Verkehrsprojekte

  • Da ich mit dem Gespinne schon angefangen habe, habe ich einmal etwas zusammengeschossen:


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    Neuer Busbahnhof (flixbusgrün):

    - in die untere Ebene schauen wir - natürlich mit Abfahrtsteigen für schnelle Durchfahrt (Regiobusse) und welche, wo Busse länger stehen können (Fernbusse). Das wäre also nicht anders, als aktuell am Busbahnhof, wo die Anzahl meines Erachtens aber überdimensioniert ist für das aktuelle Aufkommen (ob nun 5, 7 oder eine andere Anzahl Abfahrtsteige ist diskutierbar)

    - darüber z.B. (mind.) zwei Parkdecks, eines mit direktem Steg auf Gleisebene (warum das beim Parkhaus weggelassen wurde, erschließt sich mir nicht)

    - Auf das Dach Begrünung, 3 Tennisplätze, eine Minigolfanlage, einen Hubschrauberlandeplatz, ein Freibad, einen Zen-Garten, Solarzellen oder was auch immer... zur Not eben auch nur langweiliges Parken

    - Zu- und Abfahrt z.B. über die Ecke Georgstraße, also wie aktuell anfahrbar aus allen Richtungen

    - Untergebracht werden sollten: Bike-Sharing, Fahrradgarage, Car-Sharing, Toiletten, Tourist-Info (ggfs. nur digital), gern ein kleinerer Supermarkt ... . Weniger nötig: Spielhalle.

    - Zufahrt wird "haushoch" überbaut (gern abgerundet, arnold), Georgstraße bebaut (beides blass-gelb), bestenfalls mit "Tourist- und Business-Infrastruktur" (Hotels, Gastro, Mietwagenbieter, Kurzzeitarbeitsplätze, ...), gern aber auch von der Universität (Neubau geht nicht nur an der Reichenhainer Straße), meinetwegen aber auch gern Wohnungen in den höheren Geschossen.

    - Als Randnotiz: Aktuell haben Minna-Simon- und Mauerstraße keinen richtigen Zweck für den Autoverkehr. Man sollte sie also entweder baulich zur "Menschenanlieferzone" für den Bahnhof ertüchtigen (dafür ist aktuell zu wenig Haltemöglichkeit) oder zur Feuerwehrzufahrt und reinen Anlieferstraße degradieren und dem normalen Autoverkehr entziehen.


    Umfeld:

    - die alte Hauptpost ist sogar schon an die Bahnsteige angebunden, perfekt... wer baut das Hostel rein?

    - auf dem (dann alten) Busbahnhof ist schon ein Gastro-Zeichen... perfekt - her mit den Ideen und den Liegestühlen auf die große Wiese davor


    Und ich wiederhole mich (ich hoffe auch selbst: letztmalig): Chemnitz hat im Vergleich zu anderen Städten wenig Frequenz bei Nah- (Straßen-/City-) und (gar nicht so) Fernbahnen, Regio- und Fernbussen. Nach der vernünftigen Zusammenlegung der Bahnen nun wieder etwas aufzusplitten in dann trotzdem drei Standorte (+Zentralhaltestelle, über deren Struktur man auch lange diskutieren kann), halte ich für rückwärtsgewandt und wenig sinnvoll.


    War viel, sorry, beschäftigt mich.

  • Halten wir zunächst fest: Du kannst besser visualisieren, ich kann besser einbinden (über Textfeld 8. Zeichen von rechts und dort die URL als "Quelle").


    Wir können doch die Visualisierungen 1:1 übereinander legen. Das sieht dann nicht nur witzig aus, sondern ist auch ziemlich stimmig. Kaum einer würde sich daran stoßen, wenn in der Rundung vorn eine Tiefgaragenzufahrt (mit höchstfrequenter Ein-Aus-Fahrt) wäre, dann sollte ein Bus aller drei Minuten auch möglich sein. Warum es nun gerade an dieser einen Straßenecke "echte Wohnbebauung" sein muss (für die ich sonst immer zu haben bin und die meinetwegen zumindest in die höheren Etagen kann), erschließt sich mir nicht. In den Riegel an der Georgstraße kann z.B ein Intercity-Hotel (sogar die von dir geplante Fassade passt perfekt) oder - du vermutest es sicher - ein Hostel. Wie schön sowas zusammenpasst, sieht & liest man z.B. hier.

