einer sehr schlichten, klassizistischen Putzfassade verändert worden. Die repräsentative Eingangstür stammt ebenfalls aus dieser Zeit. Im Ursprung handelt es sich übrigens um zwei Gebäude, was am leichten Fassadenknick ablesbar ist. Diese historische Teilung möchte der Eigentümer im Zuge der Sanierung wieder herausarbeiten. Es sollen zwei Stadthäuser mit jeweils einem separaten Eingang entstehen. Hierzu wird der südliche Teil eine neue Tür erhalten, was auf der weiter unten abgebildeten Bauplane sehr gut zu erkennen ist.


    Der Annexbau in der Baustraße, der erst später als Durchfahrtshaus errichtet worden ist, soll abgetragen werden, um dem kleinen Grundstück einen offeneren und helleren Hof bieten zu können. Die Lücke soll anschließend wieder mit einem kleineren Zwischenbau geschlossen werden. Gerade in diesem Bereich wird sich das Bild in den nächsten Monaten sehr stark wandeln und dem Eingang in die Baustraße ein ganz neues Gesicht geben. Die geplante Farbgebung für die klassizistische Hauptfassade lässt das Bauschild bereits erahnen. Eine Überraschung bleibt damit die Fassade und der Neubau in der Baustraße.



    Die folgenden Bilder zeigen den aktuellen Zustand des Hauses. Hinter den Gerüsten werden die momentan durchgeführten Arbeiten deutlich. Das Mansarddach hat bereits seine Abdeckung verloren. Auch das einzige, tief in die Mansarde eingeschnittene Dachfenster ist somit Geschichte. Geplant sind mehrere, sich an der darunterliegenden Fassadenrhythmik orientierende Dachgauben.



    Der Blick aus südlicher Richtung zeigt, dass im Umfeld des Objektes bereits alle Bauten saniert worden sind. In der angrenzenden Baustraße selbst haben einige Kandidaten jedoch noch eine Sanierung nötig.



    Der Name "Alte Schmiede am Ziegenmarkt" wurde übrigens gewählt, da sich einst in dem Gebäude lange Zeit eine Schmiede befand. Im späteren Verlauf sollten auch Schlachtermeister, Schuhmacher, Barbiere, Schneider und Seiler in dem Gebäude untergebracht sein. Das Bauschild präsentiert die zukünftige Fassadenoptik des Denkmals. Ich freue mich schon jetzt auf die Fertigstellung.



    In der Baustraße ist der oben erwähnte Annexbau bereits fast komplett verschwunden. Zu sehen ist auf dem nachfolgenden Bild auch der historische Nachbar mit dem, wie man mir vor vielen Jahren mal erzählte, ältesten Fenster Güstrows.




  • Neubau- und Sanierungsvorhaben Klosterhof/Armesünderstraße

    Bei dem Großprojekt der Allgemeinen Wohnungsbaugenossenschaft Güstrow-Parchim (AWG) am Klosterhof und in der Armesünderstraße sind nun nach Monaten der Planung erste, deutlich sichtbare Zeichen erkennbar (zuletzt in Post #192). Die ersten Aktionen betrafen das historische Bestandsgebäude an der Baustraße, das nach langem Ringen mit der Stadt zum Glück saniert werden soll. Rückwärtige Nebenanlagen samt hoher Grenzmauer und auch der zweigeschossige, seitliche Anbau sind jedoch abgebrochen worden. Auf diese Weise ist das Hauptgebäude und der Rest des Grundstücks mit seinen 3400 m² Fläche vorbereitet für die geplante Neugestaltung.


