Stadtgestaltung/ -entwicklung

  • Tilou  K-Restaurieren Die "Alte Wache" war eines von drei Wachgebäuden der Preußischen Miltitärverwaltung von 1840/41.


    http://de.wikipedia.org/wiki/Alte_Wache_%28K%C3%B6ln%29
    http://www.abracus.de/Fotos/115219


    In diesem Artikel der Rundschau vom 09.03.2009 wird erwähnt, dass der Portikus der preußischen Wache in Abstimmung mit der Stadtkonservatorin niedergelegt wurde und später wieder aufgebaut werden soll.


    http://www.rundschau-online.de…tikel/1236343915744.shtml

  • @ Citysurfer: Herzlichen Dank für die Info!


    Meine Meinung: Das Teil sehen wir nie wieder, zumal die Verantwortlichkeiten ja auch ständig wechseln, aber ich werde mal bei der/dem SK nachfragen.

  • Als Außenstehender finde ich es, mit Verlaub, traurig dass sich Kölner über solche Kleinigkeiten bereits freuen "müssen". Ich habe letztens erst aus dem Antiquariat einen schönen Bildband über das alte Vorkriegs-Köln erworben. Meine Güte, was für eine Prachtstadt. Heute hingegen, auch das soll wirklich kein "Angriff" sein, ist an Köln außer dem Dom nichts aber auch gar nichts schön, gemütlich, stilvoll oder mondän. Gerade diese Stadt hätte großflächige Rekonstruktionen so nötig, würde sie auch so verdienen und könnte sie sich doch wirtschaftlich mit Sicherheit auch leisten. Gibt es denn dahingehend aber auch gar keine Debatte in Köln?

  • Gibt es denn dahingehend aber auch gar keine Debatte in Köln?


    Ich glaube das Thema kommt immer wieder, aber die meisten Menschen - wie ich - sind bald desillusioniert, Zitat aus dem Wiki zur alten Wache: "Der Portikus des Gebäudes [...] überstanden den Zweiten Weltkrieg und den Einsturz des Historischen Archivs in der Severinstraße [...] durch den Stadtkonservator freigegeben und war bereits am 9. März 2009 samt der Denkmaltafel niedergelegt und entsorgt." (Quelle: Wikipaedia, Stand: 17.01.2012).


    Leider ist es so: Man muss froh sein, wenn nicht alles (Alte Hauptpost, "Kölner Hof", Oper, Bahnhof) verloren geht :mad::mad::mad:
    PS: Ich möchte einen neuen SK!!

  • Portikus Alte Wache

    Ach, das höre ich ja zum ersten mal, dass der Portikus wiederaufgebaut werden soll. Ich hatte das so verstanden, dass die Alte Wache damals nach dem Stadtarchiveinsturz ohne Rücksicht auf Verluste und unwiederbringlich abgerissen wurde weil Gefahr in Verzug Bestand.


    Werden denn die "Trümmer" denn irgendwo gelagert? Da bin ich ja mal gespannt....

  • Werden denn die "Trümmer" denn irgendwo gelagert? Da bin ich ja mal gespannt....


    Ich halte dagegen! Man muss sich nur den Wiki-Link von Citysurfer durchlesen. Die "Relikte" (im Sinne von Bruchstücke) werden schon museal gelagert! Wenn von offizieller Seite gesagt wurde, das ein Wiederaufbau stattfinden werde, der nie ernsthaft geplant war, fände ich das skandalös (und das Wort scheint mir nicht zu hoch gegriffen). Bin ebenfalls gespannt und schreib´s mir in meinen 10-Jahres-Kalender. :cool:

  • Ich kann mich erinnern, dass ich mich bei der Berichterstattung in 2009 bereits darüber aufgeregt habe, dass der Portikus abgerissen wurde. An Informationen über einen möglichen Wiederaufbau kann ich mich hingegen nicht erinnern.
    Allerdings ist der Abriß und die Entsorgung nur konsequent. Schliesslich hätte dieser ruinöse Rest einer Vorkriegsbebauung in unmittelbarer Nachbarschaft zur Neubebauung des Waidmarkts eventuell die gepflegte Langeweile der dort entstehenden Wohnsilos stören können :)

  • Heute hingegen, auch das soll wirklich kein "Angriff" sein, ist an Köln außer dem Dom nichts aber auch gar nichts schön, gemütlich, stilvoll oder mondän.


