Barlachstadt Güstrow: Bauprojekte und Stadtplanung

  • Bauvorhaben Tiefe Tal 11

    Das folgende Projekt in Tiefe Tal 11 ist ein gutes (und dadurch schlechtes) Beispiel dafür, wie stark man den Charakter eines Gebäudes zum Negativen verändern kann, wenn Wohnflächenmaximierung für den Bauherren höchste Priorität hat.


    Anfang des letzten Jahres (zu sehen in Post #144) zeigte die Fassade des Gebäudes noch seine historisch angenehmen Proportionen. Dann hat man das Gebäude entkernt, neue Decken und Wände eingezogen und dementsprechend auch die Fassade verändert.



    Jeglicher Altbaucharme ist hier nun verloren gegangen. Eine einfache Sanierung hätte hier vollkommen ausgereicht. Schade drum.



  • Bauvorhaben Hageböcker Straße 12

    Es geht weiter mit dem einzigen aktuellen Bauvorhaben in der Hageböcker Straße im westlichen Teil der Innenstadt, das zuletzt in #145 Thema war. In diesem Fall geht man etwas rücksichtsvoller mit dem Bestand um. Das Gebäude nimmt straßenseitig wenig Raum ein, erstreckt sich dafür aber recht weit in das Quartier hinein.



    Die westliche Außenwand scheint komplett neu aufgemauert worden zu sein. Auf dieser Seite sind auch in Gänze neue Fensteröffnungen entstanden. Die Dachzone ist bereits fertiggestellt.




    Auch auf der Ostseite sind neue Fensteröffnungen hinzugekommen. Das betrifft auch das Hauptgebäude, was darauf schließen lässt, dass die angrenzende Baulücke wohl nicht mehr geschlossen wird. Entscheidend wird jetzt noch die Aufarbeitung der Straßenfassade sein, die bisher noch nicht angefasst worden ist.


  • Sanierung Domstraße 21

    Kommen wir zu den beiden Sanierungsprojekten in der Domstraße. Ich möchte anfangen mit dem Eckgebäude Domstraße 21, das sich nun fast vollkommen entrüstet präsentiert (zuletzt in Post #148).



    Das Gebäude hat nun rundum einen eierschalengelben Ton verpasst bekommen, der sich gut zurücknimmt und so die dezenten Details aus der Zeit der neuen Sachlichkeit hervorhebt. Auch die tollen Sprossenfenster kommen sehr gut zur Geltung. Was jetzt noch fehlt, ist die Ladeneinheit im Eckbereich, die noch genauso schmuddelig aussieht wie vor dem Sanierungsstart. Es wird Zeit, dass jetzt auch dieser letzte Bereich überarbeitet wird.



    Das gegenüberliegende Eckgrundstück, auf dem 2014 das historisch wertvolle Gebäude in Flammen aufging (zuletzt in #149), ermöglicht aktuell einen besseren Blick auf den mächtigen Giebel und die Erker des Sanierungsprojektes im Abschnitt des Grünen Winkels.



    Die Südseite des Grünen Winkels macht mittlerweile einen sehr schicken Eindruck. Jetzt muss man als nächstes die Entwicklungen auf dem Brandgrundstück abwarten.


  • Sanierung Domstraße 6

    Mit der Sanierung der Domstraße 6 ist Ende 2015 einer der größten Brocken der letzten Zeit im Bereich der Stadtsanierung geschafft! Meinen ersten ausführlichen Bericht zu diesem Vorhaben gab es schon Ende 2013 in Post #60 und zuletzt in #147. Das Gebäude sieht erstklassig aus und stellt eine enorme Aufwertung für die gesamte Domstraße, die Burgstraße und die Kerstingstraße dar. Gucken wir zunächst auf die Nordseite zur Burgstraße. Durch das leichte Hervortreten kann man den schönen Giebel des Haupthauses sogar noch vom Pferdemarkt aus sehen. Das großherzogliche Landeswappen von Mecklenburg-Schwerin fällt als einziger Farbtupfer auf dieser Seite besonders auf. Es wurde im Jahr 1866 an die Fassade angebracht, als die Post in das Gebäude eingezogen war. Die einzelnen Wappenfelder symbolisieren dabei die Herrschaftsbereiche, aus denen schließlich Mecklenburg hervorging.



    Bevor ich den Blick noch etwas stärker auf den Giebel lenke, kommt zunächst vergleichend ein Bild vom unsanierten Zustand vor der Sanierung.




