Verkehrsprojekte

Die Haupthalle des Chemnitzer Hauptbahnhofs ist verloren. Läden haben sich zurückgezogen, der kleine Supermarkt wird jetzt von der DB direkt betrieben und ist preislich auf Tankstellenniveau, einzig McGeiz lockt noch das entsprechende Publikum, der Burger King ist der schlechteste, den ich je erlebt habe; dadurch, dass die City- und Straßenbahnen jetzt im Bahnhof fahren und das Anfahren des Bahnhofs zum Aussteigenlassen oder Einsammeln durch sinnlose Poller und den Verzicht auf kostenloses Kurzzeitparken auf dem (zu weit entfernten) Parkplatz verleidet wird, ist die Frequenz in der Halle noch geringer. "Mein Einkaufsbahnhof" (so der Slogan) ist es zumindest nicht.

Vielleicht sollte man also ganz oder teilweise umnutzen - zeitgemäßes Hostel, Gokart-Bahn, ein Aldi, Fahrradhändler oder bestenfalls -verleiher... . Irgendsoetwas.

Das Bild von Rebel Art ist schön, möge es eine Weile erhalten bleiben.

^ Die Läden machen dort wirklich einen traurigen Eindruck. Ich kann mir aber durchaus vorstellen, dass, sobald der Busbahnhof am Vorplatz fertig ist, die Frequenz dort auch wieder steigen wird - auch in Kombination mit dem Fernbusterminal an der DDer Straße - sollte zumindest ein Lebensmittelmarkt im Bahnhof schon funktionieren. Zumal in direkter Nähe keiner existiert - erst wieder am Sonnenberg, wenn ich mich nicht irre. Ansonsten ist der Slogan natürlich völliger Quatsch...

Warum der Burger King - den habe ich sehr selten überhaupt offen gesehen - so viel Platz einnimmt und wie sich das rentiert, frage ich mich schon lange. Würde hier nicht - wie beim Subway nebenan - ein kleiner Stand in die Empfangshalle hinein ausreichen? Die schönen Eckräume des aktuellen BK könnten dann anders genutzt werden.

Ein Fahrradverleih wäre super, allerdings rentiert sich sowas heute kaum noch. Schön wäre aber eine Citybike-Station, wo mit Hilfe eines QR-Codes und der Kreditkarte Räder ausgeliehen werden können. Dazu bräuchte man aber zumindest in der Innenstadt schon ein Netz an Leihstationen.

Zum Fernbus"terminal", dem Regiobusbahnhof und den Wegebeziehungen habe ich schon mehrfach sehr umfangreich und emotional geschrieben, den Ausflug erspare ich euch und mir diesmal. Die Rettung sehe ich dadurch nicht.

Mit Fahrradverleih meinte ich keinen "klassischen", sondern das in allen anderen größeren Städten und Regionen vorhandene Sharing-System. Aber das muss nicht unter ein Dach. Tatsächlich fände ich sowas wie ein nicht zwingend dauerhaftes Popup-Hostel für die KH spannend. Sicher fallen einem auch andere Dinge ein, gerade mit Blick auf viele erstmalige Gäste übernächstes Jahr.

In den Bahnhof sollte ein Club (dort stört er auch keinen) rein und vielleicht noch ein Markt mit Späti-Angebot, und zack ist da der ein Verbinder zwischen
Brühl und Sonnenberg. Sorry aber die klassischen Läden dort braucht keiner.

Saugute Idee. Ich befürchte, die Bahn ist da nicht scharf drauf aber gerade vorn die BK-Fläche wäre ideal für Barbetrieb mit kleiner Tanzfläche. Wer macht's?