    In Bezug auf die Bestandsimmobilie ist eine hochwertige Sanierung immens wichtig. Dieser Posten war für die AWG bisher schwer einschätzbar, da das Unternehmen historische Gebäude in der Vergangenheit noch nicht so häufig saniert hat. Etwa 9 Millionen Euro werden investiert in die genannte Sanierung sowie in den Bau von vier weiteren Neubauten. Einen Anteil von 2,5 Millionen erhält das Projekt aus der Städtebauförderung von Bund, Land und Stadt. An der benachbarten Armesünderstraße, an welcher der Bauherr vor drei Jahren bereits den "Sonnenhof" realisierte, sollen drei Bauten mit einer modernen Architektursprache entstehen. Am östlich gelegenen Klosterhof wird ein Bau entstehen, der einer eher klassischen Bauweise folgt. Die einzigen Hinweise auf die Architektur bietet das vor Ort aufgestellte Bauschild, das die Ansicht der Armesünderstraße zeigt. Ich erahne hier leider eine Architektur, die sich an dem benachbarten Sonnenhof orientiert, den ich zu gegebener Zeit hier im Strang als nicht stadtbildverträglich bewertet hatte. Ich möchte aber kein vorschnelles Urteil abgeben und warte auf die Fertigstellung der ersten Bauten. Dies wird wohl Ende des kommenden Jahres der Fall sein, so die Aussage der AWG.


    Zunächst starten jedoch die umfangreichen Ausgrabungsarbeiten, die dazu dienen, die Geschichte des gesamten Klosterhofareals näher beleuchten zu können. Vor fast 800 Jahren wurde dieses Gebiet bereits besiedelt. Man hofft auf bedeutende Funde unterhalb der Erdoberfläche.




    Der Blick auf die Rückseite verrät, wo der Bestandsbau durch die Abrissbagger "angeknabbert" worden ist. In diesem rückwärtigen Bereich muss sich vor dem Beginn der Baumaßnahme ein verwildeter Garten befunden haben, der jahrelang nicht betreten worden ist. Nun ist also alles planiert worden. Im Vordergrund, wo auf dem Foto die Autos geparkt sind, standen vor einigen Jahren noch hässliche Flachbauten und Garagen.



    Den nachfolgenden Blick wird man nicht mehr lange haben, da entlang der Armesünderstraße drei freistehende Bauten angedacht sind, die den Durchblick auf das Güstrower Finanzamt und einzelne Wohnbauten in ein paar Monaten verdecken werden.



    Die rot gekennzeichnete Fläche auf dem Bauschild präsentiert die Fläche des bald startenden Vorhabens "Klosterhof". Rechts davon in grün ist der "Sonnenhof" realisiert worden.


  • Sanierung des Rathauses

    Seit April dieses Jahres ist das Güstrower Rathaus komplett in Planen verhüllt. Der Grund dafür liegt in der Absicht, diverse Risse und Putzabplatzungen, insbesondere im Bereich des Gebäudesockels, zu sanieren. Die Bauaufträge sind im März vergeben worden. Ein Schadensgutachten, das zuvor erstellt worden war, hatte ergeben, dass nicht der gesamte, bestehende Fassadenputz abgenommen werden muss, sondern dass eine punktuelle Ausbesserung der Schadstellen durchgeführt werden kann. Im Anschluss daran werden die Fassaden und auch die Fenster und Türen mit einem gänzlich neuen Anstrich versehen. Im Oktober sollen die Arbeiten zum Abschluss gebracht werden. Insgesamt investiert die Stadt 500 000 Euro in die Sanierungsarbeiten. Der Großteil des Geldes wird über die Städtebauförderung eingebracht, 66 000 Euro muss die Stadt aufbringen.


    Das Rathaus hat eine lange Geschichte hinter sich. Es wurde nach dem großen Stadtbrand 1503, welchem etliche Gebäude zum Opfer fiel, errichtet und besteht aus vier zusammenhängenden Giebelhäusern. Erst Ende des 18. Jahrhunderts erhielt der Gebäudekomplex seine beeindruckende, klassizistische Fassadengestaltung unter dem damaligen Baumeister David Anton Kufahl. Zuletzt wurde das Rathaus von 2000 bis 2002 komplett saniert worden.