    Das Weiß harmoniert sehr gut mit den dunkel gehaltenen Fenstern und Türen. Die Fassaden wirken dadurch sehr edel. Wunderbar finde ich auch die Verwendung von Doppelkastenfenstern. Ich selbst habe in meiner Berliner Wohnung Doppelkastenfenster und finde, dass diese viel häufiger bei Sanierungen von Altbauten wiederverwendet werden sollten, weil sie ein tolles Raumgefühl hervorrufen. Der Gebäudeteil in der Burgstraße hat Gauben erhalten, um die Dachebene für eine Wohnnutzung herzurichten.



    An der Burgstraße befinden sich zukünftig auch die beiden Haupteingänge in den Komplex.



    An dieser Stelle bietet sich wieder ein Vergleich zum Vorzustand an:



    Der östliche der beiden Hauseingänge bietet den Durchblick bis in den Hofbereich. In diesem Gebäude wurde aus Brandschutzgründen ein komplett neues Treppenhaus samt Fahrstuhl eingebaut.



    Wir bewegen uns um die Ecke in die Domstraße und haben hier einen Überblick über den ganzen rückwertigen Bereich. Auch hier dürfen vergleichende Aufnahmen nicht fehlen.




    Auf dieser Seite gibt es doch einige gravierende Unterschiede. Auf der Straßenseite möchte ich zunächst auf den Dreiecksgiebel aufmerksam machen, an deren Stelle sich zuvor eine recht hässliche Gaube befand. Von dieser Fassade sollte ich beim nächsten Besuch nochmal eine genauere Aufnahme machen. Der rückwertige Giebel sieht im Vergleich zu vorher schon anders aus. Zunächst ist eine Stufe entfernt worden. Fenster verschwanden, wobei andere dazukamen. Das Gesamtbild ist aber stimmig. Rechts davon grenzte vor dem Baustart noch ein Verbindungsbau an. Dieser wurde gleich zu Beginn der Sanierungsmaßnahme abgebrochen, um den kleinen Innenhof zu vergrößern und für ausrechend Licht zu sorgen. Dort, wo der Bau ursprünglich angrenzte, hat man die neu entstandenen Fassaden in einem matten Rot gestrichen. Die anderen Bereiche wurden hochwertig aufgearbeitet und ergänzt.



    Das noch stehende Bauschild zeigt, dass in diesem Objekt äußerst große Wohnungen vermietet werden, die in Güstrow immer attraktiver zu werden scheinen. Wenn ich mir alleine die Wohnung 1 ansehe: 3 Zimmer und eine Größe von 125 m². Die Wohnungen werden mit ihren "herrschaftlichen" Wohngrundrissen beworben. Anfang dieses Jahres ziehen bereits die ersten Mieter ein.



    Da die Außenanlagen zwischen den Jahren noch nicht ganz fertig waren, werden diese wohl noch einmal Thema sein. Mein Fazit: Tolles Projekt!

  • Sanierung Domplatz 15

    Auch am Domplatz stand dieser Tage ein Baugerüst und verdeckte die Fassade des Gebäudes Domplatz 15.



    Durch die Planen kann man teilweise bereits den neuen weißen Anstrich erkennen. Putzabplatzungen wurden an vielen Stellen ausgebessert.



    Spannend wird es in der Kerstingstraße. Hier befindet sich ein Anbau, der vor langer, langer Zeit regelrecht verunstaltet wurde, im Inneren aber ein Fachwerkbau ist, was man auch an den kleinen Fenstern gut erkennen kann. Dieser wirkt wie leergezogen. Vielleicht kommt das Haus ja für eine baldige Sanierung in Frage, jetzt wo auch der große Nachbar generalüberholt wird.



    Interessant ist auch der Blick auf die hofseitigen Fassaden. Die beiden Giebel gehören zu dem aktuell in Sanierung befindlichen Gebäude. Rechts schließt sich dann das kleine Fachwerkhaus an, welches von dieser Seite auch eindeutig als solches erkennbar ist.


  • Sanierung Güstrower Renaissance-Schloss

    Ein Artikel hatte noch gefehlt, welchen ich hiermit noch nachreichen möchte.


    Ende November wurde von Seiten des Staatlichen Museums Schwerin, in dessen Riege sich auch das Güstrower Renaissance-Schloss befindet, bekanntgegeben, dass die schon lange geplante Sanierung des Gebäudes im Jahr 2017 endlich beginnen soll. Die umfangreiche Umgestaltung und Erneuerung der historischen Gartenanlagen wurde bereits von 2011 bis 2014 durchgeführt (zuletzt Thema in Post #72).