  • Also ich weiß ja nicht...


    Ich finde den alten Busbahnhof so wie er ist ziemlich gut und sehe keinen Vorteil darin, diesen zu verlegen. Wenn der Busbahnhof ordentlich saniert wird und das Umfeld darum gleich mit sehe ich auch keinen Grund, warum das schlecht auf die Uni Bibo wirken soll. In dem Bereich ist genug Areal welches man zu attraktiveren Grünflächen entwickeln kann - dann bekommt der Klapperbrunnen auch endlich mal etwas mehr Aufenthaltsqualität drumherum. Bislang ist das ja ziemlich bescheiden.


    Die herrlich grüne Baulücke an der StraNa zu schließen fände ich auch traurig. Ist doch so mit das einzige, was die Seite dort attraktiv macht - und auch wenn die Idee mit der Einfahrt über die Ecke verkehrstechnisch vielleicht sinnvoll sein mag - wie sähe DAS denn nu wieder aus an der Ecke, neee... da gehe ich wirklich nicht mit.


    Ich würde auch vermuten, dass sich das UniBibo Umfeld eher in die entgegengesetzte Richtung entwickeln wird. Noch ist ja ein Gebäude nicht saniert und durch den Abbruch der alten Schmiede und den Neubau in der Hofmitte wird sich da sicherlich auch in Zukunft noch mehr abspielen. Der Traum vom großen studentischen Leben wird in Chemnitz ohnehin nie so blühen wie anderswo - und das liegt nicht am Standort sondern schlicht und ergreifend am Schwerpunkt der Uni - das finde ich auch gar nicht schlimm.


    In Chemnitz gibts weißgott wieviele Stellen an denen das Geld so viel sinnvoller verwendet werden könnte. Meinetwegen ist die Struktur vielleicht nicht so ganz optimal - das ist für mich aber kein Grund deshalb in funktionierende und weitestgehend gut dastehende Strukturen so reinzureißen. Nachhaltiger wäre wohl, so ein Konzept zu überdenken, wenn der Bahnhofsvorplatz wirklich auch wieder sanierungsreif ist und sowas wie der Busbahnhof dann auch tatsächlich noch gebraucht wird. Normalerweise gehört der Flixx-Bus-Quatsch auf die Schiene und ich bin ziemlich sicher, dass sich dahingehend im nächsten Jahrzehnt noch sehr viel verändern wird.


    Übrigens: Die Idee Fernbushaltestellen an den Stadtrand zu bringen und den Weitertransport mit den Nahverkehrsmitteln zu organisieren halte ich - solange es diesen Blödsinn in der Masse noch gibt - für sinnvoller und wesentlich weniger belastend. Mit dem Anschluss an eine Ringbuslinie wären manch Reisende dann sogar noch bequemer und schneller am Ziel.

  • Eine "ordentliche Sanierung" des aktuellen Busbahnhofes wird - so bin ich mir sicher - wahrscheinlich nur unwesentlich billiger sein als der Neubau an den beiden angedachten Standorten. Dafür, dass sich dann am aktuell unbefriedigenden Status Quo nichts verändert, wäre das tatsächlich pure Geldverschwendung. Die Kosten der Sanierung des ZOB in Berlin (der zugegebenermaßen deutlich größer ist als der Chemnitzer) liegen bei rund 40 (!!) Mio.


    Ein Blick auf die Chemnitz-Karte zeigt, wie der aktuelle Busbahnhof die Aktienspinnerei verstellt und den Eingang komplett verbaut. Es wäre nun wirklich lächerlich, 52 Mio. Euro in die Sanierung der neuen Uni-Bibliothek zu investieren, um dann das Gebäude über einen Seiteneingang betreten zu müssen, weil davor die Busse parken. Ich gehe davon aus, dass auch der Fördermittelgeber - die SAB - damit sicher nicht einverstanden wäre. Ein weiterer Blick auf die Karte zeigt, dass neben dem Busbahnhof nur ein schmaler Grünstreifen übrig ist, der kaum die Zuschreibung "Grünfläche" verdient. Auch finde ich, dass zuviel Fläche dort versiegelt ist. Das ist in Zeiten des Klimawandels wenig zeitgemäß. Davon abgesehen verstehe ich deine Argumentation nicht. Die mit einem Zaun abgetrennte Baulücke gegenüber mit den zwei Bäumen würdest du gerne erhalten, für eine weitere Grünfläche hast du aber nichts übrig? Welche Logik steckt dahinter?