  • Neubauvorhaben Markt 29 und Markt 30

    Einen gewaltigen Schritt vorwärts hat das Doppelvorhaben an der Ecke des Marktes zur Domstraße, Nummer 29 und 30, in den vergangenen Monaten gemacht. Im letzten Beitrag in Post #196 waren beide Häuser noch mit einem Baugerüst samt Plane oder in kahlem, unsaniertem Zustand zu sehen. An der Ecke plante der Bauherr nach dem Brand vor zwei Jahren, bei dem das historische Eckhaus unwiederbringlich verloren ging und das Nachbarhaus bis auf die Fassade abgetragen worden war, zwei Neubauten, wobei die bedeutende Fassade von Markt 30 erhalten blieb. Der Neubau an der Ecke ist nun freigelegt worden. Zum Vorschein gekommen ist ein heller, aufragender Giebelbau, dessen Fenster an der Schaufassade und an der Seite zum Grünen Winkel farblich zusammengefasst sowie durch Gesimse verbunden werden. Im Erdgeschoss, in welchem ein Geschäft Platz findet, öffnet sich das Haus durch große Fensterflächen zum öffentlichen Raum. Auf der Südseite ist der Bau deutlich geschlossener, was ich persönlich etwas abweisend finde. Hier hätte ich mir dafür eine stärkere Gestaltung gewünscht, um auf der großen, kahlen Fläche mehr Abwechslung erreichen zu können.
    Der benachbarte Bau ist noch eingerüstet, scheint jedoch auch in Kürze fertiggestellt zu werden. Durch die Planen erkennt man rote Fenster sowie eine rosé-farbene Fassade.




    Einigermaßen enttäuscht bin ich in Bezug auf die rückwärtige Fassadenkonzeption. Hier hat man meines Erachtens versäumt, die klare, symmetrische Grundgestaltung der Hauptfassade auf die andere Giebelwand zu übertragen. Die Notwendigkeit ergibt sich allein durch das Spitzdach selbst. Nun sind die Balkone, die für sich betrachtet bereits nicht zur vorderen Fassadenoptik passen, außermittig platziert und auch die Fenstergrößen und -positionen folgen keiner gestalterischen Logik. Das ist sehr schade, da durch die Schaffung des Hofes diese Fassaden ebenfalls zu sichtbaren Schaufassaden geworden sind, aber der Lage letztlich nicht gerecht werden.



    In der Straßenabfolge der Domstraße bis zum Markt fügt sich das hohe Giebelgebäude harmonisch ein. Ich bin gespannt auf das Endergebnis in Zusammenspiel mit der sanierten Nachbarfassade.


  • Sanierung Domstraße 14 / Kerstingstraße 4

    Äußerst spannend wird es, folgt man der Domstraße weiter nach Süden. An der Ecke Domstraße/Burgstraße wurde 2015-16 bereits das wuchtige, historische Gebäude Domstraße 6 anspruchsvoll zu einem Wohnhaus umgebaut und ist seitdem mit seiner hellen Fassade eine weithin sichtbare Erscheinung. Direkt gegenüber an der Ecke Domstraße/Kerstingstraße steht bis heute ein etwas unauffälliges, jedoch sehr bedeutendes Barockhaus, für welches nun eine umfassende Sanierung ansteht (Ankündigung in #181).


    Das Gebäude, welches im 18. Jahrhundert erbaut worden ist, war jahrzehntelang im Eigentum einer jüdischen Erbengemeinschaft, die in der ganzen Welt verstreut lebte. Da das Haus mit den Jahren immer mehr verfiel und seitens der Eigentümer keine Absichten zu erkennen waren, das Objekt zu erhalten, versuchte die Stadt vor dem Hintergrund des drohenden Verfalls mit immensem Aufwand die Erbengemeinschaft dahinzubewegen, es zu verkaufen, was schließlich vor einigen Jahren gelang. 2015 wurde das Haus wiederum erfolgreich an den jetzigen Eigentümer verkauft, der nun das Sanierungsprojekt angehen will.


    Und das ist dringend nötig. Zum Schutz vor herabfallenden Fassadenteilen war die Domstraße vor dem Gebäude bereits seit einiger Zeit mit einem Bretterzaun abgeriegelt. Jahrelang drang Wasser durch das beschädigte Dach in das Gebäude ein und sorgte für Schäden an der Bausubstanz. Zunächst sind in der ersten Hälfte dieses Jahres bauhistorische Untersuchungen durchgeführt worden, welche die Baukonstruktion und architektonisch bedeutende Funde innerhalb des Objekts dokumentieren sollen (etwa spätbarocke Ausmalungen). Historische Türfassungen und Türblätter sowie Holzböden sollen wo möglich erhalten werden. Die spannende Aufgabe besteht wie bei allen historischen Gebäuden darin, baurechtlich festgesetzte Aspekte des Brandschutzes und Wärmeschutzes mit der historischen Bausubstanz in Einklang zu bringen, damit gleichzeitig die Belange des Denkmalschutzes zufriedengestellt werden können.