Hier noch ein kurzer Beitrag zu den Temp-30-Zonen am Beispiel Luckenwalde, wie ich das aus meiner beruflichen Praxis sehr gut kenne. Bei uns war das Thema mit dem Landesamt für Verkehr immer, es könnte zu „Stauereignissen“ kommen, die in den Kleinstädten von entsprechenden Verkehrsplanern selbst mit deutlich höheren Verkehrszahlen nie errechnet wurden.

https://www.ardmediathek.de/vi…k1MzQ2NTlfcHVibGljYXRpb24

Zitat von Oriental

In den Bahnhof sollte ein Club (dort stört er auch keinen) rein und vielleicht noch ein Markt mit Späti-Angebot, und zack ist da der ein Verbinder zwischen
Brühl und Sonnenberg. Sorry aber die klassischen Läden dort braucht keiner.

Finde ich auch eine gute Idee. Jetzt ist nur die Chemnitzer Clubszene nicht so stark. Ob ein neuer Club da lange durchhält…. Aber eine Bar von in der Ecke der BK-Fläche wäre schon super.

Ein paar aktuelle Bilder vom Hauptbahnhof:

^^ Gerade die Bahnhofs-Empfangshalle hat schon noch einigen Verbesserungs- bzw. Modernisierungsbedarf. Was auffällt ist, dass die "Rahmung" der Ladengeschäfte mal mit dunkelgrauen Blenden erfolgt und mal mit hellgrauer Farbe. Dadurch allein wirkt die Empfangshalle schon unordentlich/uneinheitlich. Man sollte alles einheitlich dunkelgrau einrahmen bzw. verblenden.

Ebenso kritikwürdig sind natürlich die offenen Kanäle und Rohre etc. überall im Bahnhof, aber das wird man so schnell nicht behoben bekommen.

Auffällig ist auch, dass die Treppenaufgänge (so alt wie sie sind) sehr verschmutzt aussehen. Vielleicht kann man die auch mal nachbearbeiten oder neu verkleiden mit einem Material, das sich besser reinigen lässt.

Und toll wäre natürlich wirklich, wenn der Lebensmittelladen auf der einen Seite weiter wachsen würde. Platz wäre theoretisch da, der Blumenladen ist wohl ausgezogen und diesen Snack-Automaten kann man vielleicht auch woanders hinstellen.

Kompletterneuerung Tramlinie 1 von Zentrum bis Schönau - Kurzblick

In den westlichen Stadtteilen nahe der Zwickauer Strasse sind erste längere Abschnitte fertig, andere Abschnitte sind noch in Bau.

Auch Übergänge werden erneuert. Der den Kappelbach hier begleitende Fuß- und Radweg neben den Gleisen wird ebenso vielerorts neu gebaut.

Blick an der Guerickestraße stadtauswärts gen Schönau

Infos und Details zur Baumaßnahme der Linie 1 kann ich leider nicht beisteuern, aber betreffs Radweg dachte ich, daß man auch per Fördergebiet bestrebt sei, den Grünzug entlang des Kappelbaches zu einer durchgehenden erlebbaren Grünachse zu qualifizieren. Den leider etwas weit vom Bach abgesetzten Radweg gibt es ja schon länger, viel Erlebnisfaktor mit dem Grünraum hat man so nahe an den Gleisen allerdings nicht. Ferner gibt es noch Barackenansammlungen (wie im Foto oben, rechts), wo ich hoffe daß man noch diese Flurstücke erwerben und Rückbau+Renaturierung vornehmen kann.

Blick an der Guerickestraße stadtwärts: hinten sieht man die fertige Gleislage, vorn den erneuerten Rad- und Fußweg, ganz vorn die Querung der Straße.

Blick in den Grünzug des Kappelbachs

Blick am Feldschlösschen stadtauswärts: auch hier eine alte Barackenansammlung anstelle eines qualitätvollen Gewässergrünzugs.

sonst so, abseits:

Fernwärmeausbau Beyerstraße / Paul-Jäckel-Straße - in Querung des Pleißenbaches. Es geht tief in die Erde. Weitere Infos hierzu habe ich aber keine.