    Den Klapperbrunnen kann man auch ohne Busbahnhof-Bezug dort wieder aufbauen. Ich sehe zwischen Brunnen und Busbahnhof keinen gestalterischen Zusammenhang bzw. keine Notwendigkeit, beide als Einheit zu betrachten. Gerade in einer Grünfläche kann ich mir den Klapperbrunnen sehr gut vorstellen. Leben wird sich da entwickeln, wo es die Stadt auch zulässt. Der Schillerplatz ist im Sommer immer gut besucht. Eine attraktive Grünfläche wird natürlich Menschen anziehen und sie einladen, dort zu verweilen - gerade wenn der Haupteingang zur Bibliothek da liegt. Dass es dort aktuell keine Aufenzhalzsqualität gibt, liegt am Busnhanhof. Keiner chillt gerne an lauten Verkehrsanlagen.


    Nochmal zur Baulücke gegenüber: Insgesamt - laut Brachenkonzept der Stadt Chemnitz (Seite 3) - gibt es in Chemnitz 85ha an Baulücken. 85 Hektar! Das entspricht fast der dreifachen Größe der Innenstadt. Allein in Chemnitz-Mitte (Zentrum, Lutherviertel, Bernsdorf) existieren 12 Hektar an Baulücken. Ich verstehe den Wunsch, Freiräume in der Stadt zu erhalten. Langfristig sind die Freiräume auch eine Stärke der Stadt Chemnitz. Ich würde mir aber wünschen, in zentralen Bereichen die Baulücken zu schließen. Nur so entsteht auch Leben in der Innenstadt. Ob einem jetzt die oben genannten Vorschläge gefallen oder nicht ist da meiner Meinung nach zweitrangig. Dichte bringt Leben.


    Die Diskussion Fernbus vs. Zug würde ich hier gerne nicht aufmachen. Chemnitz ist verkehrlich eher schlecht angebunden und die Flixbusse sind vielfach die einzige Möglichkeit, die Stadt ohne PKW zu erreichen. Auch da verstehe ich deine Argumentation nicht: Zwar möchtest du den Fernbusbahnhof am aktuellen Standort erhalten, plädierst aber gleichzeitig für ein Terminal am Rande der Stadt ohne Anbindung an den Regionalverkehr?


    Mit der Aussage, dass es in Chemnitz zahlreiche Stellen gibt, an denen Geld investiert werden muss, stimme ich dir zu. Allerdings bringt es meiner Meinung nach nichts, hier gewisse Projekte gegeneinander auszuspielen. In die Stadt wurde in den letzten 30 Jahren im Verhältnis viel zu wenig investiert - von Bund und Land. Ich begrüße somit jede Investition in die Infrastruktur!

  • Ich versuche das nochmal zu ordnen:


    1. Es stand ja eine Sanierung und Nachnutzung des schönen Busbahnhofsgebäudes auch hier zur Debatte - die Kosten würden also so oder so in diesme Fall anfallen und wären bei einer der angedachten Nutzungen (Bar, Gastro usw) nicht wieder reinzuholen. - dauerhaft also ein teures Zuschussprojekt


    2. Grünfläche: der schmale schon bestehende Grünstreifen neben dem Buasbahnhof macht von der Fläche her ein Viertel des davor schon liegenden Parks aus. Wenn man den Busbahnhof um einige Flächen verkleinert (was bei der Auslastung sicherlich möglich wäre) könnte nochmals mndestens so viel Fläche in grün dazugewonnen werden - und mir würde da auch ein Eingriff im überbreiten Fussweg entlang der StraNa gedanklich da vorschweben. Klapperbrunnen und Busbahnhof haben auch meiner Meinung nach null gemeinsam, für den Brunnen würde ich mir aber eine schönere aufenthaltsituation wünschen. Momenten ist der da ja eher "abgestellt" und ich meine mit etwas Grün und gepflegten Bänken wäre das ruck zuck ein belebter und beliebter Hotspot - gerade auch im Bezug auf die UniBibo. Da sind wir ja einer Meinung.


