Über den Kölner Hochhausring berichtet jetzt auch der Focus.
Stadtgestaltung/ -entwicklung
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Es muss ja nicht so übertrieben sein,wie es vorgeschlagen wurden ist,der Hochhausring.
Aber ein paar schicke Wohntürme wären durchaus angebracht,2-3 über 100 Meter,weitere zwischen 50 und 80 Meter und dazwischen einfach höhere Bebauung 8 bis 10 Geschosse wären doch ganz normal.
Übrigens werden auch in Russland mittlerweile ein paar ganz schicke Wohntürme gebaut um die 80-100 Meter rum für die normale Bevölkerung um der stark ansteigenden Einwohnerzahl entgegen zu wirken in den größeren Städten.
Dort wurden die höchsten 20 Gebäude oft alle in den letzten 2-3 Jahren gebaut,und dies sind alle Wohntürme,die nicht unbedingt potthässlich sind, und das wichtigste ist, es ist für die normale Bevölkerung, nicht für Millionäre gedacht,wie in Deutschland üblich bei Wohntürmen.
Weder hässlich noch Luxus.
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Die Idee einer Hochhaus-Stadtmauer, um zusätzlichen Wohnraum zu generieren, finde ich eigentlich recht interessant.
Allerdings sind die Ringe dafür nicht der richtige Ort, weil dadurch gewachsene Viertel wie das Friesenviertel
oder das Belgische Viertel zu stark beeinträchtigt würden.
Besser wäre es, man würde den Inneren Grüngürtel mittels einer bewohnten "Stadtmauer" neu einfassen.Wenn man sich den Inneren Grüngürtel von oben anschaut,..
http://www.bilderbuch-koeln.de…a1403746_978x1304xin.jpeg
http://www.google.de/imgres?im…ndsp=68&ved=0CDMQrQMwDzhk
...stellt man verwundert fest, dass ungefähr 50% der Fläche aus Kleingärten besteht.
Da stelle ich mir die Frage, ob es eigentlich gerecht ist, dass ein paar hundert Kleingärtner riesige innerstädtische Grünflächen beanspruchen,
während ungefähr 200.000 Menschen (Innenstadt, Nippes-Süd, Ehrenfeld-Ost, usw.) sich mit der anderen Hälfte begnügen müssen und tausende weitere dringend Wohnraum benötigen.Die Kleingärten gibt es schon seit den 20er Jahren des letzten Jahrunderts. Damals lebten große Familien in winzigen Wohnungen und besaßen kein Auto, um mal eben in die Natur zu fahren;
außerdem benötigten sie die Gärten zur Selbstversorgung. Das sind alles Gründe, die heute wegfallen. Viele Kleingärtner besitzen heute sogar Häuser oder Reihenhäuser und verfügen somit über zwei Gärten.
Deshalb sollte man die Kleingärten im Inneren Grüngürtel kündigen, die Hälfte der gewonnen Fläche für Wohnungsbau (auch einige Hochhäuser) zu Verfügung stellen und mit der anderen Hälfte die Parkanlagen erweitern.
Das hätte auch den Vorteil, dass man damit den Flächenfrass auf den Feldern am Stadtrand (zB. Widdersdorf-Süd) eindämmen könnte. Diese Flächen könnte man im Gegenzug den Kleingärtnern als Ersatz anbieten.Somit wären drei Dinge möglich:
1.Mehr Wohnraum in der Innenstadt
2.Keine weitere Zersiedlung des Umlandes
3.Neue städtebauliche Chancen für die Innenstadt.
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Da stelle ich mir die Frage, ob es eigentlich gerecht ist, dass ein paar hundert Kleingärtner riesige innerstädtische Grünflächen beanspruchen ...