^{alle fotos elli kny}

Lebenszeichen von der neuen Trasse der Straßenbahn Richtung Zeisigwald. Es wird zumindest schon mal gemessen. Glaube aber kaum, dass wir noch in diesem Jahrezehnt ein Ergebnis sehen.

https://www.radiochemnitz.de/b…chtung-zeisigwald-799424/

Gute Nachrichten für die Fertigstellung des Premiumradwegs Küchwald - Wüstenbrand.

Nach dem das Projekt "Radwegbrücke über die Kalkstraße" in der Vergangenheit aus finanziellen Gründen auf der Kippe stand liegt jetzt der Fördermittelbescheid für den Bau vor.

Die Visualisierung kann sich sehen lassen, schönes "Eingangsportal" nach Chemnitz.

http://www.tag24.de/chemnitz/l…ueber-kalkstrasse-2998907

Dass sich für die Verlängerung des Stadtrings von der DD-Straße aus - nur wenige Meter parallel zur vierspurigen Bahnhofsstraße - im Stadtrat offenbar Mehrheiten finden, verrät sehr viel über den Zustand des Stadtrates.

So ganz ohne Grund kauft eine Kommune in der Regel kein Grundstück. Ich denke schon, dass hier einige Stadträte noch auf die Verlängerung des Stadtrings spekulieren und daher die Verwaltung mit dem Kauf beauftragen. Zumal der Kaufpreis eine Zwischennutzung als Stellplatz für Wohnmobile definitiv nicht rechtfertigt und eine Bebauung hier meiner Meinung nach mittelfristig unwahrscheinlich ist. Leider lässt sich im gefassten Beschluss nicht feststellen, welche Stadträte hier für den Kauf gestimmt haben.

Zitat von dazo

Gute Nachrichten für die Fertigstellung des Premiumradwegs Küchwald - Wüstenbrand.

Brücke für Premiumradweg wird bis Herbst 2025 gebaut.

https://www.tag24.de/chemnitz/…erbst-2025-gebaut-3232378

Aber keine Informationen über die anderen Bauabschnitte.

8 Millionen für 50 Hobbyradfahrer am Tag. Mit dem Geld hätte man in der kompletten Stadt Schutzstreifen streichen können oder Radwege ausbauen.

Langsam ist es wirklich schwer zu ertragen, wie auffällig wenig für Radfahrer getan wird, die konkret von A nach B wollen oder müssen und wieviel für Freizeitradler oder Menschen, die zufällig gerade die wenigen festgelegten Prestigeradwege in ihre Arbeits- oder sonstigen Wege einbauen können. Zumal (zumindest mir als Freizeit- und Pendel-Radler) der Übergang an der Kalkstraße mit einer der wenigen vernünftig dimensionierten Verkehrsinseln der Stadt nicht wehtut.

Hat einmal jemand konkret bei der Stadt nachgefragt, warum immer und immer wieder Straßen neu gemacht und dabei Fahrräder weitestgehend ignoriert werden? Daran, im Bestand Fahrradinfrastruktur zu ergänzen, glaubt ja sowieso niemand mehr wirklich.

Ich sehe das ähnlich:

"8 Millionen" für eine kleine Fahrrad-Brücke ist schon ganz schön happig.

Man hat eben manchmal den Eindruck, dass man das Geld an anderen Stellen sinnvoller und breiter investieren könnte mit mehr "Durchschlag" auf die alltägliche Lebensqualität.

Wie gesagt, bei manch angedachten Straßenbahntrassen sehe ich das ähnlich (auch wenn das Vielen scheinbar nicht gefällt). Da fragt merkwürdigerweise auch keiner wo und wie die nötigen Millionen für den Bau und auch den späteren Unterhalt herkommen. Ist eben da, obwohl man stattdessen woanders noch viel breiter und dem eigentlich erforderlichen Zweck dienend investieren könnte. (Ich glaube nicht wirklich, dass sich der überwiegende Wunsch/Bedarf nach flexiblem Individualverkehr in der Stadt! großartig ändern wird. Straßenbahntrassen sind nun mal das glatte Gegenteil von flexiblem Individualverkehr.)