    Die Planung sieht vor, dass bis zum Winter dieses Jahres die Sanierung des Daches abgeschlossen wird. Diverse Aufträge sind bereits vergeben worden, sodass in Kürze die Arbeiten starten werden. Im kommenden Jahr soll die Sanierung bereits abgeschlossen sein. Der denkmalgeschützte Hauskomplex der beiden eng miteinander verknüpften Gebäude Domstraße 14 und Kerstingstraße 4 wird dann in neuem Glanz erstrahlen und mit insgesamt 585 m² Fläche Platz bieten für sechs Wohnungen und eine Gewerbeeinheit im Erdgeschoss.


    Der Blick aus der Kerstingstraße in Richtung Domstraße:


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    Die nachfolgende Aufnahme ist aus dem Jahr 2009 und damit acht Jahre alt. Schon damals zeigte sich der schlechte Zustand des langgestreckten Gebäudes. Umso erfreulicher ist nun, dass es gerettet werden wird.


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  • Sanierung Schlossstraße 6

    Im weiteren Dunstkreis des Franz-Parr-Platzes gelegen, wurde kürzlich für ein im Kern aus der Renaissance-Zeit stammenden Altbau eine umfangreiche Sanierung angekündigt. Das Gebäude in der Schlossstraße 6 liegt direkt in der Sichtachse zwischen dem Barlachtheater im Norden und dem Stadtmuseum und der Wollhalle im Süden und fristete, nachdem zuletzt im Jahr 2005 ein Pflegeheim ausgezogen ist, ein trauriges Dasein. Auf den ersten Blick hat das Gebäude noch einen fitten Eindruck gemacht, doch der andauernde Leerstand und die fehlende Pflege haben dem Haus nicht gut getan. 2005 ging die Immobilie zunächst an ein Unternehmen aus Bayern, das das Objekt vor Kurzem an den jetzigen Eigentümer aus Schleswig-Holstein verkaufte. Dieser hat sich für die Sanierung des gesamten Komplexes, zu dem noch ein rückwärtiger Anbau gehört, die Schelfbauhütte Schwerin ausgesucht, die in Güstrow bereits sehr aktiv sind und nun die Planung übernommen hat.


    Das Gebäude soll zu einem reinen Wohnhaus umgebaut werden. Da das Haus denkmalgeschützt ist, muss bei der Planung und Umsetzung das Denkmalamt intensiv einbezogen werden. Die Bausubstanz selbst ist in einem guten Zustand, da das Haus in den 1990er-Jahren bereits saniert worden ist. Ziel ist es nun jedoch, in den Innenräumen den alten Charme des Gebäudes herauszuarbeiten und für die geplanten sechs Wohnungen sinnvolle Grundrisse zu schaffen.
    Äußerlich wird sich das Objekt wohl nur gering verändern. Aber lassen wir uns überraschen. Ich rechne mit einer Fertigstellung Ende des kommenden Jahres.


    Das Gebäude ist bereits eingezäunt worden. Ein Schutthaufen deutet auf Arbeiten im Gebäude oder im Hofbereich hin.


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  • Sanierung Güstrower Renaissance-Schloss

    Still ruht weiterhin der See, wenn es um die groß angekündigte, über 20 Millionen schwere Sanierung des Güstrower Schlosses geht (zuletzt in #197). Dies soll jedoch nicht den Anschein erwecken, als gäbe es hinter den Kulissen keine Fortschritte. Man ist zur Zeit mit den umfangreichen Planungen beschäftigt, die den subzessive erfolgenden Bauabschnitten zugrunde liegen. Zunächst soll das Wirtschaftsgebäude im Hof saniert und laut eines Presseberichts aus dem Februar dann schließlich Anfang 2020 fertiggestellt werden.