    3. Zu den Baulücken: In Chemnitz gibt es Baulücken und Baulücken - da muss man schon mal genauer hinschauen. Wenn ich mich recht erinnere, befindet sich dort eine sehr gepflegte Baulücke die obendrein von einem kirchlichen (?) Jugendclub (?) o.ä. genutzt und bespielt wird. Das sind aus meiner Sicht keine Brachflächen, sondern Lebensräume und diese zu bedrohen, obwohl wir anderswo viele ungenutzte Brachen haben, halte ich nicht für sinnvoll. Dichte bringt Leben - diese Ansicht teile ich nicht oder wenn, dann nur sehr sehr eingeschränkt.


    4. Den Vorschlag mit der Verlagerung an den Stadtrand finde ich dann gut, wenn der aktuelle Standort wirklich nicht gehalten werden kann. Ich sehe am Stadtrand sowohl für den Fernbusverkehr als auch für die Fahrgäste einen größeren Nutzen als in der Innenstadt und bin der festen Überzeugung, dass der Busfernverkehr keine große Zukunft hat. Es wird ihn sicherlich immer in irgend einer Form geben, aber ich bin zuversichtlich, dass sich in Zukunft vermehrt wieder die Bahn durchsetzen wird, dahingehend ist ja zumindest regional in den letzten Jahren schon wirklich viel passiert. Ich finde es halt auch idiotisch einen noch fast neuen Bahnhofsvorplatz wieder aufzureissen um dort eine Infrastruktur zu bauen die in Zukunft kaum noch einer braucht. Wäre alles andere in der Stadt im Lot, dann wärs ja egal, aber ich sähe das Geld lieber dort investiert wo es eine unmittelbare und positive Auswirkung auf die Zukunft hat - zum Beispiel eben in Schulen, KiTa´s, Theatern, günstigen Gewerbeflächen, kulturell wertvollen Institutionen (Museen, Schwimmbäder usw.) oder auch Herzensprojekten der Chemnitzer.


    Mir geht es da nicht ums Ausspielen, sondern schlichtweg darum, dass ich immer wieder den Eindruck gewonnen habe, dass man für Gott und die Welt Chemnitz attraktiv machen möchte - nur eben nicht für die Chemnitzer selbst. Wir sind ein Eldorado für Immobilienspekulanten geworden und alles was das fördert wird unternommen - zum Teil opfert man dafür sogar die hier ansässgen Unternehmen... Die Verwunderung ist dann plötzlich groß, wenn z.B. Gewerbesteuereinnahmen fehlen, Bürger abwandern oder sich Unzufriedenheit in dümmste Gewalt verwandelt.


    In dem Kontext finde ich solche, aus meiner Sicht völlig sinnlosen, Projekte halt die pure Geldverschwendung. Klar, im Hnblick auf die nächsten 30 oder 40 Jahre muss definitiv über solche Dinge wie Busbahnhof gesprochen werden und womöglich wird der Standort wirklich irgendwann weichen müssen.


    Wenn ich das so mitnehme, sind die Hauptargumente für eine Umverlagerung an den Bahnhof die Überquerung der Strana und die Optik der neuen Uni-Bibo. Der Verkehr würde sich mit der Umverlagerung wohl eher verschlechtern. Das mit der Optik wäre sicher auch in neu für die Bahnhofstraße kein Vorteil und obendrein auch wenig gerecht.

    Selbst das mit der Querung der Straße ist für mich ein ziemlich schlaffes Argument, aber wohl eher deshalb, weil alle Busreisenden die ich kenne, nicht mit der Bahn weiterwollten sondern zu ihrem Ziel gelaufen sind oder mangels Öffis von mir mit dem Auto abgeholt wurden - und das geht am derzeitigen Standort erheblich besser als am Hauptbahnhof.


    Ich finde das in so ziemlich allen Punkten ziemlich fragwürdig. Das einzige was außer Frage steht, ist wohl, dass der Busbahnhof sanierungsreif ist oder in wenigen Jahren definitiv wird und dass dann Handlungsbedarf besteht. Da sich viele für die Architektur begeistern, meine ich, dass das Ding Befürworter für eine Sanierung finden wird und dann auch saniert wird - und da plädiere ich dann doch eher für die gewinnbringendste Nutzung und mit Gastro alleine wird das ein fettes Minusgeschäft.