An sich nicht und ich habe schon im Düsseldorfer Forum für heiße Debatten gesorgt - mit der Ansicht, dass innenstädtische (oder -nahe) Kleingärten bebaut oder in öffentliche Parks umgewandelt gehören. Richtig Grünflächen sind sie auch nicht, wenn sie zum großen Teil mit Buden und Grillplätzen versiegelt wurden. Intensive Flächennutzung bedeutet für mich - wenn bebauen, dann richtig und nicht bloß eingeschossig und wenn Grünflächen - dann auch richtig, damit man woanders dichter bauen kann.
Und dennoch spricht das alles nicht für eine Mauer wie aus einem SF-Endzeitfilm - Hochhäuser kann man fantasievoller anordnen und in Blockrandstrukturen integrieren. Möglichst in der Nähe der S-Bahn/Stadtbahnhaltestellen - also nicht um einen willkürlich gezogenen Kreis.
Ob abgeschnittene Luftzufuhr, der Fernblick auf den Dom (der jeden Besucher begrüßt), die Großsiedlung-Wirkung - alles spricht gegen die Mauer und nichts für sie, denn alles, was man für den Hochhausbau vorbringen kann, impliziert nicht diese erstickende Anordnung. -
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Ich meinte damit auch eher die grundsätzliche Idee.
Der konkrete Vorschlag von Bachem ist wohl eher eine Provokation, um das Thema anzustoßen (Ist ihm ja auch gelungen + Selbstmarketing).
Ich glaube, er wäre sehr überrascht, wenn man das so bauen wollte.Meine Vorstellung wären eher 5-7 Stockwerke entlang der Ränder des Inneren Grüngürtels und dazu einige Hochhäuser (60-80m ) an ausgesuchten Stellen.
In Form und Material könnten die Gebäude aber an die alte Stadtmauer erinnern.
Man könnte am Inneren Grüngürtel auch noch mehr Schulen und Kitas unterbringen. -
Wenn man sich den Inneren Grüngürtel von oben anschaut,..http://www.bilderbuch-koeln.de…a1403746_978x1304xin.jpeg
http://www.google.de/imgres?im…ndsp=68&ved=0CDMQrQMwDzhk
...stellt man verwundert fest, dass ungefähr 50% der Fläche aus Kleingärten besteht.
Das von dir verlinkte Foto ist aber etwas irreführend, zeigt es doch einen der einzigen Bereiche im Grüngürtel, bei dem es überhaupt nennenswerte Kleingartenflächen gibt, nämlich zwischen Aachener Straße und Hans-Böckler-Platz. Einen weiteren größeren Bereich gibt es nördlich der Inneren Kanalstraße. Jedenfalls ist ein Flächenanteil von 50% stark übertrieben, wenn man sich den kompletten Grüngürtel anschaut.
Überhaupt finde ich es zweifelhaft Debatten zu eröffnen, bei welchen eine Interessensgruppe (hier die Kleingärtner) gegen die Stadtentwicklung ausgespielt wird. „Gerechtigkeit“ ist in dem Zusammenhang ein sehr schwieriger Begriff. Mit dem Argument der Flächeneffizienz kann man ja dann auch Sportplätze, Schwimmbäder, Friedhöfe oder Kirchen aus dem Stadtbild tilgen. Ich finde eine Stadt muss immer ein Kompromiss sein, ein (halbwegs gerechter) Ausgleich zwischen verschiedenen, vielfältigen Nutzungsinteressen. So haben sich städtische Räume über Jahrhunderte immer entwickelt. In einer Stadt, die sich nur noch dem flächenoptimierten Nutzungs- und Wachstumszwang unterwirft und sich zum reinen Wohn-/ Arbeits-/ Kita-Gulag entwickelt würde ich jedenfalls nicht mehr leben wollen.