    Man möchte in diesem Jahr die Vorplanungen starten, sodass bereits im kommenden Jahr die ersten Arbeiten beginnen können. Dabei möchte man nicht schrittweise vorgehen, sondern alle Bereiche des Schlosses gleichzeitig anpacken: Dach, Fenster, Fassade, Interieur. Dieses Vorgehen macht es erforderlich, dass die Ausstellungsbereiche in den Jahren 2018 und 2019 komplett geschlossen werden müssen.
    Die Sanierungsarbeiten sollen wohl bis 2020 gehen, festlegen möchte man sich jedoch nicht. Die Bauarbeiten könnten danach also noch weitergehen, wovon ich ausgehe, da bisher das Portalgebäude samt Schlossbrücke noch nicht mit inbegriffen sind. Diese bräuchten ebenfalls sehr dringend eine Sanierung.
    Laut der örtlichen Presse stehen für die Schlosssanierung aktuell mehr als 10 Millionen Euro Landes- und EU-Mittel zur Verfügung.

  • Neubebauung Gleviner Straße 16/Lange Straße 26

    Viel ist passiert in der ersten Hälfte des Jahres 2016. Ich freue mich, endlich wieder aktuelle, aussagekräftige Aufnahmen aller laufenden Bauprojekte in Güstrows Innenstadt zeigen zu können. Die Fotos meines letzten Rundgangs im Mai, die ich aus Zeitgründen nicht dem Forum zeigen konnte, werden nun dort, wo es sinnvoll ist, noch punktuell integriert werden.


    Den Anfang macht das zuletzt in Post #153 gezeigte Bauvorhaben, das den südöstlichen Eingang in die Innenstadt baulich stark verändern wird bzw. es bereits getan hat. Die Wohnungsgesellschaft Güstrow hat an dieser Stelle im Eckbereich von Gleviner Straße und Langer Straße zwei Wohngebäude für 1,4 Millionen Euro realisiert. Sieben Wohnungen sind entstanden, die bereits zu einem Großteil vermietet sind. Im Erdgeschoss des Eckgebäudes wird ein Friseur seinen Laden eröffnen. Wie wie folgenden Bilder zeigen, ist dieses Projekt nun nahezu fertiggestellt. Nur noch kleine Restarbeiten sind zu erledigen.


    Fährt man von der Plauer Straße in Richtung Zentrum, bietet sich nun der folgende Blick.



    Städtebaulich gefällt mir das Gebäude an der Ecke, das die Adresse Gleviner Straße 16 hat. Durch die Höhe und das Satteldach hat es eine gewisse Prägnanz, was an dieser Stelle sehr wichtig ist.



    Kritisieren muss man allerdings einige Details, die eben doch das Gesamtbild ein wenig stören. Auf die schwarzen Abluftaufsätze an der Fassade hätte man unbedingt verzichten sollen. Das betrifft ebenfalls das zweite Gebäude, welches man im Hintergrund erkennen kann. Küchen und Bäder können problemlos über einen innenliegenden Schacht entlüftet werden, was hier nicht getan wird und dementsprechend Nachteile für die Fassade bringt. Auch die holzimitierenden Felder neben den Fenstern sehen aus der Nähe betrachtet nicht gut aus. Die Farbe lässt sie bereits bereits sehr ausgeblichen wirken.
    Das Erdgeschoss hätte zudem mehr Raumhöhe vertragen können.


    Der Blick aus der Gleviner Straße Richtung Südosten:



    Auf der Hofseite haben die zukünftigen Mieter schließlich ihre privaten Balkone, die angenehm leicht und modern wirken.



    An das Eckgebäude schließt sich eine Backsteinmauer an, die den gemeinsamen Hofbereich von der Straße abschirmt. Es folgt der zweite Neubau, an welchen sich der Fahrstuhlschacht südlich anlehnt.




