Europaviertel Lounge

  • Ich finde diese profunde, offene Aussprache sehr gut.


    Noch ein Aspekt, der bislang - soweit ich es überfliegen konnte - noch nicht angesprochen wurde:
    Eine grosse Belastung für das EV wird die oberirdische U-Bahn ab ca. Warschauer Strasse in Richtung Westen sein.
    Das ist aber kein Fehler des EV an sich, sondern die nachträgliche, ziemlich heimtückische Umplanung der Stadt.
    Wenn man tatsächlich den Bereich südlich Rebstock jetzt so stark verdichtet (Blockrand ?) bebauen möchte, kann man nur hoffen, dass bzgl. der U-Bahn doch noch einmal eine Revision angedacht wird.
    Will man wirklich zwischen Warschauer Strasse und Europagarten eine "Berg-und-Tal"-Trasse ? Wie soll das denn aussehen ?!

  • Ich habe - als begeisterter Leser und gelegentlicher (Foto-)Beitragender dieses fantastischen Forums - schon vor einigen Jahren aufgehört, bspw. in diesem Unter-Forum meine Meinung zu vertreten, da ich, als jemand, der seit dem 01. Juni 2011 (!) im Europaviertel wohnt, aufgrund meiner positiven Sicht des EV sogar als Vertreter der Baubranche bezeichnet wurde.


    3 Anmerkungen von mir dennoch in dieser Sache:


    1. Stadtplanung im weiteren Sinne
    Ich stimme den Kritikern des Europaviertels hinsichtlich (i) Dimension /Maße der Europa-Allee (kleinteiliger wäre auch gegangen), (ii) Anordnung der Grundstücke (Block an Block an Block) und sicherlich auch, wie zuvor von Golden_Age sehr treffend bemerkt, (iii) Anlage von zentralen Plätzen zu - das geht besser und heute ist man sicherlich klüger. Ob wir das auf der anderen Seite allerdings heute bereits abschließend beurteilen können, wo keine einzige Stelle im Europaviertel von Ost nach West auch nur annähernd fertig bebaut ist - I doubt it. Wir Anwohner werden immer wieder quasi zurückgeworfen im Aufbau eines Gefühls, dass dort ein Viertel entstehen könnte; ich erinnere nur an die Allee der Bäume, die seit 2009 im Europaviertel-Ost gepflanzt wurde und munter wuchs, um dann in einer großen Umtopfaktion ins Europaviertel-"Mitte" verpflanzt zu werden. War das von Anfang bezweckt? Was würden wohl Anwohner im Nordend oder Sachsenhausen zu solchen Streichen sagen? Solche Beispiele kann ich schon einige nennen, ich erinnere jüngst an die für 2017 geplante Eröffnung des Europagartens (Stichwort: Deutsches Rasen-Forum). Sind die Fisch-Reiher schon heimisch? Wenn die U-Bahn fertig ist, also 2023, dann wird man wohl erst eine Antwort darauf finden können, ob das „Europaviertel noch zu retten ist“. Und unter Umständen bedauert der FAZ-Redakteur dann sogar seinen Beitrag.


    2. Lebenskultur
    Abseits von der berechtigten Kritik an dem zuvor Gesagten, dann jedoch "manchem Bewohner" (Rohne) nicht absprechen zu wollen, dass er sich dort wohl fühle bzw. für allgemeingültig zu erklären, dass "das EV mit der Lebensqualität anderer Viertel" nicht mithalten könne (sipaq), finde ich nun schon anmaßend. Ich mag vielleicht als Fachfremder nichts von Städtebau und Architektur verstehen (hab ich auch nie behauptet), aber "Lebensqualität" ist doch nun etwas rein Persönliches, oder? Ich genieße meine 45qm Dachterrasse, ich mag meine Fußbodenheizung, meine zwei Badezimmer, den Fahrstuhl in die Tiefgarage, in der meine Parkplätze liegen. Ich mag den großen Rewe, mit dem kein Rewe City im Nordend (ich hab auch dort gewohnt, keine den Rewe auf der Berger) mithalten kann, ich mag es, nachts die Fenster offenzulassen, weil es - im Gegensatz zum Nordend - eben herrlich ruhig ist. Wer in einer Altbauwohnung im Westend wohnen mag, ich kann das gut verstehen, auch wenn es nicht meiner Art zu leben entspricht. Dort jetzt eine Rangfolge der Lebensqualität aufzustellen, geht mir aber ab.


