Leipzig: Jahnallee 61 vulgo Capa-Haus (Split aus Bauerbe-Thread)

  • Gibt es eigentlich einmal Neuigkeiten zum Altbau auf der Jahnallee 61 ???


    Nach einem kurzen Medienhype scheint das Haus ja weiter auf seine Renaissance zu warten ... :nono:

  • Gibt es eigentlich einmal Neuigkeiten zum Altbau auf der Jahnallee 61 ???


    Nach einem kurzen Medienhype scheint das Haus ja weiter auf seine Renaissance zu warten ... :nono:


    Sieht ganz so aus :(
    Die Käuferin hat u.a. eine DVD mit dem Karoline Kleinert-Film zur Geschichte um das Haus bekommen. Allerdings Null Reaktion darauf.
    Vielleicht tut sich ja was im Hintergrund, was aber schwer vorstellbar ist, da die Stadt offenbar kein Interesse nach dem Verkauf hat.

  • 61

    ... nicht verifizierbare Quellen teilten mir anhand ihrer Besichtigung mit, dass das Haus bis zum 2 Stock. verschwammt ist und ein Abriss wohl ununmgänglich ... es handelt sich bisher nur um ein Gerücht ...

  • ... nicht verifizierbare Quellen teilten mir anhand ihrer Besichtigung mit, dass das Haus bis zum 2 Stock. verschwammt ist und ein Abriss wohl ununmgänglich ... es handelt sich bisher nur um ein Gerücht ...


    :daumen:


    Tippitoppi kann man da eigentlich nur sagen. Das wäre ein klassisches Deus ex machina für das Gebäude. Damit wäre die doch sehr selbstgerechte und konstruierte Diskussion um dieses sog. "Capa-Haus" beendet.


    Ich habe mich an vorheriger Stelle schon einmal gegen eine weitere, nach einigen Jahren vollkommen überflüssige "Kranzabwurfstelle" von diversen Gedenkweltmeistern ausgesprochen. Das es auf diese Weise verhindert wird, entbehrt nicht einer gewissen Ironie.

  • Offenbar überträgt er seine Abneigung gegenüber der Leipziger PDS auf dieses Haus. Niewo, ick hör dir sinken.

  • dann könnte man wenigstens abreissen, aber die fassade rekonstruieren, der alte charme würde zwar verloren gehen, aber der städtebauliche verlust wäre nicht so schlimm.
    aber abriss ist in jedem fall sehr bedauerlich, aus meiner sicht.

  • tippitoppi? Hat WolfheimJena die Hitze geschadet? Ist ja nicht die erste seltsame Äußerung zu manch Thema hier... jedenfalls verstehe ich seine Abneigung gegen das Theater um irgendein "wichtiges" Foto vom Ende des 2. Weltkrieg, jedoch ist der städtebauliche Wert mehr als wichtig.


    Hat sie nicht. Ich sitze kühl.


    In der Tat hege ich eine Abneigung gegen das Theater um das Capa-Haus, das nur durch ein einziges Foto hochgebauscht worden ist. Derweilen haben wir gerade in Lindenau Hunderte Gebäude die wahrscheinlich bald zusammenrutschen werden. Für diese baulich teilweise sehr wertvollen Gebäude (Eckgebäude Georg Schwarz /Merseburger, Kaufhaus Held) interessiert sich kein Mensch. Mit Betroffenheitskitsch und Gedenkhuberei wurde hier eine m. E. unfaire Aufmerksamkeit erzielt, die bis dato in keiner Aktivität zur Rettung des Hauses gemündet ist. Da sei mir die Schadenfreude wie oben beschrieben gegönnt.


    Was das Haus angeht ist der Verlust der Eckdominante für diese Ecke tragisch. Aber ich kann nur zum Vorort-Termin einladen: Der hintere Teil stürzt in Bälde herab durch Senkungsrisse, Dach ausgebrannt, Vandalismusschäden, Leerstand jahrelang und nun der Schwamm. Man muss einmal die Kirche im Dorf lassen. Angesichts dieser Beschädigungen es schwer, einem Käufer eine Sanierung zuzumuten. In Abwägung des Für und Wider bin ich für den Abriss. Das kann man seltsam finden, trägt aber aus meiner Sicht am schnellsten zur die weitere Belebung des Viertels bei. An dieser in der Tat bereit durch die Strassenbahnhaltestelle und die Lage an der Hauptzufahrt nach Lindenau kann auch ein Neubau für Abwechslung und einen lebendigen Stadt-Ort sorgen. Die derzeitige Situation verhindert eher die Weiterentwicklung. Warum man das konservieren oder fortbestehen lassen soll verstehe ich nicht.


