Stadtgestaltung/ -entwicklung

  • Köln - Restauration

    Zum Thema Restauration/Denkmalschutz zwei aktuelle Beispiele.


    (1) Abriss des Altbau´s (statt Restauration) Friesenwall 37. Der Neubau scheint einen vglw. mächtigen Erker (wahrscheinlich glaslastig) zu besitzen. Wie er sich in eine der schöneren Einkaufsstrassen der Stadt einfügt, bleibt abzuwarten.
    Auch wirkt das EG auf mich in der Höhe etwas unabgestimmt.
    Der Altbestand findet sich im Bilderbuch unter 22823 (Höhe und Fenster schön stimmig). Wenn nicht in dieser repräsentativen (Einkaufs-)Strasse restaurieren, wo dann? Hat die Stadt hier keine Einflussmöglichkeit? :confused:


    (2) Am Hohenzollernring (5) sieht man den Zustand eines der letzten historischen Gebäude dort (man beachte die Fenster). Obwohl das Gebäude auf der mir vorliegenden Denkmalliste aufgeführt ist, mache ich mir etwas Sorgen.
    Hier ist wohl eine Kernsanierung angesagt, weiss jemand etwas?
    Manchmal hat man in Köln das Gefühl diese Schmuckstücke sind Last.


    Bilder entfernt.

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  • Re:

    Hast du zufällig ein Bild von dem geplanten Neubau am Friesenwall?


    Ich hoffe, dass der Altbau am Hohenzollernring nicht auch noch abgerissen wird. Aber der Stadt ist das auch noch zuzutrauen.. :nono:

  • Denkmalsanierung, Porzer Hauptstrasse

    @ Philipp: nein, mir ist keine Visualisierung bekannt / laut Stadt wird z.Zt.verhandelt
    ________


    In Mitte des Sommerloch-Blues möchte ich das zuletzt angesprochene Thema "Denkmäler/Sanierung" nochmals fokussieren (nicht nur, aber vor allem, für Porzer interessant).


    Im Normalfall kann die (im günstigen Fall) Sanierung eines Denkmals/historischen Gebäudes mit Beginn seiner Einrüstung verfolgt werden (und im Idealfall ist es nach der Abrüstung noch da :D).


    In diesem Beispiel ist das durch Freistand und Ecklage an einer Kreuzung besonders repräsentative Gebäude, das den meisten Porzern schon aufgefallen sein dürfte, im Planungszustand und der Ablauf kann exemplarisch (so weit öffentlich) mitverfolgt werden.


    Gebäude: Porzer Hauptstrasse 352, Denkmal-Nr. 543, Bilderbuch 276578, 279006.


    Das Gebäude soll seit Jahren leer stehen, was man ihm leider auch ansieht. Jetzt allerdings kommt Bewegung in die Sache. Für das Objekt soll ein Investor gefunden werden, der den Bereich (die angrenzenden Gebäude werden wohl niedergelegt) unter Beachtung des Denkmalschutzes gestaltet:


    Öffentlicher Teil der entsprechenden Sitzung in der Chronologie:


    http://ratsinformation.stadt-k…kvonr=13299&voselect=1388 (Quelle: Stadt Köln, 2008)


    http://ratsinformation.stadt-k…kvonr=34536&voselect=9076 (Quelle: Stadt Köln, Jun 2012)


    Ein potentielles Schmuckkästchen, ohne das ich mir den Platz nicht vorstellen kann. Man darf gespannt sein. Zielvorgabe wohl 2013/2014. Ähnliche Gebäude finden sich auch andererorts (passend auch zur Diskussion über die Attraktivität der Stadt).