  • Davon habe ich neulich auch gelesen und bin gespannt wo die den Zugang dazu bauen wollen und wie das Ganze dann aussehen wird. Ist von euch da mal jemand über mehr Infos gestolpert?

  • Ich suche jetzt nicht danach, habe aber irgendwo gelesen, dass an der Brücke über die August-Bebel-Straße der Zugang zum neuen Bahnsteig sein wird und dort auch eine Aufzugsanlage errichtet wird.

  • ^Wie schön, dass die Freie Presse heute extra einen Artikel verfasst hat (Link), um alle Fragen zu der Haltestelle August-Bebel-Straße zu beantworten:


    - Die Station wird wie schon gestern geschrieben auf der Brücke über der August-Bebel-Straße errichtet, weshalb der Bau von Treppen und eines Lifts nötig wird.

    - Halten werden dort die Linien C 13 (Aue)-Chemnitz-Burgstädt und C 14 Chemnitz-Mittweida.

    - Es wird mit mehreren hundert Ein- und Ausstiegen pro Tag gerechnet.

    - Die Kosten betragen 7,7 Mio. Euro und werden komplett vom Bund übernommen.

  • Das klingt gut, danke für die Info! Ich frage mich dennoch, wann dafür die Entscheidung gefallen ist. Die Brücke ist ja vor kurzem erst neu gebaut worden und in dem Zuge wurde auch ein Teil der Stützwände neu errichtet.


    Für mich ein Fall von Geldverschwendung, wenn da nun nach so kurzer Zeit wieder reingerissen werden würde - da hätte es eine günstigere Übergangslösung wohl auch getan :)


    Na mal abwarten - ich bin gespannt :)

  • Der Chemnitzer Hauptbahnhof erhält 230.000 Euro aus einem insgesamt 40 Mio. Euro umfassenden Konjunkturpaket zur Stärkung regionaler Handwerksbetriebe. Ziel sei es, die Aufenthaltsqualität an Bahnhöfen im gesamten Bundesgebiet zu verbessern. Für den Chemnitzer Bahnhof ist die Erneuerung der Fußböden und die Sanierung der Treppen im Gebäude vorgesehen. Auch an Zäunen und Dächern soll gearbeitet werden. Zwar wurde der Chemnitzer Bahnhof recht stiefmütterlich saniert, dennoch mag ich das Flair des Bahnhofes mit diesen ocker- und türkiesfarbenen Fliesen an den Seiteneingängen aber eigentlich sehr gern. Ich hoffe, dass man hier behutsam vorgeht...

  • Für den Chemnitzer Bahnhof ist die Erneuerung der Fußböden und die Sanierung der Treppen im Gebäude vorgesehen. Auch an Zäunen und Dächern soll gearbeitet werden. Zwar wurde der Chemnitzer Bahnhof recht stiefmütterlich saniert, dennoch mag ich das Flair des Bahnhofes mit diesen ocker- und türkiesfarbenen Fliesen an den Seiteneingängen aber eigentlich sehr gern. Ich hoffe, dass man hier behutsam vorgeht...

    Sorry Arnold, diese Fliesen sind genau das, was ich an diesem Bahnhof bisher noch am Schlimmsten <X finde, weil es noch diesen pissigen Mief aus der Vergangenheit ausstrahlt, der Rest wird ja langsam Stück für Stück besser. Nur habe ich den Eindruck, als könnte ein besserer Magnet wie ein "Rewe-Markt" oder ähnliches die Aufenthaltsqualität auch nochmal deutlich verbessern. Es gibt ja nun auch die neue Unterführung zum Sonnenberg. (die ja eigentlich zu den äußeren Bahnsteigen schon immer existiert hat?, nur dass vor Jahren eben die Außengleise eine Überquerung zum Sonnenberg/Dresdener Straße verhindert haben..)