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express
der express hat mittlerweile auch gemerkt, dass sich die leser stark für stadtentwicklungsthemen interessieren - merkt man auch bei ksta und rundschau und der lokalzeit köln (wdr) - es gibt mehr und mehr berichte dazu; auch zu bauvorhaben jeder art. grundsätzlich ist das etwas schönes - die leute wollen in der stadt leben und wollen, dass diese attraktiver wird - auch ein zeichen dafür, dass köln in den nächsten dekaden definitv an qualität auf allen ebenen gewinnen wird - da bin ich mir ganz sicher!
dieser hochhaus-ring ist aber natürlich nix weiter als eine reine zeitungs-ente ! - und in zeiten von social-media und co berichten die online-redaktionen eh nur noch über das weiter, was angeklickt wird - und der artikel wurde garantiert viel angeklickt! - und so erklären sich die folge-artikel dazu - das macht es aber nicht seriöser oder wahrscheinlicher - dennoch müssen reker und ott als ob-kanditaten natürlich etwas dazu sagen, wenn der express sie fragt, sonst steht da am ende, sie hätten keinen kommentar dazu abgegeben, was im wahlkampf arrogant wirken würde. was die da wirklich drüber denken, kann sich ja wohl jeder denken...
für seinen "ruf" als architekt ist diese ganze chose allerdings eher als geschäftsschädigend zu betrachten. jetzt mal im ernst: was für ein käse ist das ! - ich meine, wenn man genau hinschaut, dann stehen diese gebäude am ring etc. ja an orten, wo sie ganz praktisch betrachtet nie und nimmer stehen können - irgendwie hinter den gebäuden am ring - also in den innenhöfen !?! usw. uws. alles totaler humbug - ich wette, dieser "architekt" hat noch nie was gebaut...
über hochhäuser kann man natürlich nachdenken - allerdings, finde ich, nicht in der innenstadt (!) - das wäre echt mist - was die kleingartengrundstücke angeht, das sehe ich genauso - und hier könnte man über moderate hochhäuser nachdenken - also jetzt keine wolkenkratzer... der deutzer hafen als städtebaulicher abschluss-blickpunkt für das kern-köln in dieser himmelsrichtung könnte an der südlichen und östlichen kante des hafenbeckens allerdings gut hochhäuser vertragen!
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Zitat von Tilou
Überhaupt finde ich es zweifelhaft Debatten zu eröffnen, bei welchen eine Interessensgruppe (hier die Kleingärtner) gegen die Stadtentwicklung ausgespielt wird.Bei jedem Stadtentwicklungsprojekt trifft man zwangsläufig auf Interessengruppen mit denen man sich auseinandersetzten muss,
weil es in der Stadt keine Fläche gibt, auf der nicht schon irgendwas woher war.Außerdem sollte man die Gesamtsituation im Auge behalten:
In Köln sind 627 Hektar exclusiv für Kleingärten reserviert.
Das ist 25x die Fläche vom Deutzer Hafen Projekt.
Wenn man jetzt ungefähr 25 h vom Inneren Grüngürtel an den Stadtrand verlagern würde, blieben immer noch 600 Hektar übrig.
Für mich kein Grund die Stadt zu verlassen, zumal ja Ersatz geschaffen würde.Die Leute sind doch heute viel mobiler als in früheren Zeiten.
Sie fahren an den Stadtrand in die Gewerbegebiete, kaufen dort Pflanzen und Gedöns in den Baumärkten und Gartencentern,
um anschließend damit wieder in die städtischen Schrebergärten zu fahren.
Da könnten sie doch gleich ihren Kleingarten an den Stadtrand legen.An den Rändern des Inneren Grüngürtels könnten so, auf circa 10 km Länge (inclusive der Parkstadt-Süd), tausende neuer Wohnungen geschaffen
werden. Gleichzeitig würden sich die Parkanlagen Kölns vergrößern.
Mit eingestreuten Grundschulen und Kitas ein perfektes Gebiet für junge Familien.Abgesehen davon, wäre es mal an der Zeit ein neues Konzept für Schrebergärten zu entwickeln.
Nicht so mit Maschendrahtzäunen und Deutschlandflaggen abgeriegelt, sondern offener für andere Parkbesucher - interessanter und moderner gestaltet. -
Mit dem Argument der Flächeneffizienz kann man ja dann auch Sportplätze, Schwimmbäder, Friedhöfe oder Kirchen aus dem Stadtbild tilgen.