  • Attraktive Stadtentwicklung Köln

    Das Sommerloch hängt über dem Forum? :) Gut, dann möchte ich den Versuch starten, ein Thema zu diskutieren, das bei kommenden Projekten (z.B. Bebauung rund um den Dom, Rathaus) zentral und wegen seiner Komplexität gleichsam schwer zu fassen ist: Attraktive Stadtgestaltung in Köln: Handelnde Instanzen und Transparenz



    Unter der Prämisse, dass "Attraktivität" im Gegensatz zu komplexeren infrastrukturellen Fragen „allgemein bewertbar“ ist, frage ich mich:

    Mit welchen Hebeln greift „die Stadt“ (Verwaltung, Bürgerschaft) in eine "attraktive" (erstmal undefiniert) Stadtentwicklung ein? Was ist der Indikator für Attraktivität und wie wird letztere evaluiert?



    Stadt Köln
    Amt für Denkmalschutz/Stadtkonservator:
    Zunehmend werden historische Gebäude verkauft, z.B. altes RJ-Museum, Hafenamt, Petershof. Obwohl historische Gebäude häufig mit „Attraktivität“ korrelieren, gibt es oft keine Rettung, wenn der Stadtkonservator nicht eingreift (Paradebeispiel „alte Hauptpost“ und der Nachfolgebau).

    Stadtplanungsamt
    (Abteilung des Baudezernats):
    Stadtgestaltung als Aufgabe mit dem "Leitbild Köln 2020" (Kap 2.5. „Attraktive Stadtgestaltung“):
    http://www.stadt-koeln.de/medi…d/leitbild-broschuere.pdf (Quelle:Stadt-Köln)
    „Wahrung qualitätsvollen Bestands“? Das alte Stadthaus wurde abgerissen und gegen „Allerweltsarchitektur“ ersetzt, nur ein Beispiel. Übergeordnet gibt es einen Masterplan, bei dem eher infrastrukturelle Dinge manifestiert werden.


    Gestaltungsbeirat:
    Hat einen besonderen Stellenwert, da er bei bedeutsamen (betrifft potentiell viele künftige Projekte, z.B. zu bauendes Rheinpanorama nördlich des Doms) Bauprojekten berät (In Wechselwirkung diverser Ausschüsse, z.B. Stadtentwicklungsausschuss). Was ist die Leitlinie des Gestaltungsbeirats und wo ist diese sichtbar? Vieles scheint sich laut Geschäftsordnung unter Ausschluss der Öffentlichkeit abzuspielen.
    http://www.stadt-koeln.de/1/st…remien/gestaltungsbeirat/ (Quelle: Stadt Köln)


    Arbeitskreis "attraktive Stadtgestaltung" als Form der Bürgerbeteiligung:
    http://www.stadt-koeln.de/1/ve…ld/handlungsfelder/02695/ (Quelle: Stadt Köln)
    Beispielprojekt: Unortkataster.


    Institutionen
    HdA: Projektbeispiel via Sacra, diverse Positionspapiere, Veranstaltungen

    Rheinischer Verein für Denkmalpflege
    :
    Hat anscheinend nahezu keinen Einfluss (mehrere "Denkmäler des Monats", der Status ist fast ein Menetekel, wurden entgegen seiner Empfehlung abgerissen).


    Lokalpresse
    Zwischen Dombegeisterung und reiner Informationsweitergabe ohne städteübergreifender, vergleichender Recherche. Wo ist der Mehrwert gegenüber Newstickern?

    Meinungsbildene Personen

    Im windmühlengleichen Kampf gegen Betonpilze oder mit eher sozialem Interesse.


    Zusammenfassung: Der interessierte Kölner liest bei wortreichen Plänen und Empfehlungen Begriffe wie „modern“, „qualitativ“ oder „anspruchsvoll“ ohne eine Konkretisierung, welche Idee die „alte Römerstadt“ zur individuellen Gestaltung verfolgt. Warum werden historische Achsen zerstört (Gürzenich – Altes Stadthaus oder Hauptpost-Ensemble)? Baulücken im repräsentativen Umfeld unpassend gefüllt? Warum ist Vieles "besser als der Vorzustand", aber selten wirlich gut? [...]