    Das derzeitige Szenarium läuft auf die notdürftige Sicherung einer Brandruine hinaus, an die einmal im Jahr ein Kranz durch die SED-Ortsvorsteher gehängt wird. Ein meinetwegen berechtigtes Zeichen der Erinnerung, das hilft aber niemandem weiter. Denn: In Immobilien wird wegen Werterhaltung und Gewinnabsichten investiert, nicht wegen ihres städtebaulichen Wertes. Das allein ist keine notwendige Bedingung für eine Sanierung oder Erhaltung.

  • ^ Dem kann ich nicht ganz mitgehen. Um das Ganze auch abzukürzen kann man die Diskussion unabhängig von der Bedeutung des Gebäudes im geschichtlichen Kontext von der Stadt führen. Trotzdem muss ich Dich darauf hinweisen dass es weniger das Foto ist, als der tatsächlich symbolische Wert - welcher hier ja mittlerweile bekannt sein sollte.


    Natürlich kann man darüber streiten ob man Neubauten im Bestand haben möchte. Man kann auch darüber streiten ob das Kaufhaus Held eben nicht beachtet wird obwohl es auch einen hohen städtebaulichen Wert besitzt. Aber Dein Ansatz ist def. falsch! Es liegt eben nicht am Alter des Gebäudes oder gar an seinem Zustand dass diese Ecke nicht wirklich in das Leben zurück kehrt. Sondern es liegt daran dass niemand auf der Seite der Investoren an einer Sanierung interessiert ist. Oder kannst Du mit irgendeiner Bestimmtheit argumentieren dass ein Neubau an dieser Ecke einen Vorteil gegenüber dem sanierten Altbau darstellt?


    Und da kann und werde ich auch dem neuen Eigentümer den Vorwurf machen dass das erwartete Ziel beim Verkauf nicht eingehalten wurde. Denn das war ja damals der springende Punkt des ganzen Unterfangens - die Sanierung eines unglaublich wichtigen Gebäudes für den Stadtteil Lindenau, und wahrscheinlich sogar der ganzen Stadt. Stadtteilprägend weil an einem exponierten Standort am Eingang zum Viertel, als letzte Blockrandfassung vor dem Palmengarten und der in die Stadt verlaufenden Magistrale Jahnallee. Eventuell kann man sogar darüber diskutieren ob es ein wenig Identität ist, die dort an der Angerbrücke bzw. Lindenau verschwindet. Oder ob sogar die ganze Stadt ein wenig Identität verliert. Weil man den Vorteil der heil gebliebenen Jahrhundertquartiere in der Stadt nun durch und an dem geschwürartigen Fraß der Gleichgültigkeit und des Desinteresses verliert. Dabei sollte auch klar sein dass die Stadt ihre Lebensqualität nicht mit einem Schweizer Käse an Stadthäusern und prächtigen Gebäuden der Gründerzeit erhält, sondern durch seine Sanierungen der teilweise intakten Quartiere der vorherigen Jahrhundertwende. Das wiederum ist das was die Sanierung in der Stadt voran treibt und die Preise steigen lässt, und nicht die Krankheitsbilder einer Neuinterpretierung des Städtebaus seit dem 2. Weltkrieg. Und wie zuvor gesagt, kann man das auch absolut unabhängig von dem dort stattgefundenen Ereignis argumentieren.


    Ich hoffe es bleibt seitens des Abriss ein Gerücht!

    Einmal editiert, zuletzt von hedges ()

  • ^ Denn das war ja damals der springende Punkt des ganzen Unterfangens - die Sanierung eines unglaublich wichtigen Gebäudes für den Stadtteil Lindenau, und wahrscheinlich sogar der ganzen Stadt. [...]


    Oder ob sogar die ganze Stadt ein wenig Identität verliert. [...]