    Meines Erachtens sind, wenn man sich das Bauvorhaben im Gesamten anschaut, architektonisch einige Fehlentscheidungen getroffen worden, die sich insbesondere durch den zweiten Bau ergeben.
    Unklar ist mir, warum es nicht möglich war, den Fahrstuhl in das Gebäude zu intergrieren und dieses dafür zu verbreitern. Der Neubau wirkt dadurch etwas unförmig, wobei der Fahrstuhl-Annex sofort ins Auge fällt. Hinzu kommt die Farbgebung, die sonst nirgendwo im Komplex vorkommt. Vielleicht hätte man diesen Fahrstuhlschacht mit dem gleichen Klinker verblenden sollen wie die Mauer. So bleibt es eine Ansammlung von Formen und Kuben: rotes Haus mit Satteldach, Mauer mit Klinker, grauer Fahrstuhlschacht, weißer Kubus mit gelben und grünen Elementen.
    Undurchdacht ist eben auch, dass nun die Mauer als untergeordnetes Element das hochwertigste Fassadenmaterial (Backsteinverkleidung) bekommen hat. (Kleines Detail: mit weißen Fugen hätte die Mauer freundlicher gewirkt)


    Grundsätzlich ist die Wahl für eine weiße Fassade mit gelben Akzenten gar nicht so schlecht. Das Problem ist das zusammengebastelte Ganze aus Haupthaus, Fahrstuhlschacht und grünem, rückwertigem Anbau. Hinzu kommen die Abluftaufsätze an der Fassade und die etwas merkwürdige Aufkantung im Attikabereich.


    Letztenendes bin ich also doch ein wenig enttäuscht, obwohl die Bebauung der gesamten Ecke eine große Aufwertung gebracht hat.



    Dies war also der erste Bauabschnitt, für welchen auch etwa 125.000 Euro Städtebaufördermittel geflossen sind. Wenn die letzten Arbeiten abgeschlossen sind, werde ich nochmal vergleichende Aufnahmen zum Vorzustand bringen. Der zweite Bauabschnitt steht schon in den Startlöchern (Tiefbau bereits begonnen) und wird im folgenden Beitrag Thema sein.


    Interessant wird noch die Absicht von WGG und Stadt, den gesamten rückwertigen Bereich komplett neu zu ordnen. Die kleine Zufahrtsstraße mit Namen Kehrwieder wird wohl etwas nach Westen verlegt. Ich hoffe, die Freiflächen werden dann nicht ausschließlich für Parkflächen geopfert, wie es jetzt schon der Fall ist. Abschreckende Beispiele dafür haben wir schon genug (u.a. Hageböcker Straße).

  • Neubebauung Gleviner Straße 13 und 14

    Wie oben erwähnt, hat die Wohnungsgesellschaft Güstrow auf dem angrenzenden Grundstück in der Gleviner Straße 13/14 mit dem geplanten Wohnungsbau bereits begonnen, der den zweiten Bauabschnitt dieses gesamten Vorhabens im Quartier zwischen Langer Straße/Gleviner Straße/Grepelstraße darstellt (Bilder der Baulücke zuletzt in Post #153).



    Es sind 10 Wohnungen geplant, die Wohnflächen zwischen 52 und 96 m² bereithalten. Anfang des Jahres wurde dabei das erste Mal eine Ansicht des geplanten Gebäudes gezeigt, welche auf der Seite des Architekturbüros Kruse & Fliege ebenfalls zu finden ist.


    Da ich den Fassadenentwurf für durchaus kritikwürdig halte, habe ich daraufhin einen Leserbrief an die lokale Presse geschrieben, den ich hier gerne anbringen möchte, weil er noch immer alles Nötige auf den Punkt bringt.



    Natürlich war der Entwurf bereits von städtischer Seite genehmigt worden. Im Moment finden die ersten Fundamentarbeiten statt. Die Gesamtmaßnahme kostet dem Unternehmen 1,8 Millionen Euro, die weitestgehend aus Eigenkapital finanziert werden.




    Man möchte im Sommer des kommenden Jahres mit dem Bau und der Umgestaltung des gesamten Hofbereiches fertig sein.
    Es folgt noch ein Blick von der Langen Straße in den Hofbereich. Im Hintergrund erkennt man das Sanierungsvorhaben, welches zuletzt in Post #139 gezeigt worden ist.


  • Sanierung Gleviner Straße 10/Grepelstraße 17

    Gehen wir die Gleviner Straße weiter in Richtung Marktplatz, folgt auf der rechten Seite das umfangreiche Sanierungsvorhaben Gleviner Straße 10/Grepelstraße 17 (das letzte Mal in Post #154 zu sehen).


    Der Gebäudekomplex ist weiterhin mit grünen Netzen verhüllt. Dahinter erkennt man, dass das Haupthaus zur Zeit eine neue Dacheindeckung erhält. Der Dachstuhl selbst wurde erhalten und ergänzt. Beim Anbau in der Grepelstraße ist dies bereits geschehen. Die straßenseitigen Fassaden sind bisher unberührt geblieben. Als nächstes werden aber die Fenster eingesetzt. Anschließend kann man mit dem Innenausbau weitermachen.





