Ich finde die Vorschläge jeden für sich spannend. Aber die Diskussion fußt eben auf Prämissen, die man nur alarmistisch nennen kann.
Leipzig ist nach wie vor eine der deutschen Städte mit dem höchsten Wohnungsleerstand - aktuelle Zahlen kennt keiner, aber nimmt man mal die weiter oben angenommen 25 TSD WE, hängen wir immer noch zwischen 7-8% Leerstand. Das muss man in Deutschland jenseits des ländlichen Raumes erst mal finden.
Ein funktionierender Wohnungsmarkt wird vom BBSR und allen Experten bei 2-3% Fluktuationsreserve gesehen. Die erreichen wir in Leipzig bei moderatem Neubau von durchschnittlich 2.000 - 2.500WE und erst bei einer Bevölkerungsgröße von über 600.000 Einwohnern. Und das wird sicher noch nicht 2020 - bei allem Respekt gegenüber dem OB - der Fall sein.
Die Lojewski-Vorschläge sind vielleicht in Märkten sinnvoll, die Mieten hoch jenseits der Bewirtschaftungskosten verzeichnen und Einzelrenditen von über 5,6 Prozent ermöglichen, so dass es z.B. Querfinanzierungsmöglichkeiten gibt. Aber doch nicht in Leipzig. Wo selbst ein Neubau in nicht so tollen Lagen und mit eigenem Grundstück nicht unter 7,5 - 8 Euro Miete zu machen ist.
Also, ich schau mir die einzelnen Argumente noch mal detailliert an, aber schon von wenigen Eckpunkten her scheint mir die Diskussion eher überhitzt und ideologisiert als wirklich mit der Leipziger Realität verbunden.