Der Unterschied ist, dass Kleingärten für einen symbolischen Betrag einzelnen Privatpersonen überlassen werden, die dann einen Großteil der Fläche in städtebaulich denkbar unschöner Weise versiegeln. Schwimmbäder, Kirchen usw. werden gemeinschaftlich von vielen Bürgern genutzt. Ich hätte sogar nichts für ein paar Villen mit großen Gärten in der Innenstadt, wenn diese für den realen Preis erworben werden (in London etwa zweistellige Millionenbeträge - in Köln wohl knapp darunter) - hier bekommen die kostbare Fläche einige Auserwählte für Lau.
Die Debatten um andere Nutzung werden ohnehin öfters geführt, etwa in Hamburg und Berlin wurde die Bebauung von offizieller Seite angeregt. Die Bebauung einiger Sportplätze am Ostrand der Innenstadt wurde kürzlich in Düsseldorf angeregt. In großen Städten ist es üblich, dass Flächen - besonders in der Innenstadt und in derer Nähe - begehrt, teuer und intensiv genutzt werden.
Abgesehen davon, wäre es mal an der Zeit ein neues Konzept für Schrebergärten zu entwickeln. Nicht so mit Maschendrahtzäunen und Deutschlandflaggen abgeriegelt, sondern offener für andere Parkbesucher - interessanter und moderner gestaltet.
Bereits das ginge in die Richtung der Umwandlung in öffentliche Parks - dann kann man aus einigen Kleingärten gleich vernünftig gestaltete Parks (für alle) machen.
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.... die dann einen Großteil der Fläche in städtebaulich denkbar unschöner Weise versiegeln.
So sehr ich auch selbst kein Freund von Kleingärten bin, eine "Flächenversiegelung" durch sie findet doch gewiss nicht statt, kann doch der Niederschlag ungehindert ins Erdreich eindringen.
Überhaupt scheint das Thema "Grünzeugs" (Begriff wurde von dir mal verwendet) nicht dein Ding zu sein. Wie sonst wäre es zu erklären, wenn Rollrasen mit Kunstrasen (Kö-Bogen) und Mohnblumen mit Rosen (London) verwechselt werden. -
tieko
Bitte nicht falsch verstehen: Ich bin mir sicher, dass zu gegebener Zeit die Debatte um eine Bebauung der von dir angesprochenen Flächen am Grüngürtel aufkommen wird, spätestens mit der Entwicklung des ehemaligen Großmarktgeländes und der Schaffung eines weiterführenden Grüngürtels. Herr Speer hat das in seinem Masterplan ja ebenfalls angeregt. Er schlägt dort eine dichtere (und höhere) bauliche Einfassung des Grüngürtels vor, um mehr den Charakter eines „Central Parks“ zu schaffen. Diese Idee finde ich gut und die würde ich auch befürworten.
