@RainerCGN:
Meine Kritik ist konkret genug. Fahr nur mal durch Köln und schau dir das ganze höchstpersönlich an. Und wieso kann man Berlin als Hauptstadt nicht mit anderen Städten vergleichen? Durch das föderale System in Deutschland ist dieses Argument nichtig. Das ganze Geld der Investoren fliesst ja nicht nur dort hin und Deutschland ist kein zentralistischer Staat der seine ganze Gestaltungspolitik nur auf das eine "Aushängeschild" richtet. Warum sollen denn die Politiker in Berlin ganz selbstverständlich fähiger sein, qualitativ hochwertiger zu planen, nur weil es die Hauptstadt ist?
Wo sind denn in Köln herausragende Projekte? Also ich kenne kaum welche, die in den letzten Jahren gebaut wurden. Wenn dann mal schöne und aufregende moderne Architektur verwirklicht wird (wie am Rheinauhafen), kommen ganze Horden von Leuten die das kritisieren und sich die gute, alte ländliche Bebauung zurückwünschen.
Ich versteh auch wirklich nicht, wie du Immobilienscout als Referenz für deine Argumentation nehmen kannst. Ich bin beruflich bedingt häufig innerhalb Deutschlands unterwegs und sehe einfach den gewaltigen Unterschied, der Köln alt aussehen lässt.
Mir ist klar, dass in Deutschland fast nur mit Beton gebaut wird. Die Kunst besteht aber eben darin, es nicht so aussehen zu lassen. Zu erstaunen bin ich vor paar Wochen durch das Uni Viertel gelaufen, und musste zur Kenntnis nehmen, wie ein Betonneubau neben dem Hörsaalgebäude knapp 1 Jahr nach Fertigstellung schon vollkommen versifft aussieht. (Vom Plastik Neubau mit grünen Fenstern neben dem edlen Hauptgebäude will ich gar nicht erst reden).
Ich denke einfach, kriegsbedingt ist der Wille zur ästhetischen Gestaltung in Köln vollkommen untergegangen. Da die Stadt mehr oder weniger einer Ruine glich, hatten nachfolgende Generationen kaum einen Bezugspunkt und keinen Sinn für Schönheit (Stichwort Abriss der alten Oper und des Hauptbahnhof Gebäudes). Und da es heute immer noch kein Licht am Ende des Tunnels gibt, sehe ich auf für die ästhetische Zukunft schwarz.