    Ich werde also regelmäßig über die Bautätigkeiten berichten, denn diese Baustelle wird uns noch über Jahre hinweg beschäftigen. Mit einer gesamten Fertigstellung kann im Jahr 2023 gerechnet werden.

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  • Sanierung Kerstingstraße 1

    Eine unscheinbare und ohne Erwähnung in der Presse abgelaufene Sanierung hat es in den letzten Monaten in der Kerstingstraße 1 gegeben. Meine Vermutung aus dem Beitrag #165 war also korrekt, dass es hier bauliche Tätigkeiten geben wird. Aus architektonischer Sicht ist das Gebäude straßenseitig keine Offenbarung. Da das Objekt jedoch älteren Datums zu sein scheint, was hofseitig am sichtbaren Fachwerk zu erkennen ist, und da die Sanierung im Vorher-Nachher-Vergleich doch äußerst erfreulich ist, möchte ich hier kurz vergleichende Aufnahmen ergänzen.

    Der aktuelle Blick (leider mit Fahrzeug vor der Eingangstür):


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    Im Vergleich zum vorherigen Zustand ist erkennbar, dass sämtliche Fenster ausgewechselt worden sind. Zudem hat man eine offensichtlich negotische Tür eingesetzt. Dach und Fassade sind rundum erneuert worden. Das gesamte Haus macht nun einen sehr guten Eindruck, was mir sehr gefällt.


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    Etwas unverständlich ist jedoch, warum der Briefkasten so ungünstig an der Tür befestigt worden ist.


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  • Sanierung Domplatz 11/12

    Auch am Domplatz gab es innerhalb der letzten Monate eine erfreuliche Sanierung, die den Gebäudekomplex Domplatz 11/12 betraf. Im Jahr 2014 hatte ich hier im Strang bereits zwei Posts zu diesem Objekt gebracht, als im Erdgeschoss einige Fenster durch historische Exemplare ausgetauscht worden sind (siehe letzten Post #104). Damals hoffte ich, dass auch dem gesamten Gebäude eine Sanierung wiederfahren würde. Dafür hat es nun nochmals mehr als zwei jahre gedauert, aber das Ergebnis kann sich sehen lassen.


    Die rechte, größere Hälfte des Daches ist neu eingedeckt worden. Weitere Fenster sind gemäß des historischen Erscheinungsbildes ausgetauscht worden und die Fassade hat einen schlichten, sehr angenehmen Sandton erhalten, der hervorragend mit der benachbarten Backsteinfassade des Schulgebäudes harmoniert. Einzig die beiden historischen Haustüren stechen mit ihrem kräftigen Rotton positiv hervor.

    Es folgen vergleiche Vorher-Nachher-Aufnahmen:


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    Ein uriges Bild aus dem Jahr 2013 aus der gleichen Perspektive, das die Veränderungen zeigt:


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    Das nachfolgende Foto ist aus dem Jahr 2009. Erkennbar ist hier auch die Idee der Gartengestaltung mit zwei im Bogen zulaufenden Wegen. Grundsätzlich sieht der Vorgartenbereich gerade im Sommer jedoch immer etwas eingewuchert aus, was jedoch nicht sonderlich stört.


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    Das tolle an diesem Gebäudekomplex ist auch, dass es neben dem großzügigen, begrünten Vorgarten einen noch viel größeren Hinterhof hat.

  • Sanierung Domplatz 15

    Vergleichende Aufnahmen dieses tollen, denkmalgeschützten Gebäudes am Domplatz 15 habe ich bereits vor einem Jahr in Post #182 präsentiert. Damals war jedoch noch nicht das historische Wappen restauriert worden. Des Weiteren konnte ich diesmal einen kurzen Blick auf die beeindruckende Hoffassade werfen, die allem Anschein nach noch nicht in Gänze fertiggestellt ist.