    https://www.tag24.de/chemnitz/…-zum-hauptbahnhof-1619718

  • ^ Naja, das ist wohl Geschmacksache... Sofern nicht geplant ist, den Bahnhof im Inneren in seinen Ursprungszustand zu versetzen (und das wird nicht passieren), empfinde ich den Status Quo als ganz angenehm und zu Chemnitz passend (Kontraste und so). Zumal die meisten "Regionalbahnhöfe" der Bahn meistens sehr billig und einfach saniert werden. Da sind mir die mittlerweile ja auch schon historischen DDR-Fliesen deutlich lieber als irgendeine modische großformatige Kachel in schwarz/ grau/ beige, wie man sie heute in jedem Neubau-Badezimmer in der ganzen Republik findet. :thumbdown:

  • Liebe Mitforisten,


    Zunächst möchte ich mich kurz vorstellen. Ich bin Mitte 30, lebe in Chemnitz und habe zum Bereich Architektur und Bauwesen keine berufliche Verbindung. Wenn ich die Zeit finde, werde ich in Zukunft hin und wieder aus Chemnitz berichten.


    Beginnen möchte ich mit einer kurzen Bilderstrecke zur Stufe 2 des Chemnitzer Modells, dessen Eisenbahnabschnitt ja momentan noch in der Bauphase ist. Heute soll es zunächst nur um den Abschnitt zwischen dem Bahnhofsgelände Chemnitz-Süd, wo die Verknüpfungsstelle zwischen Tram- und Bahnnetz entsteht, und dem Haltepunkt Chemnitz-Reichenhain gehen.

    Dieser 2,3km lange Streckenabschnitt wird derzeit zweigleisig ausgebaut.


    Obwohl die Bauarbeiten an der Gesamtstrecke der ursprünglichen Planung nach im Dezember enden sollten, wird man diesen Termin wohl nicht mehr halten können.


    Wir beginnen unseren Rundgang an der momentanen Endhaltestelle der Tram, dem Haltepunkt "Technopark". Die Haltestelle samt Wendeschleife nahm 2017 den Betrieb auf; auch die ersten Meter des Anschlussgleises in Richtung Bahnstrecke wurden damals schon verlegt. Momentan wuchert kräftig das Unkraut.


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    Nur wenige Meter weiter, unterhalb des Bahndamms, wurde bereits 2018 das Anschlussgleis für die Baumaschinen der Strabag verlegt. Dieses ist nicht identisch mit dem Anschlussgleis, welches an die Tramlinie anknüpfen wird. Letzteres existiert noch nicht und wird später weiter links im Bild verlaufen. Dafür muss noch ein Teil der Böschung abgetragen werden.


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    Es folgt ein Blick von der Fußgängerüberführung Wolkensteiner Straße auf die Zufahrt zur Baustelle. Das zu sehende Schüttgut kommt auf der gesamten Länge der Bahnstrecke zum Einsatz. Bei der Baustelle hinter dem Schüttgutkegel handelt es sich um die Erweiterung des Railports Chemnitz der Bauer Speditionen GmbH. Die Haltestelle "Technopark" liegt rechts außerhalb des Bildes.


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    Selber Standpunkt; Blick leicht nach links: Wir blicken in Richtung des Bahnhofs Chemnitz-Süd. In der Bildmitte sind die neuen Gleisanschlüsse des Railports zu erkennen; rechts das schon gezeigte Baugleis.


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    Und nun der Blick in die Gegenrichtung gen Altchemnitz und Reichenhain. Der zweigleisige Ausbau in seiner Endausführung steht hier noch bevor.


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    Auf der Vergößerung ist nicht nur der Turm der Michaeliskirche in Altchemnitz zu sehen, sondern links davon auch der Kran, der zur Baustelle der neuen Bahnbrücke über die Werner-Seelenbinder-Straße gehört. Rechts der vor Kurzem erneuerte Gleisanschluss eines großen Schrotthandels.


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    Alle Fotos sind natürlich von mir.

    Einmal editiert, zuletzt von Konrad R. ()

  • Als nächstes kommen wir zu den beiden Brückenneubauten zwischen der Verknüpfungsstelle und Chemnitz-Reichenhain. Die bisherigen, um 1905 errichteten und unter Denkmalschutz stehenden Brückenbauwerke über die Werner-Seelenbinder-Straße und die Olbernhauer Straße wurden abgerissen und werden durch Neubauten ersetzt - schade.


    Hier ein Bild der im vergangenen Monat abgerissenen Brücke über die Werner-Seelenbinder-Straße.