Die grundsätzliche Forderung Kleingärten aus der Stadt zu verbannen könnte ich dagegen nicht nachvollziehen. Köln ist eine großflächige Stadt, hat aus meiner Sicht sehr reichhaltige Park- und Grünflächen und ich hatte noch nie irgendwann das Gefühl, dass mir da etwas „weggenommen“ wird. Wenn aber immense Entwicklungszwänge Bebauungen erfordern wird das bestimmt geschehen.Bau-Lcfr
Ich finde deinen Beitrag irgendwo widersprüchlich. Einerseits räumst du ein, dass Schwimmbäder, Kirchen etc. „gemeinschaftlich von vielen Bürgern genutzt“ werden. Andererseits hättest du nichts gegen ein paar Villen mit großen Gärten in der Innenstadt, wenn diese zum „realen Preis“ erworben würden. Demnach geht es dir also gar nicht um eine verbesserte gemeinschaftliche Nutzung im Sinne eines urbanen Raumes sondern nur darum, wieviel Geld dafür bezahlt werden muss. Was hättest du denn persönlich (ich meine jetzt wirklich dich persönlich) davon, wenn die Kleingärten nicht „für lau“ sondern „für teuer“ und demgemäß nur noch an Reiche Leute verpachtet würden? -
^ Persönlich hätte ich nichts davon und die Gemeinschaft hätte es, dass es weit weniger Kleingärten mit insgesamt einigen wenigen Hektar Fläche gäbe - der Rest bliebe für verdichtete Wohnbebauung oder für Parks frei. Es gibt nur ganz wenige Leute, die sich vielleicht 1.000 Qm Grund für einige 1.000 EUR/Qm leisten können (der richtige Grundstücke-Marktpreis in den Innenstädten großer Städte wie Köln) - anders wenn es nur einige Cent Pacht pro Jahr und Qm sind. Es ist nicht verboten, viel Geld zu haben und wenn man es hat - es ist auch nicht verboten, statt eines MFH mit ein paar WE eine große WE zu errichten - der Markt macht solche Fälle zu seltenen Ausnahmen (sofern er funktioniert).
Größerer Flächenanspruch falls man sich diesen leisten kann (was ihn quasi automatisch reguliert) ist genausowenig verboten wie Privatgrund inmitten der Stadt verboten ist, den nicht jeder betreten darf - solche Wohnanlagen gibt es bereits viele, darunter die meisten Innenhöfe - und auch die MFHs anstelle der Kleingärten werden nicht alle frei zugänglich sein. Diesen Privatgrund muss man allerdings nicht mit vollen Händen für fast umsonst verteilen, auf Kosten plausiblerer Nutzungen. Das gilt übrigens ähnlich für das ständige Jammern nach verbilligten EFHs mit Grund und Garten, welches in diversen Medien etlicher Metropolen geistert.
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^ Dein letzter Beitrag erweckt in mir endgültig den Eindruck, dass du bei diesem Thema einen rein ideologischen Standpunkt vertrittst. Es geht dir demnach wirklich nicht darum, dass die Kleingartenflächen eine vermeintliche Mindernutzung von Fläche darstellen sondern darum, dass sie (noch) nicht den Regularien des "Marktes" unterworfen sind. Und wenn der "Markt" eben bestimmt, dass die Fläche nur von einer Privatperson mit einer Villa und zugehörigem Park bebaut wird findest du das in Ordnung, weil diese Person dann einen entsprechenden Preis dafür zahlen muss. Warum du diesen Standpunkt so vehement befürwortest kann ich in keinster Weise nachvollziehen, denn wie gesagt, für dich selbst würde die Stadt dadurch nicht einen Deut lebenswerter werden (was du ja auch selber am Anfang eingeräumt hast).
Ich verstehe auch nicht, was du mit der Aussage"Diesen Privatgrund muss man allerdings nicht mit vollen Händen für fast umsonst verteilen" meinst. Die Kleingartenflächen sind kein Privatgrund, sondern günstig verpachteter städtischer Boden. Bei den anstehenden Entwicklungen und dem weiteren starken Bevölkerungswachstum wird man sie daher auch mit Sicherheit nicht als ewige Tabuzone betrachten.
Übrigens möchte ich an dieser Stelle auch mal das Thema "Urban Gardening" erwähnen (besonders an die Adresse aller, für die Stadtraum nur ewigwährende Verdichtung und Maximalbebauung bedeutet). Das geht doch schon etwas in die Richtung "neues Konzept für Schrebergärten", von dem tieko gesprochen hat.
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Es geht dir demnach wirklich nicht darum, dass die Kleingartenflächen eine vermeintliche Mindernutzung von Fläche darstellen sondern darum, dass sie (noch) nicht den Regularien des "Marktes" unterworfen sind.