    Der Blick auf die Hauptfassade in Richtung Domplatz:


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    Das Wappen selbst befindet sich auf der Seitenfassade zur Kerstingstraße. Es präsentiert, nun in neuem Glanz, die ehemaligen Eigentümer des Hauses, Johan Georg Schauenburg und seine Gemahlin Anna Dorothea Schauenburg. Die Jahresangabe deutet darauf hin, dass das Wappen Mitte des 18. Jahrhunderts erschaffen worden ist. Die Restaurierung erfolgte nach strengsten, denkmalpflegerischen Gesichtspunkten.


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    Die Hofseite zeigt, wie bereits erwähnt, dass der Innenausbau noch weiter voranschreitet. Faszienierend ist die Tatsache, dass das Hauptgebäude im Prinzip aus zwei Gebäuden besteht, die traufseitig aneinandergebaut worden sind. Der vordere Teil zeigt sich mit einer Backsteinfassade, während der Erweiterungsbau eine Fachwerkkonstruktion aufweist. In Kombination mit der verputzten, repräsentationen Straßenfassade ist hier ein tolles Kleinod mit vielen Gesichtern wiederbelebt worden.

    Nach endgültiger Fertigstellung sollen hier drei Wohneinheiten zur Verfügung stehen.


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  • Neubauvorhaben Domplatz 18

    An der Ostseite des Domplatzes beginnen nun endlich die Bautätigkeiten, die ich bereits letztes Jahr in Post #183 ausführlich beschrieben habe. Die Wohnungsgesellschaft Güstrow (WGG) errichtet an historisch bedeutender Stelle am Domplatz 18 einen Neubau mit insgesamt 8 Wohnungen. Nachdem der bedeutende Renaissance-Vorgängerbau vor vielen Jahren einer Brandstiftung zum Opfer gefallen war, kann nun ein neues Wohnhaus realisiert werden, dessen Entwurf auf einem Architekturwettbewerb basiert, welcher vor gut 10 Jahren vor dem Hintergrund einer raschen Neubebauung ausgelobt worden war. Letztlich hat es nun dreizehn Jahre bis zur Umsetzung gedauert.


    Ein Bauschild gibt es vor Ort noch nicht. Absperrungen und insbesondere der Kran machen darauf aufmerksam, dass in Kürze die Bauarbeiten starten werden. Die Lage der Trägerbohlwände offenbaren, dass der Neubau lediglich teilunterkellert wird. Die historischen Kellerreste der Urspungsbebauung sind nach Abschluss der archäologischen Grabungen, welche in diesem Frühjahr stattfanden, entsorgt oder wieder zugeschüttet worden.


    Ich bin sehr neugierig, wie sich der doch ungewöhnliche Entwurf nach Fertigstellung, die für Ende 2018 anberaumt ist, in die historische Umgebung einfügen wird.


    Nördlich schließen sich bedeutende Denkmale, wie etwa das backsteinsichtige "Wallensteinsche Hofgericht" an:


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    Neben dem Dom konnte eine Fläche zur Lagerung von Baumaterial gepachtet werden. Fahrbahn und Gehwege sind während der Baumaßnahme nicht passierbar.


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    Der Blick in die Baugrube und auf den sogenannten "Berliner Verbau":


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  • Sanierung Hansenstraße 1

    Ganz so schnell, wie ich es im letzten Beitrag #150 Mitte 2015 angekündigt hatte, geht die Sanierung in der Hansenstraße 1 doch nicht voran. Fortschritte verzeichnete insbesondere der wiederaufgebaute Altan auf der Wasserseite sowie die benachbarte, auskragende Terrasse direkt am Bach. Auch der außenliegende Aufzug scheint in Gänze fertig zu sein.

    Die damals in der Presse angekündigte Sanierung der gesamten Außenhülle ist jedoch weiterhin nicht begonnen worden. Sobald sich etwas tut, werde ich erneut über dieses schöne und exponiert liegende Gebäude berichten.


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    Auf dem nachfolgenden Bild ist erkennbar, dass auch der Altan noch nicht komplett fertiggestellt ist. Schrittweite werden hier wohl die Arbeiten weitergehen. Im Hofbereich lagern zudem zahlreiche Baumaterialien.