    Ende des Jahres sollen die Gebäude bereits fertig sein und 12 Wohnungen bezugsfertig übergeben werden. Es müssen sehr individuelle Wohnungen sein, da so viele Elemente wie möglich erhalten bleiben: alte Flügeltüren, Stuckdecken, Dielen- und Fliesenböden, aber auch die barocke Treppenanlage.

  • Umnutzung Lange Straße 37

    Erschrocken war ich wiederum in der Langen Straße Nummer 37 (zuletzt in Post #156). An dieser Stelle ist in den letzten Monaten eine "Struktur" entstanden, die an Geschmacklosigkeit nicht zu überbieten ist. So hart muss man das formulieren.


    Nachdem man im letzten Jahr mit Bautätigkeiten begonnen hatte, dachte ich, man würde die kurz zuvor entstandene Baulücke mit einem neuen Bau schließen wollen. Dann war klar, dass es eine Art Garage werden wird. Dass diese sich nun so präsentiert, hätte ich nicht für möglich gehalten.





    Es sieht aus, als hätte man aus einer Bauruine kurzerhand einen Stellplatz gemacht. Zumal der Eigentümer durch diese Sichtbetonwand auch das eigene, angrenzende Gebäude optisch verhunzt.
    Oder soll hier etwa bald weitergebaut werden? Das kann ich mir kaum vorstellen. :nono:

  • Sanierung Lange Straße 12

    Kommen wir schnell zu einem wesentlich erfreulicheren Projekt, das sich ein paar Häuser weiter in der Langen Straße 12 abspielt (zuletzt in Post #157).
    Zuletzt noch mit Planen und Gerüsten zugestellt, konnte man in der vorangegangenen Woche bereits einen Blick auf das sanierte Gebäude werfen: ein schlichtes, aber doch interessantes Haus. Lediglich mit der Farbgebung habe ich ein kleines Problem. Vielleicht hätte ein Weiß besser zum Haus gepasst.




    Saniert hat das Haus die Schelfbauhütte Schwerin, die aktuell noch zwei weitere Häuser in der Langen Straße saniert (Artikel folgt weiter unten). Ein Erhalt des Objektes, das nicht auf der Denkmalschutzliste steht, stand sehr lange in den Sternen, umso mehr freut mich die Sanierung.
    Die Stadt hatte seit Jahren versucht, das Gebäude zu privatisieren, was nicht erfolgreich war. Interessenten gab es zwar, aber diese kamen Ihren Verpflichtungen nicht nach. Erst mit der Schelfbauhütte kam die Rettung des Hauses, das aus dem 17. Jahrhundert stammt. Auch ein barocker Kemladen vom Anfang des 19. Jahrhunderts hat der Besitzer erhalten und sanieren lassen.


    Nach der endgültigen Fertigstellung zeige ich wieder Bilder vom Vorzustand.

  • Sanierung Lange Straße 45 und 46

    Wie im obigen Beitrag erwähnt, laufen aktuell die Sanierungen von zwei weiteren Häusern in der Langen Straße, für die sich die Schelfbauhütte verantwortlich zeichnet. Es sind die Häuser Lange Straße 45 und 46.


    Damit wären dann auch die letzten Kandidaten in dieser Straße von der Liste der bestandsgefährdeten Gebäude in Güstrows Innenstadt gestrichen.
    Die Nummer 45 ist eingerüstet, hat allerdings schon neue Fenster eingesetzt bekommen. Das Dach wird zur Zeit neu eingedeckt. Es ist wirklich erstaunlich, wie schnell es hier vorangeht. Die angrenzende Nummer 46, die sich bei Voruntersuchungen im letzten Jahr als eines der ältesten Häuser in Güstrow entpuppte und gleich darauf in die Denkmalschutzliste aufgenommen wurde, ziert bisher lediglich eine Schuttrutsche.
    Aktuell präsentiert sich die Baustelle folgendermaßen:





    Die Baustelle im Straßenensemble betrachtet:



    An dieser Stelle möchte ich noch einen Eindruck aus diesem Mai liefern, kurz vor Beginn der Sanierungsmaßnahme.



    Auf die Fertigstellung dieser beiden Häuser freue ich mich ganz besonders.