    Meinungen? Korrekturen? Ergänzungen? Widerspruch? :cool:

  • Nachfolgende Beiträge verschoben aus Köln: Wohnprojekte.


    Ich post hier mal ein paar Fotos von den beiden abgeschlossenen Neubauprojekten Max-Wallraf-Höfe sowie Max13 an der Max-Wallraf-Straße gelegen und die sich quasi direkt gegenüber liegen. Daher fasse ich beide Projekte hier zusammen. :daumen::daumen:














    Quelle: Bilder von mir!

  • Hier noch ein paar Fotos zum Projekt "Park Linné" welches auf dem Areal der ehem. Sidol-Werke entsteht. Mir persönlich gefällt es wirklich gut. Obwohl noch nicht annähernd ein viertel der Gebäude gebaut wurde, entsteht schon ein guter Eindruck von einem neuen Veedel. Das wird, glaube ich zumindest, ein richtig schöner neuer Stadtteil. :daumen::daumen::daumen::daumen:

















    Quelle: Bilder von mir!

  • Zuletzt noch ein paar Fotos vom Projekt "Pandion Belvedere" in Köln-Müngersdorf, bestehend aus dem ehem. Bürohaus und den neu gebauten angrenzenden Stadtvillen. Die Gebäude fügen sich recht harmonisch in die Umgebung ein. Ich finde man hat aus dem alten Büroklotz das Beste rausgeholt. :daumen::daumen::daumen:


    http://www.pandion.de/index.ph…set_template=main_content


    Hier mal ein Blick auf den Zustand vor dem Umbau:


    http://goo.gl/maps/msQkH (Gruselig dieser 80er Jahre Waschbetonchic :nono:)







    Quelle: Bilder von mir!

  • ^
    Köln bleibt anscheinend das größte Dorf Deutschlands...


    Wieso fängt man immer noch nicht mit richtiger Stadt Planung an? Langsam wurde die Stadt doch genug verschandelt. Immer diese Siedlungsbebauung wie auf dem Dorf. Das kann es doch nicht in einer Großstadt geben. Geschlossene Siedlungen sind doch keine moderne Stadtentwicklung. Das passt besser aufs Land. Man sollte die verantwortlichen Personen mal öfters in andere Städte schicken damit die mal sehen, wie rückständig sowas ist.


    Zu der Architektur: bis auf den "Park Lineé" ( welcher zur Abwechslung mal positiv überrascht ) der gleiche Beton Einheitsbrei, welchen man immer noch der Nachkriegsarchitektur zuordnen kann ( wenigstens sind keine Fliesen an der Fassade ; ) ). Also seit fast 70 Jahren keine Entwicklung eigentlich. Da malt man paar bunte Striche neben die Fenster und denkt man hätte eine architektonische Meisterleistung vollbracht. Selten eine Stadt gesehen, die sich selbst so hasst...

  • 1. Was heißt für dich denn Stadtplanung im Bezug auf Neubauvorhaben?
    2. Wieso eigentlich Siedlungsbebauung und geschlossen?
    3. Wer ist denn deiner Meinung nach Verantwortlich in der Stadt? Es sind ja schließlich private Bauherren und nicht die Stadt die hier baut.
    4. Von welchen Städten sprichst du denn? Wenn ich mir die Neubauprojekte anderer Städte in Immobilienscout so anschaue, dann muss ich feststellen, dass dort auch nicht anders gebaut wird.

  • Es gibt einige interessante Projekte in einer meiner Lieblingsstrassen, der "Goltsteinstrasse".


    Die Baulücke (ehemals Apotheke) wird gefüllt und es scheint sich buchstäblich um "herausragende" Architektur zu handeln. :D
    Direkt gegenüber (auch im Bild) wird eine Mindernutzung behoben. Nr. 98 ist halb (?) abgerissen.
    Desweiteren gibt es dort und im Umfeld Sanierungen und Aufstockungen.



    Selten eine Stadt gesehen, die sich selbst so hasst...