    3. Den Tag vor dem Abend loben
    Wie oft hab ich Renderings angeschaut und mich gefreut, und dann kam so ein Brocken und solche Materialien wie beim Praedium. Jetzt aber die Günthersburghöfe als Beispiel für Lerneffekte heranzuziehen, wo bis vor acht Wochen noch Wohnwagen mit Flüchtlingen standen, also bei aller Liebe. Hier ist weder etwas abgerissen (Betriebshof), noch gar irgendetwas gebaut. Wir sprechen uns in 15 Jahren wieder, wenn 75% der Fläche dort mit sozialem Wohnungsbau bebaut wurde (ob das dann alles so hochklassig wird, steht ja mal auch noch nicht fest).

  • Im Übrigen soll im La Maison Claire erneut eine Kita einziehen (mit 10-jähriger Vertragslaufzeit) und ein chinesisches Restaurant. Die dritte Gewerbeeinheit ist anscheinend ebenfalls bereits verplant, leider ist mir die Info entfallen was genau geplant ist.


    PS: Es soll irgendein IT-Laden sein. Genauere Infos besitze ich nicht.

  • Es bewegt sich übrigens jetzt endlich auch was im Eckladen im Harmonie West. Die Gewerbefläche ist seit der Übergabe an die Eigentümer (Ende 2014) leer und hat nun anscheinend einen Pächter gefunden. Es wurde bereits ein schwarzer Flügel in der Ecke, die von außen einsehbar ist, platziert. Mal schauen was es wird.

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    Der Flügel ist bereits ein Hinweis: Es wird eine Musik- und Kunstschule einziehen.

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    Diese Musik- und Kunstschule ist übrigens aus dem Nachbargebäude umgezogen. Dort waren die Räumlichkeiten etwas beengter.


    PS: Lt. meiner bisher stets zuverlässigen Quelle soll in der Gewerbefläche im Harmonie West, in dem bis noch vor Monaten ein Thai-Massage Salon seine Dienste angeboten hat, ein Döner-Laden einziehen.
    Ich konnte bereits von außen, als die Tür offen stand, etwas größere Edelstahlgeräte ausfindig machen.

  • Jedesmal wenn ich die "KiTa" sehe, ärgere mich. Was hätte das für ein toller Ort für alle werden können.


    Ich kann die letzte Meinung zur KiTa nur zustimmen. Es ist leider eine riesengroße vertane Gelegenheit den Stadtviertel um diesen zentralen Punkt (Tel-Aviv-Platz) zu strukturieren. Schade! ����‍♂️


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    Mod: Verschoben und Bezug eingefügt.

  • ^ Strukturieren, also städtebaulich meinst Du? Adama dürfte es um die Nutzung gegangen sein. Das Gebäude schreit nach Gastronomie und Einkauf. Der Baukörper an sich hat sich ja relativ wenig geändert, in seiner Kubatur gar nicht.

  • Europaviertel West (ohne Quartier Boulevard Mitte)

    Für mich wäre die Chance dem Stadtviertel einen Zentrum zu geben (Wochenmarkt, Gastronomie, Platz als Treffpunkt, usw.).
    So habe ich es damit gemeint, dem Stadtviertel eine Struktur zu geben. Von Stadtbau oder Architektur habe ich leider keine Ahnung 😉

  • Weiß eigentlich jemand, warum es mit dem Biomarkt nichts wurde? Ich kann mir nicht erklären, warum im gesamten Europaviertel, samt Skyline Plaza, keiner ist... (echter) Postamt fehlt auch, Metzger ebenso... so wird der Platz ebenso wenig lebendig wie der trockene Europagarten...

  • ^ Meine These: das Gebäude ist zu klein dafür. Es hat eine Grundfläche von rd. 610 m², zwei Geschosse, macht zusammen rd. 1.200 m² BGF, keinen Keller, keine Parkplätze. Einen Supermarkt über zwei Geschosse zu betreiben ist murks, hat schon einen Grund, warum das keiner macht. Bleibt also das EG mit einer BGF von 610 m²; abzgl. der Grundflächen für Konstruktion und Erschließung bleibt eine HNF von rd. 480 m²; abzgl. Lager, Sozialräume, Kühlräume, bleibt eine Ladenfläche von 200-250 m², das ist zu wenig, um wirtschaftlich ein Einzelhandelsgeschäft zu betreiben; zum Vergleich: die 0815-Aldi- oder Lidl-Märkte haben 1.400-1.700 m² BGF, kleinere Rewe-Märkte findet man manchmal mit 500-700 m² BGF, die Rewe aber zunehmend aufgibt.

  • Stimmt, bei der geringen Grundfläche und weder Keller noch Parkplätzen ist ein Biomarkt tatsächlich Fehlplanung. Aber schade um die Gastronomie, und so eigentlich auch schade für die Kinder, so wenig Außenfläche zu haben und dafür einen direkten Blick auf den Tunnel unter ihnen...:-/

  • Heute in der FAZ ein lesenswerter, insgesamt positiver Artikel über Frankfurt im Allgemeinen und das Europaviertel im Besonderen.


    http://www.faz.net/aktuell/rhe…lickwinkels-15748929.html


    "Alles eine Frage des Blickwinkels". Dem stimme ich überwiegend zu.