Ich dachte, ich hätte deutlich genug geschrieben - die Kleingartenflächen könnten entweder zu normalen Parks werden (dann wären sie öffentlich zugänglich) oder - wo verdichtete Bebauung möglich wäre - auf dem normalen Markt der Grundstücke verkauft und dann mit ordentlicher Dichte bebaut werden. (Einen Markt und die Marktwirtschaft haben wir in Deutschland nun einmal - die durchaus für sparsamen Umgang mit der Ressource Fläche sorgen können. Wie geschrieben - wo das Land teuer ist, ist extensiver Flächenverbrauch die seltene Ausnahme.) Wie man daraus konstruieren könnte, eine intensive Flächennutzung wäre unerwünscht, ist mir ein Rätsel.
Ach ja, die städtische leere Kasse hätte auch was davon, wenn städtisches Land bisher als Kleingärten für fast nix verpachtet wird und stattdessen zum ordentlichen Preis verkauft werden könnte.
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^ Bei dem Thema werden wir wohl unterschiedlicher Meinung bleiben. Für mich jedenfalls darf nicht jedwede soziale Nische (und als solche sehe ich die Bereitstellung von Kleingartenflächen an) pauschal einer martwirtschaftlich motivierten Verwertung zugeführt werden. Die Gärten bieten tausenden von Stadteinwohnern Erholung und der Natur kleine ökologische Rückzugsgebiete (ein "Park" bietet gemeinhin nicht mehr als eine tote Rasenfläche mit ein paar Platanen darauf). Meist handelt es sich ohnehin um Flächen in Minderlagen in der Nähe von Bahndämmen oder Autobahnen. Die Stadt kann die Flächen vom Grundsatz her jederzeit zu Bauland umwidmen, falls die Pachtverträge mehrheitlich auslaufen. Es erscheint mir daher übertrieben hieraus ein grundsätzliches Problem für die Stadtentwicklung zu stricken.
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Das Thema "innerstädtische Kleingärten" gehört meiner Meinung schon lange auf den Tisch und ist absolut überfällig und muss von der Stadt unbedingt angegangen werden. Es gibt keine Millionenstadt in Deutschland die über so viel ungenutzes Bauland (damit meine ich die Kleingärten) in direkter Citylage verfügt wie Köln. Dieses nicht als Bauland zu nutzen wäre geradezu grotesk. Die Stadt kann und darf sich nicht immer weiter an ihren Rändern ausdehnen, dass ist ökologisch wie ökonomisch völliger Irrsinn. Ich bin in vielen Dingen absolut konform mit Tilou, was den Wert einer Kleingartenanlage ansich angeht, aber diese dürfen meiner Meinung nach nicht inmitten einer Millionenmetropole liegen. Deutsche Städte kranken ja nicht an Dichte sondern daran, dass sie sich immer weiter ausdehnen. Schaut euch doch bitte die Einwohnerdichte anderer Millionenstädte in Europa an. Die machen es meiner Meinung nach genau richtig. Denn die gesamte Infrastruktur ist ja in Zentrumsnähe bereits vorhanden. An den Rändern muss man sie erst neu schaffen und ökonomisch auch in der Lage sein, diese dauerhaft zu unterhalten.
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Da die Auseinandersetzung mit Kleingärten hier ganz offensichtlich noch am Anfang steht (oder etwas weniger charmant ausgedrückt: Wer von Versiegelung und Abschottung der Kleingartenkolonien spricht, hat den Begriff wohl bisher nur im Lexikon nachgeschlagen), hier zwei Literaturempfehlungen:
- "Vom Botanischen Garten zum Großstadtgrün. 200 Jahre Kölner Grün": Hier wird unter anderem nachzulesen sein, dass Kleingärten schon seit Jahrzehnten offen gestaltet sind, so dass sie parkähnlichen Charakter haben.
- "Urbane Gärten für Mensch und Natur": Ganz frische Studie, die über die ökologische und soziale Funktion von Kleingärten aufklärt.2.
