es wird keine miete einfach so von 5 auf 10 euro verdoppelt. wer in einer sanierten wohnung lebt, wird kaum mal eine mieterhöhung bekommen. inflationsbereinigt sinkt die miete damit sogar.
es gibt daher auch keine verdrängung, bei der die leute, die keine 5 euro pro quadratmeter zahlen können oder wollen an den stadtrand oder in "problemviertel" getrieben werden. sonst müssten diese gebiete ja einwohnerzuwächse verzeichnen. das gegenteil ist der fall.
darum nehme ich es den leuten aus der windmühlenstraße nicht ab, dass es ihnen tatsächlich um günstigen wohnraum oder sozial durchmischte stadtviertel geht. die könnten doch locker in grünau oder volkmarsdorf weiter günstig wohnen und diese stadtteile sozial durchmischen. aber so weit reicht deren sozialromantik-attitüde offenbar nicht.
bei anderen auch nicht, deshalb ziehen sie lieber in attraktivere gegenden. darum steigen dort bei neuvermietungen die preise. deren anstieg wird umso moderater, je mehr neue wohnungen durch sanierung oder neubau die steigende nachfrage abfangen und je großflächiger die guten wohnlagen werden. genau das erleben wir derzeit in plagwitz oder reudnitz. und auch in der windmühlenstraße.
wie cowboy bereits sinngemäß anmerkte: nicht die von "gentrifikation betroffenen" viertel sind das problem, sondern die, in denen nüscht passiert. oder anders ausgedrückt: miete und mieter hin oder her. gute quartiere sind die, die keine quartiermanager brauchen.