    Diese Haltung finde ich übertrieben. Wenn die Identität der Stadt Leipzig dranhängt, ja wo sind denn dann unsere stadtbekannten Sanierer gewesen die ganze Zeit? Bisher haben sie sich zuverlässig auf die Filetstücke gestürzt und gutes Gespür bewiesen. Deren wirtschaftlicher Erfolg gibt dem auch Recht. An dieser Stelle in Lindenau ist es nicht so. Vielleicht weil die Bedeutung des Baus gar nicht so groß ist, die Substanz nicht so berauschend wie immer allseits bekundet wird? Das wage ich an dieser Stelle kritisch zu hinterfragen.
    Dass der neue Eigentümer bisher nicht aktiv geworden ist, wundert mich nicht weiter. Der Verkauf ist nach jahrelangem Stillstand holterdipolter über die Bühne gegangen. Man sagt, es sei ein vermögendes Ehepaar aus Süddeutschland. Womöglich standen hier einmal mehr Abschreibungsgründe und Steuerersparnis im Vordergrund und nicht die Liebe zur Architektur. Es wird den Eigentümer daher zu Zweifeln hinreissen, wenn neuerliche Schäden am Gebäude wie der nun vermutete Schwammbefall auftreten.


    In diesem Falle dürften Abriß und Veräußerung des Grundstückes an einen Bauträger die günstigste Möglichkeit sein, ein Fiasko im Privatvermögen zu vermeiden. Das als Gedanken ins Feld zu führen ist kein Teufelswerk.

  • ^
    Vielleicht kannst Du das nicht verstehen, aber es gibt sicher den ein oder anderen der den Abriss eines Gebäudes grundsätzlich für eine traurige Angelegenheit hält. Da spielt es (für mich) jedenfalls keine Rolle, ob da nun ein tolles Foto geschossen wurde, welcher Politiker oder welche "VIP"s sich für den Erhalt einsetzen. Was (für mich) zählt ist, dass der wunderbare Bestand an Altbauten in Leipzig möglichst verlustfrei erhalten bleibt. Mag es da verwundern, dass auch mir Deine Schadenfreude (sowieso kein sympathischer Zug) bitter aufstößt?
    Ich finde es ehrlich gesagt absolut unangemessen (gerade für so ein Forum) mit persönlichen und politischen Befindlichkeiten zu argumentierten. Das passt m.M. nach nicht an dieses Ort.
    Ist der Zustand des Hauses nun tatsächlich derart schlecht, dass eine Sanierung Unsummen verschlingen würde, so muss man eine Abwägung treffen, ob dies dem Eigentümer zuzumuten ist. Von meinem Kenntnisstand aus, der sich (so wie wohl auch Deiner) ausschließlich aus der Presse generiert, gewichte ich die städtebauliche Bedeutung des Hauses bisher hoch genug, als das sich eine aufwändige Sanierung rechtfertigen ließe.

    PS: Das Kaufhaus Held wird in naher Zukunft sicherlich nicht in sich "zusammenrutschen". Der Zustand ist augenscheinlich i.O., trotz Leerstandes. Allerdings muss man sich wirklich mal Gedanken machen, was aus dem Objekt werden könnte. Der Plan eines Stadtteilzentrums mit Kaufhäusern ist ja allerspätestens gescheitert, als die Müller-Filiale aus dem Haus gegenüber ausgezogen ist.

  • Mir ist es ja unbegreiflich wie man Blind über 150.000€ in eine Immobilie investieren kann. Gibt es da vor den Auktionen keine Besichtigungstermine, bei denen man seinen Gutachter mitbringen kann?


    Wenn das Gebäude wirklich abgerissen werden müsste, wäre das sehr traurig und ein bedeutender Verlust für die Ecke.


    Auch den Hinweis auf einen Neubau kann ich nicht nachvollziehen. Warum sollte sich ein Neubau hier rentieren wenn eine Sanierung seit Ewigkeiten kein Thema war? Wenn Denkmalsubstanz vorhanden ist, kann man den Sanierungsaufwand immerhin fast vollständig abschreiben. Wie sich ein Neubau aber an dieser lauten Ecke rentieren soll, muss mir mal einer vorrechnen. Ich meine, es mangelt in Lindenau ganz gewiss nicht an Brachen. Und obwohl viele davon in ruhigen Seitenstraßen liegen, werden sie nicht bebaut. Warum also hier?