    Und nun die Baustelle am heutigen Tag: Die historischen Widerlager sind bereits komplett verschwunden. Am südlichen Widerlager wurde bereits das neue Fundament betoniert. Nachdem es an den beiden Brücken ein Jahr lang kaum voran ging (zunächst wurden die Medienträger unterhalb der Brücke W.-S.-Straße erneuert), scheint man es jetzt eilig zu haben.


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    Kleine Zugabe: Die Brücke W.-S.-Straße im Jahr 2019. Die alte Schüttung wurde bereits halbseitig entfernt. Wie man im Hintergrund erkennen kann, waren die Vorbereitungen für den Bau des zweiten Gleises schon im vergangenen Jahr weit gediehen.


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    Kommen wir zur Brücke über die Olbernhauer Straße. Auch diese stand unter Denkmalschutz.


    Am südlichen Widerlager sind bereits die Armierungen für den Neubau sichtbar. Von der historischen Brücke sind nicht einmal die Hangmauern stehen geblieben. Allerdings hat man die Steine für eine spätere Wiederverwendung (vor Ort?) gelagert.


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    Und noch einmal die Olbernhauer Straße, diesmal das nördliche Widerlager. Generell muss man sagen, dass die Strabag die Brückenbaustellen gut abschirmt. Es ist gar nicht so leicht vernünftige Fotos zu machen.


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  • Na dann herzlich willkommen. Solche Berichte aus Chemnitz sind immer gern gesehen. Deiner liefert ganz nebenbei noch die spannende Info, dass es beim Railport aktuell einen Ausbau gibt. Dessen Bau hatten wir zuletzt hier im Forum zwar verfolgt, aber seitdem habe ich nie wieder etwas davon gehört. Wenn jetzt schon ein Erweiterungsbau kommt, dann muss es ja offensichtlich ganz gut laufen.


    Es steht übrigens auch schon fest, dass die Strecke nach Aue nicht im Dezember wiedereröffnet wird. Den neuen Termin will man wohl im September bekanntgeben, aber frühestens im zweiten Quartal 2021 beginnen die Testfahrten (Tag24).

  • Vielen Dank für die nette Begrüßung, lieber Iguenth. Ich werde mich bemühen die Chemnitz-Ecke in Zukunft etwas besser zu füllen, kann euch aber nichts versprechen, da ich beruflich viel eingebunden bin. Dass es mit dem Dezember 20 nichts wird, dachte ich mir schon. Gerade an der Verknüpfungsstelle ist ja noch gar nichts passiert, da der Bereich für die Baustellenlogistik benötigt wird.


    Anders sieht es hingegen am Bahnhof Reichenhain aus. Dort ist der zweigleisige Ausbau weitestgehend fertig; auch die Konturen des künftigen Bahnsteigs + ÖPNV-Verknüpfungsstelle sind schon erkennbar. Die Kräne im Hintergrund gehören zur Brückenbaustelle Olbernhauer Straße. Man erkannt, dass das zweite Gleis auch hinter der Brückenbaustelle bereits verlegt ist. Der aktuelle Ausbau reicht bis zur Brücke über die Werner-Seelenbinder-Straße.


    Ein Bild vom Zustand des Bahnhofs vor Beginn der Umbauarbeiten findet ihr hier: https://de.wikipedia.org/wiki/…mnitz-Reichenhain_(2).JPG


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    Auch die ÖPNV-Verknüpfungsstelle mit Buswendeschleife und Parkplätzen ist nahezu fertig. Die Gestaltung: naja.


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    Der Blick in die Gegenrichtung. Die Bahnlinie folgt dem Zwönitztal. Die nächste Haltestelle Richtung Aue wird Chemnitz-Erfenschlag-Mitte sein. Der zweigleisige Streckenabschnitt endet hier. Nur an Kreuzungsbahnhöfen wie Zwönitz, Meinersdorf oder Dittersdorf wird es im weiteren Streckenverlauf noch kurze zweigleisige Abschnitte geben.


    Interessantes Detail: Beim Neubau werden scheinbar auch alte Eichenholzschwellen wiederverwendet.


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    Eine Vergrößerung zeigt die Einmündung des zweiten Gleises.

