Da wird der Moltkemarkt wieder so eng bebaut,wie zu Zeit,als dort noch Ochsengespanne vorherrschten und Berlin nicht mehr als 300-400.000 Einwohner hatte.
Das Sichtbarmachen und Konservieren von WK II Kriegsschäden,wird m.E. nicht durch eine "aufgezwungene Schuldkultur" vorangetrieben,sondern durch das ehrliche Interesse an authentischen,historischen Zeitzeugnissen.
Von welcher Zeit sprichst du, als Ochsengespanne im berliner Zentrum vorherrschten? Bis zur Neuzeit war Berlin nur eine Kleinstadt, im Aufklärungszeitalter hatte Berlin 50.000 Einwohner. Dass Berlin die Großstadt mit der blaßesten Historie in ganz Deutschland ist wird durch das Fehlen historischer baulicher Zeugnisse eindrucksvoll belegt. Es gibt keine "Altstadt". Und das was als Altbauten bezeichnet wird ist selten älter als ein gutes Jahrhundert. Berlin hat jämmerlich wenig historische Bausubstanz vorzuweisen und darum kann ich nicht verstehen wenn Versuche die vorindustrielle Geschichte erlebbar zu machen kategorisch abgelehnt werden. Es soll doch trotzdem kein Freiluftmuseum entstehen. Die Häuser stehen halt enger als am Alexanderplatz, naja.
Und du hast dafür sogar noch ein wunderbares Argument geliefert, es geht um "das ehrliche Interesse an authentischen,historischen Zeitzeugnissen". Dazu gehört auch der Grundriß einer Stadt, der im Untergrund ja bis heute erhalten ist. Es plant doch keiner eine originalgetreue Rekonstruktion. Es soll nur der alte Zuschnitt der Stadt, der im Untergrund vorhanden ist, wieder erlebbar gemacht werden. In einer Stadt die sonst fast keine Bauwerke hat die auch nur älter als "Gründerzeit" sind sollte man dem eine Chance geben.