  • Zumal das Gebäude an einer stark befahrenen Straße inklusive Straßenbahn liegt, wo perverserweise die prächtigsten, aber (heute) auch am schwersten vermietbaren Miethäuser liegen. Das kann man im Winter ganz schön beobachten, wenn man mal am frühen Abend durch die Straßen fährt und schaut, wo überall Licht brennt – in den Seitenstraßen übersteigt der Vermietungsstand den der Hauptverkehrsstraßen sicher um mindestens das Doppelte.


    Aber im Notfall kann man in Deutschland Brachen abgerissener Altbauten im Zweifel ja auch immer als Parkplatz missbrauchen und sich damit eine goldene Nase verdienen. In der besten Tradition der Nutzung zerbombter deutscher Altstädte nach dem Zweiten Weltkrieg.

  • Derweilen haben wir gerade in Lindenau Hunderte Gebäude die wahrscheinlich bald zusammenrutschen werden.


    Wo denn bitte? Derzeit stehen an so ziemlich allen unsanierten Gebäuden in Lindenau, von Teilen der Lützner und der hinteren Merseburger Str. einmal abgesehen, Gerüste oder sind Sanierungen in Vorbereitung. Es sind aktuell weit über zehn Gebäude in der Sanierung. Wenn wir Ende des Jahres noch zwei Dutzend leerstehende und unsanierte Gebäude in ganz Lindenau einschließlich der genannten letzten "Schmuddelecken" haben, dann ist das viel. Wir können ja mal gemeinsam durchzählen.



    Für diese baulich teilweise sehr wertvollen Gebäude (Eckgebäude Georg Schwarz /Merseburger, Kaufhaus Held) interessiert sich kein Mensch.


    Die Merseburger Straße 94/Georg-Schwarz-Straße 1 ist nahezu voll bewohnt. Der neue Eigentümer hat angekündigt, noch in diesem Jahr mit der Sanierung zu beginnen ( http://www.georg-schwarz-stras…e_GeorgSchwarzStrasse.htm ).


    Das Kaufhaus Held könnte zur Not auch noch mal ein paar Jahre leerstehen, ohne das das etwas passiert. Der ehem. Besitzer, ein Rentenfond, hat es im Vorjahr verkauft: http://picture.immobilienscout…1/74452511-0.pdf?85480958
    Mittlerweile gibt es einen neuen Eigentümer, der Umbau- und Sanierungspläne hat und das Haus kürzlich für eine Zwischennutzung geöffnet hatte:
    http://www.feuerloescher-tv2.b…flug-hamburg-leipzig.html
    Innenaufnahmen: 0:18-1:14


    Der hintere Teil stürzt in Bälde herab durch Senkungsrisse, Dach ausgebrannt, Vandalismusschäden, Leerstand jahrelang und nun der Schwamm. Man muss einmal die Kirche im Dorf lassen. Angesichts dieser Beschädigungen es schwer, einem Käufer eine Sanierung zuzumuten.


    Der Zustand der drei Häuser ist nicht viel schlechter als der der allermeisten anderen Häusern in Lindenau und ganz Leipzig, die in den letzten Jahren saniert worden sind.


  • Dass der neue Eigentümer bisher nicht aktiv geworden ist, wundert mich nicht weiter. Der Verkauf ist nach jahrelangem Stillstand holterdipolter über die Bühne gegangen. Man sagt, es sei ein vermögendes Ehepaar aus Süddeutschland. Womöglich standen hier einmal mehr Abschreibungsgründe und Steuerersparnis im Vordergrund und nicht die Liebe zur Architektur. Es wird den Eigentümer daher zu Zweifeln hinreissen, wenn neuerliche Schäden am Gebäude wie der nun vermutete Schwammbefall auftreten.


    In diesem Falle dürften Abriß und Veräußerung des Grundstückes an einen Bauträger die günstigste Möglichkeit sein, ein Fiasko im Privatvermögen zu vermeiden. Das als Gedanken ins Feld zu führen ist kein Teufelswerk.