    ...Könnte auch Unfähigkeit sein, dazu gibt es ein interessantes Buch ("Köln wie es sinkt...").


    Zum Thema: Ich finde es schade, dass im Forum übergreifende Diskussionen nicht ins Rollen kommen (kein Vorwurf, Feststellung).
    Ab Beitrag #336ff wurde die Frage gestellt, was den Kritikern moderner Architektur nicht gefällt.
    Ich möchte daher eine individuelle Meinung, via "Augenscheindiagnostik", beitragen.


    Auch wenn ein Gebäude mehr ist, als die Summe seiner Einzelteile, gilt für mich persönlich:

    • Fenster: (+) lang & schmal, Sprossen, Fensterläden; (-) Breit und quer (70er), klein & quadratisch (60er)
    • Bedachung: (+) Schrägdach; (-) Staffelgeschoss (--) Flachdach
    • Balkone: (+) Loggien, "Erkerlook"; (-) hervorstehend, insbesondere zur Strasse hin
    • Fassade: (+) (Sand)stein, eine Mitte, Giebel, Halbsäulen, Fensterbänder; (-) (weiss angemalter) Beton
    • Form: (+) Rundungen; (-) Klotzform
    • Symmetrie: (+) symmetrisch; (-) asymmetrisch
    • Eingansbereich: (+) Portallösungen, Säulen
    • Historischer Bestand: (+) Integration; (-) erstmal abreissen (Reiterstaffel)


    Daraus ergibt sich beispielhaft:


    (-) Bebauung am Butzweiler Hof (Astronautenkost wie aus der Tube gepresst),
    Bebauung an der Koblenzer Strasse (wie eine Festung, skurriler Wechsel auf die 70er-Fenster.
    Wenn ein Gebäude ein Hinterteil hat, dann hängt es fensterlos zur Bonner Str. hin),
    Grüner Weg (Balkone wie aufgerissene Streichholzschachteln in quietschiger Kindergartenfarbe) und viele weitere "Corpus... Delicti" :D


    Ich würde die Frage jetzt gerne an die Befürworter weitergeben: Wenn es einen nationalen Wettbewerb gäbe,
    was wäre das Referenzprojekt (ohne Altbestand) in Köln, das es mit den Heine-Gärten etc. aufnimmt?
    Und wie ist das Verhältnis schön : weniger schön?
    :confused:

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  • Immer wieder lese ich Kommentare zum Beton-Einheitsbrei in Köln und Betonklötzen, etc., die angeblich überall gebaut werden. Was meint Ihr eigentlich damit? Ich wohne in Köln, und kenne eigentlich so gut wie keine Betonbauten. Abgesehen von einigen (wenigen) typischen Betonbauten aus den 70-ern kenne ich lediglich ein aktuelles Projekt am Gereonswall. http://bauwatch.koelnarchitekt…ogebaeude_gereonswall.htm

  • 1. Was heißt für dich denn Stadtplanung im Bezug auf Neubauvorhaben?
    2. Wieso eigentlich Siedlungsbebauung und geschlossen?
    3. Wer ist denn deiner Meinung nach Verantwortlich in der Stadt? Es sind ja schließlich private Bauherren und nicht die Stadt die hier baut.
    4. Von welchen Städten sprichst du denn? Wenn ich mir die Neubauprojekte anderer Städte in Immobilienscout so anschaue, dann muss ich feststellen, dass dort auch nicht anders gebaut wird.