Schrebergartenkolonien sind aus ökologischer Sicht offenen Grünflächen vorzuziehen. Die Artenvielfalt bei Schrebergärten ist deutlich höher, als auf toten Wiesen, die noch dazu stark von Menschen genutzt werden. Eine Stadt könnte die großen Flächen aus finanziellen Gründen gar nicht in demselben Maße erhalten, wie das Einzelgärtner können.3.
Bebaute Steinwüsten des Auslands als Vorbilder für Deutschland zu nehmen, überrascht mich. Für mich ist es genau anders herum: Die lockere Bauweise deutscher Städte und die hohen Abstände der Hausbebauung zu Autobahnen haben geradezu Vorbildcharakter für andere Länder. Die meisten Kleingärten liegen nahe von Autobahnen und Bahntrassen, oder auf ehemaligen Mülldeponien. In Paris, wo man den Menschen beim Fahren über die Autobahn beim Frühstücken in ihrem Wohnzimmer zuschauen kann, sind solche Areale bebaut worden...Das will ich in Deutschland definitiv nicht.4.
Der lockeren Bebauung steht zwar das Credo "Innenentwicklung statt Aussenentwicklung" entgegen (das ja auch ökologische Gründe hat). Aber dem sollte man lieber durch höhere Bebauung und - vor allem - durch Rückbau der Verkehrsflächen (einschließlich der Parkhäuser), als durch Auflösung der Grünflächen (bzw. Kleingärten) begegnen. Auf der anderen Seite müssen wir dabei immer abwägen: Deutsche Städte sind vor allem auf Vielfalt ausgelegt: Hochhäuser gehen in Einfamilienhäuser über, Grünflächen lockern dichte Bebauung auf, soziale Mechanismen und Marktmechanismen ergänzen sich. Wer nun ein Prinzip davon (Innenentwicklung, Marktmacht, Hochhäuser oder was auch immer) rauspickt und absolut setzt, wird das System schwächen. Denn ein Prinzip lässt sich wohl doch verallgemeinern: Vielfalt sticht Einfalt. Es geht um vielfältigen Raum, nicht um eindimensionale Wüsten - gleich welcher Art.5.
Noch ein wenig "Offtopic": Hier wird teilweise ein sehr naives Verständnis von Marktmechanismen gepflegt. Marktmechanismen sind per definitionem nicht gerecht, oder führen zu irgendeiner idealen Raumverteilung oder -nutzung. Der Markt ist ein in sich geschlossenes System auf Grundlage von Angebot, Nachfrage und Nebelkerzen (Marketing). Alle über diesen anonymen Prozess der Verteilung gesetzten Annahmen sind Behauptungen und ähneln religiösen Heilsversprechen. Der Markt wird niemals den Boden "optimal" verteilen, oder "zum Wohle aller" führen. Solche Absichten hat er nicht - weil er gar keine Absichten hat. Genau das ist ja seine Stärke - und auch seine Schwäche. Wenn wir das optimale Ergebnis für etwas haben wollen, so müssen wir schon selbst mal nachdenken und uns nicht anonymen Marktkräften überlassen. Deshalb gibt es in unserer sozialen (!) Marktwirtschaft immer wieder Mechanismen, die nicht über den Markt funktionieren - wie bspw. die Vergabe von Kleingärten. Um nochmal auf den Punkt 4 meiner Ausführungen zurückzukommen: Vielfalt wird nicht über den Markt gewährleistet. Sie muss durch andere Mechanismen erhalten werden. -
Wer von Versiegelung und Abschottung der Kleingartenkolonien spricht, hat den Begriff wohl bisher nur im Lexikon nachgeschlagen, hier zwei Literaturempfehlungen:
- "Vom Botanischen Garten zum Großstadtgrün. 200 Jahre Kölner Grün"Literaturempfehlungen als Alternative zum Lexikonwissen? Wie das alles in der Praxis aussieht, sieht man öfters im Vorbeigehen - ein Großteil der Flächen ist mit Buden und gepflasterten Plätzen belegt. Mir passierte auch schon mal, von einem Park in die benachbarte Kleingartenkolonie abzubiegen - ich musste lange durch die Ödnis auf engen eingezäunten Pfaden latschen, bis ich durch schaffte und wieder öffentliche Grünflächen erreichte. Der Weg durch den Park war deutlich angenehmer - keine Frage, dass es besser wäre, hätte man den Park um die Kleingartenkolonie erweitert.