  • Neubauvorhaben Lange Straße 10 und Kattrepel 4 und 5

    Große Fortschritte hat in den letzten Monaten das Bauprojekt der Allgemeinen WohnungsbauGenossenschaft Güstrow (AWG) an der Ecke Lange Straße/Kettrepel/Gleviner Mauer gemacht (zuletzt in Post #159). Das Richtfest war schon Anfang Mai. Rohbau, Dacheindeckung, WDVS-Verpackung, Fenster - alles bereits fertiggestellt.


    Zur Erinnerung:
    Die AWG errichtet an dieser Stelle, die etliche Jahre durch eine große Baulücke geprägt war, drei neue Gebäude mit insgesamt acht Wohneinheiten. Die zwei sich gegenüberliegenden Häuser werden dabei mit Satteldächern ausgeführt, was ich insbesondere für die Lange Straße als sehr angenehm empfinde. Auf Seiten der Wallanlagen (Gleviner Mauer) kommt ein weiteres Gebäude hinzu, das eine andere Kubatur aufweist und mit Klinkern verkleidet ist.
    Schon jetzt ist dieses Bauvorhaben ein städtebauliche Gewinn.




    Zwischen den Zwillingshäusern wird zukünftig noch eine Mauer die Blicke von der Straße abschirmen.




    Die "Rückseite" mit den beiden an der Gleviner Mauer entstehenden Häusern:




    Im Herbst sollen dann bereits die ersten Mieter einziehen.

  • Neubauvorhaben Mühlenstraße 46

    Nach kurzer Pause geht es mit dem interessanten Rekonstruktionsvorhaben in der Mühlenstraße Nummer 46 weiter, das zuletzt in Post #160 Thema war. Et voilà, die Gerüste sind verschwunden.



    Die Gefache sind komplett mit Ziegeln gefüllt worden. Das Dach ist fertig und auch die Fenster sind eingesetzt. Ich gehe stark davon aus, dass diese Fenster aber nur die innere Schicht darstellen. Die äußere Schicht werden schließlich weitere Fenster mit Sprossen sein. Bisher kann ich auch nicht sagen, ob die Fassade noch gestrichen oder verputzt werden soll. Ich finde sie in der jetzigen Form recht angenehm.
    In jeden Fall ist die Entscheidung für die Wiederherstellung der äußeren Form an dieser Stelle goldrichtig gewesen.



    Auch die historische Eingangstür wurde aufgearbeitet und wieder an ihren ursprünglichen Standort gebracht.




    Der Neubau fügt sich, wie es der Vorgängerbau bereits getan hat, harmonisch in das Straßenensemble ein.


  • Sanierungsvorhaben Mühlenstraße 4

    In der Mühlenstraße scheint sich aber noch ein weiteres Vorhaben anzukündigen. Es betrifft ein Gebäude in unmittelbarer Nähe zum Marktplatz - Mühlenstraße Nummer 4.
    Im Erdgeschoss des Altbaus befindet sich seit Jahren ein Brillenladen. Die Ladenfront selbst hatte in meinen Augen nie so recht zur klassizistisch anmutenden Fassade passen wollen. Die Ladeneinheit selbst ist nun eingerüstet.
    Ob sich hier nun die Sanierung des ganzen Hauses ankündigt, kann ich noch nicht sagen. In jedem Fall ist es aber ein gutes Zeichen, zumal es das letzte, auf der Nordseite der Straße zu sanierende Gebäude darstellt.




  • Neubau- und Sanierungsvorhaben Klosterhof/Armesünderstraße

    Ein äußerst umfangreiches Projekt nahm in den ersten Monaten dieses Jahres konkrete Formen an. Es geht genauer gesagt um ein relativ großes Gebiet im nördlichen Teil der Güstrower Innenstadt im Bereich zwischen Baustraße/Klosterhof/Armesünderstraße. Bereits vor zwei Jahren in Post #90, der sich dem gegenüberliegenden Sonnenhof widmete, hatte ich das Projekt angekündigt.
    Die Planungen der Allgemeinen WohnungsbauGenossenschaft Güstrow-Parchim (AWG), die das Grundstück erworben hatten, sollten sich allerdings noch bis in dieses Jahr hineinziehen. Ein Grund dafür war sicherlich auch ein großes, historisches Bestandsgebäude, das in südlicher Richtung das Quartier zur Baustraße hin abschließt.


    Die AWG, die im Bereich der Sanierung wenig Erfahrung hat, hatte anfangs Zweifel, ob sich eine Sanierung lohnen würde. Zuletzt fiel die Entscheidung jedoch (und zum Glück) zugunsten einer Sanierung des Objektes.


