Leipziger Straße 125 / Vosspalais

  • Kolonnaden

    Nur zur Klärung: die Kolonnaden hat der ehem. Senatsbaudirektor Hans Stimmann in die Bauleitplanung eingefügt. Sie sollen vom Leipziger Platz bis nach Alt-Cölln zur Breiten Straße verlaufen. Deshalb wird auch dort in den Neubau des Cöllnisches Rathauses eine Kolonnade eingefügt.


    Am Spittelmarkt sehen wir die Kolonnaden auch schon in den Neubauten; dito an der Gertraudenbrücke.


    Auf dem Stück der Leipziger Straße, das in historischer Breite verläuft, gibt es zwei Engstellen. Das WMF-Haus und ebendieser Altbau, über den hier diskutiert wird. Stimmann glaubte seinerzeit (1999 ff.) die Investoren von der Sinnhaftigkeit überzeugen zu können, die Kolonnaden freiwillig in ihre Altbauten einzufügen.


    Die Eigentümer des WMF-Hauses haben ihrerzeit dagegen geklagt und 2009 Recht bekommen - der Senat darf die Kolonnade den Hauseigentümern (Flächenverlust!) nicht aufzwingen. Seitdem endet die Kolonnade vor dem WMF-Haus abrupt - sieht etwas nach Schilda aus.


    Insofern wird es spannend, wie die Entscheidungen bei diesem Altbau fallen. ..

  • Also ich finde das man "Leipziger Str. 125" und "WMF-Haus" nicht miteinander vergleichen kann!


    Ich bin mir ziemlich sicher das die Nr.125 auch Kolonaden bekommt, da das Gebäude sich ja in einem ganz anderen "Grundzustand" befindet als das WMF-Haus seinerseits.
    Dieses war ja komplett ausgebaut und vermietet, dort dann nachträglich Kolonnaden einzubauen wäre echt n Hammer eingriff in die Bausubstanz gewesen, auch wenn es echt ne geile Sache gewesen wäre eine durchgehende Kolonnadenreiche zu haben.
    Aber die Plattenbauten in der Leipziger Straße zwischen Wilhemstraße und WMF-Haus spielen da ja auch nicht mit....
    Da sollte man sich eher mal Gedanken drüber machen! :)

  • Die Platten sind ja auch zurückversetzt mit Parkplatz und Bürgersteig davor ;). Hast schon recht, dass man die beiden nicht wirklich vergleichen kann. Aber abgesehen von der reduzierten Ladenfläche, dürfte es doch aber keine große Sache sein, Kolonnaden ins WMF-Haus einzubauen. Im Grunde muss man doch nur die Wand zum Nachbarhaus einreißen und dem Laden ne neue Glaswand davorsetzen. Die schönen Fenster muss man schon drin lassen. Aber dann sinds eben geschlossene Kolonnaden. Man kann/soll sie ja eh nicht seitlich verlassen.

  • Ja klar sind die Platten zurückversetzt, also müsste man doch erstmal dafür ne "Lösung" dafür finden bevor man dem Besitzer DES und Mieter IM WMF-Haus ne Kolonnade aufs Auge drücken will!
    Denn was war zuerst da??? Das WMF-Haus oder die neuen Kolonnadenbunker die man da hingeklotzt hat???


    Wie gesagt finde ich die Idee von durchgehenden Kolonnaden auch klasse, aber doch nicht um jeden Preis oder!?


    Glaube niemand fände es witzig wenn jemand von der Stadt käme und meine: "Du.... Dein Haus schaut ja echt klasse aus, aber du musst im Erdgeschoss die Ladenfläche verkleinern und ne neue Wand einziehen und nen Durchbruch nach nebenan schaffen, weil wir als Stadt die Kolonnaden so chic finden!"


    Und da Kolonnaden durchzubrechen und die Fenster verglast zu lassen ist doch auch ne doofe Lösung, denn wer will schon verglaste Kolonnaden????


    :D

  • Ganz davon abgesehen ist das WMF-Haus als Denkmal eingetragen. Würde mich ja mal interessieren, wie die untere Denkmalbehörde darauf reagieren würde, wenn man dort die Fassade aufreißt.
    Bei Immo-Scout kann mann auch ein paar Grundrisse sich anschauen. Leider fehlt das Erdgeschoss. Trotzdessen ist aber auch im 1.OG zu erkennen, das ein Anschluss an die Kolonnaden im Eckbereich des Hauses nur zu unschönen Lösungen führen würde.

