MainTor-Projekt II: der Abbruch der Degussa-Bauten (realisiert)

  • @ RMA: Obwohl auf der Webseite nur "Ca."-Angaben zu der Zahl der Wohnungen gemacht werden, darf man aber wohl keine großen Veränderungen erwarten ...


    Bemerkenswert ist das Verhältnis Wohnungen zu TG-Plätzen:
    - im Patio sind es ca. 80 Whgen und 104 TGplätze
    - im Palazzi sind es ca. 130 Whgen und 169 TGplätze
    Dies verdeutlicht nochmal, welche Bevölkerungsgruppe als potentielle Kundengruppe anvisiert wird.

  • Gilt hier nicht eigentlich eine Gestaltungssatzung die ansatzweise schräge Dächer vorschreibt, oder vertue ich mich da gerade? Wiederherstellung des Mainprospekts sieht anders aus. Unabhängig von der Frage der Dächer.

  • Ganz ehrlich – das ist doch noch das geringste Problem. Die klassizistische Bebauung des Mainkais hatte teilweise flachere Dächer als die Nachkriegsbauten, die heute in weiten Teilen das Mainufer säumen. Mit den Staffelgeschossen könnte man von daher m. E. noch leben. Auch als Übergang zu den weiter westlichen Bestandsgebäuden.


    Katastrophal finde ich diese riesigen Glasflächen mit pseudocooler Untergliederung zum Main hin, die Kubatur (im wahrsten Sinne des Wortes), die Höhe und die Gestaltung der Traufseiten, die aussehen, wie als hätte da der Praktikant mit der Plätzchenform passend zur Jahreszeit Löcher reingestochen. Die Fensterbänder zumindest des östlichen Eckbaus sind 1960er Jahre-Retro vom feinsten, jedoch im negativen Sinne.


    Das mag sich ja alles ganz toll vermarkten lassen, aber irgendwie scheinen die Planer vergessen zu haben, dass es rundherum noch so etwas wie eine Stadt gibt, in die man das reinstellt. Was in der Visualisierung noch auffällt, ist auch, dass die übrigen Gebäude auf dem Areal ja relativ ruhige Rasterfassaden haben, gegenüber denen selbst die „Patio & Palazzi“ bereits in der Visualisierung als Fremdkörper wirken – was soll das?


    Ich bin mir sicher, das lässt sich wieder alles ganz toll mit den Wohnbedürfnissen und der Innenraumgestaltung erklären, ich persönlich finde es jedoch einfach nur inakzeptabel. Die Tatsache, dass es die Entwürfe bis in dieses Planungsstadium geschafft haben, lässt auch annehmen, dass man von Seiten des Stadtplanungsamtes keinerlei Handlungsbedarf sieht. Wird wohl mal wieder Zeit für ein paar Leserbriefe.

  • Das Filmchen ist entgegen #79 keineswegs neu - und zeigt veraltete Entwürfe. Weder verstehe ich, warum das jetzt ohne Hinterfragen des gezeigten Planungsstands (im Abbruch-Strang) schon wieder auftauchen muss, wo doch (im Planungs-Thread) schon Hinweise auf das tatsächlich zu Erwartende vorliegen, noch warum deswegen erneut ein Sturm im Wasserglas aufziehen muss. Soll das Planungsamt jetzt auch noch Geschmackskontrolle hinsichtlich irgendwelcher Studien ausüben? Mit welcher rechtlichen Grundlage?

  • Zur Abwechslung ein Blick aus der Berliner Straße auf die Ecke Seckbächer Gasse / Weißfrauenstraße. Die dort angrenzenden Gebäuden auf Magerkur:



    Durchblick:



    Bilder: epizentrum

  • Es wird Platz für Porta geschaffen. Würde mich nicht wundern, wenn bald die Pfahlbohrmaschinen für die Baugrubenumschließung anrücken. Ab jetzt hat DIC 24 Monate Zeit, also bis Q1 2014, ein Hochhaus mit 19 Etagen einzugsbereit für Union Investment herzustellen, wobei deren Anforderungen an Gebäude und Ausstattung nicht gering sein werden. Außerdem zahlt Union Investment gemäß IZ zwischen 27 und 30 Euro/m², was die Bruttomiete sein wird, da UI Mehrwertssteuerschädling ist.
    Fazit: Ich möchte nicht in der Haut des Maintor Projektleiters stecken. ;)




  • ARW hat das Gelände schon großfächig abgeräumt, die letzten Abrisskanditaten sind schon leicht angekratzt.
    Auch die Taube scheint zu ahnen, dass dieser Unterschlupf nicht für immer sein wird:



    Es ergeben sich teilweise recht interessante Durchblicke:




    Auch wenn die meisten Gebäude über dem Straßenniveau abgetragen wurden, bleibt im Untergrund doch noch viel zu tun, die Tiefgaragendecks müssen auch noch abgebrochen werden:


  • Hier gehen die Abbrucharbeiten mit Elan weiter. Gerade kommen zwei neue Baucontainer an:



    Der Riegel am Main steht frei. Nur noch ein paar Treppenhausreste des ehemaligen Nachbarn hängen an der Fassade:



    An der Weißfrauenstraße:



    Apropos Durchblicke:



    Bilder: epizentrum

  • Architekt Eduard Ziegler hat außer dem "Laborneubau", also dem Gebäude mit der Steinfigur "Der Schmelzer", auch den heute noch in letzten Resten vorhandenen Komplex an der Weißfrauenstraße (nördliche Grenze des Degussa-Areals) entworfen. Beim Blick in das Innenleben des Gebäudes wird auch heute noch ein gewisser Charme ausgestrahlt.