    Ok, wegen deines Friedensangebots will ich über dieses Pauschalurteil mal hinwegsehen ;)
    Aber nein, es gibt in Köln eigentlich keine ernst zu nehmende Debatte zum Thema Rekonstruktionen. Mutmaßliche Erklärungen dafür kannst du z.B. in diesem Strang hier finden. Unabhängig davon wären wir aber schon sehr froh, wenn überhaupt mal eine breit angelegte Debatte zur zukünftigen gestalterischen Entwicklung der Altstadt in Gang käme (Das Forum zumindest arbeitet schonmal daran). Diese fehlt im Augenblick noch und wird ohne Unterstützung durch Politik, Presse und Architekten auch kaum zustande kommen.

  • Der Wiederaufbau in Köln war geprägt von - seinerzeit als innovativ und modern wahrgenommenen - Architekten der Kölner Moderne ("Kölner Schule") mit u. a. Rudolf Schwarz, Dominikus und Gottfried Böhm, Wilhelm Riphahn, Hans Schilling, Karl Band und Künstlern der Kölner Werkschule. Neben den durchaus zahlreich, aber eher verstreut liegenden und gelegentlich nur teilweise wiederaufgebauten und restaurierten Gebäuden haben unter anderem die großflächigen Arbeiten dieser Architekten das Gesicht Kölns nachhaltig verändert. Hinzu kamen die Veränderungen durch die Schaffung der "autogerechten Stadt" als städtisches Konzept und damit das Verschwinden ganzer historischer Straßenzüge.


    So lässt sich für heutige Kölner offenbar nur noch schwer erahnen und einschätzen, welcher "Schatz" vor ihrer Haustür lag und wie ein Wiederaufbau markanter historischer Gebäude und Ensembles wirken würde. Auf Seiten der Stadt besteht seit dem ich mich interessiere kein merkliches Interesse, das durch den Krieg zerstörte architektonische Erbe zu erfassen und zumindest an wesentlichen Orten der Stadt den Glanz der Vorkriegszeit wieder entstehen zu lassen. Auch von Seiten der Kirche, als sehr großer Grundbesitzer in Köln, ist nach meiner Wahrnehmung keine Initiative erkennbar, ihren Bestand im Sinne der Vorkriegsarchitektur wiederherzustellen.


    Initiative und Interesse lässt sich so nicht entfachen. Als Kölner ist man was das Thema "Rekonstruktionen" angeht angesichts des offenen Desinteresses von Medien, Politik und Grundbesitzern derzeit leider recht desillusioniert. Aber vielleicht fehlt es nur an einem "Leuchtturmprojekt" oder einer zündenden Idee - der Kölner lässt sich bekanntermaßen gerne für seine Stadt begeistern.

  • Aber vielleicht fehlt es nur an einem "Leuchtturmprojekt" oder einer zündenden Idee - der Kölner lässt sich bekanntermaßen gerne für seine Stadt begeistern.


    Zwar kein Leuchtturm-Projekt, aber vielleicht zeigt die Rekonstruktion der Flora (die auch nur knapp den wandelnden Abrissbirnen der Stadtobrigen entkommen ist!), dass man an einem schönen Gebäude durchaus Spass haben und dieses sinnvoll einsetzen kann. :daumen: Vielleicht lässt sich nach deren Eröffnung über ein Folgeprojekt "verhandeln"...


    Nochmal zum Thema Portikus und zugegeben etwas provokant: Aber bin ich der Einzige, der es merkwürdig findet, dass (in natürlich richtiger Weise) für die nächsten Jahrzehnte viele Millionen investiert werden, um die Stadtarchivalien zu restaurieren, die ausser ein paar Wissenschaftlern wohl niemand zu Gesicht bekommt, während "gelebte Geschichte", für jedermensch sichtbar und repräsentaiv, mal eben niedergebügelt wird? Würde mich nicht wundern, wenn (mal bildlich gesprochen) gerade ein altes Foto vom Portikus restauriert wird, während das Original abgerissen wurde. :nono: Das ist, wie wenn ich eine "alte Hauptpost" abreisse, aber immerhin die an deren Stelle erbaute Kneipe "Zur alten Post" nenne, so lässt sich Geschichte auch "bewahren".:confused:


    Wenn ich versuche auch ohne "rosa Brille" mit Auswärtigen über die Stadt zu diskutieren, muss ich der Argumentation, dass es kaum eine Ecke oder Platz, schon gar nicht ein Viertel, ohne bauliche Ungetümer und garagenähnliche Konstrukte gibt, zustimmen. Eine Besonderheit der Stadt ist aber auch, dass es kaum eine Stelle gibt, wo nicht einige alte Relikte oder besondere Häuser (Overstolzenhaus, Haus Balchem) zu finden sind. Noch. Der Portikus war so ein Bestandteil der oft formulierten "punktuellen Schönheit" Köln. Das es ohne öffentliche Resonanz verschwunden ist, mag erzörnen. PS: Schriftliche, freundliche Anfragen beim "Stadtkonservatorium" bleiben auch gerne unbeantwortet. :mad:

  • Portikus

    Nun ja, ich glaube als der Portikus damals nach dem Archiveinsturz abgerissen werden "musste" waren alle Kölner von dem Ereignis noch so "paralysiert", dass sich kein Protest erhebte, obwohl es wohl alle schmerzlich fanden.


    Wie gesagt, ich wusste nicht, dass es von vornherein zur Debatte stand das Tor wiederaufzubauen, bzw. zu rekonstruieren. Ich hatte mich abgefunden, dass es unwiederbringlich verschwunden ist. Wenn die Trümmer noch vollständig erhalten sind und gelagert wurden, dann ist eine Wiederherstellung eine Diskussion wert. Wenn nicht haben wir eine Berliner Stadtschlossdiskussion en miniature. :lach:

  • Die Bürgerinitiative Alter Markt/Heumarkt/Rheingarten hat unter dem Titel: "U-Bahn Haltestelle Rathaus/Archäologische Zone Endstation Sehnsucht?" eine schonungslose Dokumentation in Wort und Bild über den Zustand der "Altstadt" (Martinsviertel) zusammengestellt.


    Kritisiert wird, dass Gestaltungsrichtlinien nicht erkennbar seien, also solche nicht existierten oder nicht eingehalten würden, ohne dass die Stadt sich darum kümmere. Es wird angeregt, die Bebauungspläne zu überprüfen und den Bereich um die Hühnergasse in ein Sanierungsgebiet einzubeziehen.


    Am 31.01.2012 wird ein Runder Tisch zum Problem des sogenannten „Ballermann-Tourismus“ veranstaltet.


    Das ist meines Erachtens eine sehr lobenswerte Initiative, da die politisch Verantwortlichen und die Stadtverwaltung hier offenbar selbst kein hinreichendes Interesse am Stadtbild und an der Umfeldentwicklung zeigen.


    Bericht in der Kölnischen Rundschau:
    http://www.rundschau-online.de…tikel/1326981757996.shtml

  • Die ehemalige Stadtkonservatorin Hiltrud Kier schlägt vor darüber nachzudenken, die wegen der Stadtbahn-Baustelle seit Mai 2010 verfügte Sperrung der Verkehrsachse Neumarkt-Deutzer Brücke (östliche Cäcilienstraße und Pipinstraße) aufrechtzuerhalten und sämtlichen Verkehr dauerhaft über die Neuköllner Straße/Bäche zu leiten.


    Der Vorschlag geht zurück auf die Vorstellungen des Kölner Generalplaners Rudolf Schwarz aus dem Jahre 1948, der bereits den "Durchbruch" vom Heumarkt zum Neumarkt verhindern wollte, sich aber gegen die "neue Ideologie des Individualverkehrs" nicht hatte durchsetzen können.


    Stadtentwicklungsdezernent Bernd Streitberger weist die Idee nicht grundsätzlich ab, verweist aber auf zahlreiche Verkehrsprobleme, die damit einhergehen würden, etwa die Verkehrsanbindung des Martinviertels (Altstadt) oder der Anwohner der Pipinstraße oder der Augustinerstraße.