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  • Seit dem 21. 08. ist der neue Bahnsteigtunnel am Chemnitzer Hauptbahnhof eröffnet. Für die Bewohner des Stadtteils Sonnenberg stellt das Bahnhofsgelände nun kein Hindernis auf dem Weg zur Straße der Nationen und zum Brühlgebiet mehr dar. Um den ÖPNV noch besser zu verknüpfen, sollen die Buslinien 21 und 31 in Zukunft eine Haltestelle direkt am Zugang zum neuen Tunnel bedienen.


    https://sonnenberg-chemnitz.de…fsausgang-wird-eroeffnet/


    Zur Erinnerung: Der bestehende Bahnsteigtunnel wurde verlängert und mit einem Ausgang an der Dresdner Straße versehen; dabei wurden auch ein Fahrstuhl und Abstellgelegenheiten für Fahrräder installiert.


    Zunächst der Tunnelzugang in der Totale; im Vordergrund die Dresdner Straße:


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    Linkerhand der Ampel ist die Abstellanlage für Fahrräder zu erkennen:


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    Laut Freier Presse funktioniert der Fahrstuhl noch nicht so, wie er soll.


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    Blick in Richtung Gießerstraße:


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    Der neue Tunnel ist meiner Meinung nach ein großer Gewinn für Chemnitz. Die Infrastruktur der Innenstadt ist nun viel besser verknüpft. Auch mein eigener Arbeitsweg verkürzt sich dadurch stark.


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    Was die Gestaltung der unterirdischen Passage angeht, so muss ich allerdings Arnolds Post #992 zustimmen: Der alte Bahnsteigtunnel mit seinen türkisenen und ockerfarbenen Fliesen spricht mich auch mehr an. Die neue Passage ist eng und steril und wird sicher bald beschmiert und verdreckt sein. Hier der Blick vom Zugang Dresdner Straße in Richtung des alten Bahnsteigtunnels.


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    Ein Blick vom Ende des Bahnsteigtunnels zum neuen Ausgang:


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    Nahaufnahme einer Wand. Dann doch lieber DDR-Fliesen...


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    Nun noch drei Bilder vom Aufstieg zur Dresdner Straße:


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    Rechts im Bild sehen wir übrigens die 1863 erbaute Villa Kertzscher, einst das Kontorhaus einer Eisengießerei. Seit 1994 gehört sie dem Bistum Meißen und beherbergt heute eine Missionsstation der Missionarinnen der Nächstenliebe - eine Erinnerung daran, dass der Sonnenberg noch immer ein sozialer Brennpunkt ist.

  • Nach Fertigstellung des verlängerten Bahnsteigtunnels nimmt die Stadt als nächstes die sogenannte "Bazillenröhre" in Angriff, den historischen Fußgängertunnel, der die Dresdner Straße mit der Minna-Simon-Straße verbindet.

    Iguenth1 schrieb dazu 2018:

    Die Verbesserung der Anbindung des Sonnenbergs ans Zentrum scheint noch länger auf sich warten zu lassen. Von der Sanierung der Bazillenröhre hat man ewig nichts mehr gehört, und jetzt gab es auf die Ausschreibung der Erweiterung des Bahnsteigtunnels zur Dresdner Straße kein einziges Angebot (Freie Presse).


    Edit: Grund für die Verzögerungen bei der Bazillenröhre ist, dass man deren Sanierung erst nach der Fertigstellung des Bahnsteigtunnels vornehmen will, um den Sonnenberg nicht komplett abzuschneiden (Freie Presse).

    Die Verzögerungen beim Bau des neuen Bahnsteigtunnels haben also auch den Beginn der Sanierungsarbeiten an der Bazillenröhre nach hinten rutschen lassen, da man die bisher einzige Unterführung am Bahnhof nicht baubedingt sperren wollte, ehe die neue, zweite Unterführung fertig ist. Dadurch kam es zu zwei Jahren Zeitverzug.


    Nun berichtet Radio Chemnitz vom Beginn der Sanierungsarbeiten.


    Zugangstreppe und Rampe an der Dresdner Straße heute:


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    Wahrscheinlich wird erst einmal der Außenbereich an der Dresdner Straße saniert. Im Tunnel selbst wurde nämlich in den vergangenen Tagen zunächst das Kunstprojekt "Aorta" gestartet - ein Beitrag zur Kulturhauptstadtbewerbung.


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