    Aus architektonischer Sicht mag das Gebäude vielleicht kein Schmuckstück sein, allerdings weist es einige Besonderheiten auf und steht hier beispielgebend für die kleinbürgerliche Struktur im nördlichen Innenstadtbereich.



    Die größte Besonderheit dieses zweigeschossigen Fachwerkbaus mit Satteldach ist sicherlich die Hofdurchfahrt im östlichen Bereich.



    Nach Planungen des Architekten Alexander Zorbas (bauarten architekten + ingenieure) sollen zukünftig sieben Wohnungen entstehen, die Wohnflächen zwischen 62 und 105 Quadratmetern vorweisen. Während das parallel zur Straße verlaufende Hauptgebäude erhalten bleibt, wird im Zuge der Sanierung ein sich nördlich anschließender Anbau abgerissen werden. Dieser ist auf dem folgenden Bild zu sehen. Damit würde der Bau wieder seine rechteckige Grundform zurückerhalten.



    Auf der Nordseite schloss bisher ein Garten an, der rundherum durch eine relativ hohe, massive Mauer vom öffentlichen Umfeld abgeschirmt wurde. Hier muss es aktuell noch ziemlich urig sein.




    Nördlich davon schließt sich ein seit etlichen Jahren bestehender Parkplatz an, der städtebaulich natürlich keine Qualitäten aufweist.



    Westlich davon steht das Güstrower Finanzamt, auf welches der Klosterhof als Platzanlage ausgerichtet ist. Diese Situation ist wiederum sehr schön gemacht und sollte durch das Neubauvorhaben gestärkt werden.



    Das Neubauvorhaben selbst, von welchem bisher noch keine Pläne veröffentlicht worden sind, schmiegt sich an die östlich gelegene Armesünderstraße an und wird wohl auch die daran angrenzenden Freiflächen mit beinhalten.


    Der architektonisch fragwürdige Sonnenhof auf der Ostseite der Armesünderstraße:





    Die Hauptaufgabe sollte hierbei also zunächst darin bestehen, auf diesem ziemlich zerpflückten Grundstück eine klare städtebauliche und architektonische Form zu entwerfen, die allseits auf die vorhandenen Begebenheiten reagiert. In Sinne der angrenzenden historischen Bebauung wäre hier eine kleinteilige Struktur angebracht.

  • Abriss Hageböcker Straße 113

    Bewegen wir uns nach Westen in die Hageböcker Straße. Dort hat man in der ersten Jahreshälfte einen historischen Bestandsbau in der Nummer 113 aufgrund akuter Einsturzgefahr abreißen müssen. Das Gutachten eines Statikers, der durch den Landkreis beauftragt worden war, hatte dies zuvor ergeben.
    Die Kosten von etwa 50 000 Euro, die der Landkreis für das Gutachten, die Gebäudesicherung und den letztlichen Abriss aufbringen musste, werden nun durch den Rostocker Eigentümer nachbezahlt werden müssen.


    Die aktuelle Situation en Detail:


    Der Blick in Richtung Osten zur Pfarrkirche:





    Der Abriss ist natürlich ein großer Verlust für die historische Häuserzeile an dieser Stelle. Der Blick in die Hageböcker Straße nach Westen:



    Ein Foto von Anfang Mai kurz vor dem Abriss:



    Fotos, die ich früher mal gemacht habe, zeigen, wie der Bau einst ausgesehen hat. Es war ein schöner, klar gegliederter Bau mit einer schönen Eingangszone aus zwei, ähnlich gestalteten Türen mit dazwischengelagerter Schaufensterfront.




    Die Baulücke wird wohl zunächst in der Form bestehen bleiben.

  • Sanierungsvorhaben Hageböcker Straße 12

    Das Sanierungsvorhaben in der Hageböcker Straße 12, das zuletzt in Post #162 Thema war, ist erwartungsgemäß sehr weit fortgeschritten. Die westlichen Fassadenbereiche sind bereits abgerüstet worden und zeigen sich in einem hellen Farbton in Kombination mit rotem Ziegeldach und rötlich, braunen Fensterrahmen. Ich finde es sehr gut, dass man am Haupthaus die Brandwand im Erdgeschoss und ersten Obergeschoss belassen hat, um die angrenzende, große Baulücke längerfristig wieder bebauen zu können. Obwohl ich die Möglichkeit für sehr unwahrscheinlich halte.



    Der rückwertige Flügel sieht zeitlos und schlicht aus und passt an dieser Stelle wirklich gut. Die Außenbereiche werden dann wohl demnächst gestaltet werden.