  • Leipziger Straße 125

    Eine kurze Bestandsaufnahme der zum Abriss freigegebenen Gebäude - der Zustand ist größtenteils katastrophal. Höchste Zeit, dass sich hier was tut.



    alt und neu dicht beieinander:


  • Die Platten sind ja auch zurückversetzt mit Parkplatz und Bürgersteig davor ;). Hast schon recht, dass man die beiden nicht wirklich vergleichen kann. Aber abgesehen von der reduzierten Ladenfläche, dürfte es doch aber keine große Sache sein, Kolonnaden ins WMF-Haus einzubauen. Im Grunde muss man doch nur die Wand zum Nachbarhaus einreißen und dem Laden ne neue Glaswand davorsetzen. Die schönen Fenster muss man schon drin lassen. Aber dann sinds eben geschlossene Kolonnaden. Man kann/soll sie ja eh nicht seitlich verlassen.


    Das WMF-Haus sieht so schön aus, da wäre ich dagegen da was durchzubrechen. Ich würde es so lassen und die unterbrochenen Kolonnaden an dieser Stelle unter Kuriosum abhaken.


    Dem Altbau in der Leipziger Straße 5(?) würde aber meiner Meinung nach ein Kolonnadendurchbruch nicht schaden. Die Decke wäre zwar an der Stelle niedriger, aber das könnte ein dort ansässiges Geschäft ja auch für Werbung/Geschäftsnamen nutzen und wäre schon von einiger Entfernung gut sichtbar.

  • Klar ist das WMF-Haus das schönste Haus in der ganzen Straße. Aber die bereits genannten Maßnahmen dürften der Schönheit keinen wirklichen Abbruch tun. Dürfte nur schwer werden, dem Vermieter die verringerten Mieteinnahmen schmackhaft zu machen. Muss hier doch nicht immer alles kurios sein...

  • ^^
    also wenn ich mir das so anschaue, würe die Ecke des Hauses unten doch ganz schön drunter leiden.
    Ich meine, wenn man es gut macht, kann es bestimmt gut aussehen, aber ich zweifle im Moment daran, daß es vom Aussehen her so "einfach" ist im WMF-Haus eine Kolonnade einzubauen. (Man müsste beide "Säulen" am Eingang entfernen und so wie es aussieht auch ein Stück vom "rooms"-Geschäft, weil die Breite der Kolonnade sonst nicht passt, dann würde es aber wieder nicht mit dem Ersten Stock im Einklang sein.)

  • Ebenso zum Thema "alt": weiß zufällig jemand, was die Sanierung der Voßstraße 33-35 (sog. "Voßpalais") so macht?
    Aus der Vogelperspektive von bing maps (leider weiß ich nicht, wie man das exakte Bild einfügt) kann man auf der Westseite der Gebäude ein Gerüst und Bauplanen erkennen. Die Fotos dürften wegen der regen Bautätigkeit an den 3 Leipzigern schon gut 3-4 Jahre alt sein.


    Vielleicht hat sich bei der diesjährigen Expo Real etwas getan. Dort hat die BIMA das Gebäude nebst angrenzenden Grundstücken Wilhelmstraße 95 - 96 und Voßstraße 34 - 35 zum Verkauf angeboten.
    Bei der BIMA stellt man sich die übliche Hotel, Büro- oder Wohnmischung vor. Es wird ein Verkaufspreis im zweistelligen Millionenbereich erwartet. Das Interesse sei groß. Nur war bis jetzt nichts in den Nachrichten über einen erfolgten Verkauf zu lesen.
    Als schwierig dürfte sich der Umgang mit den Altlasten, namentlich dem parallel zur Wilhelmstraße gebauten Luftschutzbunker, erweisen.


    Artikel Tagesspiegel
    Artikel Immobilienzeitung


    Edit: So, ich denke dieses altehrwürdige Gebäude auf historischem Gelände hat einen eigenen Thread verdient. Mein obiges Geschriebenes ist in sofern obsolet da Hans Dampf w.o. schon drüber geschrieben hatte (ist mir gerade eben erst aufgefallen). Vielleicht haben wir ja einen Insider hier der was weiß?

    Einmal editiert, zuletzt von Batō () aus folgendem Grund: Thread und Beitrag strukturiert

  • ^ Jup, ich wollte gerade darauf hinweisen. Allerdings dürfte das Areal im Thread "Altes Regierungsviertel" doch ganz gut aufgehoben sein.