    Gebäuderest:



    Innenleben:


  • Das tätige Abbruchunternehmen AWR hat eine sehenswerte Galerie zum Abbruch online. Auch Luftbilder sind dabei.


    Interessant auch ein Plan mit den Gebäudenamen aus der Degussa-Zeit. Das Gebäude Neue Mainzer Straße 14-18, das der Degussa nicht gehörte und in dem sich heute unter anderem das Theater "Die Komödie" befindet, wurde demnach Gerlinghaus genannt. Wie sich mit diesem Begriff googlen ließ, gehörte der Bau zumindest auch 2005 noch der Versicherung. Die Reihenfolge der auf der Grafik vermerkten Abbruchphasen dürfte wegen des engen Zeitplans für den Bau des Porta umgestoßen worden sein. Vermutlich auch wegen der MMK-Ausstellung. Auf Phase 2 folgte Phase 4, der Mainbau wird zum Schluss abgerissen.


    Übrigens war der historische Verlauf der Alten Mainzer Gasse nie überbaut, zumindest nicht auf Erdgeschoss-Niveau, auch dies ist auf dem Plan gut erkennbar.

  • Guter Fund. AWR nennt dort als Abbruchmenge ca. 320.000 cbm umbauten Raum. Wenn man duchschnittlich von 3m lichte Rohbauhöhe ausgeht, ergibt dies mehr als 100.000 m² Fläche. Mal so zum Vergleich, der Opernturm hat 66.000 m² Mietfläche... ;)

  • Nicht unbedingt.:cool:


    Beim Abbruch werden mit dem umbauten Raum immer die Außenkanten des Gebäudes genannt inkl. Keller und Fundamente.

    Einmal editiert, zuletzt von AAPMBerlin () aus folgendem Grund: Rechtschreibung

  • ^ In jedem Fall eine Menge "Holz", das AWR hier innerhalb kürzester Zeit abräumt. Vorgestern hätte im Vordergrund des folgenden Bildes noch ein (halb) tutto-komplettes Haus gestanden. Heute:



    Nach links geschwenkt:



    Hier auch die Rückseite des ehemaligen Gerling-Hauses:



    Bilder: epizentrum

  • So schnell wie vor zwei Wochen ging es in den letzten Tagen nicht voran, dafür schien heute die Sonne, und der Querriegel sieht ohne Fenster endgültig angezählt aus. Grund für ein Foto-Update:



    Hier ein schönes Foto vom Karmeliterkloster - wäre da nicht diese Bruchbude im Vordergrund :)



    Von Norden gegen das Licht, zum Vergleich mit dem Stand von vor zwei Wochen:



    Bilder: epizentrum

    Einmal editiert, zuletzt von epizentrum () aus folgendem Grund: Vertippser

  • ^


    Der "Querriegel" ist der Mainbau, sogenannt damals. Eines der älteren Gebäude. In ihm war früher die Küche und Speisesaal untergebracht, bevor man daraus einen reinen Bürotrakt machte. ca. 1985 mit Neubau des "Südbaus" an der Ecke Mainufer/Neue Mainzer, in der dann die Küche und Kantine war.

  • Der dem Mainbau vorgelagerte Pavillon ist jetzt ebenfalls weg. Damit ist auch die im vergangenen Sommer anlässlich der MMK-Jubiläumsausstellung erstmals öffentliche Terrasse Geschichte.



    Der Mainbau von Nordwesten, er wird wohl als nächstes Gebäude abgerissen. Gut sichtbar der verglaste Halbzylinder des nördlichen Treppenhauses. Innenfotos davon gibt es an dieser Stelle.



    Im Abbruch auch die Tiefgarage unter dem früheren Kreuzbau:



    Tiefgarage und Rückseiten des früheren Laborbaus und des Westbaus:



    Zur Zeit ergeben sich sehr ungewöhnliche Perspektiven:



    Das Karmeliterkloster:



    Bilder: Schmittchen

  • Sehr interessante Blickwinkel ergeben sich hier durchaus. Jetzt werden einem die Ausmaße dieses Projektes erst so richtig vor Augen geführt und deutlicher vergegenwärtigt. Besonders ungewohnt wird es aber wohl, wenn der Mainbau endgültig verschwunden ist und der Main-Palais ganz allein am Untermainkai steht. Man darf gespannt sein, denn man kann schon sehr viel mehr aus diesem Areal heraus holen als bisher geschehen.


    Leider offenbart sich bei diesen Anblicken auch die dunkelgraue Rückseite des Frankfurter Hofs, die eine Säuberung oder Aufhellung bitter nötig hätte. Das Steigenberger sollte sich schämen ihr traditionsreiches Fünf-Sterne-Haus in diesem unwürdigen Fassaden-Zustand zu präsentieren.