    1. Die Stadt hat die Aufgabe, vorgaben zu machen. Ich komme in 3. darauf zurück.
    2. Schau dir mal die Anordnung der Häuser an. Sie sind nicht wirklich an frei befahrene Straßen gerichtet, sondern bilden eben in Siedlungen ihre kleine Welt. Siedlungen zeichnen sich dadurch aus, das sie sich von der Stadt abkapseln, was man ja eben falsch macht in dieser Stadt. Dadurch entstehen abgegrenzte Bereiche. Fahr mal nach Kalk zum Bürgerpark oder zu deinen genannten Projekten. Außer das sie durch grässliche Architektur herausstechen, bilden sie ihre kleinen Zonen die überhaupt keinen Bezug zur alten Bebauungsweise der Stadt haben.
    3.Die Stadt hat die Aufgabe, durch klare Vorgaben ( wie einen Stadtbaumeister) Architektur zu beeinflussen. In anderen europäischen Städten gibt es so was selbstverständlich und auch in Köln gab es so etwas vor dem Krieg. Es kann doch im Jahr 2013 nicht mehr sein, dass jeder so baut wie er will und das Bild der Stadt so entstellt. Die Bauten bleiben dann Jahrzehnte und Chancen sind wieder dahin. Bevor jemand mit dem Argument kommt, so was treibe die Kosten in die Höhe und niemand wolle mehr bauen: das stimmt so nicht! Oft steigen die Kosten nur gering und man kann ja klein anfangen, in dem man wenigstens einheitliche Farben vorgibt.
    4. Fahr mal nach Hamburg, Berlin oder Frankfurt. Dort werden auch sehe viele schöne Sachen neugebaut.

    Einmal editiert, zuletzt von baumann9 ()

  • Immer wieder lese ich Kommentare zum Beton-Einheitsbrei in Köln und Betonklötzen, etc., die angeblich überall gebaut werden. Was meint Ihr eigentlich damit? Ich wohne in Köln, und kenne eigentlich so gut wie keine Betonbauten. Abgesehen von einigen (wenigen) typischen Betonbauten aus den 70-ern kenne ich lediglich ein aktuelles Projekt am Gereonswall. http://bauwatch.koelnarchitekt…ogebaeude_gereonswall.htm


    Ich denke mal, dass der hier vielzitierte "Betonklotz" als Synonym für die aktuellen mit einem Wärmeverbundsystem verkleideten Neubauten steht. Es ist nicht gemeint, dass der Baustoff als solcher von außen ersichtlich ist. Mir fällt bei dem Begriff "Betonklotz" z.B. direkt das Neubauvorhaben der GAG am grünen Weg ein. Einfache nebeneinander gesetzte nahezu quadratische Klötze, deren einzige architektonische Gestaltung die von K-Restaurieren bereits erwähnten bunt bemalten Balkone bzw. buntest bemalter glatter Verputz ist.

  • baumann9


    Der Park Linee wird auch mit Beton gebaut. Fast jedes städtische Gebäude in Deutschland wird mit Beton gebaut.


    Wenn du Köln als das größte Dorf Deutschlands bezeichnest, kann man das durchaus auch als Kompliment sehen.
    Was ist denn aus den ganzen weltstädtischen Strukturen geworden, die in früheren Jahren in Deutschland gebaut wurden?
    Für Köln kann man sagen, dass man die Hochhäuser aus den 70er Jahren wohl gerne wieder los wäre - von der Nord-Süd-Fahrt ganz zu schweigen (auch so eine "weltstädtische" Struktur).
    Der Potsdamer Platz in Berlin war in den 90er Jahren das große weltstädtische Projekt in Deutschland, aber heute wirkt er trostlos und teilweise verlassen, denn viele Büros stehen leer.
    Kleinteiligkeit hat in vielerlei Hinsicht große Vorteile und sorgt für Abwechslung und Urbanität.
    Aber ich gebe dir Recht, wenn du bemängelst, dass in Köln zu viele Quartiere mit Siedlungscharakter entstehen; soll heißen, große Gebiete werden nur von einem oder zwei Büros geplant. Hier wäre eine größere Vielfalt notwendig und auch gerechter.


    K-Restaurieren
    Die von dir gepriesenen Heine-Gärten sind schön - keine Frage.
    Aber fällt dir nicht auf, dass sie viele der Elemente enthalten, welche du vorher in deiner Auflistung ablehnst?


    -Flachdach, Weißputz, Klotzform, Staffelgeschoß.