    Die historische Straßenfassade ist noch eingerüstet. Durch die Netze erkennt man, dass schon neue Fenster eingesetzt worden sind. Auch die Putzfassade wurde bereits größtenteils wieder aufgearbeitet.




    Die östliche Seite zur kleinen Baulücke erhält ebenfalls Fenster und wird gedämmt. Ich bin sehr gespannt, wie die Lücke gestaltet wird, da ich noch immer davon ausgehe, dass diese bestehen bleibt und als privater Außenraum genutzt werden kann.



    Ich freue mich auf die Fertigstellung.

  • Sanierung Domstraße 21

    Die Bauarbeiten an der Ecke Domstraße/Grüner Winkel sind noch immer nicht abgeschlossen. Der Zustand ähnelt dem vom letzten Beitrag in Post #163. Das Objekt ist äußerlich fertiggestellt, bis auf die Ladeneinheit an der Ecke, welche noch gänzlich unbearbeitet ist.


    Dennoch gibt es drei Eindrücke vom Ort des Geschehens, da das Objekt wirklich toll geworden ist.





    Ich hoffe, dass man bei meinem nächsten Besuch schon mit der Überarbeitung der Ecke begonnen hat.

  • Sanierung Markt 30 und Neubauvorhaben Markt 29

    Genau gegenüber auf der anderen Straßenseite des Grünen Winkels ebenfalls an der Ecke Domstraße/Grüner Winkel sieht es aktuell ziemlich spektakulär aus. Über dieses Vorhaben hatte ich zuletzt im Mai 2015 berichtet (Post #149).
    An dieser Stelle ist, wie bereits mehrfach berichtet (Brandfotos in Post #96), das historische Eckgebäude im August 2014 abgebrannt. Auch das Nachbargebäude wurde durch die Flammen, das Löschwasser, aber auch die Witterung in den Monaten danach stark in Mitleidenschaft gezogen.


    Der Besitzer des Brandgebäudes, das kurz darauf abgerissen wurde, kaufte daraufhin das historische Objekt Markt 30 und plante die Sanierung in Kombination mit dem Bau eines neuen Gebäudes auf der freien Baulücke direkt daneben.
    Bis alle Formalitäten geklärt waren, dauerte es dann noch einige Monate. In diesem Jahr ging es schließlich offiziell los. Der erste Schritt war der Abriss der rückwertigen Anbauten beim Markt 30. Leider wurde in diesem Zuge auch das gesamte Haupthaus abgebrochen. Höchstwahrscheinlich waren die Schäden am Gebäude so immens, das sich der Bauherr dafür entschied, dass auch hier die Bagger anrückten.


    Das Ergebnis sieht folgendermaßen aus:




    Die Auflage der Stadt beim Verkauf bestand darin, dass mindestens die klassizistische Fassade erhalten bleibt. So ist es auch geschehen. Ein weit ausladendes Metallgerüst soll dieses in den kommenden Monaten abstützen, ehe die Fassade zusammen mit dem Neubau eine statische Einheit bildet. Kein schöner Anblick, aber der Erhalt ist äußerst wichtig.




    Beeindruckend, wie akribisch und genau die Fassade mit der Metallkonstruktion verankert ist. Ein Aufwand, der sich in jedem Fall rechnen wird.



    Bisher ist mir noch nicht bekannt, in welcher Gestalt der Neubau daherkommen wird. Er soll sich an der Kubatur des Vorgängerbaus orientieren, allerdings eine Etage mehr bekommen. Das bedeutet, es wird sich um ein Gebäude mit drei Vollgeschossen plus Satteldach handeln. Auch äußerlich wird der Bau dem Vorgänger ähneln, ein Fachwerkgiebel sei aber von Seiten der Behörden abgelehnt worden.
    Hinter der noch bestehenden Fassade soll ebenfalls ein Neubau in gleicher Kubatur entstehen. Beide Gebäude werden mittels eines Fahrstuhls erschlossen, um den Bewohnern der geplanten elf Wohnungen mehr Komfort bieten zu können. Im Erdgeschoss wird jeweils wieder eine Gewerbeeinheit Platz finden.




    Nachdem die Archäologen ihre Arbeit getan hatten, hat man mit dem Tiefbau begonnen. Ich bin äußerst gespannt, wie diese Baumaßnahme das Stadtbild in den kommenden Monaten verändern wird. Ich hoffe auf hochwertige Architektur an dieser besonderen Ecke!