Ich bin jetzt schon auf die Beurteilung der Frankfurter Bürger gespannt. Das die nicht alles toll finden, nur weil`s hoch oder neu ist, wissen wir spätestens seit dem Umbau der Dreiplatzanlage Goetheplatz.
Ich gehöre auch zu denen, die mit dem einheitsgrauen Rossmarkt wenig anfangen können. Die Frankfurter Presselandschaft hat sich unisono gegen die misslungene Architektur ausgesprochen, da man die vorherige Bepflanzung und helleren Bodenbelag auf dem Platz zu recht bevorzugt.
Beim Degussa Areal ist dieses vernichtende Echo allerdings ausgeblieben. Ich würde sogar sagen, dass das genaue Gegenteil von dem passiert was auf dem Goetheplatz zu sehen ist. Ein vorher dunkles, abgeriegeltes Areal wird deutlicher heller und offener. Als langzeitiger Frankfurter hat mich schon immer gestört, dass die Anbindung an den Main vom Goethehaus oder Frankfurter Hof kommend desaströs schlecht ist. Das liegt zum einen an der viel zu breiten Berliner Strasse und zum anderen am "Prellbock" Degussa. Wer am Mainufer ein solches Filetstück im Frankfurter Stadtgebiet jahrzehntelang hermetisch abriegelt wie eine Trutzburg nimmt Verödung und Menschenleere leichtfertig in Kauf. Die neuen Wege an den Main sind daher für mich die grösste Errungenschaft dieses Vorhabens. Ich freue mich drauf.