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  • Sanierung Gleviner Straße 1

    Meinen neuesten Rundgang durch die Güstrower Innenstadt, den ich in den nachfolgenden Beiträgen ausführlich präsentieren möchte, beginne ich mit großer Begeisterung auf dem Marktplatz an der Ecke Gleviner Straße/Hollstraße. Das Eckhaus Gleviner Straße 1 ist erst vor wenigen Tagen im Dezember abgerüstet worden und hat sich nach mehr als 20 Jahren des Leerstands zu einer wahren Augenweide gemausert (zuletzt in Post #200)! Das Ergebnis ist unheimlich gut geworden. Vielen Dank an dieser Stelle an alle Beteiligten.


    Und doch sieht man bei genauerem Hinsehen, dass längst noch nicht alles fertiggestellt ist. Vorangetrieben wurde zunächst die Sanierung der äußeren Gebäudehülle, die nun vor dem Wintereinbruch zu einem Großteil fertiggestellt worden ist. Im Erdgeschossbereich fehlt noch der finale Farbauftrag in der Hollstraße, der aus Witterungsgründen erst in diesem Jahr vollendet werden soll. Das gesamte Gebäude hat einen roten Farbton sowie eine Dacheindeckung mit roten S-Dachpfannen erhalten, die aufgrund der starken Querneigung der Dachflächen einzeln an die darunter befindliche Dachlattung angeschraubt werden mussten. Historisch anmutende Biberschwanz-Dachziegel konnten aufgrund statischer Parameter nicht verwendet werden. Die hellen, gesprossten Fenster bilden einen guten Kontrast zur kräftigen Farbgebung der Wandflächen. Hier fällt auf dem ersten Bild ins Auge, dass ein Teil der Fenster eine Laibung aufweist, während einige bündig mit der Außenhülle eingebaut worden sind. Dies war eine Vorgabe der Denkmalpflege, da die vertieft montierten Fenster dem 19. Jahrhundert entstammen und in der bisherigen Form erhalten bleiben sollten.


    Nun geht in bis in den April hinein mit der Sanierung der gesamten Innenräume weiter. Viele Details sind hierbei erhalten worden bzw. sollen noch einen Platz im sanierten Gebäude bekommen. Da geht es unter anderem um bemalte Wandbespannungen oder bemalte Deckenbohlen. Nach Fertigstellung des Vorhabens werden sieben Wohnungen und eine Gewerbeeinheit an der Ecke im Erdgeschoss bezugsfertig sein.


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    Positiv hervorzuheben ist, dass trotz des roten Farbauftrags die unzähligen historischen Bseonderheiten und Veränderungen in der Backsteinfassade erkennbar bleiben. Das betrifft unter anderem alte gemauerte Bögen oder ehemalige Fensteröffnungen, die weiterhin verschlossen bleiben werden.


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    Das hohe Gebäude samt steil aufragendem Dach kann man bei den beengten Verhältnissen in der Hollstraße kaum zufriedenstellend ablichten.


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    Auch die rückwärtige Giebelseite, die sich bisher schlicht verputzt und ohne Öffnungen präsentierte, hat nun durch die Freilegung alter Fensteröffnungen ebenfalls ein markanteres Gesicht erhalten. Besonders hervorzuheben ist, dass während der Arbeiten in den zugemauerten Fensteröffnungen noch die historischen Fensterzargen aus der Renaissance-Zeit aus Eichenholz wiederentdeckt und offensichtlich mit großem Aufwand aufgearbeitet und erhalten worden sind.


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    Da noch einige Restarbeiten zu erledigen sind, lohnt sich erst nach meinem kommenden Rundgang in ein paar Monaten ein Beitrag mit Vergleichsbildern zu diesem tollen Bauvorhaben.

  • Abriss Brandhaus Gleviner Straße 3

    Ein trauriges Ende hat der durch eine Brandstiftung Mitte Februar zerstörte Altbau in der Gleviner Straße 3 gefunden (zuletzt in Post #201). Lange Zeit hatte ich noch die Hoffnung, dass durch das Bemühen vieler Akteure dieses besondere Gebäude erhalten bleibt, doch leider kam mit dem Abriss Ende des letztens Jahres der Verlust des denkmalgeschützten und aus dem 17. Jahrhundert stammenden Gebäudes.