    Fände es schade wenn es dort untergehen würde. Zumal, wenn das Areal verkauft wird/wurde und der Investor irgendwann dazu eine Planung veröffentlicht dürfte es noch genügend Diskussionsstoff für einen Thread geben. Der "Altes Regierungsviertel"-Thread könnte dann m.M.n. zu unübersichtlich werden.
    Bato


    Okay, das ist nachvollziehbar. Allerdings würde ich Infos/Diskussionen zum Thema "Voßpalais" (aktuellste Meldung: http://www.deutsches-architekt…hp?p=312158&postcount=532) hier herausnehmen oder den Threadnamen grundsätzlich erweitern.


    Die Überlegung kam mir auch. Ich denke das macht Sinn.

    Einmal editiert, zuletzt von Hans Dampf ()

  • Mit dem Verkauf bei der Expo Real scheint es nicht geklappt zu haben. Das Grundstück wurde bei Immowelt neu eingestellt. Es wird um Abgabe eines Angebotes bis zum 19.12.2011 gebeten. Als Mindestpreis werden 25 MEURO angegeben. Außerdem ist davon die Rede, dass bis auf das Vorderhaus an der Leipziger alle anderen Gebäude abrisswürdig sind (siehe BingMaps).


    Inserat Immowelt

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    Einmal editiert, zuletzt von dieselbär ()


  • Gibt es Neuigkeiten oder Bilder zum Umbau bzw. zur Sanierung des Voßpalais?


    Es ist ja das letzte erhaltene Regierungsgebäude in der Voßstraße. Die komischen Ruinen auf dem Gelände sollen laut meiner Info ja auch abgerissen werden.

  • Voßstraße 33

    Dort scheint nun wieder gebaut zu werden. Das geht angesichts des Wirbels rund um die Riesenbaustelle nebenan fast unter. Jedenfalls waren Bauarbeiter am Fenster zu sehen.

  • Nun ja, vermutlich, weil es jetzt Teil der Riesenbaustelle ist. Siehe HGHI-Leipziger-Platz-Thread.

  • Den HGHI-Visualisierungen nach, die ich hier leider nicht mehr veröffentlichen darf, könnte geplant sein, den rückwärtigen Anbau der Voßstraße 33 in den Konsumtempel zu integrieren (oder neu zu errichten?), um damit die Verbindung zwischen Wertheimgrundstück und dem ehemalige Ministerium herzustellen, während das Vordergebäude wohl selbstständig bleiben wird. Es handelt sich allerdings nur um Mutmaßungen meinerseits, resultierend aus den Grafiken.

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    Richtig vermutet. Projektentwickler Copro und die HGHI haben durch Grundstückverkäufe die Vorraussetzungen geschaffen das Vosspalais mit in die Entwicklung des HGHI-Areals einzubinden.
    Laut PM wurde die Entkernung des Palais mittlerweile abgeschlossen. Bis 1. Hj. 2014 soll die Revitalisierung des Palais abgeschlossen sein.


    Artikel PM

  • Innen- und Außenaufnahmen

    Hallo,


    Informationen und Bilder zum Gebäude Leipziger Straße 125 findet man hier.


    Das Gebäude ist 1892 bis 1894 im Stil der Neurenaissance vom Bauinspektor Paul Kieschke als Erweiterungsbau des Eisenbahnamtes errichtet worden. Die Sandsteinfassade ist bis auf Ausnahmen fast vollständig erhalten geblieben. In der Erdgeschosszone befand sich ursprünglich ein aus Kupfer getriebener Adler, der im Originalzustand über der Mittelachse positioniert war. Dieser wurde nach dem Kriege verwertet. Ferner fehlen die seitlichen Bekrönungen und das historische Balkongitter, dass durch eine nicht bauzeitgerechte Metallkonstruktion ersetzt wurde. Im Inneren des Gebäudes befindet sich ein repräsentatives Treppenhaus mit historischem Lastenaufzug für Bücher sowie im 1.Stock eine begehbare zweietagige Bibliothek aus dem Jahre 1894, deren Wandtäfelungen und Mobiliar jedoch stark beschädigt sind.


    Das Exposé der BIMA findet man hier.

    Einmal editiert, zuletzt von uhima ()

  • Ich möchte hier mal kurz auf den offenbar wenig beachteten Beitrag von uhima verweisen, der tolle Bilder der Leipziger Straße 125 und wohl auch der jetzt abgerissenen rückwärtigen Gebäudeteile enthält. Nochmals der Link: >>klick mich<<


    Ich habe mich immer gefragt, wo genau sich diese Bunkeranlage befindet. Zumindest das Exposé der BIMA gibt einen groben Aufschluss darüber. Den historischen Lageplan habe ich dort einmal entnommen. Zur Orientierung, unten befindet sich die Wilhelmstraße, oben das Voßpalais.