    Speziell zum EV empfiehlt der Autor, dieses Gebiet einmal von Westen nach Osten zu durchfahren - also einen "anderen Blickwinkel" zu wählen. Da bekomme man auf Anhieb ein viel positiver anmutendes Panorama des EV zu sehen, als wenn man vom Skyline-Plaza komme.
    Ehrlich gesagt, habe ich persönlich zu 80 % immer diesen Weg (von West nach Ost) genommen (und wenn mal von Osten kommend, dann idR erst einmal die Mainzer LStrasse durchfahrend und dann die Schmidtstrasse nach Norden zum Römerhof).

  • 2 Fragen

    Hallo zusammen,


    1. Weiß jemand etwas zum Fortgang beim Porsche Design Tower? Seit der Nachricht, dass er statt der geplanten 110 nur etwa 80m hoch werden darf, habe ich nichts mehr Neues gehört. Auf der Webseite gibt auch schon seit geraumer Zeit keine Änderungen mehr.


    2. Gibt es Neuigkeiten zum Baubeginn der Grundschule, geplant westlich des "Gleisfeldparks"? Auch hier liegt die letzte offizielle Meldung schon wieder über ein Jahr zurück. Damals berichtete die FNP, dass eine im Bieterverfahren unterlegene Baufirma klagen würde und sich daher der Baustart verzögern würde.


    Vielleicht weiß ja der ein oder andere Bewohner des EV oder ein gut vernetztes Forumsmitglied mehr...

  • Die zweite Frage hast Du vor zwei Wochen schon hier gestellt. Eine Antwort gab es auch. Inzwischen wird sich wenig getan haben. Die erste Frage stellen sich viele - doch wer soll sie in diesem Kreis beantworten können oder dürfen?

  • PDT

    Ahh, sorry Schmittchen. Die Frage ist wohl verschoben worden, sodass ich die Antwort nie gelesen habe.


    Bzgl. des Porsche Design Towers werden sich sicherlich nicht unmittelbar Beteiligte äußern (können oder wollen), aber es gibt vielleicht den ein oder anderen, der etwas Aufschlussreiches erfahren haben könnte (z.B. Kaufinteressenten, die sicher über den Baubeginn informiert sein wollen). Was ich mich halt frage ist, ob Porsche Design mit dem nun gestutzten Turm noch Interesse an dem Projekt hat.
    Die Marge wird geringer sein und die Außenwirkung auch (weniger Höhe = weniger Prestige und möglicherweise auch weniger filigrane Architektur).

  • Die noch nicht bewässerten Wasserspiele werden jetzt bereits von Skaten genutzt. Ein Paradies, weil alles so schon abgerundet und glatt ist. TOLL!

  • Mod: Beiträge verschoben, beziehen sich hierauf.
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    Gott ist das alles peinlich...nix gegen Kitas, aber an dieser Stelle...ich versteh' es einfach nicht.


    Kann später gern gelöscht oder verschoben werden.

  • Adama hat Recht: peinlich.


    Frage: alles ganz schön und nett mit dem Dachgarten zum Auflauf der Kinder. Aber es wirkt alles ein bisschen wie auf dem Reissbrett. Ich dachte immer, dass Sandkästen elementare Bestandteile eines Kindergartenspielplatzes sind. In meiner Kindheit hatte jede Gruppe einen eigenen Sandkasten. Ist wohl heute nicht mehr so. Und es fehlen auch Kletterseilgebilde, Wippen und so was... eine! Rutsche gibts ja zumindest.


    Für die nächsten Anwohner, die beim Kauf nicht mit einem Kindergarten rechnen mussten, stellt das aber eine spürbare Minderung der Wertigkeit ihrer Wohnungen dar, wenn der Kinderlärm und der meist noch lauteren ErzieherInnen nun sehr dicht an ihre Fenster heranreicht.

  • Ich sehe ihr habt keine Kinder im Kindergartenalter. :)


    Der Spielplatz ist toll und modern, besser als die meisten die ich besichtigt hatte. Und es hatte keiner einen Sandkasten. Verständlich, denn es ist sehr mühsam den Sand aus den Klamotten und Schuhen der Kinder zu bekommen bevor es wieder in die Räume geht.


    Also alles ok hier. Wir sollten über jeden Kindergarten frog sein, gerade in Frankfurt, wo nicht jeder so großzügig, modern, schick, und schön gelegen ist wie dieser hier.