    Bericht des KStA:
    http://www.ksta.de/html/artikel/1326981759016.shtml

  • Hier mal ein paar "eindrucksvolle" Fotos, die den Bereich Hühnergasse dokumentieren. Und das alles nur einen Steinwurf von Historischem Rathaus, WRM und künfigem Hauptzugang zur Archäologischen Zone entfernt...


    http://www.bilderbuch-koeln.de/Fotos/1428
    http://www.bilderbuch-koeln.de/Fotos/1428#19598
    http://www.bilderbuch-koeln.de/Fotos/1428#36927
    http://www.bilderbuch-koeln.de/Fotos/1428#36924
    http://www.bilderbuch-koeln.de/Fotos/36924#36926


    ... - wirklich eine Vistenkarte für unsere Stadt! :nono:

  • Der Stadtanzeiger hat das Thema „Bürgerinitiative Alter Markt“ gestern auch nochmal aufgegriffen. Deren Meinung nach befinde sich das Viertel rund um die Hühnergasse „auf Nachkriegsniveau“.
    http://www.ksta.de/html/artikel/1327415496417.shtml


    Größtenteils ärgerlich sind wieder die zahlreichen Motz-Kommentare. Zumindest ist man sich aber halbwegs einig, dass die einseitige Fokussierung der Altstadt auf Party- und Kneipentourismus eines der Probleme ist. Einer vertritt die Meinung, dass sich bei der größtenteils unterdurchschnittlichen architektonischen Qualität hier zwangsläufig gar nichts anderes entwickeln könne. Am Beispiel Hühnergasse wohl nicht ganz falsch, aber da es gibt glaube ich genug Beispiele aus Städten, wo sich auch historisch wertvolle Viertel zu wenig ansehnlichen Rotlichtbezirken entwickelt haben.

  • Sicherlich ein unwürdiger Zustand. Generell bin ich gerne in der Altstadt und kenne viele der hier genannten Flecken gar nicht. Übersehe ich wohl immer.


    Diese kleinen Gassen haben ja alle ihren Charme wenn man z.B. den Einzelhandel hier möglichkeiten geben würde wär das sicherlich sehr gut für die ganze Ecke.



    Kann es vill. sein das viele Hausbesitzer mit Renovierungen warten bis die Ubahn-Baustelle weg ist?

  • Die Stadtverwaltung hat dem Rat ein Maßnahmenpaket zur Beschleunigung städtischer Bauprojekte und zur Vermeidung von Baukostenüberschreitungen vorgelegt. Auch die Vergabeverfahren, die als zu lang und zu aufwändig gelten, sollen verkürzt werden.


    Inhalt ist eine Kombination aus verwaltungsinternen Maßnahmen und Maßnahmen zur Beschleunigung der politischen Beratung und Beschlussfassung. Hierbei sollen die positiven Erfahrungen aus den Projekten des Konjunkturprogramms II des Bundes in die Verwaltungsabläufe integriert werden (226 Projekte – überwiegend Baumaßnahmen – wurden mit Fördermitteln von über 100 Mio. Euro innerhalb von zwei Jahren begonnen oder bereits abgeschlossen).


    Bereits in einer frühen Phase von Projekten sollen künftig sowohl Anforderungs-, Kosten- als auch Projektmanagement miteinander verbunden werden, um frühzeitig Fehlerquellen oder Störungen erkennen zu können. „Störfallregelungen“ sollen als Bestandteile eines qualifizierten Vertrags- und Nachtragsmanagements festgelegt und die Schnittstellen zwischen den städtischen Ämtern weiter optimiert werden.


    Zur Beschleunigung der politischen Beratung und Beschlussfassung sollen zudem die städtischen Wertgrenzen zur Einbindung der politischen Gremien dauerhaft heraufgesetzt werden um die Zahl der notwendigen, politischen Beschlüsse zusammenzufassen bzw. zu reduzieren.


    Bericht bei report-k.de:
    http://www.report-k.de/content/view/48908/140/

  • "Marke Köln - Auf den Punkt gebracht"

    Die Stadt hat eine Untersuchung mit dem Titel "Marke Köln - Auf den Punkt gebracht" auf den Weg gebracht.


    Im Markenprozess soll jetzt versucht werden, die besonderen Stärken Kölns herauszufinden. Gesucht werden die Stärken Kölns im Hinblick auf drei Zielgruppen: Wirtschaft, Wissenschaft und Tourismus.


    Weitere Infos auf koeln.de:
    http://www.koeln.de/koeln/was_…en_koelns_563260.html#new
    Auch die Kölnische Rundschau berichtet:
    http://www.rundschau-online.de…tikel/1328096152344.shtml

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