    Im August stimmte die Stadt nach langem Hin und Her dem Komplettabriss zu, der vorab durch den Eigentümer beantragt worden war. Die Versuche, eine Lösung zu erzielen, bei dem eine Kombination aus Erhalt der Straßenfassade und dahinterliegendem Neubau zumindest den äußeren Anblick des Gebäudes erhalten hätte, lehnte der Eigentümer trotz Aussicht auf eine hohe, finanzielle Förderung ab. Bis in den Herbst hinein war jedoch nicht klar, ob der Abriss nur für das besonders stark zerstörte Vorderhaus genehmigt würde oder ob auch einem Abriss des ebenfalls historisch wertvollen und weniger betroffenen Seitenflügels zugestimmt würde. Hierzu fehlte scheinbar wiederum die Stellungnahme der zuständigen Landesdenkmalbehörde. Im Oktober entschied schließlich nach genannter Klärung die untere Bauaufsicht des Landkreises, dass das gesamte Gebäude samt rückwärtiger Bauteile abgebrochen werden kann.


    Damit war das Ende des Gebäudes besiegelt. Im November begannen schließlich die Abbrucharbeiten, welche einen Monat später abgeschlossen wurden. Somit konnte nach guten zehn Monaten auch die Gleviner Straße, die aufgrund der Einsturzgefahr des Brandhauses seit Februar gesperrt war, wieder für den Verkehr freigegeben werden. Das Resultat des Abbruches ist auf den nachfolgenden Bildern zu sehen.


    Der Eigentümer beabsichtigt die Neubebauung des Grundstücks. Wann das sein wird und welche Architektursprache der Neubau zeigen wird, ist heute noch nicht zu sagen. Nach dem erfolgten Abbruch zeigt sich nun jedoch, dass durch den Brand auch die Nachbargebäude arg in Mitleidenschaft gezogen worden sind.


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  • Sanierung Gleviner Straße 2

    Durch den Brand und Abriss auf dem Grundstücks Gleviner Straße 3 ist die Aufmerksamkeit in diesem Jahr insbesondere auf den nördlich angrenzenden und aus meiner Sicht vollkommen unterschätzten Altbau in der Gleviner Straße 2 gelenkt worden. Die Schelfbauhütte Schwerin, die das beeindruckende Renaissance-Gebäude an der Ecke Gleviner Straße/Hollstraße vor Kurzem erst äußerlich fertigstellen konnte, hat Anfang des letzten Jahres infolge der Brandgeschehnisse auch die benachbarte Gleviner Straße 2 gekauft, um dieses Objekt infolge der starken Beschädigung durch Löscharbeiten und das Herabstürzen von Gebäudeteilen auf das Satteldach rechtzeitig einer Sanierung zuzuführen und somit vor dem Verfall zu retten.


    Insofern kann ich an dieser Stelle verkünden, dass vielleicht schon in diesem Jahr bereits die Sanierungsarbeiten starten werden. Vor der Renaissance-Kulisse des nun rot erstrahlenden Nachbarn duckt sich das Gebäude förmlich weg. Mit einer umfangreichen Sanierung wird dieses Haus mit Sicherheit jedoch eine weitere tolle Bereicherung dieser Straße, die ja nun durch den Brand und Abriss der Nummer 3 arg gelitten hat. Der Eigentümer beabsichtigt, die Aufnahme des Fachwerkbaus in die Landesdenkmalliste zu beantragen und begründet dies mit dessen umfangreichen historischen Bausubstanz. Im Inneren des Gebäudes existiert noch die historische Treppe und alte Türen im Obergeschoss. Auch bemalte Deckenbalken konnten geborgen werden.


    Das Nutzungskonzept sieht vor, dass dank der klaren historischen Raumstruktur die Schaffung von ein bis zwei Wohnungen in den Obergeschossen und eine Geschäftseinheit im Erdgeschoss realisierbar ist.


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    Auch auf der Rückseite sieht man die beeindruckenden Größenunterscheide zwischen den Häusern Gleviner Straße 1 und 2:


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