    Es kommt halt immer auf den Kontext an.


    In Köln kann man die Heine-Gärten, wohl am Besten mit den Projekt: http://lindenpalais.de/ vergleichen, welches teilweise vom gleichen Architektenbüro geplant wurde.


    Mein Favorit ist aber das Quartier Reiterstaffel, weil man dort auf übertriebene Accessoires verzichtet hat und es trotzdem elegant wirkt.

  • baumann9: Sorry, deine Kritik ist mir zu pauschal und zu unkonkret. "Fahr mal nach Hamburg, Berlin oder Frankfurt" ist z.B. so eine Aussage. Nenn doch mal ein paar konkrete Projekte. Im übrigen finde ich, kann man Berlin als wirklich einzige Metropole und Bundeshauptstadt nicht wirklich mit anderen Städten vergleichen.


    Licht und Schatten gibt es in jeder Stadt. In größeren Städten also auch mehr Licht, aber auch oft mehr Schatten. Das ist für mich kein Kriterium. Wenn ich mir das Angebot an Neubauwohnungen bei Immobilienscout in Berlin, Hamburg, München oder Frankfurt anschaue, dann kann ich den von dir gennanten Unterschied zu Köln nicht wirklich erkennen.


    Neben einigen herausragenden Projekten, wird in den anderen Städten nicht anders gebaut als in Köln. Auch in Köln gibt es einige herausragende Projekte die sich von der Masse abheben. Diese sind allerdings eher im Luxussegment angesiedelt und für den normalen Bürger kaum zu bezahlen.


    Alle Projekte dich ich kenne liegen im Übrigen an befahrenen Straßen, nur die Kernbereiche sind Autofrei und ich glaube, dass das dem Wunsch vieler Mieter entspricht. Sie möchten zentral wohnen aber trotzdem einen Ruhebereich haben in dem es grün ist. Ich persönlich finde die Idee der autofreien Wohnanlagen genial.


    Krach der vornehmlich von Autos/LKW erzeugt wird macht bekanntlich krank! Alle mir bekannten Anlagen sind außerdem frei begehbar oder mit dem Rad befahrbar und mit Gehewegen durchzogen. Also keine abgeschlossenen Areale.


    Auch macht die Stadt macht die Stadt konkrete Vorgaben, die durch Bebauunspläne geregelt werden. Was sie nicht tut, ist eine konkrete Gestaltung der Fassaden vorzuschreiben. Ich denke aus gutem Grund.


    Ich wüsste im übrigen gern, in welcher deutschen Stadt es heute noch einen Stadtbaumeister gibt? Das wäre mir persönlich völlig neu. Aber ich lasse mich gern eines besseren belehren! :):)

  • Ich habe in der Vergangenheit schon öfter das Beispiel LEIPZIG genannt. Seit jeher wird dort sehr auf ein attraktives Stadtbild geachtet (ok, es gab 40 Jahre Zwangspause). Das Thema scheint die Menschen dort stärker zu interessieren, das lässt auch das deutlich lebhaftere Forum "Leipzig" vermuten.


    Hier ein Paar aktuelle interessante Immoscout-Inserate aus Leipzig - bei allem Optimismus, soviele Positiv-Beispiele finde ich in Köln nicht:
    http://www.immobilienscout24.de/expose/65927252
    http://www.immobilienscout24.de/expose/70484040
    http://www.immobilienscout24.de/expose/64054883
    http://www.immobilienscout24.de/expose/70861596
    http://www.immobilienscout24.de/expose/71733844
    http://www.immobilienscout24.de/expose/70167412
    http://www.immobilienscout24.de/expose/71518437
    http://www.immobilienscout24.de/expose/68661804
    http://www.immobilienscout24.de/expose/70763118
    http://www.immobilienscout24.de/expose/70814815


    http://www.deutsches-architekt…p?p=374384&postcount=1148



    Die Beispiele zeigen, es geht also doch - auch heute noch. Natürlich braucht es auch ein bisschen Geld, Geschmack und vor allem Anspruch.
    Ich denke, die Entwickler und Investoren haben es in Köln einfach nicht nötig, Geld für Gestaltung oder Material auszugeben. Der Wohnungsmangel machts möglich. Selbst bei Eigentumswohnungen jenseits der 450.000 Euro muss man sich von Maklern Gruppenbesichtigungen bieten lassen. Und dann wird die Wohnung per Bieterverfahren weit über den aufgerufenen Preis verkauft. Da herrscht regelrecht Panik.

