Campus-Gestaltung
Das Rabenschwarz beim Einbau fiel mir auch schon öfter auf, doch meine ich festgestellt zu haben, daß dunkler Asphalt immer nachhellt. Das liegt wohl an Sanden und Stäuben, welche ständig im Lufttransport befindlich, sich auf Asphaltoberflächen ab- und in die Poren einsetzen. Nach Monaten siehts heller aus. Natürlich gilt solch dunkler Asphalt als "schwarzer Asphalt" - da haste freilich recht, es gibts schließlich ganz andere schöne Färbungen, wenn man denn wöllte.
Ja, ohne Zweifel ist das so – Asphalt sieht nur für kurze Zeit wirklich richtig schwarz aus! Dieser hier wird durch das Anschleifen sogar schon mit der Fertigstellung (für schwarzen Asphalt) ziemlich hell sein, da bei der Behandlung die enthaltenen Steine frei- und angeschliffen werden. Und dann kann es vom Dreck im Grunde genommen auch nur noch heller werden. Doch einen klaren Helligkeitskontrast zu den umfassenden Werksteinplatten zu erwarten, das fällt mir schwer.
Zwei Bilder vom ersten Entwurf:
Das sieht recht brauchbar aus. Da nun für den Rahmen dunkle Steinplatten verwendet wurden und von aufgehelltem Asphalt die Rede war, glaubte ich, der Asphalt sollte wirklich hell werden, um wieder einen Kontrast zu erreichen. Ohne farblichen Kontrast hat das Beton-Asphalt-Nebeneinander ja gar keinen Sinn.
Mich beunruhigt eher der hohe Versiegelungsgrad v.a. am Uni-Vorplatz-Bereich. Ich frage mal lieber nicht, ob der qua überbordender Passantenmassen (Regelbetrieb?) gerechtfertigt ist oder nur die übliche Spielart "moderner" Platzgestaltung wiederspiegelt.
Ein Rückblick:
Der Platz vor dem Neuen Hörsaalgebäude war im Nahbereich mit Granitpflaster zwischen an der Gebäudestruktur ausgerichteten Betonplattenstreifen versehen, weiter entfernt mit rotem Kies belegt und mit einem großen Block Fahrradständer versehen.
Der Mensavorplatz war mit diagonal angeordnetem mittelkleinen quadratischen Betonpflaster gestaltet. Dieses Pflaster war vor 12–15 Jahren auch noch auf den Gehwegen in diesem Bereich verbaut worden, im Zuge eines Parkplatzabbaus. Damals wurden nämlich die Längsparkplätze an der Reichenhainer Straße wegen des massiven Fußgängerverkehrs aufgelöst.
Vor dem originalen Weinhold-Bau gab es aus den neunziger Jahren eine Teil-Grün-Gestaltung mit einem schrägen Zuweg mit gelbem Betonpflaster. Das sah ganz interessant aus und war meiner Erinnerung nach auch auf Mensa und Hörsaalgebäude bezogen, dennoch hat sich dort häufig die Frage gestellt, auf welcher Seite man den Dornenstrauch-Bereich umgeht.
Nach dem unsäglichen Umbau des Weinhold-Baus ist der Platz davor glatt mit dunkelgrauen Betonplatten versehen worden. Seither kam (und kommt) man zwar kurzwegig am Gebäude vorbei, aber durch die verrückte Veränderung des Gebäudes nicht mehr direkt rein. Der Umweg-Zwang wurde sozusagen von außen nach innen verlegt.
Die Grasanteile des Mittelstreifens der Reichenhainer Straße waren stets ziemlich zerlatscht.
Gerade in studentischen Kreisen stößt etwas mehr Grün bildungscausal auf hohe bis höchste Gegenliebe. Tja, das drang offenkundig mal wieder nicht bis oben durch...
Es gibt auch Kritik daran, dass das Gleis weiter unten im Uni-Bereich, wo auch viele Leute unterwegs sind, als Rasengleis ausgeführt wurde. Aber klar: Vor allem gibt es viele Beschwerden darüber, dass die Fläche oben im Großen und Ganzen mit Asphalt und Beton geschlossen ist.
Ich denk schon, dass die Planer darüber nachgedacht haben. Doch sind sie wahrscheinlich letztlich zum Schluss gekommen, dass eine weitgehend frei begehbare Fläche zu schaffen hier dennoch der einzige tragfähige Ansatz ist.
Der Erhalt der einen Bauminsel vor der Mensa ist dabei keine dumme Idee, vor allem mit der veränderten Außenform. Aber mit noch mehr nicht (schadlos) begehbaren Bereichen kämen wir ganz leicht wieder in die Situation, dass unschöne Umwege nötig wären und es sich auf einzelnen Routen staute.