    Die neue Eigentümerin ist, wie weiter vorn auch mehrfach steht, eine 53-jährige Zahnärztin aus Münster:
    http://www.bild.de/regional/le…retten-22780984.bild.html
    http://www.lvz-online.de/leipz…/r-citynews-a-124854.html


    Übrigens hatte auch die GRK ein (wenn auch recht niedriges) Gebot für die Häuser Jahnallee 61, Luppenstr. 28 und 26 abgegeben.


    Da im Auftrag von Dr. Christiane Bennink seither eine Reihe weiterer Gebäude aus der Insolvenzmasse der Palu Suisse AG bei Zwangsversteigerungen auf dem Amtsgericht Leipzig erworben wurden, die teilweise ähnliche oder gar noch schwerere Schäden aufweisen, zuletzt am 12.06. das Doppelhaus Lützner Str. 116/118 gegenüber der Einmündung Henriettenstr., das glaube ich irgendwann im Sommer 2011 mehrfach gebrannt hatte, gehe ich davon aus, dass sie weiß, was sie tut und sie auch irgendwelche Pläne mit den Häusern hat. In der LVZ wurde schon nach dem Erwerb der besagten drei Häusern am Straßenbahnhof Angerbrücke geschrieben, dass "Brancheninsider streuten ..., ... sie [habe] Kontakte zu einem hiesigen Immobilienhändler ..., der wegen einer früheren Insolvenzverschleppung nicht mehr selbst agieren darf." Da fallen einem doch ein paar Namen ein ;).
    http://www.volker-kuelow.de/fi…igerung%20CAPA%20Haus.pdf

  • Plane am Capa-Haus


    Wer die facebook-Seite vom Capa-Haus noch nicht kennt, siehe hier - damit wird man gut auf dem aktuellen Stand gehalten und so wurde gestern/heute Nacht eine Plane zur sofortigen Sanierung angebracht.

  • leider sieht man davon nichts, wenn man auf facebook kein Mitglied ist. Bin ich zwar, aber sicher nicht alle User des DAF.


    das ist zwar richtig, aber fb war für uns die schnellste Art der Verständigung. So sollten die, die mitlesen einfach denen, die nicht mitlesen weitererzählen. :)

  • Hallo, ich will um Gottes Willen nicht noch einmal den ganzen Brei aufrühren, gebe aber kurz zusammengefasst noch einmal zu bedenken, warum wir uns gerade für dieses Haus, an dieser Stelle, einsetzen.
    Es ist eben nicht eines von vielen, es unterscheidet sich durch seine 'lebende' Geschichte. Es gibt noch Zeitzeugen des 18. April 45, wenn sie auch über 90 sind. An jenem Tag kam die US-Army über Merseburg und den Leipziger Westen in die Stadt. Die Tage der Faschisten waren auch hier gezählt, trotzdem verübten sie in buchstäblicher letzter Minute Greueltaten an der Zivilbevölkerung (Stichwort Abtnaundorf).
    Auf dem (in den 50ern abgerissenen) Balkon in der 2. Etage schoss der seiner Freundin Gerda Taro folgende, wohl bekannteste Kriegsfotograf Robert Capa eine Serie von Fotos, darunter den legendären 'last man to die' (den 'Letzten Toten des Krieges'). Jahrzehnte später erinnert sich Steven Spielberg in seinem 'Saving Private Ryan' ('Der Soldat James Ryan') in drei Szenen an diese Fotos und dieses Haus. Ihr könnt dies im Film nachempfinden.
    Zuguterletzt existieren auch noch Originalmöbel aus dem Wohnzimmer in dieser bewussten Wohnung im 2. Stock.
    Ist alles auf unserer fb-Seite nachzusehen und nachzulesen.
    Immer wenn in der Welt vom 'Capa-Haus' die Rede ist, ist von Leipzig die Rede. Was wollen wir mehr? Sicher gibt es architektonisch wertvollere Gebäude und vielleicht auch besser erhaltene. Aber Geschichte lebt an keinem anderen Ort in Leipzig lebendiger. Nicht die Geschichte der Befreiung durch die Amis. Dafür lohnt der Aufwand, glaubt mir.

    2 Mal editiert, zuletzt von baumann ()