    5 Mal editiert, zuletzt von vantast ()

  • ... kann man Berlin als wirklich einzige Metropole und Bundeshauptstadt nicht wirklich mit anderen Städten vergleichen.


    Wenn ich mir das Angebot an Neubauwohnungen bei Immobilienscout in Berlin, Hamburg, München oder Frankfurt anschaue, dann kann ich den von dir gennanten Unterschied zu Köln nicht wirklich erkennen.


    RainerCGN, ich finde es haarsträubend, welche Unkenntnis der Situation in anderen Städten du hier offenbarst. Als gebürtiger Kölner schaue ich mit großem Bedauern darauf, dass Köln so selten über den Tellerrand hinausblickt, um endlich zu erkennen, was architektonisch und städtebaulich möglich ist. Leider wird in Köln fast jeder Neubau in den Himmel gepriesen, obwohl das meiste davon in anderen Städten als trost- und liebloser Entwurf bezeichnet würde.


    Und warum bitte kann man die Situation in Berlin deiner Meinung nach nicht mit Köln vergleichen, nur weil die Stadt größer ist? Warum kann sich in Berlin beim Entwurf eines Wohnhauses der Wunsch nach einem baukünstlerischem Gepräge ausdrücken und Köln, wo es an sich viel mehr Geld gibt, nicht?


    Vielleicht solltest du dich weniger an ImmoScout halten und einfach mal einen Blick ins Deutsche Architekturforum werfen. Im Thread zu Berlin und auch zu anderen Städten findest du zahllose aktuelle Bauprojekte, die mit einem breiten Repertoire an ästhetischen Gestaltungsmöglichkeiten spielen und die Kultur einer sich entwickelnden architektonischen Gegenwart lebendig halten.


    In Köln indes bin ich immer wieder fassunungslos, dass sich Bauherren noch heute erfrechen, weiter und weiter die von tieko beschriebene Lösung "Flachdach, Weißputz, Klotzform, Staffelgeschoss" für teures Geld zu realisieren.

  • ^
    Die Kriterien: Flachdach, Weißputz, Klotzform, Staffelgeschoss waren nicht von mir sondern von K-Restaurieren, und niemand kann ernsthaft behaupten, dass diese eine Kölner Spezialität seien.
    Wenn ich mich hier im Forum umschaue, finde ich dutzende Gebäude, die genau in dieser Art und Weise gebaut wurden (auch in Berlin).


    Aber in Berlin habe ich auch ein anschauliches Beispiel gefunden, warum es dort städtebaulich besser läuft als in Köln.
    In beiden Städten wurde in letzter Zeit ein Baumarkt errichtet.
    Während man in Berlin dabei auf gute Architektur bestanden hat....


    http://www.deutsches-architekt…hp?p=397610&postcount=627


    ...hat man sich in Köln mit einem 08/15 Gebäude abspeisen lassen.


    http://www.deutsches-architekt…php?p=257610&postcount=45


    Ein eindeutiges Versäumnis der Stadtplanung. In Berlin hat man da einfach mehr herausgeholt.
    Auch bei der benachbarten Wohnbebauung in Kalk wurden die dürftigen Entwürfe offensichtlich gleichgültig durchgewunken, ohne dass man auf notwendige Nachbesserungen bestanden hätte.
    Ich behaupte mal, in Leipzig wären die Investoren - die natürlich gerne so billig wie möglich bauen wollen - damit nicht durchgekommen.