Marktmechanismen sind per definitionem nicht gerecht, oder führen zu irgendeiner idealen Raumverteilung oder -nutzung.
Sie sind einfach noch länger da, als das Geld existiert (zuvor wurde in Naturalien getauscht) - alle Abschaffungsexperimente des 20. Jh. endeten im Desaster. Ob jemand sie "ungerecht" oder "ideologisch" empfinden mag, ändert nichts daran - man müsste sich mit denen wie mit Naturgesetzen abfinden. Und ja, wenn man die Fläche zum üblichen Preis erwerben muss - in einer Millionenstadt zwangsläufig einen hohen - geht man damit sparsamer um, als wenn diese für fast nix zur privaten Nutzung zugeteilt wird. Kein Zufall, dass unter solchen Bedingungen normalerweise zu größeren Dichten und -Geschossigkeiten kommt, während billige kleinstädtische Grundstücke mit EFHs bebaut werden. Was von den Kölner Kleingärten zum Park wird, wird dem Wohl aller dienen und was an gut erschlossenen Standorten bebaubar ist, sollte ganz normal verkauft werden - ich kann mir schon vorstellen, dass manch einer von "verbilligten Grundstücken" für EFH-Bau (für ein paar mehr oder weniger willkürlich Auserwählte) dort träumen könnte.
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Vielleicht ist hier eine grundsätzliche Diskussion gefragt.
Innerhalb dieser Diskussion sollte es um ein grundsätzliches Verständnis von Stadtplanung und -entwicklung gehen.Die Stadt ist nicht einfach eine Ansammlung von Gebäuden, Infrastruktur und Grünflächen, sondern ein Ort mit einer sozialen Struktur und sozialen Prozessen.
Stadtplanung ist dementsprechend ein demokratischer Prozess und Stadtentwicklung findet im gesellschaftlichen Kontext statt.
(Einige hier im Forum haben jedoch offensichtlich ein autoritäres Planungsverständnis und wünschen sich die Stadtplanung von vor 100 Jahren.)Bei den Kleingärten geht es auch um soziale Nischen, die ein wichtiger Teil von städtischen Sozialstrukturen sind. Eben solche Nischen machen eine Stadt erst lebenswert und interessant. Daher sollten diese Bereiche der Stadt erhalten bleiben. (Das selbe gilt auch für andere soziale Freiräume)
In einem autoritären Planungsverständnis werden dann natürlich die Interessen der Menschen vernachlässigt, die diese Nischen nutzen.
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Bei den Kleingärten geht es auch um soziale Nischen, die ein wichtiger Teil von städtischen Sozialstrukturen sind.
Nur für die Pächter, die sich auf jeweils eigenen Flächen aufhalten dürfen - der überwiegende Rest der Bevölkerung hat rein gar nichts davon. Der Teil der Kleingärten, der zu den Parks wäre, würde jedem eine Möglichkeit der Erholung bieten. Ich sehe nichts 'autoritäres' darin, dass man zufällig erlangte Privilegien hinterfragt. Ähnliches geschieht bundesweit - etwa in München, demnach sollte es in Berlin bereits in der Umsetzung sein.
Wie geschrieben - jeder Bürger darf sich natürlich ein Grundstück kaufen und einen Garten einrichten, wenn es ihm so wichtig ist und er sich es zu realen Kosten leisten kann (je nach dem Standort seiner Wahl). Hier wird öffentliche Fläche überlassen, die nicht öffentlich, sondern von einer partikulären Gruppe eingezäunt und privat genutzt wird - und die auch besser genutzt werden könnte.